Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Der Zug fuhr an. Niemand sprach ein Wort. Steiner hob langsam die Hand. Die drei auf dem Bahnhof sahen ihm nach, bis die Wagen hinter einer Kurve verschwanden.
»Verdammt!« sagte Marill schließlich heiser. »Kommt, ich muß einen Schnaps haben. Ich habe viele Menschen sterben sehen, aber ich war noch nie dabei, wenn jemand Selbstmord verübte.«
Sie kehrten zum Hotel zurück. Kern und Ruth gingen in Ruths Zimmer. »Ruth«, sagte Kern nach einer Weile,»es ist plötzlich leer und man friert – als wäre die ganze Stadt ausgestorben.«
ABENDS BESUCHTEN SIE Vater Moritz. Er lag jetzt im Bett und konnte nicht mehr aufstehen. »Setzt euch, Kinder«, sagte er. »Ich weiß schon alles. Es ist nichts daran zu tun. Jeder Mensch hat das Recht, sein Schicksal zu bestimmen.«
Moritz Rosenthal wußte, daß er nie mehr aufstehen würde. Er hatte deshalb sein Bett so stellen lassen, daß er aus dem Fenster sehen konnte. Es war nicht viel, was er erblickte: nur ein Stück der Häuserreihe gegenüber. Aber da er sonst nichts hatte, wurde es viel. Er sah die Fenster auf der anderen Seite, und sie wurden für ihn der Inbegriff des Lebens. Er sah sie morgens, wenn sie geöffnet wurden, er sah die Gesichter in ihnen erscheinen, er kannte das verdrossene Mädchen, das die Scheiben putzte, die müde junge Frau, die nachmittags fast regungslos hinter der weggeschobenen Gardine saß und auf die Straße starrte, und den Kahlkopf im oberen Stock, der abends bei offenem Fenster turnte. Er sah nachmittags das Licht hinter den herabgelassenen Vorhängen erscheinen, er sah Schatten hin und her wandern, er sah Abende, wo alles dunkel lag, wie eine verlassene Höhle, und andere, wo die Lichter lange brannten. Das und der gedämpfte Lärm der Straße war für ihn die Welt draußen, zu der nur noch seine Gedanken, nicht mehr sein Körper gehörten – die andere, die Welt der Erinnerungen, hatte er in seinem Zimmer an den Wänden. Mit seiner letzten Kraft und mit Hilfe des Zimmermädchens hatte er alle Fotografien und Bilder, die er besaß, mit Reißnägeln dort befestigt.
An der Wand über dem Bett hingen verblichene Fotografien seiner Familie; seiner Eltern, seiner Frau, die vor vierzig Jahren gestorben war, das Bild eines Enkels, der mit siebzehn Jahren gestorben war; das Bild der Schwiegertochter, die nur fünfunddreißig Jahre alt geworden war – Tote, zwischen denen Moritz Rosenthal uralt und gelassen selbst den Tod erwartete.
Die Wand gegenüber war mit Landschaftsbildern bedeckt, Fotos vom Rhein, von Burgen, Schlössern und Weinbergen, bunte Ausschnitte aus Zeitungen dazwischen, Sonnenaufgänge und Gewitter über dem Rhein, und zum Schluß eine Serie von Bildern aus dem Städtchen Godesberg am Rhein.
»Ich kann mir nicht helfen«, sagte Moritz Rosenthal verlegen,»ich sollte eigentlich Bilder aus Palästina hier hängen haben; wenigstens ein paar dazwischen, aber ich mache mir nichts draus.«
»Wie lange haben Sie in Godesberg gelebt?« fragte Ruth.
»Bis zu meinem achtzehnten Jahre. Dann zogen wir weg.«
»Und später?«
»Später war ich nie wieder da.«
»Das ist lange her, Vater Moritz«, sagte Ruth.
»Ja, da warst du noch nicht auf der Welt. Vielleicht wurde deine Mutter damals erst geboren.«
Sonderbar, dachte Ruth, meine Mutter wurde geboren, als diese Bilder schon Erinnerungen waren im Gehirn hinter dieser Stirn vor mir, und sie hat ihr schweres Leben gelebt und ist ausgelöscht worden. Immer noch geistern dieselben Erinnerungen hinter dieser alten Stirn, als wären sie stärker als manches Leben.
Es klopfte.
Edith Rosenfeld trat ein. »Edith«, sagte Moritz Rosenthal,»meine ewige Liebe! Woher kommst du?«
»Von der Bahn, Moritz. Ich habe Max fortgebracht. Er fährt nach London und von da nach Mexiko.«
»Dann bist du jetzt allein, Edith…«
»Ja, Moritz, jetzt habe ich sie alle untergebracht, und sie können arbeiten.«
»Was soll Max in Mexiko machen?«
»Er geht als Arbeiter. Aber er will versuchen, in den Autohandel zu kommen.«
»Du bist eine gute Mutter, Edith«, sagte Moritz Rosenthal nach einer Weile.
