Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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- Название:Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend
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»Stimmt. Ich bin immer noch auf der Suche nach ihr, finde sie aber nicht. Deshalb habe ich einen doppelten Weltschmerz. So wie ein amputierter Fuß doppelt schmerzt.«
Das Bier ist wunderbar kalt. Die Sonne brennt uns auf die Schädel, und auf einmal ist, trotz allen Weltschmerzes, wieder einer der Augenblicke da, wo man dem Dasein sehr dicht in die grüngoldenen Augen starrt. Ich trinke mein Bier andächtig aus. Alle meine Adern scheinen plötzlich ein Sonnenbad genommen zu haben. »Wir vergessen immer wieder, daß wir nur kurze Zeit diesen Planeten bewohnen«, sage ich. »Deshalb haben wir einen völlig irrigen Weltkomplex. Den von Menschen, die ewig leben. Hast du das schon gemerkt?«
»Und wie! Es ist der Kardinalfehler der Menschheit. An sich ganz vernünftige Leute lassen grauenhaften Verwandten auf diese Weise Millionen von Dollars zukommen, anstatt sie selbst zu verbrauchen.«
»Gut! Was würdest du tun, wenn du wüßtest, daß du morgen sterben müßtest?«
»Keine Ahnung.«
»Nein? Gut, ein Tag ist vielleicht eine zu kurze Zeit. Was würdest du tun, wenn du wüßtest, daß du in einer Woche dahin wärest?«
»Immer noch keine Ahnung.«
»Irgend was müßtest du doch tun! Wie wäre es, wenn du einen Monat Zeit hättest?«
»Ich würde wahrscheinlich so weiterleben wie jetzt«, sagt Georg. »Ich hätte sonst den ganzen Monat durch das elende Gefühl, mein Leben bisher falsch gelebt zu haben.«
»Du hättest einen Monat Zeit, es zu korrigieren.«
Georg schüttelt den Kopf. »Ich hätte einen Monat Zeit, es zu bereuen.«
»Du könntest unser Lager verkaufen an Hollmann und Klotz, nach Berlin fahren und einen Monat mit Schauspielern, Künstlern und eleganten Huren ein atemberaubendes Leben führen.«
»Der Zaster würde nicht für acht Tage reichen. Und die Damen würden nur Barmädchen sein. Außerdem lese ich lieber darüber. Phantasie enttäuscht nie. Aber wie ist es mit dir? Was würdest du machen, wenn du wüßtest, daß du in vier Wochen sterben würdest?«
»Ich?« sage ich betroffen.
»Ja, du.«
Ich blicke in die Runde. Da ist der Garten, grün und heiß, in allen Farben des Hochsommers, da segeln die Schwalben, da ist das endlose Blau des Himmels, und oben aus seinem Fenster glotzt der alte Knopf, der gerade aus seinem Rausch erwacht ist, in Hosenträgern und einem karierten Hemd auf uns herab. »Ich muß darüber nachdenken«, sage ich. »Sofort kann ich es nicht sagen. Es ist zuviel. Ich habe jetzt nur das Gefühl, daß ich explodieren würde, wenn ich es so wüßte, daß es mir als genug erschiene.«
»Denke nicht zu stark nach; sonst müssen wir dich zu Wernicke bringen. Aber nicht zum Orgelspielen.«
»Das ist es«, sage ich. »Wahrhaftig, das ist es! Wenn wir es ganz erkennen könnten, würden wir verrückt.«
»Noch ein Glas Bier?« fragt Frau Kroll durch das Küchenfenster. »Es ist auch Himbeerkompott da. Frisches.«
»Gerettet!« sage ich. »Sie haben mich soeben gerettet, gnädige Frau. Ich war wie ein Pfeil auf dem Wege zur Sonne und zu Wernicke. Gott sei Dank, alles ist noch da! Nichts ist verbrannt! Das süße Leben spielt noch mit Schmetterlingen und Fliegen um uns herum, es ist nicht in Asche zerstäubt, es ist da, es hat noch alle seine Gesetze, auch die, die wir ihm angelegt haben wie einem Vollblut ein Geschirr! Trotzdem, kein Himbeerkompott zu Bier, bitte! Dafür aber ein Stück fließenden Harzer Käse. Guten Morgen, Herr Knopf! Ein schöner Tag! Was halten Sie vom Leben?«
Knopf starrt mich an. Sein Gesicht ist grau, und unter seinen Augen hängen Säcke. Nach einer Weile winkt er verärgert ab und schließt sein Fenster. »Wolltest du nicht noch was von ihm?« fragt Georg.
