Jonathan Franzen - Weiter weg

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Erfolgreiche chinesische Bemühungen um den Umweltschutz übergehen heutzutage oft die breite Öffentlichkeit und zielen stattdessen direkt auf das Eigeninteresse der Regierung ab. In Shanghai versucht Yifei Zhang, der ehemalige Journalist und jetzige WWF-Mitarbeiter, die Stadtregierung dazu zu bewegen, über eine vertretbare Obergrenze der Einwohnerschaft und ihre künftigen Trinkwasserquellen nachzudenken. Die Stadt sieht dafür gegenwärtig das Mündungsdelta des Jangtse vor, doch droht der steigende Meeresspiegel, das Wasser zu versalzen. Yifei möchte die Stadt dazu bringen, eine Alternative zu entwickeln, indem sie nämlich den Nebenfluss Huangpu reinigt und sein Einzugsgebiet wiederherstellt — wodurch als zusätzlicher Nutzen ein neues Wildreservat entstehen würde. «Wir verzweifeln nie, weil wir keine hohen Erwartungen haben», sagte Yifei. Flussaufwärts von Shanghai, wo Hunderte Seen dauerhaft vom Jangtse abgetrennt wurden, setzte der WWF sich 2002 zum Ziel, die Regierung von Hubei zu überreden, wenigstens einen der Seen wieder mit dem Jangtse zu verbinden. «Keiner glaubte, das könne möglich sein», sagte Yifei. «Es war nur ein Traum — ein Luftschloss. Aber wir gründeten eine Demonstrationsstelle, und nach zwei, drei Jahren hatten wir die örtliche Regierung so weit, dass sie die Schleusentore saisonal öffnete, damit die jungen Fische in den See konnten. Und es hat funktioniert! Dann konnten wir den örtlichen Regierungen kleine Geldbeträge für Pilotprogramme zukommen lassen. Unser erstes Ziel war ein See gewesen. Und heute sind wieder siebzehn Seen verbunden.»

In Peking traf ich mich mit einem außerordentlich effektiven Basisaktivisten namens Hai-xiang Zhou. Zhou hatte zwanzig Jahre lang in großem Stil, aber als Amateur Vögel fotografiert — er sah sich als nationaler Vorreiter darin — , war aber erst kürzlich zum Aktivisten geworden. Im Herbst 2005 hatte er gehört, dass in der Nähe der Gegend, wo er seine Kindheit verbracht hatte, in der Provinz Liaoning, die Vogelgrippe ausgebrochen war und dass die Behörden behaupteten, die Grippe werde von Wildvögeln übertragen. Eine überflüssige Massentötung befürchtend, nahm er Urlaub und eilte nach Liaoning, wo er sah, dass Wasservögel und Zugkraniche an gewöhnlicheren Ursachen starben — Jagd, Gift, Hunger.

Zhous Brille war so groß, dass sie fast sein halbes Gesicht bedeckte. «Wenn eine NGO hier etwas tun will, dann geht das nur zusammen mit der Regierung», sagte er. «Vogelbeobachter und Umweltschützer können Dinge untersuchen, aber damit auch wirklich etwas getan wird, braucht man einen Ansatzpunkt. Die Leute vor Ort wollen immer mehr Gebiete erschließen lassen, während die Regierung offiziell nachhaltige Erschließung und Umweltschutz will. Da die Ressourcen sehr begrenzt sind, freuen sich die Regierungsvertreter, wenn man ihnen hilft, damit sie zeigen können, dass sie auch wirklich das tun, wozu sie sich offiziell verpflichtet haben. Wenn ein Umweltprojekt gut geworden ist, erhalten Bezirkspolitiker ein positives Feedback und erlangen viel Ansehen.»

Auf einem Laptop zeigte mir Zhou Fotos von lächelnden Würdenträgern auf einer Naturbeobachtungsplattform, die sie in seiner Heimatstadt errichtet hatten. Zhou arbeitete jetzt an einem neuen Projekt im Naturreservat Laotieshan auf der Halbinsel Liaodong. In jedem Herbst drängt sich die gesamte Zugvogelpopulation Nordostchinas auf ihrem Weg nach Süden über diese Halbinsel, auf der dann einheimische Wilderer auf öffentlichem Boden Tausende von Netzen aufstellen, um sie zu fangen und zu töten. Am meisten bringen die großen Greifvögel ein, von denen viele gefährdet oder bedroht sind. Einige der Vögel würden gleich dort gegessen, sagte Zhou, die meisten jedoch in die südlichen Provinzen gebracht, wo sie als Delikatesse gelten. Zhou und seine Tochter, die ehrenamtlich im Reservat arbeitet, sammeln Daten, um sie der Zentralregierung vorzulegen, damit diese die Maßnahmen vor Ort koordinieren kann. Seine Fotos zeigten Aufseher, die Wilderer bei Tag und im Scheinwerferlicht jagten. Sie zeigten Bäume, die von Wilderern gefällt worden waren, um die Pick-ups der Aufseher aufzuhalten. Sie zeigten konfiszierte Motorräder. Ein Zimmer, randvoll mit zusammengeknüllten Netzen jeder Farbe — von den Aufsehern an einem einzigen Vormittag erbeutet. Käfige mit kleinen Vögeln als Köder für die größeren. Baumstämme, die senkrecht auf die Spitzen anderer Bäume gesetzt wurden, damit die Netze sich auf Adlerhöhe befanden. Kleinere Adlerfallen, die an hohen Ästen aufgehängt und mit Holzklötzen beschwert waren. Haushohe Netze mit verletzten Tauben, Seeadlern, Sakerfalken darin. Noch lebende Vögel, die Flügel mehrfach gebrochen, mit herausstehenden Knochen, in grausigen Winkeln abgeknickt. Einen konfiszierten Netzwäschesack, vollgestopft mit Falken und Eulen, viele tot, viele nicht, alle hineingestopft wie dreckige Unterwäsche. Einen Wilderer in Handschellen, er trägt ein hübsches Hemd und neue Turnschuhe, das Gesicht verpixelt. Schweißperlen auf dem Gesicht eines Aufsehers, der einen Falken aus einem Netz befreit. Einen Haufen von siebenundvierzig toten Habichten und Adlern, allesamt an einem Vormittag beschlagnahmt. Einen kleineren Haufen aus blutigen Köpfen, die am selben Vormittag auf der Erde herumlagen.

