Jonathan Franzen - Die Korrekturen

Здесь есть возможность читать онлайн «Jonathan Franzen - Die Korrekturen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2002, Издательство: Rowohlt Verlag, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Korrekturen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Korrekturen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

Die Korrekturen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Korrekturen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

«Mutter, er ist depressiv», sagte Denise leise, während sie Brot schnitt.

«Das sagen Gary und Caroline auch. Sie sagen, er ist depressiv und sollte ein Medikament nehmen. Sie sagen, er war ein Workaholic, sein Beruf war eine Droge, und seit er ihn nicht mehr ausübt, ist er depressiv.»

«Also geben wir ihm irgendein Mittel und vergessen ihn. Schön bequem.»

«Also, da tust du Gary aber unrecht.»

«Bring mich bloß nicht dazu, über Gary und Caroline zu reden.»

«Gütiger Himmel, Denise, mir ist völlig schleierhaft, dass du dir noch keinen Finger abgeschnitten hast, so, wie du mit dem Messer herumfuchtelst.»

Aus dem Ende eines französischen Brotlaibs hatte Denise drei kleine Fahrzeuge mit Krustenboden fabriziert. Auf das eine setzte sie wie vom Wind geblähte Buttersegel, in ein anderes lud sie Parmesanscherben in einem Holzwollnest aus klein geschnittener Rucola, und das dritte belegte sie mit gehäckselten Oliven in Olivenöl und deckte eine dicke rote Paprikapersenning darüber.

Enid sagte: «Mmh, sehen die gut aus», und griff, katzenflink, nach dem Teller, auf dem Denise die Snacks angerichtet hatte. Doch der Teller entwischte ihr.

«Die sind für Dad.»

«Bloß eine kleine Ecke von einem.»

«Ich mache dir auch noch welche.»

«Nein, ich möchte bloß eine kleine Ecke von Dads.»

Aber Denise ging schon aus der Küche und brachte den Teller Alfred, für den das Problem des Daseins dieses war: dass die Welt, wie ein aus dem Boden emportreibender Weizensämling, sich auf der zeitlichen Achse vorwärts bewegte, indem sie ihrem äußeren Rand Zelle für Zelle hinzufügte, also einen Moment auf den anderen schichtete, und dass es, selbst wenn man die Welt in ihrem frischesten, jüngsten Moment begriff, keinerlei Garantie dafür gab, dass man sie auch einen Moment später noch begreifen konnte. Als er gerade verstanden hatte, dass seine Tochter Denise ihm im Wohnzimmer seines Sohnes Chip einen Teller Snacks reichte, reifte bereits der nächste Augenblick im Ablauf der Zeit zu einer urtümlichen, noch unbegriffenen Existenz heran, in der Alfred zum Beispiel die Möglichkeit, dass seine Frau Enid ihm im Salon eines Bordells einen Teller Fäkalien reichte, nicht vollkommen ausschließen konnte, und kaum hatte er sich der Gegenwart von Denise, den Snacks und Chips Wohnzimmer vergewissert, da hatte der äußere Rand der Zeit bereits eine weitere Schicht Zellen hinzugewonnen, sodass er abermals mit einer andersartigen, noch unbegriffenen Welt konfrontiert war, weshalb er es, anstatt seine Kräfte bei diesem Wettlauf zu verausgaben, zusehends vorzog, seine Zeit unter Tage zuzubringen, zwischen den unveränderlichen historischen Wurzeln der Dinge.

«Etwas zur Stärkung, solange ich das Mittagessen vorbereite», sagte Denise.

Dankbar blickte Alfred auf die Snacks, die sich ihm zu ungefähr neunzig Prozent stabil als etwas Essbares präsentierten und nur sporadisch in Gegenstände von ähnlicher Größe und Form hinüberflimmerten.

«Möchtest du vielleicht ein Glas Wein?»

