Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
Здесь есть возможность читать онлайн «Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Классическая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Liebe Deinen Nächsten
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Liebe Deinen Nächsten: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Liebe Deinen Nächsten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Liebe Deinen Nächsten — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Liebe Deinen Nächsten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Die Worte kamen wieder. Worte von Unglück und Jammer und Einsamkeit und Leiden. Worte, viel zu große Worte, aber gab es denn kleine für das Kleine, das einen zerrieb und zerschliß? Und daß er morgen fort müsse, und daß noch nie eine Frau dagewesen sei, und Angst nur und das Gebrechen, das ihn lähme und scheu und lächerlich mache, ein zerschlagener Fuß, nur ein Fuß, und die Verzweiflung und die Hoffnung, gerade heute nacht, sie habe ihn doch immer angesehen und er habe geglaubt…
Hatte sie ihn angesehen? Sie wußte es nicht. Sie wußte jetzt nur, daß dieses ihr Zimmer war und daß sie nie mehr hinausgehen würde, und daß alles andere ein Nebel war und weniger.
»Es würde ein anderes Leben für mich sein!« flüsterte der Mann neben ihren Knien. »Alles würde anders für mich sein… verstehen Sie das doch! Nicht mehr sich ausgestoßen fühlen…«
Sie verstand nichts. Sie sah wieder in den Spiegel. Das war Barbara Klein, eine Schauspielerin, vorgebeugt, achtundzwanzig Jahre alt, unberührt ein Leben lang, aufbewahrt für einen Traum, der nie gekommen war, und nun ohne Hoffnung und am Ende.
Sie stand vorsichtig auf. Sie ließ das Bild im Spiegel nicht aus dem Auge. Sie sah es an. Sie lächelte ihm zu, und einen Augenblick flackerte etwas wie Ironie und ein makabrer Spott hindurch. »Ja«, sagte sie müde. »Ja… gut…«
Der Mann verstummte. Er starrte sie fast ungläubig an. Sie achtete nicht darauf. Alles war plötzlich zu schwer. Das Kleid drückte wie ein Panzer. Sie ließ es. fallen. Sie ließ sich selbst fallen, die schweren Schuhe, den schweren, schmalen Körper, und das Bett wuchs und wurde riesig und nahm sie in seine Arme, das weiche, weiße Grab…
Sie hörte einen Schalter knipsen und das Rascheln von Kleidern. Sie öffnete mit Mühe die Augen. Es war dunkel. »Licht!« sagte sie in das Kissen hinein. »Das Licht soll brennen!«
»Einen Augenblick! Bitte nur einen Moment noch!« Die Stimme des Mannes war verlegen und hastig. »Es ist nur… bitte, verstehen Sie…«
»Das Licht soll brennen bleiben…«, wiederholte sie.
»Ja, gewiß… sofort… nur…«
»Es ist noch so lange dunkel dann…«, murmelte sie.
»Ja… ja, gewiß… die Nächte im Winter sind lang…«
Sie hörte den Schalter klicken. Das Licht war wieder auf ihren geschlossenen Augenlidern, eine sanfte rote Dämmerung. Dann fühlte sie den anderen Körper. Eine Sekunde zog sich alles in ihr zusammen – dann ließ sie sich los. Es würde vorübergehen, wie alles…
SIE ÖFFNETE LANGSAM wieder die Augen. Ein Mensch, den sie nicht kannte, stand vor ihrem Bett. Sie hatte eine Erinnerung gehabt an etwas Unruhiges, Flehendes, Elendes… aber das, was sie jetzt sah, war ein heißes, offenes Gesicht, das überflackert war von Zärtlichkeit und Glück.
Sie sah ihn einen Augenblick an. »Sie müssen jetzt gehen«, sagte sie dann. »Bitte, gehen Sie…«
Der Mann machte eine Bewegung. Dann kamen die Worte wieder, schnelle, sprudelnde Worte. Sie verstand anfangs nichts. Es war zu schnell, und sie war zu ausgelöscht. Sie wollte nur, daß er jetzt ging. Dann verstand sie etwas – daß er verzweifelt und kaputt gewesen sei und es nun nicht mehr wäre. Und daß er wieder Mut hätte, gerade jetzt, wo er ausgewiesen sei aus Frankreich…
Sie nickte. Er sollte aufhören zu sprechen. »Bitte«, sagte sie.
Er schwieg.
»Sie müssen jetzt gehen«, sagte sie.
»Ja…«
Sie lag zerschlagen unter der Decke. Ihre Augen folgten dem Manne, der zur Tür ging. Er war der letzte Mensch, den sie sehen würde. Sie lag sehr still, in einem sonderbaren Frieden – es ging sie alles nichts mehr an.
Der Mann blieb an der Tür stehen. Er zögerte und wartete eine Weile. Dann wendete er sich ihr zu. »Sag mir noch etwas«, sagte er. »Hast du… hast du es nur so getan… aus… mehr aus Mitleid… oder…«
Sie sah ihn an. Der letzte Mensch. Das letzte Stück Leben. »Nein…«, sagte sie mit großer Anstrengung.