«Die Leute, die das tun, sind nicht arm», sagte Zhou. «Es dient nicht dem Lebensunterhalt — es ist Tradition. Mein Ziel ist es, die Leute zu erziehen und zu versuchen, den Brauch zu ändern. Ich will den Leuten beibringen, dass die Vögel ihr natürlicher Reichtum sind, und für den Ökotourismus als alternativen Lebensunterhalt werben.»

Die Zugvögel, die den Laotieshan unversehrt passieren, fliegen natürlich überwiegend nach Südostasien, eine Region, die auf dem besten Weg ist, durch Rodung und Tagebau zu einer riesigen Schlammgrube zu werden, denn China selbst ist hoffnungslos knapp an natürlichen Rohstoffen für seine Fabriken, die wiederum uns beliefern. Das chinesische Volk mag Hauptleidtragender der chinesischen Umweltverschmutzung sein, doch die Schädigung der Artenvielfalt wird auf die ganze Welt reexportiert. Und es scheint vom chinesischen Volk doch ziemlich viel verlangt, dass es sich nicht nur um den Schutz des Laotieshan und die Bereitstellung annehmbarer Atemluft, trinkbaren Wassers und nachhaltiger Erschließungen bemühen, sondern auch noch die Zerstörung Südostasiens, Sibiriens, Zentralafrikas und des Amazonas-Beckens im Blick haben soll. Da ist es schon beachtlich, dass es Leute wie Shrike, Hai-xiang Zhou und Yifei Zhang überhaupt gibt.

«Mit ansehen zu müssen, wie etwas zerstört wird, und nichts dagegen tun zu können, das ist manchmal schon sehr traurig», sagte Shrike. Wir standen an einem stark verschmutzten Fluss bei Nanjing und blickten in eine Landschaft, die noch vor zwei Jahren ein Feuchtgebiet gewesen war und in der jetzt neue Fabriken standen. Aber es gab noch ein kleines, bisher nicht erschlossenes Areal, und das wollte Shrike mir zeigen.

(Übersetzt von Eike Schönfeld)

Über

Endstation für neun

Ekström, ein gebürtiger Schwede, mit dem ich auf dem College ein Zimmer teilte, hat mich mit diesem Buch bekannt gemacht. Er schenkte es mir in einer billigen Taschenbuchausgabe, die ein geschmackloses Foto auf dem Cover hatte — ein Mann im Trenchcoat, der eine große Sonnenbrille trug und mit einer Maschinenpistole auf den Leser zielte. Das war 1979. Ich las damals ausschließlich große Literatur (Kafka, Goethe) und sah Ekström zwar nach, dass er nicht verstanden hatte, ein wie ernsthafter Mensch ich geworden war, erwog aber nicht, ein Buch mit einem so reißerischen Cover auch nur aufzuschlagen. Erst Jahre später, als ich eines Morgens krank im Bett lag und mich zu schwach fühlte, um mich mit Schriftstellern vom Kaliber eines Faulkner oder Henry James zu befassen, griff ich nach dem schmalen Taschenbuch. Ich war inzwischen mit einer Schriftstellerin verheiratet und verwendete viel Energie auf ein morbides Bestreben, Erkältungen zu vermeiden, denn wenn ich erkältet war, konnte ich weder schreiben noch rauchen, und wenn ich nicht schreiben und rauchen konnte, kam ich mir nicht klug vor, und mir klug vorzukommen war so ziemlich mein einziger Schutz gegen die Welt. Wie wunderbar tröstlich Endstation für neun war! Sobald ich die Bekanntschaft von Kommissar Martin Beck gemacht hatte, war meine Angst vor Erkältungen verschwunden (ebenso wie die Angst meiner Frau vor der schlechten Laune, die mich überfiel, wenn ich erkältet war), denn mit Erkältungen verband ich fortan die grimmige, komische Welt eines schwedischen Morddezernats. Es gab insgesamt zehn Martin-Beck-Romane, jeder von ihnen hervorragend geeignet, am schlimmsten Tag einer Halsentzündung verschlungen zu werden, doch der Band, den ich am liebsten mochte und am häufigsten las, war Endstation für neun . Seine glücklich verheirateten Autoren Maj Sjöwall und Per Wahlöö hatten das beruhigend Schlichte des Krimigenres mit dem tragikomischen Geist großer Literatur vermählt. In ihren Büchern verband sich wunderbare, geschickte Polizeiarbeit mit beeindruckend plastischen Schilderungen menschlichen Elends, die Menschen mit Halsschmerzen so tröstlich finden.

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