Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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Er grüßte und ging.

»Marill«, sagte Steiner, vollkommen außer sich. »Von meiner Frau! Der erste Brief! Was kann das sein? Sie sollte doch nicht schreiben!«

»Mach ihn auf…«

»Ja. Bleib hier sitzen. Verdammt, was mag sie haben?«

Er riß den Umschlag auf und begann zu lesen. Er saß wie ein Stein und las den Brief zu Ende; aber sein Gesicht begann sich zu verändern. Er wurde bleich und schien einzufallen. Die Muskeln an den Backen spannten sich, und die Adern traten hervor.

Er ließ den Brief sinken und saß eine Zeitlang schweigend und starrte zu Boden. Dann blickte er nach dem Datum. »Zehn Tage…«, sagte er. »Sie liegt im Krankenhaus. Vor zehn Tagen hat sie noch gelebt…«- Marill sah ihn an und wartete.

»Sie sagt, sie sei nicht zu retten. Deshalb schreibt sie. Es sei ja nun egal. Sie sagt nicht, was sie hat. Sie schreibt… du verstehst… es ist ihr letzter Brief…«

»In welchem Krankenhaus liegt sie?« fragte Marill. »Hat sie es geschrieben?«

»Ja.«

»Wir werden sofort anrufen. Wir rufen das Krankenhaus an. Unter irgendeinem Namen.«

Steiner stand etwas taumelnd auf. »Ich muß hin.«

»Ruf erst an. Komm, wir fahren zum Verdun.«

Steiner meldete die Nummer an. Nach einer halben Stunde klirrte das Telefon, und er ging in die Kabine, wie in einen dunklen Schacht. Als er herauskam, war er naß von Schweiß.

»Sie lebt noch«, sagte er.

»Hast du mit ihr gesprochen?« fragte Marill.

»Nein, mit dem Arzt.«

»Hast du deinen Namen gesagt?«

»Nein, ich habe gesagt, ich sei ein Verwandter von ihr. Sie ist operiert worden. Sie ist nicht mehr zu retten. Drei, vier Tage noch höchstens, sagt der Arzt. Deshalb hat sie auch geschrieben. Sie dachte nicht, daß ich den Brief so rasch bekäme. Verdammt!« Er hatte den Brief immer noch in der Hand und sah sich um, als hätte er noch nie in dem schmutzigen Vorraum des Verdun gestanden. »Marill, ich fahre heute abend.«

Marill sah ihn an. »Bist du verrückt geworden, Kind?« fragte er dann leise.

»Nein. Ich komme über die Grenze. Ich habe ja den Paß.«

»Der Paß nützt dir nichts, wenn du drüben bist. Das weißt du doch selbst ganz genau!«

»Ja.«

»Dann weißt du auch, was es bedeutet, wenn du ’rüberfährst!«

»Ja.«

»Daß du wahrscheinlich verloren bist.«

»Ich bin auch verloren, wenn sie stirbt.«

»Das ist nicht wahr!« Marill war plötzlich maßlos wütend. »Es klingt roh, was ich dir rate, Steiner, schreibe ihr, telegrafiere ihr, aber bleibe hier.«

Steiner schüttelte abwesend den Kopf. Er hatte kaum zugehört.

Marill packte ihn an der Schulter. »Du kannst ihr nicht helfen. Auch nicht, wenn du hinfährst.«

»Ich kann sie sehen.«

»Aber Mensch, sie wird entsetzt sein, wenn du kommst! Wenn du sie fragen würdest, jetzt, sie würde alles tun, damit du hierbleibst.«

Steiner hatte auf die Straße gestarrt, ohne etwas zu sehen. Jetzt wandte er sich rasch um. »Marill«, sagte er, und seine Augen flatterten,»noch ist sie alles, was es gibt für mich, sie lebt, sie atmet noch, ihre Augen sind noch da und ihre Gedanken, ich bin noch da hinter ihren Augen – und sie wird tot sein in ein paar Tagen, nichts mehr wird von ihr dasein, sie wird daliegen und es nicht mehr sein, ein zerfallender, fremder Kadaver – aber jetzt, jetzt ist sie doch noch da, sie ist noch da, ein paar Tage noch, die letzten Tage, und ich soll nicht bei ihr sein, begreife doch, daß ich fahren muß, es geht gar nicht anders, verdammt, die Welt geht zugrunde, wenn ich nicht komme, ich zerbreche einfach, ich sterbe mit!«

»Du stirbst nicht mit. Komm, telegrafiere ihr, nimm mein Geld zu deinem, nimm das von Kern dazu und telegrafiere ihr jede Stunde, ganze Seiten, Briefe, alles – aber bleib hier!«

»Es ist nicht gefährlich, wenn ich fahre. Ich habe den Paß, ich komme wieder zurück damit.«

»Quatsch mir nichts vor! Du weißt, daß es gefährlich ist! Sie haben drüben eine verdammt gute Organisation.«

»Ich fahre«, sagte Steiner.

