Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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»In labilen Jahrhunderten steigen die Preise«, erwiderte Marill. »Aber immer los, Kern! Gewohnheit ist nichts – Impuls alles! Und vergessen Sie über dem Schachern nicht, um acht Uhr ist das Abendessen der alten Krieger der Emigration bei der Mère Margot!«
SALOMON LEVI WAR ein behendes, wieselartiges Männchen mit einem schütteren Ziegenbart. Er hauste in einem dunklen, gewölbeartigen Raum, zwischen Uhren, Musikinstrumenten, gebrauchten Teppichen, Ölgemälden, Hausrat, Gipszwergen und Porzellantieren. Im Schaufenster waren billige Imitationen, künstliche Perlen, silbergefaßter alter Schmuck, Taschenuhren und alte Münzen sinnlos durcheinander aufgestapelt.
Levi erkannte Kern sofort wieder. Er hatte ein Gedächtnis wie ein Hauptbuch und schon manches gute Geschäft dadurch gemacht.
»Was gibt’s?« fragte er sofort kampfbereit, weil er ohne weiteres annahm, Kern wollte wieder etwas verkaufen. »Sie kommen zu einer schlechten Zeit!«
»Wieso? Haben Sie den Ring schon verkauft?«
»Verkauft, verkauft?« jammerte Levi. »Verkauft sagen Sie, wenn ich mich nicht verhört habe. Oder habe ich mich geirrt?«
»Nein.«
»Junger Mann«, zeterte Levi weiter,»lesen Sie denn keine Zeitungen? Leben Sie auf dem Mond und wissen Sie nicht, was in der Welt vorgeht? Verkauft! So alten Plunder! Verkauft! Wie Sie das sagen, so großmächtig dahin, wie der Rothschild. Wissen Se, was dazu gehört, daß mer was verkauft?« Er machte eine Kunstpause und erklärte dann pathetisch:»Daß ein femder Mensch kommt und was haben will und daß er dann seine Börse aus der Tasche zieht…«, Levi holte ein Portemonnaie hervor,»sie öffnet«- er öffnet es -»und bares, koscheres Geld herausnimmt«- er zückte einen Zehnfrankenschein -,»es hinlegt«- der Schein wurde auf dem Tisch glattgestrichen -»und dann die Hauptsache«- Levis Stimme kletterte ins Falsett -,»sich dauernd von ihm trennt!« Levi steckte den Schein wieder ein. »Und wofür? Für irgendeinen Fummel, irgend’ne Sache. Bares, koscheres Geld! Daß ich nicht lache! Nur Verrückte und Gojim machen so was. Oder ich Unglückseliger mit meiner Leidenschaft fürs Geschäft. Also was haben Sie diesmal? Viel kann ich nicht geben. Ja, vor vier Wochen, das waren noch Zeiten!«
»Ich will nichts verkaufen, Herr Levi. Ich möchte den Ring wiederkaufen.«
»Was?« Levi sperrte einen Moment den Mund auf, wie eine hungrige Goldammer im Nest. Der Bart war das Nest. »Ah, ich weiß schon, tauschen wollen Se. Nee, junger Mann, das kenn’ ich! Ich habe vor ’ner Woche noch Pech damit gehabt, ’ne Uhr, gut, sie ging nicht mehr, aber Uhr ist Uhr schließlich, gegen ein bronzenes Tischschreibzeug und einen Füllfederhalter mit Goldspitze. Was soll ich Ihnen sagen? ’reingelegt haben se mich vertrauensseligen Narren – der Füllfederhalter funktioniert nicht. Gut, die Uhr geht auch höchstens ä Viertelstund, aber es is doch längst nicht dasselbe, wenn ä Uhr nich geht oder ä Füllhalter. Ä Uhr bleibt ä Uhr trotzdem, aber ä Füllhalter, der leer ist, haben Sie Gedanken? Das ist doch ä Widersinn, das is doch, als war’ er gar nich da. Was wollten Se denn tauschen?«
»Gar nichts, Herr Levi. Ich habe kaufen gesagt. Kaufen.«
»Mit Geld?«
»Ja, mit barem Geld.«
»Aha, ich weiß schon! Irgendso ungarisches oder rumänisches oder entwertetes österreichisches Geld oder Inflationsscheine natürlich, wer kennt sich denn da aus! Erst neulich hat so einer mit’m gewichsten Schnurrbart wie Karl der Große…«
Kern holte einen Hundertfrancschein hervor und legte seine Brieftasche auf den Tisch. Levi erstarrte und stieß einen hohen Pfiff aus. »Sie sind bei Kasse? Das erstemal, daß ich so was sehe! Junger Mann, die Polizei…«
»Verdient!« sagte Kern. »Ehrlich verdient. Und nun, wo ist der Ring?«
»Momenterl!« Levi rannte fort und kam mit dem Ring von Ruths Mutter zurück. Er putzte ihn mit seinem Rockärmel blank, blies behutsam darauf, putzte ihn noch einmal und legte ihn dann auf ein Stück Samt, als wäre er ein zwanzigkarätiger Diamant. »Ä scheenes Stick«, sagte er andächtig. »Ä wirkliche Rarität!«
»Herr Levi«, sagte Kern. »Sie haben uns damals hundertfünfzig Francs für den Ring gegeben. Wenn ich Ihnen hundertachtzig wiedergebe, haben Sie zwanzig Prozent verdient. Das ist ein guter Vorschlag, was?«
Levi hörte nichts. »Ein Stück zum Verlieben«, träumte er verzückt. »Kein moderner Schund. Ware! Reelle Ware! Ich wollte es selbst behalten. Ich habe so ä kleine Sammlung, privat, für mich persönlich!«
Kern zählte hundertachtzig Francs auf den Tisch.
