Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

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»Eine Kanone«, sagt Georg sinnend. »Eine zerschossene Kanone wäre mal was Neues.«

»Nur für ein Dorf, in dem nichts anderes als Artilleristen gefallen sind.«

»Hör zu«, sagt Georg. »Laß deine Phantasie spielen. Mach ein paar Zeichnungen, möglichst groß und am besten farbig. Wir werden dann sehen!«

»Wie wäre es, wenn wir den Obelisken in das Arrangement hineinarbeiten könnten? Dann schlügen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.«

Georg lacht. »Wenn du das fertigbringst, bestelle ich für dich als Bonus eine ganze Kiste Reinhardtshauser 1921. Ein Wein zum Träumen.«

»Es wäre besser, wenn du ihn in einzelnen Flaschen auf Vorschuß liefertest. Die Inspiration kommt dann leichter.«

»Gut, fangen wir mit einer an. Gehen wir zu Eduard.«

Eduard bewölkt sich wie üblich, als er uns sieht. »Freuen Sie sich, Herr Knobloch«, sagt Georg und zieht eine Handvoll Geldscheine aus der Tasche. »Bares Geld lacht Sie heute an!«

Eduard entwölkt sich. »Tatsächlich? Na ja, es mußte ja endlich einmal kommen. Einen Fensterplatz?«

In der Weinabteilung sitzt schon wieder Gerda. »Bist du hier Dauergast?« frage ich sauer.

Sie lacht unbefangen. »Ich bin hier geschäftlich.«

»Geschäftlich?«

»Geschäftlich, Herr Untersuchungsrichter«, wiederholt Gerda.

»Dürfen wir Sie dieses Mal zum Essen einladen?« fragt Geoerg und gibt mir einen Stoß mit dem Ellbogen, mich nicht wie ein Maultier zu benehmen.

Gerda sieht uns an. »Noch einmal kommen wir sicher nicht damit durch, daß ich euch einlade, was?«

»Bestimmt nicht«, sage ich, kann mich aber nicht enthalten, hinzuzufügen:»Eduard würde lieber die Verlobung auflösen.«

Sie lacht und äußerst sich nicht dazu. Sie trägt ein sehr hübsches Kleid aus tabakfarbener Rohseide. Was für ein Esel bin ich gewesen! denke ich. Da sitzt ja das Leben selbst, und ich habe es in meinem konfusen Größenwahn nicht kapiert!

Eduard erscheint und bewölkt sich wieder, als er uns mit Gerda sieht. Ich merke, wie er kalkuliert. Er glaubt, daß wir gelogen haben und erneut schmarotzen wollen. »Wir haben Fräulein Schneider zum Essen eingeladen«, sagt Georg. »Wir feiern Ludwigs Konfirmation. Er reift langsam zum Manne heran. Nimmt nicht mehr an, daß die Welt nur seinetwegen existiere.«

Georg hat mehr Autorität als ich. Eduard erhellt sich wieder. »Es gibt köstliche Hühnchen!« Er spitzt den Mund, als wollte er pfeifen.

»Bring ruhig das normale Mittagessen«, sage ich. »Bei dir ist immer alles vorzüglich. Und dazu eine Flasche Schloß Reinhardtshausener 1921!«

Gerda blickt auf. »Wein am Mittag? Habt ihr in der Lotterie gewonnen? Warum kommt ihr dann nie mehr in die Rote Mühle?«

»Wir haben nur ein kleines Los gewonnen«, erwidere ich. »Trittst du denn da immer noch auf?«

»Das weißt du nicht? Schäme dich! Eduard weiß es. Ich habe allerdings vierzehn Tage ausgesetzt. Aber am Ersten fange ich ein neues Engagement an.«

»Dann kommen wir«, erklärt Georg. »Und wenn wir ein Mausoleum beleihen müssen!«

»Deine Freundin war gestern abend auch da«, sagt Gerda zu mir.

»Erna? Das ist nicht meine Freundin. Mit wem war sie da?«

Gerda lacht. »Was geht es dich an, wenn sie nicht mehr deine Freundin ist?«

»Sehr viel«, erwidere ich. »Es dauert lange, bis man ausgezuckt hat, auch wenn es nur noch mechanisch ist, wie bei Froschbeinen und dem galvanischen Strom. Erst wenn man ganz getrennt ist, wird man wirklich interessiert an allem, was den anderen angeht. Eines der Paradoxe der Liebe.«

»Du denkst zu viel. Das ist immer schädlich.«

»Er denkt nicht richtig«, sagt Georg. »Sein Intellekt ist eine Bremse für seine Emotionen – anstatt ein Vorspann zu sein.«

»Kinder, seid ihr alle klug!« erklärt Gerda. »Kommt ihr dabei zwischendurch auch zu etwas Spaß im Leben?«

Georg und ich sehen uns an. Georg lacht. Ich bin betroffen. »Denken ist unser Spaß«, sage ich und weiß, daß ich lüge.