»Ich bin wie jede, Moritz.«
»Was wirst du jetzt tun?«
»Ich werde mich etwas ausruhen. Dann habe ich wieder Arbeit. Es gibt ein Baby hier im Hotel. Vor vierzehn Tagen geboren. Die Mutter muß bald wieder arbeiten. Da werde ich zur Adoptiv-Großmutter.«
Moritz Rosenthal richtete sich ein wenig auf. »Ein Baby? Vierzehn Tage alt? Das ist dann ja schon ein Franzose! Habe ich mit achtzig Jahren nicht geschafft.« Er lächelte. »Kannst du es denn in den Schlaf singen, Edith?«-»Ja.«
»Mit den Liedern, mit denen du meinen Sohn damals in den Schlaf gesungen hast. Es ist lange her, Edith. Alles ist plötzlich so lange her. Willst du mir nicht wieder einmal eines davon vorsingen? Manchmal bin ich auch schon wie ein Kind, das schlafen möchte.«
»Welches denn, Moritz?«
»Das Lied vom armen Judenkind. Es ist vierzig Jahre her, daß du es gesungen hast. Du warst sehr schön und jung damals. Du bist immer noch schön, Edith.«
Edith Rosenfeld lächelte. Dann richtete sie sich ein wenig auf und begann mit ihrer brüchigen Stimme ein altes jiddisches Lied zu singen. Ihre Stimme klirrte etwas, wie die dünne Melodie einer alten Spieldose. Moritz Rosenthal legte sich zurück und lauschte. Er schloß die Augen und atmete ruhig. Leise sang die alte Frau in dem kahlen Raum die schwermütige Melodie der Heimatlosigkeit und die traurigen Worte dazu:
»Rosinkes und Mandele,
Das wird sein dein Beruf -
Domit wirst müsse, Jiddele, handele -
Schluf, Jiddele, schluf -«
Ruth und Kern saßen schweigend und hörten zu. Über ihren Köpfen rauschte der Wind der Zeit – vierzig Jahre, fünfzig Jahre wehten im Gespräch der alten Frau mit dem alten Mann vorüber, und es erschien den beiden Alten als selbstverständlich, daß sie vergangen waren. Aber mitten darin hockten die beiden zwanzigjährigen Leben, für die ein Jahr schon etwas Unendliches und fast Unausdenkbares war, und sie spürten etwas wie eine schattenhafte Angst: daß alles verging und vergehen mußte und daß es auch nach ihnen einmal greifen würde…
Edith Rosenfeld stand auf und beugte sich über Moritz Rosenthal. Er schlief. Sie betrachtete das große Greisengesicht eine Zeitlang. »Kommt«, sagte sie dann,»wir wollen ihn schlafen lassen.«
Sie löschte das Licht aus, und sie gingen ohne Geräusch hinaus auf den finsteren Korridor und tappten zu ihrem Zimmer hinüber.
KERN FUHR GERADE eine schwere Karre voll Erde vom Pavillon fort zu Marill hinüber, als er von zwei Herren angehalten wurde.
»Einen Moment, bitte! Sie auch«, sagte der eine zu Marill.
Kern stellte umständlich die Karre zu Boden. Er wußte, was los war. Diesen Ton kannte er; in der ganzen Welt wäre er sofort aus tiefstem Schlaf aufgesprungen, wenn er diesen leisen, höflichen und unerbittlichen Ton neben seinem Bett gehört hätte.
»Wollen Sie uns, bitte, Ihre Ausweispapiere zeigen?«
»Ich habe sie nicht bei mir«, erwiderte Kern.
»Wollen Sie uns vorher, bitte, Ihre Ausweispapiere zeigen?« sagte Marill.
»Aber gewiß, gern! Hier, das genügt wohl, nicht wahr? Polizei. Der Herr ist Kontrolleur des Arbeitsministeriums. Sie verstehen: die große Anzahl französischer Arbeitsloser zwingt uns zu einer Kontrolle…«
»Ich verstehe, mein Herr. Ich kann Ihnen leider nur eine Aufenthaltserlaubnis zeigen; eine Arbeitserlaubnis habe ich nicht; Sie haben sie auch sicher nicht erwartet…«
»Sie haben ganz recht, mein Herr«, sagte der Kontrolleur höflich,»wir haben das nicht erwartet. Aber es genügt uns. Sie können weiterarbeiten. Die Regierung will in diesem besonderen Falle beim Bau der Ausstellung die Bestimmungen nicht allzu streng nehmen. Entschuldigen Sie bitte die Störung.«
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