Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

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»Komm, Gerda«, sage ich voll plötzlich aufschießender sachlicher Dankbarkeit. »Laß uns heute erstklassig essen gehen! Bist du hungrig?«

»Ja, sehr. Wir können irgendwo -«

»Nichts von Kartoffelsalat heute und nichts von Würstchen! Wir werden hervorragend essen und ein Jubiläum feiern: die Mitte unseres gemeinsamen Lebens. Vor einer Woche warst du zum erstenmal hier; in einer Woche wirst du mir vom Bahnhof aus Lebewohl zuwinken. Laß uns das erste feiern und an das zweite nicht denken!«

Gerda lacht. »Ich habe auch gar keinen Kartoffelsalat machen können. Zuviel Arbeit. Zirkus ist was anderes als blödes Kabarett.«

»Gut, dann gehen wir heute ins „Walhalla“. Ißt du gern Gulasch?«

»Ich esse gern«, erwidert Gerda.

»Das ist es! Laß uns dabei bleiben! Und nun auf zum Fest der großen Mitte unseres kurzen Lebens!«

Ich werfe den Zeichenblock durch das offene Fenster auf den Schreibtisch. Im Weggehen sehe ich noch Wilkes maßlos enttäuschte Visage. Mit trostlosem Ausdruck hält er beide Hände hoch – zehn Kistchen Sprotten – ein Vermögen!

»Warum nicht?« sagt Eduard Knobloch kulant zu meinem Erstaunen. Ich hatte erbitterten Widerstand erwartet. Die Eßmarken gelten nur für mittags, aber nach einem Blick auf Gerda ist Eduard nicht nur bereit, sie auch für heute abend zu akzeptieren, er bleibt sogar am Tisch stehen:»Würdest du mich bitte vorstellen?«

Ich bin in einer Zwangslage. Er hat die Eßmarken akzeptiert – also muß ich ihn akzeptieren. »Eduard Knobloch, Hotelier, Restaurateur, Poet, Billionär und Geizhals«, erkläre ich nachlässig. »Fräulein Gerda Schneider.«

Eduard verneigt sich, halb geschmeichelt, halb verärgert.

»Glauben Sie ihm nichts von allem, gnädiges Fräulein.«

»Auch nicht deinen Namen?« frage ich.

Gerda lächelt. »Sie sind Billionär? Wie interessant!«

Eduard seufzt. »Nur ein Geschäftsmann mit allen Sorgen eines Geschäftsmannes. Hören Sie nicht auf diesen leichtfertigen Schwätzer da! Und Sie? Ein schönes, strahlendes Ebenbild Gottes, sorgenlos wie eine Libelle über den dunklen Teichen der Schwermut schwebend -«

Ich glaube, nicht recht gehört zu haben, und glotze Eduard an, als hätte er Gold gespuckt. Gerda scheint heute eine magische Anziehungskraft zu haben. »Laß die Stuckornamente, Eduard«, sage ich. »Die Dame ist selbst Künstlerin. Bin ich der dunkle Teich der Schwermut? Wo bleibt das Gulasch?«

»Ich finde, Herr Knobloch spricht sehr poetisch!« Gerda schaut Eduard mit unschuldiger Begeisterung an. »Wie finden Sie nur Zeit dafür? Mit so einem großen Haus und so vielen Kellnern! Sie müssen ein glücklicher Mensch sein! So reich und begabt dazu.«

»Es geht, es geht!« Eduards Gesicht glänzt. »So, Künstlerin, Sie auch -«

Ich sehe, wie er von einem plötzlichen Mißtrauen erfaßt wird. Der Schatten Renée de la Tours gleitet ohne Zweifel vorüber, wie eine Wolke über den Mond. »Seriöse Künstlerin, nehme ich an«, sagt er.

»Seriöser als du«, erwidere ich. »Fräulein Schneider ist auch keine Sängerin, wie du gerade geglaubt hast. Sie kann Löwen durch Reifen jagen und auf Tigern reiten. Und nun vergiß den Polizisten, der in dir, als echtem Sohn unseres geliebten Vaterlandes, steckt, und tisch auf!«

»So, Löwen und Tiger!« Eduards Augen haben sich geweitet. »Ist das wahr?« fragt er Gerda. »Dieser Mensch dort lügt so oft.«

Ich trete ihr unter dem Tisch auf den Fuß. »Ich war im Zirkus«, erwidert Gerda, die nicht versteht, was dabei so interessant ist. »Und ich gehe wieder zum Zirkus zurück.«

»Was gibt es zu essen, Eduard?« frage ich ungeduldig. »Oder müssen wir erst einen ganzen Lebenslauf in vier Ausfertigungen einreichen?«

