Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Dann, eines Nachts, schlief sie ein und träumte, dass sie Becky würgte und Becky nichts dagegen hatte. Beckys blaue Augen forderten sie sogar auf, sich weitere Freiheiten herauszunehmen. Der Griff der Würgerinnenhände lockerte sich, und sie wanderten an Beckys Wangen hinauf und an ihren Ohren vorbei bis zur weichen Haut an ihren Schläfen. Beckys Lippen öffneten sich, und ihre Augen fielen, wie vor Wonne, zu, als die Würgerin die Beine auf ihren Beinen und die Arme auf ihren Armen ausstreckte

Denise konnte sich nicht erinnern, dass sie es jemals mehr bedauert hatte, aus einem Traum aufzuwachen.

«Wenn du solche Gefühle im Traum haben kannst», sagte sie sich, «muss es auch möglich sein, sie in Wirklichkeit zu haben.»

Als ihre Ehe scheiterte — als sie für Emile zu einer der Schaum schlagenden, massenbeglückenden Trend-Jäger vom Ardennes geworden war und Emile sich in ihren Augen in einen

Erziehungsberechtigten verwandelt hatte, den sie mit jedem Wort, ob ausgesprochen oder nicht, verriet — , fand sie Trost in dem Gedanken, dass ihre Schwierigkeiten mit Emile seinem Geschlecht zuzuschreiben waren. Dieser Gedanke ließ die Klinge ihrer Schuldgefühle stumpf werden. Er half ihr über die furchtbare Eröffnung hinweg, die sie ihm zu machen hatte, er schaffte Emile aus der Tür, er bugsierte sie heil durch ein sagenhaft unerquickliches erstes Rendezvous mit Becky Hemerling. Sie klammerte sich an den Glauben, lesbisch zu sein, hielt ihn krampfhaft fest und ersparte sich so noch schlimmere Schuldgefühle, was sie wenigstens in die Lage versetzte, es Emile zu überlassen, seine Koffer zu packen — damit zu leben, dass sie ihn auszahlte und selber blieb — , ihm diesen moralischen Vorteil gönnen zu können.

Leider nur kamen Denise, sobald er fort war, Zweifel. Sie und Becky hatten wunderschöne und lehrreiche Flitterwochen, dann begannen sie zu streiten. Und immer mehr zu streiten. Ihr Streitleben, genau wie das Sexleben, das ihm für so kurze Zeit vorausgegangen war, hatte etwas von einem Ritual. Sie stritten darüber, warum sie so viel stritten, wessen Schuld das war. Sie stritten spätnachts im Bett, sie schöpften aus ungeahnten Quellen einer Art Libido, und am Morgen hatten sie vom vielen Streiten einen Katzenjammer. Sie stritten sich die kleinlichen Gehirne aus den Köpfen. Stritten stritten stritten. Stritten im Treppenhaus, stritten in der Öffentlichkeit, stritten auf Autositzen. Und auch wenn sie sich regelmäßig zu Höhepunkten steigerten — sich, rotgesichtig, in Schreikrämpfen entluden, Türen schlugen, gegen Wände traten und dann, nassgesichtig, erschöpft, in sich zusammensanken — , erlosch die Lust am Kampf nie für lange Zeit. Sie band sie aneinander, überwand ihre gegenseitige Antipathie. So wie die Stimme oder das Haar oder die Hüftrundung eines Geliebten immer wieder das Bedürfnis weckt, alles stehen und liegen zu lassen, um zu vögeln, hatte Becky ein Dutzend Provokationen auf Lager, die

Denise' Herzfrequenz zuverlässig an die Decke jagten. Die schlimmste davon war die Behauptung, dass Denise, im Grunde ihres Herzens, eine liberale, kollektivistische, lupenreine Lesbierin sei und es bloß noch nicht gemerkt habe.

«Du bist dir dermaßen entfremdet», sagte Becky. «Es ist ja ganz offensichtlich, dass du lesbisch bist. Immer schon gewesen bist.»

«Ich bin überhaupt nichts», sagte Denise. «Ich bin bloß ich.»

Sie wollte in allererster Linie eine Privatperson sein, ein unabhängiges Individuum. Sie wollte keiner Gruppe angehören, schon gar nicht einer Gruppe von Leuten mit schlechten Haarschnitten und merkwürdig miesepetrigen Kleiderdebatten. Sie wollte kein Etikett, sie wollte keinen Lebensstil, und so landete sie wieder dort, wo sie angefangen hatte: bei dem Wunsch, Becky Hemerling zu erwürgen.

