Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

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Plötzlich höre ich Knopfs Schritte in der Gasse. Ich sehe auf die Uhr. Es ist halb drei; der Schleifer vieler Generationen unglücklicher Rekruten muß also schwer geladen haben. Ich drehe das Licht ab. Zielbewußt steuert Knopf sofort auf den schwarzen Obelisken zu. Ich nehme das Ende der Regenröhie, das in mein Fenster ragt, presse meinen Mund dicht an die Oeffnung und sage:»Knopf!«

Es klingt hohl am anderen Ende, im Rücken des Feldwebels, aus der Röhre, als käme es aus einem Grabe. Knopf blickt um sich; er weiß nicht, woher die Stimme kommt. »Knopf!« wiederhole ich. »Schwein! Schämst du dich nicht? Habe ich dich deshalb erschaffen, damit du säufst und Grabsteine anpißt, du Sau?«

Knopf fährt wieder herum. »Was?« lallt er. »Wer ist da?«

»Dreckfink!« sage ich, und es klingt geisterhaft und unheimlich. »Fragen stellst du auch noch? Hast du einen Vorgesetzten zu fragen? Steh stramm, wenn ich mit dir rede!«

Knopf starrt sein Haus an, von dem die Stimme kommt. Alle Fenster darin sind dunkel und geschlossen. Auch die Tür ist zu. Das Rohr auf der Mauer sieht er nicht. »Steh stramm, du pflichtvergessener Lump von einem Feldwebel!« sage ich. »Habe ich dir dafür Litzen am Kragen und einen langen Säbel verliehen, damit du Steine beschmutzest, die für den Gottesacker bestimmt sind?« Und schärfer, zischend, im Kommandoton:»Knochen zusammen, würdeloser Grabstein-Nässer!«

Das Kommando wirkt. Knopf steht stramm, die Hände an der Hosennaht. Der Mond spiegelt sich in seinen weit aufgerissenen Augen. »Knopf«, sage ich mit Gespensterstimme. »Du wirst zum Soldaten zweiter Klasse degradiert, wenn ich dich noch einmal erwische! Du Schandfleck auf der Ehre des deutschen Soldaten und des Vereins aktiver Feldwebel a. D.«

Knopf horcht, den Kopf etwas seitlich hochgereckt, wie ein mondsüchtiger Hund. »Der Kaiser?« flüstert er.

»Knöpfe deine Hose zu und verschwinde!« flüstere ich hohl zurück. »Und merke dir: Riskiere deine Sauerei noch einmal, und du wirst degradiert und kastriert! Kastriert auch! Und nun fort, du liederlicher Zivilist, marsch-marsch!«

Knopf stolpert benommen auf seine Haustür los. Gleich darauf bricht das Liebespaar wie zwei aufgescheuchte Rehe aus dem Garten und saust auf die Straße hinaus. Das hatte ich natürlich nicht gewollt.

XIV

Der Dichterklub ist bei Eduard versammelt. Der Ausflug zum Bordell ist beschlossen. Otto Bambuss erhofft davon eine Durchblutung seiner Lyrik; Hans Hungermann will sich Anregungen holen für seinen »Casanova« und einen Zyklus in freien Rhythmen:»Dämon Weib«, und selbst Matthias Grund, der Dichter des Buches vom Tode, glaubt für das letzte Delirium eines Paranoikers ein paar flotte Details erhaschen zu können. »Warum kommst du nicht mit, Eduard?« frage ich.

»Kein Bedürfnis«, erklärt er überlegen. »Habe alles, was ich brauche.«

»So? Hast du?« Ich weiß, was er vorspiegeln will, und ich weiß auch, daß er lügt.

»Er schläft mit allen Zimmermädchen seines Hotels«, erklärt Hans Hungermann. »Wenn sie sich weigern, entläßt er sie. Er ist ein wahrhafter Volksfreund.«

»Zimmermädchen! Das würdest du tun! Freie Rhythmen, freie Liebe! Ich nicht! Nie etwas im eigenen Hause! Alter Wahlspruch.«

»Mit Gästen auch nicht?«

»Gäste.« Eduard richtet die Augen zum Himmel. »Da kann man sich natürlich oft nicht helfen. Die Herzogin von Bell-Armin zum Beispiel -«

»Was zum Beispiel?« frage ich, als er schweigt.

Eduard ziert sich. »Ein Kavalier ist diskret.«

Hungermann bekommt einen Hustenanfall. »Schöne Diskretion! Wie alt war sie? Achtzig?«

Eduard lächelt verächtlich – aber im nächsten Moment fällt das Lächeln von ihm ab wie eine Maske, deren Knoten gerissen ist; Valentin Busch ist eingetreten. Er ist zwar kein literarischer Mann, aber er hat trotzdem beschlossen, mitzumachen. Er will dabeisein, wenn Otto Bambuss seine Jungfernschaft verliert. »Wie geht es, Eduard?« fragt er. »Schön, daß du noch am Leben bist, was? Das mit der Herzogin hättest du sonst nicht genießen können.«

»Woher weißt du, daß es wahr ist?« frage ich völlig überrascht.

