Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

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»Klar«, erwiderte Fritzi durch den Lärm und Rauch, ohne ihn richtig anzusehen. »Hast du Geld?«

»Mehr als genug.« Willi zeigte seine Löhnung und das Geld vor, das ihm seine Mutter gegeben hatte, damit er dafür eine Messe für eine glückliche Rettung aus dem Kriege lesen lassen sollte.

»Na, also! Hoch das Vaterland!« sagte Fritzi ziemlich geistesabwesend und sah in die Richtung des Bierausschanks. »Komm nach oben!«

Willy stand auf und legte seine Mütze ab. Fritzi stutzte und starrte auf sein brandrotes Haar. Es war von einzigartiger Leuchtkraft, und sie kannte es natürlich, selbst nach sieben Jahren, sofort wieder. »Einen Augenblick«, sagte sie. »Heißen Sie nicht Willy?«

»Absolut!« erklärte Willy strahlend.

»Und hast du nicht einmal hier deine Schularbeiten gemacht?«

»Richtig!«

»So – und du willst jetzt mit mir aufs Zimmer gehen?«

»Natürlich! Wir kennen uns ja doch schon.«

Willy grinste über das ganze Gesicht. Im nächsten Augenblick hatte er eine Ohrfeige kleben. »Du Ferkel!« sagte Fritzi. »Du willst mit mir ins Bett? Das ist doch das Letzte an Frechheit!«

»Wieso?« stotterte Willy. »Alle andern hier -«

»Alle andern! Was gehen mich die andern an? Habe ich den anderen ihren Katechismus abgehört? Habe ich ihnen den Aufsatz gemacht? Habe ich aufgepaßt, daß sie sich nicht erkälten, du verfluchter Rotzbengel?«

»Aber ich bin jetzt siebzehneinhalb -«

»Halt die Klappe! Das ist ja, als ob du Lümmel deine Mutter vergewaltigen wolltest! Raus hier, du minderjähriger Flegel!«

»Er geht morgen in den Krieg«, sage ich. »Haben Sie kein patriotisches Verständnis?« Sie faßte mich ins Auge.

»Bist du nicht der, der die Kreuzottern hier losgelassen hat? Drei Tage mußten wir das Etablissement schließen, bis wir die Biester gefunden hatten!«

»Ich habe sie nicht losgelassen«, verteidigte ich mich. »Sie sind mir entkommen.« Bevor ich noch mehr sagen konnte, hatte ich ebenfalls eine Ohrfeige sitzen. »Lausebengels! Raus mit euch!«

Der Lärm brachte die Puffmutter herbei. Sie ließ sich von der empörten Fritzi die Sache erklären. Sie erkannte Willy auch sofort wieder. »Der Rote!« keuchte sie. Sie wog zweihundertvierzig Pfund und zitterte vor Lachen wie ein Berg von Gelee im Erdbeben.

»Und du! Heißt du nicht Ludwig?«

»Ja«, sagte Willy. »Aber wir sind jetzt Soldaten und haben ein Recht auf Geschlechtsverkehr.«

»So, ihr habt ein Recht!« Die Puffmutter schüttelte sich erneut. »Weißt du noch, Fritzi, wie er Angst hatte, daß sein Vater erfahren würde, er habe die Stinkbomben in der Religionsstunde geworfen? Jetzt hat er ein Recht auf Geschlechtsverkehr! Hohoho!«

Fritzi sah den Humor der Sache nicht. Sie war ehrlich wütend und beleidigt. »Als wenn mein eigener Sohn -«

Die Puffmutter mußte von zwei Mann aufrecht gehalten werden. Tränen strömten über ihr Gesicht. Speichelblasen formten sich an ihren Mundwinkeln. Sie hielt sich mit beiden Händen den schwabbelnden Bauch. »Limonade«, würgte sie heraus. »Waldmeisterlimonade! War das nicht«- Keuchen, Ersticken -»euer Lieblingsgetränk?«

»Jetzt trinken wir Schnaps und Bier«, erwiderte ich. »Jeder wird mal erwachsen.«

»Erwachsen!« Erneuter Erstickungsanfall der Puffmutter, Toben der beiden Doggen, die ihr gehörten und glaubten, sie würde attackiert. Wir zogen uns vorsichtig zurück. »Raus, ihr undankbaren Schweine!« rief Fritzi unversöhnlich.