Sie hatte (im Hinblick auf ihr Schuldgefühl-Management) Glück, dass ihr Scheidungsverfahren bereits lief, als sie und Becky ihren letzten, nicht mehr beizulegenden Streit hatten. Emile war nach Washington gezogen, um für ein Riesengehalt Küchenchef des Hotels Belinger zu werden. Das Wochenende der Tränen, an dem er mit einem Lastwagen nach Philadelphia gekommen war und sie ihre irdischen Güter aufgeteilt und alles, was ihm zufiel, eingepackt hatten, lag lange zurück, da entschied Denise, als Replik auf Becky sozusagen, dass sie doch nicht lesbisch sei.

Sie kündigte beim Ardennes und wurde Küchenchefin im Mare Scuro, einem neuen adriatischen Fischrestaurant. Ein ganzes Jahr lang gab sie jedem Mann, der mit ihr anbändeln wollte, einen Korb, nicht nur weil sie kein Interesse hatte (es waren Kellner, Lieferanten, Nachbarn), sondern auch weil ihr davor graute, in der Öffentlichkeit mit einem Mann gesehen zu werden. Ihr graute vor dem Tag, an dem Emile herausfinden würde (oder an dem sie es ihm, damit er es nicht zufällig erfuhr, erzählen müsste), dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hatte. Da war es besser, hart zu arbeiten und sich mit niemandem einzulassen. Leben hatte, das war ihre Erfahrung, eine Art samtenen Schimmer: Man schaute sich von einer Warte aus an und sah nichts als Verschrobenheit. Dann drehte man den Kopf ein wenig, und schon wirkte alles einigermaßen normal. Solange sie einfach nur arbeitete, dachte sie, konnte sie niemanden verletzen.

An einem sonnigen Morgen im Mai parkte Brian Callahan seinen alten Volvo-Kombi, der die Farbe von Pistazieneis hatte, vor Denise' Haus in der Federal Street. Wenn man schon einen alten Volvo kaufte, war Blassgrün die Farbe, die man haben musste, und Brian gehörte zu den Menschen, die einen Oldtimer nur in der besten aller Farben kauften. Jetzt, wo er reich war, hätte er natürlich jedes Auto umlackieren lassen können. Doch wie Denise gehörte Brian zu den Menschen, für die das Schummelei gewesen wäre.

Als sie in den Wagen stieg, fragte er, ob er ihr die Augen verbinden dürfe. Sie blickte auf das schwarze Tuch in seiner Hand. Sie blickte auf seinen Ehering.

«Vertrauen Sie mir», sagte er. «Es lohnt sich.» Schon bevor er Eigenmelodie für 19,5 Millionen Dollar verkauft hatte, war Brian wie ein Golden Retriever durchs Leben getrabt. Sein Gesicht war fleischig und alles andere als hübsch, aber er hatte gewinnende blaue Augen und sandfarbenes Haar und die Sommersprossen eines kleinen Jungen. Er sah aus wie das, was er war: ein ehemaliger Haverford-Lacrossespieler und grundanständiger Mann, dem noch nie etwas Böses widerfahren war und den man deshalb nicht enttäuschen wollte.

Denise ließ zu, dass er ihr Gesicht berührte. Ließ zu, dass seine großen Hände in ihr Haar griffen, um das Tuch festzuknoten, ließ zu, dass er sie kampfunfähig machte.

Der Motor des Wagens sang ein Lied von der Mühe, einen klobigen Klotz Metall eine Straße entlangzutreiben. Brian spielte auf seiner herausnehmbaren Stereoanlage ein Stück von einem Girl-Group-Album. Denise gefiel die Musik, aber eine Überraschung war das nicht. Brian legte es ganz offenbar darauf an, nichts zu spielen und zu sagen und zu tun, das ihr missfiel. Drei Wochen lang hatte er sie immer wieder angerufen und mit tiefer Stimme Nachrichten auf ihr Band gesprochen. («Hey. Ich bin's.») Sie sah seine Liebe kommen wie einen Zug, und das gefiel ihr. Und erregte sie. Nicht, dass sie ihre Erregung mit Verliebtheit verwechselte (so weit hatte Hemerling sie immerhin gebracht: dass sie ihren Gefühlen nicht mehr traute), aber sie konnte nicht umhin, Brian in seiner Werbung um sie zu unterstützen; und dementsprechend hatte sie sich, an diesem Morgen, auch zurechtgemacht. Wie sie sich zurechtgemacht hatte, war schon nicht mehr fair.

Brian fragte, wie sie das Stück finde.

«Hm.» Sie zuckte die Achseln, um die Grenzen seiner Gefallsucht auszuloten. «Ganz gut.»

«Da bin ich, gelinde gesagt, erstaunt», sagte er. «Ich war ziemlich sicher, dass Sie begeistert wären.» «Stimmt. Ich bin auch begeistert.» Sie dachte: Was ist mit mir los?

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