»Ja, aber erst heute abend.«
Wir treten bei Eduard Knobloch ein. »Sieh da«, sage ich und bleibe stehen, als wäre ich gegen einen Baum gerannt. »So spielt das Leben scheinbar auch! Ich hätte es ahnen sollen!«
In der Weinabteilung sitzt Gerda an einem Tisch, auf dem ein Bukett Tigerlilien steht. Sie ist allein und hackt gerade auf ein Stück Rehrücken ein, das fast so groß ist wie der Tisch. »Was sagst du dazu?« frage ich Georg. »Riecht das nicht nach Verrat?«
»War etwas zu verraten?« fragt Georg zurück.
»Nein. Aber wie wäre es mit Vertrauensbruch?«
»War ein Vertrauen zu brechen?«
»Laß das, Sokrates!« erwidere ich. »Siehst du nicht, daß Eduards dicke Pfoten hier im Spiele sind?«
»Das sehe ich. Aber wer hat dich verraten? Eduard oder Gerda?«
»Gerda! Wer sonst? Der Mann hat nie etwas damit zu tun.«
»Die Frau auch nicht.«
»Wer denn?«
»Du. Wer sonst?«
»Gut«, sage ich. »Du hast leicht reden. Du wirst nicht betrogen. Du betrügst selbst.«
Georg nickt selbstgefällig. »Liebe ist eine Sache des Gefühls«, doziert er. »Keine der Moral. Gefühl aber kennt keinen Verrat. Es nimmt zu, schwindet oder wechselt – wo ist da Verrat? Es ist kein Kontrakt. Hast du Gerdas Ohren nicht mit deinem Schmerz um Erna vollgeheult?«
»Nur im Anfang. Sie war ja dabei, als der Krach in der Roten Mühle passierte.«
»Dann jammere jetzt nicht. Verzichte oder handle.«
Ein Tisch neben uns wird frei. Wir setzen uns. Der Kellner Freidank räumt ab. »Wo ist Herr Knobloch?« frage ich.
Freidank sieht sich um. »Ich weiß nicht – er war die ganze Zeit an dem Tisch mit der Dame drüben.«
»Einfach, was?« sage ich zu Georg. »Soweit wären wir. Ich bin ein natürliches Opfer der Inflation. Schon wieder. Erst Erna, jetzt Gerda. Bin ich ein geborener Hahnrei? Dir passiert so was nicht.«
»Kämpfe!« erwidert Georg. »Noch ist nichts verloren. Geh zu Gerda hinüber!«
»Womit soll ich kämpfen? Mit Grabsteinen? Eduard gibt ihr Rehrücken und widmet ihr Gedichte. Bei den Gedichten kennt sie den Unterschied in der Qualität nicht – beim Essen leider. Und ich Esel habe mir das selbst zuzuschreiben! Ich habe sie hierhergebracht und ihren Appetit geweckt. Buchstäblich!«
»Dann verzichte«, sagt Georg. »Wozu kämpfen? Um Gefühle kann man sowieso nicht kämpfen.«
»Nein? Weshalb rätst du mir dann vor einer Minute, ich solle es tun?«
»Weil heute Dienstag ist. Da kommt Eduard – in seinem Sonntagsgehrock und mit einer Rosenknospe im Knopfloch. Du bist erledigt.«
Eduard stutzt, als er uns sieht. Er schielt zu Gerda hinüber und begrüßt uns dann mit der Herablassung des Siegers.
»Herr Knobloch«, sagt Georg. »Ist Treue das Mark der Ehre, wie unser geliebter Feldmarschall es verkündet hat, oder nicht?«
»Es kommt darauf an«, erwidert Eduard vorsichtig. »Heute gibt es Königsberger Klops mit Tunke und Kartoffeln. Ein gutes Essen.«
»Darf der Soldat dem Kameraden in den Rücken fallen?« fragt Georg weiter. »Der Bruder dem Bruder? Der Poet dem Poeten?«
»Poeten greifen sich dauernd an. Sie leben davon.«
»Sie leben vom offenen Kampf; nicht vom Dolchstoß in den Magen«, erkläre ich.
Eduard schmunzelt breit. »Der Sieg dem Sieger, mein lieber Ludwig, catch as catch can. Jammere ich, wenn ihr mit Eßmarken kommt, die keine Nuß mehr wert sind?«
»Ja«, sage ich,»und wie!«
Eduard wird in diesem Augenblick beiseite geschoben. »Kinder, da seid ihr ja«, sagt Gerda herzlich. »Laßt uns zusammen essen! Ich habe gehofft, ihr würdet kommen!«
»Du sitzest in der Weinabteilung«, erwidere ich giftig. »Wir trinken Bier.«
»Ich trinke auch lieber Bier. Ich setze mich zu euch.«
»Erlaubst du, Eduard?« frage ich. »Catch as catch can?«
»Was hat Eduard da zu erlauben?« fragt Gerda. »Er freut sich doch, wenn ich mit seinen Freunden esse. Nicht wahr, Eduard?«
Die Schlange nennt ihn bereits beim Vornamen. Eduard stottert. »Natürlich, nichts dagegen, selbstverständlich, eine Freude -«
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