«Nicht nötig», sagte er. Je mehr Dankbarkeit aus seinem Herzen nach außen drang — je gerührter er also war — , umso ungezügelter begannen seine ineinander gelegten Hände mitsamt den Unterarmen auf seinem Schoß umherzuhüpfen. Er versuchte, irgendetwas im Raum zu finden, das ihn nicht rührte, etwas, worauf seine Augen getrost ausruhen könnten, doch da es Chips Zimmer war und Denise darin stand, erinnerten ihn jeder Gegenstand und jede Oberfläche — selbst ein Heizkörperventil oder ein etwas abgeschabtes Stück Wand auf Oberschenkelhöhe — an die ganz eigenen Ostküsten-Welten, in denen seine Kinder lebten, und damit an die beträchtlichen Entfernungen, die ihn von allen dreien trennten, und seine Hände zitterten nur noch mehr.

Dass seine Tochter, deren Aufmerksamkeiten seinen Zustand am allermeisten verschlimmerten, ausgerechnet der Mensch war, von dem so gesehen zu werden er am allerwenigsten ertragen konnte, war die Art von teuflischer Logik, die einen Mann in seinem Pessimismus nur bestärken konnte.

«Ich lass dich einen Augenblick allein», sagte Denise, «und kümmere mich ums Essen.»

Er schloss die Augen und dankte ihr. Wie jemand, der eine Regenpause abpasst, um vom Auto in ein Geschäft zu rennen, wartete er darauf, dass sein Zittern vorübergehend abebbte, damit er die Hand ausstrecken und gefahrlos essen konnte, was Denise ihm gebracht hatte.

Dieser Zustand beleidigte sein Verständnis von Eigentum. Die zitternden Hände gehörten niemand anderem als ihm, und doch verweigerten sie ihm den Gehorsam wie ungezogene Kinder. Wie vernunftlose Zweijährige, die aus lauter Egoismus einen Wutanfall bekamen. Je strenger er durchgriff, umso weniger hörten sie auf ihn, umso quengeliger wurden sie und umso weniger vermochte er sie zu bändigen. Die Widerspenstigkeit eines Kindes, das sich einfach nicht wie ein Erwachsener benehmen wollte, war ihm immer ein Dorn im Auge gewesen. Verantwortungslosigkeit und Mangel an Disziplin waren der Fluch seines Lebens, und es war ein weiteres Beispiel der besagten teuflischen Logik, dass sein eigener verfrühter Leidenszustand ausgerechnet darin bestand, einen Körper zu haben, der ihm den Gehorsam verweigerte.

Wenn aber deine rechte Hand dir Ärgernis schafft, sagte Jesus, so schlage sie ab.

Während er darauf wartete, dass das Zittern nachließ — während er hilflos die zuckenden, rudernden Bewegungen seiner Hand beobachtete, als befände er sich in einem Raum mit schreienden, ungezogenen Kleinkindern und hätte seine Stimme verloren, sodass er sie nicht zur Ruhe bringen konnte — , fand Alfred Gefallen an der Vorstellung, sich mit der Axt die eigene Hand abzuhacken: das aufmüpfige Glied wissen zu lassen, wie bitterböse er ihm war, wie wenig er es liebte, wo es ihm doch immer wieder nicht gehorchen wollte. Ja, er empfand beinahe so etwas wie Ekstase, als er sich den ersten tiefen Schnitt der Klinge in Knochen und Muskel seines störrischen Handgelenks vorstellte, doch zugleich verspürte er, fast genauso stark, das Bedürfnis, um diese Hand, die die seine war, die er liebte und für die er nur das Beste wollte, die Hand, die er sein Leben lang gekannt hatte, zu weinen.

Ohne dass er es bemerkt hatte, waren seine Gedanken schon wieder bei Chip.

Er fragte sich, wohin Chip gegangen war. Wie er es auch diesmal geschafft hatte, Chip zu vertreiben.

