Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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»Wie lange bist du eigentlich schon in Paris, Steiner? Daß du alles weißt?«
»Vier Tage. Ich war vorher in Straßburg. Hatte da etwas zu besorgen. Euch habe ich durch Klassmann gefunden. Traf ihn auf der Präfektur. Ich habe ja einen Paß, Kinder. In ein paar Tagen ziehe ich ins International. Mir gefällt der Name.«
DAS CAFÉ MAURICE glich dem Café Sperler in Wien und dem Café Greif in Zürich. Es war die typische Emigrantenbörse. Steiner bestellte für Ruth und Kern Kaffee und ging dann zu einem älteren Mann hinüber. Beide unterhielten sich eine Zeitlang. Dann blickte der Mann prüfend zu Kern und Ruth hinüber und ging fort.
»Das war Dickmann«, sagte Steiner. »Er weiß alles. Es stimmt mit der Weltausstellung, Kern. Die ausländischen Pavillons werden jetzt gebaut. Das bezahlen die ausländischen Regierungen. Zum Teil bringen sie eigene Arbeiter mit – für die einfachen Sachen aber, Erdarbeiten und so was, engagieren sie die Leute hier. Und da liegt unsere große Chance! Da die Löhne von ausländischen Komitees bezahlt werden, kümmern die Franzosen sich wenig darum, wer da arbeitet. Morgen früh gehen wir hin. Es ist schon eine Anzahl Emigranten beschäftigt. Wir sind billiger als die Franzosen – das ist unser Vorteil.«
Dickmann kam wieder. Er trug zwei Mäntel über dem Arm. »Ich glaube, sie werden passen.«
»Probier den Mantel mal«, sagte Steiner zu Kern. »Du zuerst. Dann Ruth den andern. Widerstand ist zwecklos.«
Die Mäntel paßten genau. Der von Ruth hatte sogar einen verschabten, kleinen Pelzkragen. Dickmann lächelte schwach. »Mein Auge…«, sagte er.
»Sind das deine besten Klamotten, Heinrich?« fragte Steiner.
Dickmann sah ihn etwas beleidigt an. »Die Mäntel sind gut. Nicht neu, das ist klar. Der mit dem Pelzkragen stammt sogar von einer Gräfin.«-»Im Exil natürlich«, fügte er auf einen Blick Steiners hinzu. »Es ist echter Waschbär. Josef. Kein Kaninchen!«
»Gut. Wir nehmen sie. Ich komme morgen, und dann sprechen wir weiter darüber.
»Das brauchst du nicht. Du kannst sie so haben. Wir haben ja noch was zu verrechnen.«
»Unsinn.«
»Doch. Nimm sie und vergiß es. Damals war ich schön in der Patsche. Herrgott!«
»Wie geht’s sonst?« fragte Steiner.
Dickmann zuckte die Achseln. »Es reicht für die Kinder und mich. Aber es ist ekelhaft, so auf Krampf zu leben.«
Steiner lachte. »Werde nicht sentimental, Heinrich! Ich bin Urkundenfälscher, Falschspieler, Vagabund, ich habe Körperverletzungen hinter mir, Widerstand gegen die Staatsgewalt und noch allerhand mehr – ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen.«
Dickmann nickte. »Meine Kleinste ist krank. Grippe. Fieber. Aber Fieber ist bei Kindern nicht schlimm, was?«
Er sah Steiner dringend an. Der schüttelte den Kopf. »Rapider Heilprozeß, sonst nichts.«
»Ich will heute mal früher nach Hause gehen.«
Steiner bestellte sich einen Kognak. »Baby«, sagte er zu Kern,»auch einen?«
»Hör zu, Steiner…«, begann Kern.
Steiner winkte ab. »Rede nicht! Weihnachtsgeschenke, die mich nichts kosten. Ihr habt es ja gesehen. Einen Kognak, Ruth? Ja, was?«
»Ja.«
»Neue Mäntel! Arbeit in Sicht!« Kern trank seinen Kognak. »Das Dasein fängt an, interessant zu werden.«
»Täusche dich nicht!« grinste Steiner. »Später, wenn du mal Arbeit genug hast, wird dir die Zeit, wo du nicht arbeiten durftest, als der interessantere Teil deines Lebens vorkommen. Wunderbare Geschichte für Enkel, die um die Knie spielen. Damals in Paris…«
Dickmann kam vorüber. Er grüßte müde und ging dem Ausgang zu.