»Schön«, sagte Willy an der Tür. »Dann gehen wir eben zur Rollstraße.«

Wir standen mit unseren Uniformen, unseren Mordwaffen und den Ohrfeigen draußen. Aber wir kamen nicht zur Rollstraße, zum zweiten Puff der Stadt. Es war ein Weg von über zwei Stunden, quer durch ganz Werdenbrück, und wir ließen uns lieber statt dessen rasieren. Auch das war das erstemal in unserem Leben, und da wir den Beischlaf nicht kannten, schien uns der Unterschied nicht so groß wie später, zumal uns auch der Friseur beleidigte und uns Radiergummi für unsere Barte empfahl. Nachher trafen wir dann weitere Bekannte, und bald hatten wir genug getrunken und vergaßen alles. So kam es, daß wir als Jungfrauen ins Feld fuhren und daß siebzehn von uns fielen, ohne je gewußt zu haben, was eine Frau ist. Willy und ich verloren unsere Jungfernschaft dann in Houthoulst in Flandern in einem Estaminet. Willy holte sich dabei einen Tripper, kam ins Lazarett und entging so der Flandernschlacht, in der die siebzehn Jungfrauen fielen. Wir sahen daran bereits damals, daß Tugend nicht immer belohnt wird.

Wir wandern durch die laue Sommernacht. Otto Bambuss hält sich an mich als den einzigen, der zugibt, den Puff zu kennen. Die anderen kennen ihn auch, tun aber unschuldig, und der einzige, der behauptet, ein fast täglicher Gast dort zu sein, der Dramatiker und Schöpfer des Monowerkes »Adam«, Paul Schneeweiß, lügt; er ist nie dort gewesen.

Ottos Hände schwitzen. Er erwartet Priesterinnen der Lust, Bacchantinnen und dämonische Raubtiere, und ist nicht ganz sicher, ob er nicht mit herausgerissener Leber oder zumindest ohne Hoden in Eduards Opel zurücktransportiert wird. Ich tröste ihn.

»Verletzungen kommen höchstens ein-, zweimal in der Woche vor, Otto! Und dann sind sie fast immer viel harmlosere Vorgestern wurde einem Gast von Fritzi ein Ohr abgerissen; aber soviel ich weiß, kann man Ohren wieder annähen oder durch Zelluloidohren von täuschender Ähnlichkeit ersetzen.«

»Ein Ohr?« Otto bleibt stehen.

»Es gibt natürlich Damen, die keine abreißen«, erwidere ich. »Aber die willst du ja nicht kennenlernen. Du willst doch das Urweib in seiner ganzen Pracht haben.«

»Ein Ohr ist ein ziemlich großes Opfer«, erklärt Otto, die schwitzende Bohnenstange, und reibt die Gläser seines Kneifers trocken.

»Die Poesie verlangt Opfer. Du würdest mit einem abgerissenen Ohr im wahrsten Sinne ein blutdurchströmter Lyriker sein. Komm!«

»Ja, aber ein Ohr! Etwas, was man so deutlich sieht!«

»Wenn ich die Wahl hätte«, sagt Hans Hungermann,»ich würde mir lieber ein Ohr abreißen lassen als kastriert zu werden, offen gestanden.«

»Was?« Otto bleibt wieder stehen. »Ihr macht Witze! Das kommt doch nicht vor!«

»Es kommt vor«, erklärt Hungermann. »Leidenschaft ist zu allem fähig. Aber beruhige dich, Otto: Kastration steht unter dem Strafgesetz. Die Frau bekommt dafür mindestens ein paar Monate Gefängnis – du wirst also gerächt.«

»Unsinn!« stammelt Bambuss, mühsam lächelnd. »Ihr macht eure blöden Witze mit mir!«

»Wozu sollen wir Witze machen?« sage ich. »Das wäre gemein. Ich empfehle dir gerade deswegen Fritzi. Sie ist Ohrenfetischistin. Wenn die Passion über sie kommt, hält sie sich mit beiden Händen krampfhaft an den Ohren ihres Partners fest. Du bist so absolut sicher, daß du nicht anderswo beschädigt wirst. Eine dritte Hand hat sie nicht.«

»Aber noch zwei Füße«, erklärt Hungermann. »Mit den Füßen verrichten sie manchmal wahre Wunder. Sie lassen die Nägel lang wachsen und schärfen sie.«

»Ihr schwindelt«, sagt Otto gequält. »Laßt doch den Unsinn!«

»Hör zu«, erwidere ich. »Ich will nicht, daß du verstümmelt wirst. Du würdest dann emotionell gewinnen, aber seelisch stark verlieren, und deine Lyrik würde schlecht dabei fahren. Ich habe hier eine Taschen-Nagelfeile, klein, handlich, gemacht für den adretten Lebemann, der immer elegant sein muß. Steck sie ein. Halte sie in der hohlen Hand verborgen oder verstecke sie in der Matratze, bevor es losgeht. Wenn du merkst, daß es zu gefährlich wird, genügt ein kleiner, ungefährlicher Stich in den Hintern Fritzis. Es braucht kein Blut dabei zu fließen. Jeder Mensch läßt los, wenn er gestochen wird, sogar von einer Mücke, und greift nach dem Orte des Stichs, das ist ein Grundgesetz der Welt. In der Zwischenzeit entkommst du.«

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