»Habe es nur draußen im Gang gehört. Ihr redet ziemlich laut. Habt wohl schon allerlei getrunken. Immerhin, ich gönne Eduard die Herzogin von Herzen. Freue mich, daß ich es war, der ihn dafür retten konnte.«

»Es war lange vor dem Kriege«, erklärt Eduard eilig. Er wittert einen neuen Anschlag auf seinen Weinkeller.

»Gut, gut«, erwidert Valentin nachgiebig. »Nach dem Kriege wirst du auch schon deinen Mann gestanden und Schönes erlebt haben.«

»In diesen Zeiten?«

»Gerade in diesen Zeiten! Wenn der Mensch verzweifelt ist, ist er leichter dem Abenteuer zugänglich. Und gerade Herzoginnen, Prinzessinnen und Gräfinnen sind in diesen Jahren sehr verzweifelt. Inflation, Republik, keine kaiserliche Armee mehr, das kann ein Aristokratenherz schon brechen! Wie ist es mit einer guten Flasche, Eduard?«

»Ich habe jetzt keine Zeit«, erwidert Eduard geistesgegenwärtig. »Tut mir leid, Valentin, aber heute geht es nicht. Wir machen mit dem Klub einen Ausflug.«

»Gehst du denn mit?« frage ich.

»Natürlich! Als Schatzmeister! Muß ich doch! Dachte vorhin nicht daran! Pflicht ist Pflicht.«

Ich lache. Valentin zwinkert mir zu und sagt nicht, daß auch er mitkommt. Eduard lächelt, weil er glaubt, eine Flasche gespart zu haben. Alles ist damit in schönster Harmonie.

Wir brechen auf. Es ist ein herrlicher Abend. Wir gehen zur Bahnstraße 12. Die Stadt hat zwei Puffs, aber das an der Bahnstraße ist das elegantere. Es liegt außerhalb der Stadt und ist ein kleines Haus, das von Pappeln umgeben ist. Ich kenne es gut; ich habe dort einen Teil meiner Jugend verbracht, ohne zu wissen, was dort los war. An den schulfreien Nachmittagen pflegten wir in den Bächen und Teichen vor der Stadt Molche und Fische zu fangen und auf den Wiesen Schmetterlinge und Käfer. An einem besonders heißen Tage gerieten wir auf der Suche nach einem Gasthaus, um Limonade zu trinken, in die Bahnstraße 12. Die große Gaststube im Parterre sah aus wie andere Gaststuben auch. Sie war kühl, und als wir nach Selterswasser fragten, bekamen wir es vorgesetzt. Nach einer Weile kamen ein paar Frauen in Morgenröcken und blumigen Kleidern dazu. Sie fragten uns, was wir machten und in welcher Schulklasse wir wären. Wir bezahlten unsere Selters und kamen am nächsten heißen Tage wieder, diesmal mit unseren Büchern, die wir mitgebracht hatten, um im Freien am Bach unsere Aufgaben zu lernen. Die freundlichen Frauen waren wieder da und interessierten sich mütterlich für uns. Wir fanden es kühl und behaglich, und da nachmittags niemand außer uns kam, blieben wir sitzen und begannen unsere Schularbeiten zu machen. Die Frauen sahen uns über die Schultern und halfen uns, als wären sie unsere Lehrer. Sie achteten darauf, daß wir unsere schriftlichen Arbeiten machten, sie kontrollierten unsere Zensuren, sie hörten uns ab, was wir auswendig lernen mußten, und gaben uns Schokolade, wenn wir gut waren, oder gelegentlich auch eine mittlere Ohrfeige, wenn wir faul waren. Wir dachten uns nichts dabei; wir waren noch in dem glücklichen Alter, wo Frauen einem nichts bedeuten. Nach kurzer Zeit nahmen die nach Veilchen und Rosen duftenden Damen Mutter- und Erzieherstellen bei uns ein; sie waren voll bei der Sache, und wenn wir nur in der Tür erschienen, kam es schon vor, daß ein paar Göttinnen in Seide und Lackschuhen uns aufgeregt fragten:»Was war mit der Klassenarbeit in Geographie? Gut oder schlecht?« Meine Mutter lag damals schon sehr viel im Krankenhaus, und so geschah es, daß ich einen Teil meiner Erziehung im Puff von Werdenbrück erhielt, und ich kann nur sagen, daß sie strenger war, als wenn ich sie zu Hause gehabt hätte. Wir kamen für zwei Sommer, dann begannen wir zu wandern und hatten weniger Zeit, und meine Familie zog in einen anderen Teil der Stadt. Ich bin dann noch einmal im Kriege in der Bahnstraße gewesen. Das war am Tage, bevor wir ins Feld mußten. Wir waren knapp achtzehn Jahre alt, einige noch unter achtzehn, und die meisten von uns hatten noch nie mit einer Frau etwas gehabt. Wir wollten aber nicht erschossen werden, ohne etwas davon zu kennen, und deshalb gingen wir zu fünft in die Bahnstraße, die wir ja noch von früher kannten. Es war großer Betrieb, und wir bekamen unseren Schnaps und unser Bier. Nachdem wir uns genügend Mut angetrunken hatten, wollten wir unser Heil versuchen. Willy, der frechste von uns, war der erste. Er hielt Fritzi, die verführerischste von allen anwesenden Damen, an. »Schatz, wie wäre es denn?«

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