Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»So, Willy!« Ich sehe den roten Schädel wie einen Kürbis auf dem Meer der Tanzfläche schwanken. »Hör zu, Otto«, sage ich. »Es ist ganz anders. Willys Dame ist vom Zirkus. Die mit dem blauen Hut. Und sie liebt die Literatur. Also da ist die Chance! Immer feste drauf los!«
Bambuss sieht mich mißtrauisch an. »Ich spreche aufrichtig mit dir, du vertrottelter Idealist!« sage ich.
Riesenfeld ist schon wieder mit Lisa unterwegs. »Was ist los mit uns, Georg?« frage ich. »Dort drüben sucht dir ein Geschäftsfreund deine Dame auszuspannen, und hier habe ich gerade eine Anfrage gehabt, im Interesse der deutschen Dichtkunst Gerda auszuleihen. Sind wir solche Schafe, oder sind unsere Damen so begehrenswert?«
»Beides. Außerdem ist die Frau eines anderen immer fünfmal begehrenswerter als eine, die zu haben ist. Ein altes Sittengesetz. Lisa wird aber in wenigen Minuten an schweren Kopfschmerzen erkranken, hinausgehen, um in der Garderobe Aspirin zu holen, und dann einen Kellner herschicken mit der Nachricht, sie hätte nach Hause gehen müssen, wir sollten uns weiter amüsieren.«
»Ein Schlag für Riesenfeld. Er wird uns morgen nichts mehr verkaufen.«
»Er wird uns mehr verkaufen. Du solltest das wissen. Gerade deshalb. Wo ist Gerda?«
»Ihr Engagement beginnt erst in drei Tagen. Ich hoffe, sie ist im Altstädter Hof. Aber ich fürchte, sie sitzt in der Walhalla Eduards. Sie nennt das ein Abendessen sparen. Ich kann wenig dagegen machen. Sie hat so erstklassige Gründe, daß ich dreißig Jahre älter werden muß, um antworten zu können. Paß du lieber auf Lisa auf. Vielleicht kriegt sie keine Kopfschmerzen, um uns wieder weiter im Geschäft zu helfen.«
Otto Bambuss lehnt sich wieder zu mir herüber. Seine Augen sind wie die eines erschreckten Herings hinter den Brillengläsern. »„Manege“ wäre ein guter Titel für einen Band Zirkusgedichte, was? Mit Abbildungen von Toulouse-Lautrec.«
»Warum nicht von Rembrandt, Dürer und Michelangelo?«
»Gibt es von denen Zirkuszeichnungen?« fragt Otto ernsthaft.
Ich gebe ihn auf. »Trink, mein Junge«, sage ich väterlich. »Und freue dich deines kurzen Lebens, denn irgendwann wirst du mal ermordet. Aus Eifersucht, du Mondkalb!«
Er prostet mir geschmeichelt zu und sieht dann nachdenklich zu Renée hinüber, die einen sehr kleinen eisvogelblauen Hut auf ihren blonden Löckchen schaukelt und aussieht wie eine Dompteuse am Sonntag.
Lisa und Riesenfeld kommen zurück. »Ich weiß nicht, was los ist«, sagt Lisa. »Ich habe plötzlich solche Kopfschmerzen. Ich gehe mal ein Aspirin nehmen -«
Bevor Riesenfeld aufspringen kann, ist sie schon vom Tisch weg. Georg sieht mich entsetzlich selbstgefällig an und greift nach einer Zigarre.
XVII
»Das süße Licht«, sagte Isabelle. »Warum wird es schwächer? Weil wir ermatten? Wir verlieren es jeden Abend. Wenn wir schlafen, ist die Welt fort. Wo sind wir dann? Kommt die Welt immer wieder, Rudolf?«
Wir stehen am Rande des Gartens und sehen durch das Gittertor in die Landschaft draußen. Der frühe Abend liegt auf den reifenden Feldern, die sich zu beiden Seiten der Kastanienallee bis zum Walde hinabziehen.
»Sie kommt immer wieder«, sage ich und füge vorsichtig hinzu:»Immer, Isabelle.«
»Und wir? Wir auch?«
Wir? denke ich. Wer weiß das? Jede Stunde gibt und nimmt und verändert. Aber ich sage es nicht. Ich will in kein Gespräch geraten, das plötzlich in einen Abgrund rutscht.
Von draußen kommen die Anstaltsinsassen zurück, die auf den Äckern gearbeitet haben. Sie kommen zurück wie müde Bauern, und auf ihren Schultern liegt das erste Abendrot.
»Wir auch«, sage ich. »Immer, Isabelle. Nichts, was da ist, kann verlorengehen. Nie.«
»Glaubst du das?«
»Es bleibt uns doch nichts anderes übrig, als es zu glauben.«
Sie dreht sich zu mir um. Sie ist außerordentlich schön an diesem frühen Abend mit dem ersten klaren Gold des Herbstes in der Luft.