Die Stimmen von Denise und Enid in der Küche waren wie zwei hinter Fliegendraht gefangene Bienen, eine größere und eine kleinere. Und seine Chance, die Ruhepause, auf die er gewartet hatte, kam. Er lehnte sich vor, griff, indem er die nehmende Hand mit der stützenden Hand stabilisierte, nach dem Buttersegelschiff und holte es vom Teller, hob es, ohne es kentern zu lassen, in die Höhe, machte, während es dort trieb und schaukelte, den Mund auf, schnappte danach und hatte es. Hatte es. Hatte es. Die Kruste schnitt ihm ins Zahnfleisch, aber er behielt die ganze Angelegenheit im Mund und kaute sorgfältig, seine schwerfällige Zunge möglichst weit davon fern haltend. Die süße schmelzende Butter, das weiblich Weiche des gebackenen, gesäuerten Weizens. Es gab Kapitel in Hedgpeths kleinen Büchern, die nicht einmal Alfred, fatalistisch und diszipliniert, wie er war, zu lesen vermochte. Kapitel, die sich mit den Problemen des Schluckens befassten, mit den späten Qualen der Zunge, mit dem endgültigen Zusammenbruch des Signalsystems…

Der Verrat hatte bei den Signalen angefangen.

Die Midland Pacific Railroad, deren technische Abteilung er im letzten Jahrzehnt seines Berufslebens geleitet hatte (und wo ein Auftrag, den er erteilte, auch ausgeführt worden war, ja, Mr. Lambert, sofort, Sir), hatte Hunderte von Ein-Silo-Städten in West-Kansas und in West- und Mittel-Nebraska angebunden, Städte wie die, in denen Alfred und seine Kollegen ihre Kindheit verbracht hatten, Städte, die mit den Jahren nur noch kränker wirkten, wenn man im Vergleich dazu die ausgezeichnete Verfassung der Midpac-Gleise sah, die durch sie hindurchführten. Obwohl das Unternehmen in erster Linie seinen Aktionären verpflichtet war, hatten die leitenden Mitarbeiter aus Kansas und Missouri (einschließlich des Justiziars Markjamborets) den Vorstand davon überzeugt, dass es, da eine Eisenbahn in vielen Provinzstädten eine Monopolstellung habe, ihre staatsbürgerliche Pflicht sei, auch mittlere und kleinste Nebenstrecken weiter zu bedienen. Alfred machte sich persönlich keine Illusionen über die wirtschaftliche Zukunft von Präriestädten, in denen das Durchschnittsalter über fünfzig lag, aber er glaubte an die Bahn und hasste Lastwagen, und aus eigener Erfahrung wusste er, was ein regelmäßiger Zugverkehr für den Stolz einer Ortsgemeinde bedeutete, wusste, wie das Pfeifen einer Lok an einem Februarmorgen, 4 ° N, 10 ° W, die Stimmung heben konnte; außerdem hatte er bei seinen Auseinandersetzungen mit der Umweltschutzorganisation EPA und diversen Verkehrsämtern Provinzstaatsdiener schätzen gelernt, die sich für einen einsetzten, wenn man mehr Zeit brauchte, um auf den Rangierbahnhöfen von Kansas City Altöltanks zu reinigen, oder wenn irgendein verfluchter Paragraphenreiter darauf bestand, dass man vierzig Prozent zur nutzlosen Abschaffung schienengleicher Bahnübergänge an der Country Road H mittrug. Noch Jahre nachdem die Soo Line und Great Northern und Rock Island tote und sterbende Ortschaften im gesamten Gebiet der nördlichen Plains auf dem Trockenen hatten sitzen lassen, fuhr die Midpac weiter mit zweimal wöchentlich oder wenigstens zweimal monatlich verkehrenden Kurzzügen durch Orte wie Alvin und Pisgah Creek, New Chartres und West Centerville.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Korrekturen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Korrekturen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jonathan Franzen - Purity
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Weiter weg
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Strong Motion  - A Novel
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - How to Be Alone  - Essays
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Farther Away  - Essays
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Discomfort Zone
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - How to be Alone
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - Farther Away
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Twenty-Seventh City
Jonathan Franzen
Jonathan Franzen - The Kraus Project
Jonathan Franzen
Отзывы о книге «Die Korrekturen»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Korrekturen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x