Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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»Ja. Sie ist jetzt in Amsterdam als Dienstmädchen. Ihre Kinder sind in einem Emigrantenheim in der Schweiz. In Locarno, glaube ich. Ihr Mann ist in Brasilien.«
»Hast du sie schon gesprochen?«
»Ja, kurz vor ihrer Abreise in Zürich. Sie war überglücklich, daß alle untergebracht sind.«
»Wissen Sie etwas von Josef Fessler?« fragte Klassmann. »Er wartete in Zürich auf eine Aufenthaltserlaubnis.«
»Fessler hat sich mit seiner Frau erschossen«, erwiderte Moritz Rosenthal so ruhig, als erzählte er etwas über Bienenzucht. Er sah Klassmann nicht an. Er blickte auf die Tür. Klassmann antwortete nicht. Auch niemand von den andern. Es war nur einen Moment still. Jeder tat, als habe er nichts gehört.
»Haben Sie Josef Friedmann irgendwo getroffen?« fragte Brose.
»Nein, aber ich weiß, daß er in Salzburg im Gefängnis ist. Sein Bruder ist nach Deutschland zurückgegangen. Er soll jetzt in einem Schulungs-Konzentrationslager sein.«
Moritz Rosenthal nahm sein Glas mit beiden Händen, vorsichtig wie einen Pokal, und trank langsam.
»Was macht eigentlich der Minister Althoff?« fragte Marill.
»Dem geht es glänzend. Er ist Taxichauffeur in Zürich geworden. Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis.«
»Natürlich!« sagte der Kommunist Waser.
»Und Bernstein?«
»Bernstein ist in Australien. Sein Vater in Ostafrika. Max May hat besonderes Glück gehabt; er ist Assistent eines Zahnarztes in Bombay geworden. Schwarz natürlich, aber er hat zu essen. Löwenstein hat alle englischen Anwaltsexamina nachgemacht und ist jetzt Advokat in Palästina. Der Schauspieler Hansdorff ist am Staatstheater in Zürich. Storm hat sich erhängt. Kanntest du den Regierungsrat Binder in Berlin, Edith?«
»Ja.«
»Er hat sich scheiden lassen. Der Karriere wegen. Er war mit einer Oppenheimer verheiratet. Die Frau hat sich mit ihren beiden Kindern vergiftet.
Moritz Rosenthal dachte eine Zeitlang nach. »Das ist ungefähr alles, was ich weiß«, sagte er dann. »Die andern irren umher wie immer. Es sind nur noch viel mehr geworden.«
Marill schenkte sich einen Kognak ein. Er benutzte ein Wasserglas dazu, das die Aufschrift trug: Gare de Lyon. Es war eine Erinnerung an seine erste Verhaftung, und er schleppte es immer mit sich herum. Er trank das Glas mit einem Ruck aus. »Eine aufschlußreiche Chronik!« erklärte er dann. »Es lebe die Vernichtung des Individuums! Bei den alten Griechen war Denken eine Auszeichnung. Dann wurde es ein Glück. Später eine Krankheit. Heute ist es ein Verbrechen. Die Geschichte der Kultur ist die Leidensgeschichte derer, die sie schufen.«
Steiner grinste ihn an. Marill grinste zurück. Im selben Augenblick begannen draußen die Glocken zu läuten. Steiner blickte in die Gesichter rundum – die vielen kleinen Schicksale, die vom Wind des Schicksals hierher zusammengeweht worden waren -, und er hob sein Glas. »Vater Moritz!« sagte er. »König der Wanderer, letzter Nachkomme Ahasvers, ewiger Emigrant, sei uns gegrüßt! Weiß der Teufel, was dieses Jahr uns bringen wird! Es lebe die unterirdische Brigade! Solange man da ist, ist nichts verloren!«
Moritz Rosenthal nickte. Er hob sein Glas Steiner entgegen und trank. Im Hintergrund des Zimmers lachte jemand. Dann wurde es still. Alle sahen sich mit verlegenen Gesichtern an, als seien sie auf etwas Verbotenem ertappt worden. Von draußen auf der Straße kamen Rufe. Feuerwerk knallte. Taxis hupten lärmend vorüber. Auf einem Balkon des Hauses gegenüber brannte ein kleiner Mann in Weste und Hemdsärmeln eine Schale mit Grünfeuerpulver ab. Die ganze Front leuchtete auf. Das grüne Licht blendete in das Zimmer Edith Rosenfelds hinein und machte es unwirklich – als wäre es nicht mehr ein Raum in einem Hotel in Paris, sondern eine Kabine in einem versunkenen Schiff, tief unter Wasser.
