Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

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»Schade, daß wir Eduard nicht dabei haben«, sagt Hungermann. »Sie könnten ihn dann auch retten und mit Herrn Valentin Busch ein Kompaniegeschäft aufmachen. Die Retter Eduards. Das würde ihn töten.«

»Lassen Sie die faulen Witze«, sagt Valentin, der hinter ihm steht. »Kapital sollte Ihnen heilig sein, oder sind Sie Kommunist? Ich teile mit niemandem. Eduard gehört mir.«

Wir trinken alle. Der Kümmel funkelt wie ein gelber Diamant im Mondlicht. »Wolltest du noch irgendwohin?« frage ich Willy.

»Zu Bodo Ledderhoses Gesangverein. Kommt mit. Ihr könnt euch da trocknen.«

»Großartig«, sagt Hungermann.

Es kommt keinem in den Sinn, daß es einfacher wäre, nach Hause zu gehen. Nicht einmal dem Dichter des Todes. Flüssigkeit scheint heute abend eine mächtige Anziehungskraft zu haben.

Wir gehen weiter, den Bach entlang. Der Mond schimmert im Wasser. Man kann ihn trinken – wer hat das noch irgendwann einmal gesagt?

XV

Der späte Sommer hängt schwül über der Stadt, der Dollar ist um weitere zweihunderttausend Mark gestiegen, der Hunger hat sich gemehrt, die Preise haben sich erhöht, und das Ganze ist sehr einfach: Die Preise steigen schneller als die Löhne – also versinkt der Teil des Volkes, der von Löhnen, Gehältern, Einkommen, Renten lebt, mehr und mehr in hoffnungsloser Armut, und der andere erstickt in Ungewissem Reichtum. Die Regierung sieht zu. Sie wird durch die Inflation ihre Schulden los; daß sie gleichzeitig das Volk verliert, sieht niemand.

Das Mausoleum für Frau Niebuhr ist fertig. Es ist scheußlich, eine Steinbude mit farbigem Glas, Bronzeketten und Kieswegen, obschon keine der Bildhauerarbeiten gemacht worden ist, die ich ihr geschildert habe; aber jetzt will sie es plötzlich nicht abnehmen. Sie steht im Hof, einen bunten Sonnenschirm in der Hand, einen Strohhut mit lackierten Kirschen auf dem Kopf und eine Kette von falschen Perlen um den Hals. Neben ihr steht ein Individuum in einem etwas zu engen karierten Anzug, das Gamaschen über den Schuhen trägt. Der Blitz hat eingeschlagen, die Trauer ist vorbei, Frau Niebuhr hat sich verlobt. Niebuhr ist ihr mit einem Schlage gleichgültig geworden. Das Individuum heißt Ralph Lehmann und nennt sich Industrieberater. Für den eleganten Vornamen und den Beruf ist der Anzug ziemlich stark abgetragen. Die Krawatte ist neu; ebenso die orangefarbenen Strümpfe – wahrscheinlich sind es die ersten Geschenke der glücklichen Braut.

Der Kampf wogt hin und her. Frau Niebuhr behauptet anfangs, das Mausoleum überhaupt nicht bestellt zu haben. »Haben Sie etwas Schriftliches?« fragt sie triumphierend.

Wir haben nichts Schriftliches. Georg erklärt milde, das sei nicht nötig in unserem Beruf. Beim Tode sei Treu und Glauben noch gültig. Wir hätten außerdem ein Dutzend Zeugen. Frau Niebuhr habe unsere Steinmetzen, unseren Bildhauer und uns selbst verrückt genug gemacht mit all ihren Ansprüchen. Außerdem habe sie ja eine Anzahlung geleistet.

»Das ist es ja gerade«, erklärt Frau Niebuhr mit schöner Logik. »Die Anzahlung wollen wir zurückhaben.«

»Sie haben das Mausoleum also bestellt?«

»Ich habe es nicht bestellt. Ich habe es nur anbezahlt.«

»Was sagen Sie zu dieser Erklärung, Herr Lehmann?« frage ich. »In Ihrer Eigenschaft als Industrieberater.«

»Das gibt’s«, erwidert Ralph als Kavalier und will uns den Unterschied erklären. Georg unterbricht ihn. Er erklärt, daß über die Vorauszahlung auch nichts Schriftliches vorliege. »Was?« Ralph wendet sich an Frau Niebuhr. »Emilie! Du hast keine Quittung?«

»Ich weiß nicht«, stottert Frau Niebuhr. »Wer kann denn wissen, daß die hier auf einmal behaupten, ich hätte nichts bezahlt! Solche Betrüger!«

»So eine Dämlichkeit!«

Emilie verkleinert sich. Ralph starrt sie wütend an. Er ist plötzlich kein Kavalier mehr. Lieber Gott, denke ich, vorher hatte sie einen Walfisch – jetzt hat sie einen Hai gefangen.