»Geld!« sagte Levi verächtlich,»was ist heute Geld? Bei der Entwertung! Sachwerte, das ist richtig. So ä Ringelchen, da hat man Freude daran, und es steigt noch im Wert. Doppelte Freude! Und grad Gold ist so gestiegen«, meinte er sinnend. »Vierhundert Francs wäre billig für so ein schönes Stück. Liebhaberpreise könnt man dafür haben!«
Kern erschrak. »Herr Levi!«
»Ich bin ein Mensch«, sagte Levi entschlossen,»ich trenne mich. Ich will Ihnen die Freude machen. Ich will nichts verdienen, weil heute Silvester ist! Dreihundert Francs, fertig, und wenn ich verblute.«
»Das ist ja das Doppelte!« sagte Kern empört.
»Das Doppelte! Das sagen Sie so dahin, ohne zu wissen, was Sie reden. Das Doppelte ist die Hälfte, sagt schon der Rabbi Michael von Howorodka irgendwo. Haben Sie schon mal was von Spesen gehört, junger Mann? Das kostet und kostet! Steuern, Miete, Kohlen, Abgaben, Verluste! Für Sie ist das nichts, aber für mich is es enorm! Das kommt jeden Tag dazu auf so ä Ringelchen!«
»Ich bin ein armer Teufel, ein Emigrant…«
Levi winkte ab. »Wer ist kein Emigrant? Wer kaufen will, ist immer reicher, als wer verkaufen muß. Na, und wer von uns beiden will kaufen?«
»Zweihundert Francs«, sagte Kern,»und das ist das letzte.«
Levi nahm den Ring, blies darauf und trug ihn fort. Kern steckte das Geld ein und ging zur Tür. Als er sie öffnete, schrie Levi von hinten:»Zweihundertfuffzich, weil Sie jung sind und ich ein Wohltäter sein will!«
»Zweihundert«, gab Kern von der Tür zurück.
»Schalom alechem!« grüßte Levi.
»Zweihundertzwanzig.«
»Zweihundertfünfundzwanzig, ehrlich und treu, weil ich morgen Miete zahlen muß.«
Kern kehrte zurück und legte das Geld hin. Levi packte den Ring in einen kleinen Pappkasten. »Das Schächtelchen haben Se gratis«, sagte er,»und die hübsche blaue Watte auch. Ruiniert haben Sie mich!«
»Fünfzig Prozent«, knurrte Kern. »Wucherer!«
Levi nahm das letzte Wort gar nicht zur Kenntnis. »Glauben Sie mir«, erwiderte er lediglich treuherzig,»in der Rue de la Paix bei Cartier kostet so ein Ring sechshundert. Wert ist er dreihundertfünfzig. Diesmal stimmt’s.«
Kern fuhr zurück zum Hotel. »Ruth!« sagte er in der Tür. »Es geht mächtig aufwärts mit uns! Hier! Der letzte Mohikaner ist heimgekehrt.«
Ruth öffnete die Schachtel und sah hinein. »Ludwig«, sagte sie.
»Unnütze Dinge, weiter nichts!« erklärte Kern schnell und verlegen. »Wie sagt Steiner? Sollen die meiste Wärme geben. Wollte es auch mal versuchen. Und nun setz ihn auf! Wir essen heute alle zusammen in einem Restaurant. Wie richtige Arbeiter mit Wochenlohn!«
Es war zehn Uhr abends. Steiner, Marill, Ruth und Kern saßen in der »Mère Margot«. Die Kellner begannen die Stühle zusammenzustellen und mit Reisigbesen und Wasser den Boden zu fegen. Die Katze an der Kasse dehnte sich und sprang herab.
Die Patronne schlief, fest in eine Strickjacke gewickelt. Nur ab und zu öffnete sie ein wachsames Auge.
»Ich glaube, man will uns hier herausschmeißen«, sagte Steiner und winkte dem Kellner. »Es wird auch Zeit. Wir müssen zu Edith Rosenfeld. Vater Moritz ist heute angekommen.«
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