»Ihr armen Würmer! Dann eßt wenigstens ordentlich.«

Der Reinhardtshausener hilft uns wieder heraus. Eduard öffnet ihn selbst und verkostet ihn. Er markiert den Weinkenner, der probiert, ob der Wein korkig sei. Dazu gießt er sich ein mittleres Glas voll ein. »Exzellent!« sagt er mit französischem Auslaut und gurgelt und schlägt mit den Augenlidern.

»Echte Weinkenner brauchen zum Probieren nur ein paar Tropfen«, sage ich.

»Ich nicht. Nicht bei so einem Wein. Ich möchte euch doch nur das Beste servieren!«

Wir erwidern nichts; wir haben unseren Trumpf in Reserve. Wir werden das Essen für Gerda und uns mit den unerschöpflichen Marken bezahlen.

Eduard schenkt ein. »Wollt ihr mich nicht auch zu einem Gläschen einladen?« fragt er frech.

»Nachher«, erwidere ich. »Wir trinken mehr als eine Flasche. Beim Essen aber störst du, weil du einem wie ein Bernhardiner die Bissen in den Mund zählst.«

»Nur, wenn ihr als Parasiten mit euren Marken ankamt.« Eduard tänzelt um Gerda herum wie ein Mittelschullehrer, der Walzer übt.

Gerda unterdrückt einen Lachanfall. Ich habe sie unter dem Tisch angestoßen, und sie hat sofort begriffen, was wir für Eduard in Reserve haben.

»Knobloch!« brüllt plötzlich eine markige Kommandostimme.

Eduard fährt hoch, als hätte er einen Tritt in den Hintern bekommen. Hinter ihm steht diesmal, unschuldig lächelnd, Renée de la Tour selbst. Er unterdrückt einen Fluch. »Daß ich auch immer wieder darauf reinfalle!«

»Ägere dich nicht«, sage ich. »Das ist dein treudeutsches Blut. Das edelste Vermächtnis deiner gehorsamen Vorfahren.«

Die Damen begrüßen sich wie lächelnde Kriminalpolizisten.

»Welch hübsches Kleid, Gerda«, gurrt Renée. »Schade, daß ich so etwas nicht tragen kann! Ich bin zu dünn dazu.«

»Das macht nichts«, erwidert Gerda. »Ich fand die vorjährige Mode auch eleganter. Besonders die entzückenden Eidechsenschuhe, die du trägst. Ich liebe sie jedes Jahr mehr.«

Ich sehe unter den Tisch. Renée trägt tatsächlich Schuhe aus Eidechsenleder. Wie Gerda das im Sitzen sehen konnte, gehört zu den ewigen Rätseln der Frau. Es ist unverständlich, daß diese Gaben des Geschlechts nie besser praktisch ausgenützt worden sind – zur Beobachtung des Feindes in Fesselballons bei der Artillerie oder für ähnliche kulturelle Zwecke.

Willy unterbricht das Geplänkel. Er ist eine Vision in Hellgrau. Anzug, Hemd, Krawatte, Strümpfe, Wildlederhandschuhe – und darüber, wie ein Ausbruch des Vesuvs, die roten Haare. »Wein!« sagt er. »Die Totengräber zechen! Sie versaufen den Schmerz einer Familie! Bin ich eingeladen?«

»Wir haben unseren Wein nicht an der Börse verdient, du Parasit am Volksvermögen«, erwidere ich. »Trotzdem wollen wir ihn gerne mit Mademoiselle de la Tour teilen. Jeder Mensch, der Eduard erschrecken kann, ist uns willkommen.«

Das erweckt einen Heiterkeitsausbruch bei Gerda. Sie stößt mich erneut unter dem Tisch an. Ich fühle, daß ihr Knie an meinem liegen bleibt. Wärme steigt mir in den Nacken. Wir sitzen plötzlich da wie Verschwörer.

»Ihr werdet Eduard bestimmt heute auch noch erschrecken«, sagt Gerda. »Wenn er mit der Rechnung kommt. Ich fühle es. Ich habe das Zweite Gesicht.«

Alles, was sie sagt, hat wie durch einen Zauberschlag einen neuen Klang. Was ist los? denke ich. Steigt mir die Liebe schaudernd in die Schilddrüse, oder ist es eher die alte Freude, einem anderen etwas abspenstig zu machen? Der Speisesaal ist auf einmal nicht mehr eine nach Essen riechende Bude – er ist etwas, das mit ungeheurer Geschwindigkeit wie eine Schaukel durch das Universum fliegt. Ich sehe aus dem Fenster und bin erstaunt, daß die Städtische Sparkasse noch immer an derselben Stelle steht. Sie sollte, auch ohne Gerdas Knie, ohnehin längst verschwunden sein; weggewaschen von der Inflation. Aber Stein und Beton überdauern einen Haufen Menschenwerk und Menschen.

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