»Ich werde einmal persönlich nachsehen«, sagt Eduard galant zu Gerda. »Für solche Gäste! Der Zauber der Manege! Ah! Verzeihen Sie Herrn Bodmer sein erratisches Benehmen. Er ist unter Torfbauern im Kriege aufgewachsen und hat seine Erziehung einem hysterischen Briefträger zu verdanken.«

Er watschelt davon. »Ein stattlicher Mann«, erklärt Gerda. »Ist er verheiratet?«

»Er war es. Seine Frau ist ihm davongelaufen, weil er so geizig ist.«

Gerda befühlt den Damast des Tischtuches. »Sie muß eine dumme Person gewesen sein«, sagt sie träumerisch. »Ich habe sparsame Leute gern. Sie halten ihr Geld zusammen.«

»Das ist in der Inflation das Dümmste, was es gibt.«

»Man muß es natürlich gut anlegen.« Gerda betrachtet die schwer versilberten Messer und Gabeln. »Ich glaube, dein Freund hier macht das schon richtig – auch wenn er ein Poet ist.«

Ich sehe sie leicht überrascht an. »Das mag sein«, sage ich. »Aber andere haben nichts davon. Am wenigsten seine Frau. Die ließ er von morgens bis nachts schuften. Verheiratet sein heißt bei Eduard: umsonst für ihn arbeiten.«

Gerda lächelt ungewiß wie die Mona Lisa. »Jeder Geldschrank hat seine Nummer, weißt du das noch nicht, Baby?«

Ich starre sie an. Was ist hier los? denke ich. Ist das noch dieselbe Person, mit der ich gestern im Gartenrestaurant »Zur schönen Aussicht« für bescheidene fünftausend Mark Butterbrote mit dicker Milch gegessen und über den Zauber des einfachen Lebens gesprochen habe?»Eduard ist fett, schmutzig und unheilbar geizig«, erkläre ich fest. »Und ich weiß das seit vielen Jahren.«

Der Frauenkenner Riesenfeld hat mir einmal gesagt, diese Kombination schrecke jede Frau ab. Aber Gerda scheint keine gewöhnliche Frau zu sein. Sie mustert die großen Kronleuchter, die wie durchsichtige Stalaktiten von der Decke hängen, und bleibt beim Thema. »Wahrscheinlich braucht er jemand, der auf ihn achtgibt. Nicht wie eine Henne natürlich! Er scheint jemand zu brauchen, der seine guten Eigenschaften würdigt.«

Ich bin jetzt offen alarmiert. Geht mein friedliches Zweiwochenglück bereits auf Wanderschaft? Wozu mußte ich es auch an die Stätte des Silbers und Kristalls schleppen!

»Eduard hat keine guten Eigenschaften«, sage ich.

Gerda lächelt wieder. »Jeder Mann hat welche. Man muß sie ihm nur klarmachen.«

In diesem Augenblick erscheint zum Glück der Kellner Freidank und trägt pompös auf einer silbernen Platte eine Pastete heran. »Was ist denn das?« frage ich.

»Leberpastete«, erklärt Freidank hochmütig.

»Auf dem Menü steht aber doch Kartoffelsuppe!«

»Dies ist das Menü, das Herr Knobloch selbst bestimmt haben«, sagt Freidank, der ehemalige Fouriergefreite, und teilt zwei Stücke ab – ein dickes für Gerda, ein dünnes für mich. »Oder wollen Sie lieber die verfassungsgemäße Kartoffelsuppe?« erkundigt er sich kordial. »Kann gemacht werden.«

Gerda lacht. Ich will gerade, erbost über den billigen Versuch Eduards, sie mit Fressen zu kapern, die Kartoffelsuppe verlangen, als Gerda mich unter dem Tisch anstößt. Über dem Tisch wechselt sie graziös die Teller und gibt mir das größte Stück. »So gehört sich das«, sagt sie zu Freidank. »Ein Mann muß immer das größte Stück haben. Oder nicht?«

»Das schon«, stottert Freidank, plötzlich verwirrt. »Zu Hause – aber hier -« Der ehemalige Gefreite weiß nicht, was er machen soll. Er hat den Befehl von Eduard erhalten, Gerda ein generöses Stück, mir aber ein Scheibchen zu geben, und er hat ihn ausgeführt. Jetzt sieht er, daß das Gegenteil daraus geworden ist, und er bricht nahezu zusammen, da er auf einmal selbst die Verantwortung dafür übernehmen muß, was er jetzt tun soll. Das ist in unserm geliebten Vaterlande nicht beliebt. Auf Befehl reagieren wir prompt, das haben wir nun seit Jahrhunderten in unserem stolzen Blut – aber selbst zu entscheiden, das ist eine andere Sache. Freidank tut das einzige, was er kennt: er blickt um Hilfe nach seinem Meister aus und hofft auf einen neuen Befehl.

Eduard erscheint. »Servieren Sie, was stehen Sie herum?«

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