»Nicht aus Mitleid?«
»Nein.«
Der Mann an der Tür erstarrte. Er war atemlose Erwartung. »Was…?« fragte er so leise, als fürchte er abzustürzen.
Sie sah ihn immer noch an. Sie war sehr ruhig. Das letzte bißchen Leben. »Liebe…«, sagte sie.
Der Mann an der Tür schwieg. Er wirkte, als hätte er einen Keulenschlag erwartet und wäre in eine Umarmung getaumelt. Er bewegte sich nicht und schien doch zu wachsen. »Mein Gott!« sagte er.
Sie hatte plötzlich Angst, er würde wieder zurückkommen. »Du mußt nun gehen«, sagte sie. »Ich bin sehr müde…«
»Ja…«
Sie hörte nicht mehr, was er sagte. Sie fühlte die Erschöpfung und schloß die Augen. Dann war die Tür wieder da, blank und leer, und sie war allein und hatte ihn vergessen.
Sie blieb eine Zeitlang still liegen. Sie sah ihr Gesicht im Spiegel und lächelte ihm zu… sehr müde und zärtlich. Ihr Kopf war ganz klar jetzt. Barbara Klein, dachte sie. Schauspielerin. Am Neujahrstage gerade. Schauspielerin. Aber war nicht ein Tag wie der andere? Sie sah ihre Uhr auf dem Nachttisch. Sie hatte sie morgens aufgezogen. Die Uhr würde noch eine Woche lang ticken. Sie sah den Brief daneben. Den schrecklichen Brief, in dem der Tod war.
Sie nahm die kleine Rasierklinge aus der Schublade. Sie nahm sie zwischen Daumen und Zeigefinger und zog die Decke über sich. Es tat nicht sehr weh. Die Wirtin würde schimpfen morgen. Aber sie hatte nichts anderes. Sie hatte kein Veronal. Sie drückte das Gesicht in das Kissen. Es wurde dunkler. Dann kam es wieder. Weit weg Radio Toulouse. Näher und näher. Ein blasses Dröhnen. Ein Trichter, in den man rutscht. Schneller und schneller. Und dann der Wind…
19
Marill kam in die Kantine. »Draußen ist jemand, der dich sucht, Steiner.«
»Als was? Als Steiner oder als Huber?«
»Als Steiner.«
»Hast du ihn gefragt, was er will?«
»Natürlich. Schon aus Vorsicht.« Marill sah ihn an. »Er hat einen Brief für dich aus Berlin.«
Steiner schob mit einem Ruck seinen Stuhl zurück. »Wo ist er?«
»Drüben am rumänischen Pavillon.«
»Kein Spitzel oder so was?«
»Sieht nicht so aus.«
Sie gingen zusammen hinüber. Unter den kahlen Bäumen wartete ein Mann von etwa fünfzig Jahren. »Sind Sie Steiner?« fragte er.
»Nein«, sagte Steiner. »Warum?«
Der Mann fixierte ihn flüchtig. »Ich habe einen Brief für Sie. Von Ihrer Frau.«
Er nahm einen Brief aus seiner Brieftasche und zeigte ihn Steiner. »Sie kennen ja wohl die Handschrift.«
Steiner fühlte, daß er ruhig stand, mit aller Kraft, aber innen war plötzlich alles lose und bebte und flog. Er konnte die Hand nicht heben; er glaubte, sie würde wegfliegen.
»Woher wissen Sie, daß Steiner in Paris ist?« fragte Marill.
»Der Brief kommt aus Wien. Jemand hat ihn aus Berlin mitgebracht. Dann hat er Sie zu erreichen versucht und gehört, daß Sie in Paris sind.« Der Mann zeigte auf ein zweites Kuvert. Josef Steiner, Paris, stand darauf, in Lilos großer Handschrift. »Er hat mit noch anderer Post den Brief an mich geschickt. Ich suche Sie seit einigen Tagen. Im Café Maurice habe ich endlich gehört, daß ich Sie hier finden kann. Sie brauchen mir nicht zu sagen, ob Sie Steiner sind. Ich weiß, daß man vorsichtig sein muß. Sie brauchen nur den Brief zu nehmen. Ich will ihn los werden.«
»Er ist für mich«, sagte Steiner.
»Gut.«
Der Mann gab ihm den Brief. Steiner mußte sich Mühe geben, ihn zu nehmen; er war anders und schwerer als alle Briefe der Welt. Aber als er den Umschlag zwischen den Fingern fühlte, hätte man ihm die Hand abschlagen müssen, um ihn wiederzubekommen. »Danke«, sagte er zu dem Mann. »Sie haben viel Mühe gehabt.«
»Macht nichts. Wenn wir schon Post bekommen, ist sie wichtig genug, um jemand zu suchen. Gut, daß ich Sie gefunden habe.«
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Liebe Deinen Nächsten»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Liebe Deinen Nächsten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Liebe Deinen Nächsten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.