»War mal sozialdemokratischer Bürgermeister.« Steiner sah ihm nach. »Fünf Kinder. Frau tot. Guter Bettler. Mit Würde. Weiß alles. Etwas zu zarte Seele, wie oft bei Sozialdemokraten. Sind deshalb so schlechte Politiker.«
Das Café begann sich zu füllen. Die Schläfer kamen, um Eckplätze für die Nacht zu ergattern. Steiner trank seinen Kognak aus. »Der Wirt hier ist großartig. Er läßt alles schlafen, was Platz findet. Umsonst. Oder für eine Tasse Kaffee. Wenn diese Buden nicht existierten, sähe es für manche Leute böse aus.«
Er stand auf. »Wollen gehen, Kinder.«
Sie gingen hinaus. Es war windig und kalt. Ruth schlug den Waschbärkragen ihres neuen Mantels hoch und zog ihn eng um sich zusammen. Sie lächelte Steiner zu. Er nickte. »Wärme, kleine Ruth! Alles auf der Welt hängt nur von einem bißchen Wärme ab.«
Er winkte einer alten Blumenfrau, die vorüberschlurfte, zu. Sie trottete heran. »Veilchen«, krächzte sie. »Frische Rivieraveilchen.«
»Welch eine Stadt! Veilchen mitten auf der Straße im Dezember!« Steiner nahm einen Strauß und gab ihn Ruth. »Violettes Glück! Unnützes Blühen! Unnütze Dinge! Geben übrigens die meiste Wärme!« Er zwinkerte Kern zu. »Eine Lehre fürs Leben, würde Marill sagen.«
18
Sie saßen in der Kantine der Weltausstellung. Es war Zahltag gewesen. Kern legte die dünnen Papierscheine rund um seinen Teller. »Zweihundertsiebzig Francs!« sagte er. »In einer Woche verdient! Und das schon zum drittenmal! Es ist ein glattes Märchen.«
Marill betrachtete ihn eine Weile amüsiert. Dann hob er sein Glas Steiner entgegen. »Wir wollen einen Schluck des Abscheus auf das Papier trinken, lieber Huber! Es ist erstaunlich, was für eine Macht es über den Menschen bekommen hat! Unsere Urväter zitterten vor Donner und Blitz, vor Tigern und Erdbeben – unsere Mittelväter vor Schwertern, Räubern, Seuchen und Gott – wir aber zittern vor dem bedruckten Papier – sei es als Geldschein oder als Paß. Der Neandertaler wurde mit der Keule erschlagen; der Römer mit dem Schwert; der Mensch des Mittelalters mit der Pest – uns aber kann man schon mit einem Stück Papier auslöschen.«
»Oder zum Leben bringen«, ergänzte Kern und betrachtete die Noten der Bank von Frankreich rund um seinen Teller.
Marill sah ihn schief an. »Was sagst du zu diesem Knaben?« fragte er Steiner. »Macht sich, was?«
»Und wie! Er gedeiht im rauhen Wind der Fremde. Mordet sogar schon Pointen.«
»Ich kannte ihn noch als Kind«, erklärte Marill. »Zart und trostbedürftig. Vor ein paar Monaten.«
Steiner lachte. »Er lebt in einem labilen Jahrhundert. Da kommt man leicht um – aber man wächst auch schnell.«
Marill nahm einen Schluck des leichten, roten Weins. »Ein labiles Jahrhundert!« wiederholte er. »Die große Unruhe! Ludwig Kern, ein junger Wandale der zweiten Völkerwanderung.«
»Stimmt nicht«, erwiderte Kern. »Ich bin ein junger Halbhebräer beim zweiten Auszug aus Ägypten!«
Marill sah Steiner anklagend an. »Dein Schüler, Huber«, sagte er.
»Nein – das Aphoristische hat er von dir, Marill! Im übrigen erhöht ein sicherer Wochenlohn den Witz jedes Menschen. Es lebe die Heimkehr der verlorenen Söhne zum Gehalt!« Steiner wandte sich an Kern. »Steck das Geld in die Tasche, Baby, sonst fliegt es weg. Geld siebt das Licht nicht.«
»Ich werde es dir geben«, sagte Kern. »Dann ist es gleich weg. Du bekommst ohnehin noch viel mehr von mir zurück.«
»Untersteh dich! Um Geld zurückzunehmen, bin ich noch lange nicht reich genug!«
Kern sah ihn an. Dann steckte er das Geld in die Tasche. »Wie lange sind heute die Geschäfte offen?« fragte er.
»Warum?«
»Heute ist doch Silvester.«
»Bis sieben, Kern«, sagte Marill. »Wollen Sie Schnaps einkaufen für heute abend? Der ist hier in der Kantine billiger. Ausgezeichneter Martinique-Rum.«
»Nein, keinen Schnaps.«
»Aha! Sie wollen dann anscheinend wohl am letzten Tage des Jahres auf den Pfaden bürgerlicher Sentiments wandeln, was?«
»So ungefähr.« Kern stand auf. »Ich will zu Salomon Levi. Vielleicht ist er heute auch sentimental und hat labilere Preise.«
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