Marill versuchte ihn am Arm zu fassen und mitzuziehen.

»Komm, wir saufen ein paar Flaschen Schnaps! Besauf dich! Ich verspreche dir, daß ich alle paar Stunden telefonieren werde.«

Steiner schüttelte ihn ab wie ein Kind. »Laß das, Marill. Es sitzt anderswo. Ich weiß, was du meinst. Ich verstehe es auch, ich bin nicht verrückt. Ich weiß, was auf dem Spiele steht, aber auch wenn es tausendmal mehr wäre, würde ich fahren, und nichts könnte mich daran hindern. Verstehst du das denn nicht?«

»Ja«, brüllte Marill. »Natürlich verstehe ich es! Ich würde ja selbst auch fahren!«

STEINER PACKTE SEINE Sachen. Er war wie ein vereister Strom, der aufgebrochen ist. Er konnte kaum begreifen, daß er mit jemand telefoniert hatte, der im gleichen Hause wie Marie gewesen war; es erschien ihm fast unfaßlich, daß seine eigene Stimme so dicht in ihrer Nähe im schwarzen Kautschuk einer Hörmuschel gesummt hatte; alles erschien ihm unvorstellbar – daß er packte, daß er einen Zug besteigen würde und daß er morgen da sein konnte, wo sie war.

Er warf den Rest der wenigen Dinge, die er brauchte, in den Koffer und schloß ihn zu. Dann ging er zu Ruth und Kern hinüber. Sie hatten alles schon von Marill gehört und erwarteten ihn verstört.

»Kinder«, sagte er,»ich gehe jetzt weg. Es hat lange gedauert, aber ich wußte eigentlich immer, daß es so kommen würde. Nicht ganz so«, fügte er hinzu. »Aber das glaube ich auch noch nicht. Ich weiß es nur.«

Er lächelte verstört und traurig. »Leben Sie wohl, Ruth.«

Ruth gab ihm die Hand. Sie weinte. »Ich wollte Ihnen so vieles sagen, Steiner. Aber jetzt weiß ich nichts mehr. Ich bin nur noch traurig. Wollen Sie das mitnehmen?« Sie hielt ihm den schwarzen Pullover hin. »Er ist gerade heute fertig geworden.«

Steiner lächelte und war einen Augenblick wieder wie früher.

»Das hat gerade geklappt«, sagte er. Dann wandte er sich an Kern. »Leb wohl, Baby. Manchmal geht alles furchtbar langsam, was? Und manchmal verdammt schnell.«

»Ich weiß nicht, ob ich ohne dich noch da wäre, Steiner«, sagte Kern.

»Bestimmt. Aber es ist schön, daß du mir das sagst. Dann war die Zeit doch nicht ganz umsonst.«

»Kommen Sie wieder!« sagte Ruth. »Mehr kann ich nicht sagen. Kommen Sie wieder. Wir können wenig für Sie tun; aber alles, alles was wir sind, ist für Sie da. Immer.«

»Gut. Ich will sehen. Lebt wohl, Kinder. Haltet die Ohren steif.«

»Laß uns mit zum Bahnhof gehen«, sagte Kern.

Steiner zögerte. »Marill geht mit. Oder ja, kommt nur mit!« Sie gingen die Treppen hinunter. Draußen drehte Steiner sich um und sah zu der grauen, abgeblätterten Front des Hotels hinüber. »Verdun…«, murmelte er.

»Laß mich deinen Koffer tragen«, sagte Kern.

»Wozu, Baby? Ich kann es selbst ganz gut.«

»Gib ihn mir«, sagte Kern mit einem verzerrten Lächeln. »Ich habe dir heute nachmittag gezeigt, wie kräftig ich geworden bin.«

»Ja, das hast du. Heute nachmittag. Wie lange das her ist!«

Steiner gab ihm den Koffer. Er wußte, daß Kern etwas für ihn tun wollte und daß es nichts anderes gab als dieses wenige: den Koffer für ihn zu tragen.

Sie kamen gerade zur Abfahrt des Zuges zurecht. Steiner stieg ein und ließ das Fenster herunter. Der Zug stand noch; aber Steiner schien den dreien auf dem Bahnsteig durch das Fenster schon auf eine unwiderrufliche Weise von ihnen getrennt. Kern sah mit brennenden Augen auf das harte, hagere Gesicht; er wollte es sich einprägen für sein ganzes Leben. Es hatte ihn viele Monate begleitet und war sein Lehrer gewesen; was an ihm selbst abgehärtet worden war, das verdankte er Steiner. Und jetzt sah er dieses Gesicht, beherrscht und ruhig, freiwillig in seinen Untergang gehen; denn niemand von allen rechnete mit dem Wunder, daß Steiner zurückkäme.

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