DIE SCHAUSPIELERIN BARBARA Klein saß in einer Ecke an einem Tisch in der Katakombe. Es war spät, und nur zwei elektrische Birnen über den Durchgangstüren brannten noch. Sie saß in einem Sessel vor einem Palmenarrangement, und wenn sie sich zurücklehnte, griffen die Palmblätter wie starre Hände in ihr Haar. Sie fühlte es jedesmal und zuckte mit dem Kopf – aber sie hatte nicht mehr die Kraft, aufzustehen und sich anderswo hinzusetzen.
Von der Küche her kam der Lärm von Geschirr und die jammernde Akkordeonmusik eines Radios. Station Toulouse, dachte Barbara Klein. Station Toulouse. Ein neues Jahr. Ich bin müde. Station Toulouse. Ich will nicht mehr leben. Station Toulouse. Was wußten sie alle davon, wie müde man sein konnte.
Ich bin nicht betrunken, dachte sie. Meine Gedanken sind nur schon langsamer. Langsam wie die Fliegen im Winter, in denen der Tod wächst. Er wächst wie ein Baum in mir. Er wächst wie ein Baum von Adern, die allmählich erfrieren. Jemand hat mir ein Glas Kognak gegeben. Der, den sie Marill nennen, oder der andere, der dann weggegangen ist. Ich sollte warm sein. Aber ich bin nicht einmal kalt. Ich fühle mich nur nicht mehr.
Sie saß da und sah wie durch eine Glaswand jemand auf sich zukommen. Er kam näher, und sie sah ihn nun genauer; aber es war immer noch Glas dazwischen. Sie erkannte ihn jetzt; es war der, der neben ihr gesessen hatte im Zimmer von Edith Rosenfeld. Er hatte ein scheues, undeutliches Gesicht mit großen Brillengläsern und einem verzogenen Mund gehabt und unruhige Hände und er hinkte – aber jetzt hinkte er durch das Glas und hinter ihm schlug es weich und schillernd wieder zusammen wie ein Gelee aus flüssigem Glas.
Es dauerte lange, ehe sie etwas von dem verstand, was er sagte. Sie sah ihn weggehen mit seinem hinkenden Gang, als schwimme er, und sie sah ihn wiederkommen und neben sich sitzen, und sie trank, was er ihr gab, und sie fühlte nicht, daß sie es schluckte. In ihren Ohren war ein sanftes Brausen und dazwischen die Stimme, Worte, nutzlose, sinnlose Worte, weither, von einem anderen Ufer. Und dann war es plötzlich kein Mensch mehr, heiß, fleckig und unruhig, der vor ihr war – es war nur noch irgend etwas Armseliges, sich Bewegendes, etwas Verprügeltes, Flehendes, es waren nur noch gehetzte, verlangende Augen, irgendein Tier, gefangen in dieser Einsamkeit aus Glas und Station Toulouse und fremder Nacht.
»Ja«, sagte sie,»ja…«
Sie wollte, daß er ginge und sie allein ließe, nur einen Augenblick noch, ein paar Minuten, ein kleines Stück von der langen Ewigkeit, die vor ihr lag – doch da stand er schon auf und stand vor ihr und beugte sich herunter und nahm ihren Arm und zog sie hoch und zog sie fort, und sie watete durch den Glasschlamm und folgte, und dann kamen die Treppen, die weich waren und mit den Zähnen ihrer Stufen nach ihren Beinen schnappten, und Türen und Helligkeit und ein Zimmer.
Sie saß auf ihrem Bett. Sie hatte das Gefühl, nie wieder aufstehen zu können. Ihre Gedanken fielen auseinander. Es schmerzte nicht. Es war nur ein lautloses Auseinanderfallen, wie überreife Früchte fallen, nachts in der Stille des Herbstes von einem regungslosen Baum. Sie beugte sich vor, sie sah auf den abgetretenen Läufer, als müßten sie daliegen, und dann hob sie den Kopf, und jemand sah sie an.
Es waren fremde Augen, unter weichem Haar, es war ein schmales, fremdes Gesicht, vorgeneigt, wie eine Maske, und dann war es ein kühler Schauder und ein Erbeben und ein Erwachen von weit her, und sie sah, daß es ihr Gesicht war, das sie aus dem Spiegel anblickte.
Sie rührte sich. Und dann sah sie den Mann, der neben ihrem Bett kniete, in einer sonderbar lächerlichen Haltung, und ihre Hände hielt.
Sie zog die Hände weg. »Was wollen Sie?« fragte sie heftig. »Was wollen Sie von mir?«
Der Mann starrte sie an. »Aber Sie haben mir doch… Sie haben mir doch gesagt, ich könne mitkommen…«
Sie wurde schon wieder müde. »Nein…«, sagte sie. »Nein…«
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