»Sind wir sonst verloren?« flüstert sie.
Ich starre sie an. »Das weiß ich nicht«, sage ich schließlich. Verloren – was kann das alles heißen! So vieles!
»Sind wir sonst verloren, Rudolf?«
Ich schweige unschlüssig. »Ja«, sage ich dann. »Aber da erst beginnt das Leben, Isabelle.«
»Welches?«
»Unser eigenes. Da erst beginnt alles – der Mut, das große Mitleid, die Menschlichkeit, die Liebe und der tragische Regenbogen der Schönheit. Da, wo wir wissen, daß nichts bleibt.«
Ich sehe in ihr vom untergehenden Licht bestrahltes Gesicht. Einen Augenblick steht die Zeit still.
»Du und ich, wir bleiben auch nicht?« fragt sie.
»Nein, wir bleiben auch nicht«, erwidere ich und sehe an ihr vorbei in die Landschaft voll Blau und Rot und Ferne und Gold.
»Auch nicht, wenn wir uns lieben?«
»Auch nicht, wenn wir uns lieben«, sage ich und füge zögernd und vorsichtig hinzu:»Ich glaube, deshalb liebt man sich. Sonst könnte man sich vielleicht nicht lieben. Lieben ist etwas weitergeben zu wollen, das man nicht halten kann.«
»Was?«
Ich hebe die Schultern. »Dafür gibt es viele Namen. Unser Selbst vielleicht, um es zu retten. Oder unser Herz. Sagen wir: Unser Herz. Oder unsere Sehnsucht. Unser Herz.«
Die Leute von den Feldern sind herangekommen. Die Wärter öffnen die Tore. Plötzlich drängt sich seitlich von der Mauer, wo er versteckt hinter einem Baum gestanden haben muß, jemand rasch an uns vorbei, schiebt sich durch die Feldarbeiter und rennt hinaus. Einer der Wärter bemerkt ihn und läuft ziemlich gemächlich hinter ihm her; der zweite bleibt ruhig stehen und läßt die anderen Patienten weiter passieren. Dann schließt er das Tor ab. Unten sieht man den Ausbrecher laufen. Er ist viel schneller als der Wärter, der ihn verfolgt. »Glauben Sie, daß Ihr Kollege ihn in dem Tempo einholt?« frage ich den zweiten Wärter.
»Er wird schon mit ihm zurückkommen.«
»Es sieht nicht so aus.«
Der Wärter hebt die Schultern. »Es ist Guido Timpe. Er versucht jeden Monat mindestens einmal auszubrechen. Läuft immer bis zum Restaurant Forsthaus. Trinkt dort ein paar Biere. Wir finden ihn jedesmal da. Er läuft nie weiter und nie irgendwoanders hin. Just für die zwei, drei Biere. Er trinkt immer Dunkles.«
Er zwinkert mir zu. »Darum läuft mein Kollege nicht schneller. Er will ihn nur im Auge behalten, für den Fall eines Falles. Wir lassen Timpe immer soviel Zeit, daß er seine Biere verquetschen kann. Warum nicht? Nachher kommt er dann zurück wie ein Lamm.«
Isabelle hat nicht zugehört. »Wohin will er?« fragt sie jetzt.
»Er will Bier trinken«, sage ich. »Weiter nichts. Wer auch so ein Ziel haben könnte!«
Sie hört mich nicht. Sie sieht mich an. »Willst du auch weg?«
Ich schüttle den Kopf.
»Es gibt nichts, um wegzulaufen, Rudolf«, sagt sie. »Und nichts, um anzukommen. Alle Türen sind dieselben. Und dahinter -«
Sie stockt. »Was ist dahinter, Isabelle?« frage ich.
»Nichts. Es sind nur Türen. Es sind immer nur Türen, und nichts ist dahinter.«
Der Wärter schließt das Tor und zündet sich eine Pfeife an. Der würzige Geruch des billigen Knasters trifft mich und zaubert ein Bild hervor: ein einfaches Leben, ohne Probleme, mit einem braven Beruf, einer braven Frau, braven Kindern, einem braven Abdienen der Existenz und einem braven Tod – alles als selbstverständlich hingenommen, Tag, Feierabend und Nacht, ohne Frage, was dahinter sei. Eine scharfe Sehnsucht danach packt mich einen Augenblick, und etwas wie Neid. Dann sehe ich Isabelle. Sie steht am Tor, die Hände um die eisernen Stäbe des Gitters gelegt, den Kopf daran gepreßt, und blickt hinaus. Sie steht lange so. Das Licht wird immer voller und röter und goldener, die Wälder verlieren die blauen Schatten und werden schwarz, und der Himmel über uns ist apfelgrün und voll von rosa angestrahlten Segelbooten.
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