»Niemand behauptet, Sie hätten nichts bezahlt«, sagt Georg. »Wir haben nur gesagt, es liege ebensowenig etwas Schriftliches darüber vor wie über die Bestellung.«

Ralph erholt sich. »Na also.«

»Im übrigen«, erklärt Georg,»sind wir bereit, das Denkmal zurückzunehmen, wenn Sie es nicht haben wollen.«

»Na also«, wiederholt Ralph. Frau Niebuhr nickt eifrig. Ich starre Georg an. Das Mausoleum wird ein zweiter Ladenhüter werden; ein Bruder des Obelisken.

»Und die Anzahlung?« fragt Ralph.

»Die Anzahlung verfällt natürlich«, sage ich. »Das ist immer so.«

»Was?« Ralph zieht die Weste herunter und strafft sich. Ich sehe, daß auch seine Hosen zu kurz und zu eng sind. »Das wäre ja gelacht!« sagt er. »So wird bei uns nicht geschossen.«

»Bei uns auch nicht. Gewöhnlich haben wir Kunden, die abnehmen, was sie bestellen.«

»Wir haben ja gar nichts bestellt«, mischt sich Emilie mit neuem Mut ein. Die Kirschen auf ihrem Hut wippen. »Außerdem war der Preis viel zu hoch.«

»Ruhe, Emilie!« schnauzt Ralph. Sie duckt sich, erschreckt und selig über so viel Männlichkeit. »Es gibt noch Gerichte«, fügt Ralph drohend hinzu.

»Das hoffen wir.«

»Führen Sie Ihre Bäckerei auch nach Ihrer Ehe weiter?« fragt Georg Emilie.

Die ist so erschrocken, daß sie wortlos ihren Verlobten anblickt.

»Klar«, erwidert Ralph. »Neben unseren Industriegeschäften natürlich. Warum?«

»Die Brötchen und der Kuchen waren immer besonders gut.«

»Danke«, sagt Emilie geziert. »Und wie ist es mit der Anzahlung?«

»Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, erklärt Georg und läßt plötzlich seinen Charme spielen. »Liefern Sie uns einen Monat lang jeden Morgen zwölf Brötchen und jeden Nachmittag sechs Stücke Obstkuchen gratis – dann zahlen wir Ihnen am Ende des Monats die Anzahlung zurück, und Sie brauchen das Mausoleum nicht zu nehmen.«

»Gemacht«, sagt Frau Niebuhr sofort.

»Ruhe, Emilie!« Ralph knufft sie in die Rippen. »Das möchten Sie wohl«, sagt er giftig zu Georg. »In einem Monat zurückzahlen! Und was ist dann das Geld noch wert?«

»Nehmen Sie das Denkmal«, erwidere ich. »Uns soll es recht sein.«

Der Kampf dauert noch eine Viertelstunde. Dann schließen wir einen Vergleich. Wir zahlen die Hälfte der Anzahlung sofort zurück. Den Rest in zwei Wochen. Die Lieferung in Naturalien bleibt bestehen. Ralph kann nichts gegen uns machen. Die Inflation ist für einmal auf unserer Seite. Zahlen sind Zahlen vor Gericht, immer noch, ganz gleich, was sie bedeuten. Wollte er auf Rückzahlung klagen, so würde Emilie ihr Geld vielleicht in einem Jahr zugesprochen bekommen – immer noch dieselbe, dann völlig wertlose Summe. Ich verstehe Georg jetzt – wir kommen gut bei dem Geschäft weg. Die Anzahlung gilt nur noch ein Bruchteil von dem, was sie wert war, als wir sie erhielten.

»Was machen wir aber mit dem Mausoleum?« frage ich ihn, nachdem die Verlobten fort sind. »Wollen wir es als Privatkapelle benutzen?«

»Wir ändern das Dach etwas. Kurt Bach kann einen trauernden Löwen draufsetzen oder einen marschierenden Soldaten – zur Not auch einen Engel oder die weinende Germania -, zwei der Fenster nehmen wir raus und ersetzen sie durch Marmorplatten, auf die Namen eingemeißelt werden können – und damit ist das Mausoleum -«

Er hält inne. »Ein kleineres Kriegerdenkmal«, ergänze ich. »Aber Kurt Bach kann keine frei stehenden Engel modellieren – auch keine Soldaten und keine Germania. Er kann sie höchstens im Relief. Wir müssen bei unserem alten Löwen bleiben. Dafür ist aber das Dach zu schmal. Ein Adler wäre besser.«

»Wozu? Der Löwe kann eine Pfote über das Postament herunterhängen lassen. Dann geht es.«

»Wie wäre es mit einem Bronzelöwen? Die Metallwarenfabriken liefern Bronzetiere in allen Größen.«

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