Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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»Ich verstehe. Sie haben die richtige Wahl getroffen. Sie haben Ihre Familie gerettet.«

»Und trotzdem tilgt es meine Schande nicht. In dem Moment, in dem meine Familie in Sicherheit ist, will ich wieder zu den Parnassim gehen und gestehen, dass wir Sie dazu provoziert haben, diese Dinge zu sagen, die Sie gesagt haben.«

»Nein, tun Sie das nicht, Franco. Das Beste, was Sie im Augenblick für mich tun können, ist, Schweigen zu bewahren.«

»Schweigen?«

»Das ist das Beste für mich, für uns alle.«

» Warum ist es das Beste? Wir haben Sie wirklich mit Hinterlist dazu verleitet, das zu sagen, was Sie gesagt haben.«

»Aber das ist nicht wahr. Was ich sagte, sagte ich aus freiem Willen.«

»Nein, Sie haben nur Mitleid mit mir, Sie wollen nur meinen Schmerz lindern. Meine Schuld bleibt. Es war alles nur gespielt, alles war geplant. Ich habe gesündigt. Ich habe Sie hintergangen. Ich habe Ihnen großen Schaden zugefügt.«

»Franco, Sie haben mich nicht hintergangen. Ich wusste , dass Sie beide gegen mich aussagen würden. Ich sprach absichtlich frei von der Leber weg. Ich wollte , dass Sie Ihre Aussage machen. Ich bin derjenige, der sich der Täuschung schuldig gemacht hat.«

» Sie

»Ja, ich habe Sie benutzt. Und was das Schlimmste ist, ich tat es, obwohl ich eine Ahnung hatte, dass Sie und ich verwandte Seelen sein könnten.«

»Ihre Ahnung hat Sie nicht enttäuscht. Aber unsere gleiche Gesinnung macht meine Schuld nur noch größer. Als Jacob den Parnassim Ihre Anschauungen vortrug, schwieg ich, obwohl ich lauthals hätte schreien sollen: ›Ich stimme mit Baruch Spinoza überein. Seine Ansichten sind auch die meinen.‹«

»Hätten Sie das getan, wären Sie in des Teufels Küche geraten. Ihr Onkel würde sich rächen, Ihre Familie wäre in größter Gefahr, die Parnassim hätten mich dennoch exkommuniziert und Sie noch dazu.«

»Baruch Spinoza …«

»Bitte nennen Sie mich Bento. Einen Baruch Spinoza gibt es nicht mehr.«

»Gut, dann also Bento . Bento Spinoza, Sie sind mir ein Rätsel. Nichts von dem, was heute geschah, ergibt einen Sinn. Beantworten Sie mir eine einfache Frage: Wenn Sie aus dieser Gemeinde ausscheiden wollten, warum sind Sie nicht einfach aus freiem Willen gegangen? Warum luden Sie sich selbst eine solche Schande und ein solches Unglück auf? Warum sind Sie nicht einfach fortgegangen? Woandershin?«

»Wohin? Sehe ich holländisch aus? Ein Jude kann nicht einfach verschwinden. Und denken Sie an meinen Bruder und meine Schwester. Denken Sie daran, wie schrecklich es wäre, sie zu verlassen und sich dann immer wieder aufs Neue dafür entscheiden zu müssen, ihnen fernzubleiben. So ist es besser. Und auch besser für meine Familie. Jetzt brauchen sie sich nicht immer wieder neu zu entscheiden, ob sie mit ihrem Bruder sprechen wollen oder nicht. Der Cherem des Rabbiners hat ihnen und mir diese Entscheidung ein für alle Mal abgenommen.«

»Sie wollen damit also sagen, es wäre besser, sein eigenes Schicksal in die Hände anderer zu legen. Es wäre besser, sich nicht selbst zu entscheiden, sondern andere zu zwingen, die Entscheidung für einen zu treffen? Sagten Sie nicht gerade eben, dass man immer eine Wahl hat?«

Verblüfft sah Bento abermals diesen anderen Franco an, einen aufmerksamen, zugänglichen Franco, der keine Spur dieses schüchternen, tollpatschigen Franco erkennen ließ, den er von den vergangenen Treffen kannte. »In Ihren Worten liegt viel Wahrheit. Was brachte Sie dazu, so zu denken?«

»Mein Vater, der von der Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, war ein weiser Mann. Bevor sie ihn zur Konvertierung zwangen, war er Großrabbiner und Ratgeber unserer Gemeinde. Auch nachdem wir alle Christen waren, suchten die Leute vom Dorf ihn immer noch auf, um schwierige Alltagsprobleme mit ihm zu besprechen. Ich saß oft an seiner Seite und erfuhr viel über Schuld, Schande, Entscheidungen und Trauer.«

»Sie sind der Sohn eines weisen Rabbiners? Bei unseren Treffen mit Jacob haben Sie demnach Ihr Wissen und Ihre wirklichen Gedanken verschwiegen. Als ich über die Worte der Thora sprach, schützten Sie Nichtwissen vor.«

Franco senkte den Kopf und nickte. »Ich gebe zu, dass ich Ihnen etwas vorgespielt habe. Aber ich weiß wirklich nichts über die jüdische Religion. In seiner Weisheit und aus Liebe zu mir wünschte mein Vater nicht, dass ich in unserer Tradition erzogen wurde. Wollten wir am Leben bleiben, mussten wir Christen sein. Er brachte mir bewusst weder die jüdische Sprache noch jüdische Bräuche bei, denn die durchtriebenen Inquisitoren waren sehr geschickt darin, alle Spuren jüdischen Gedankengutes auszukundschaften.«

»Und Ihr Wutausbruch über den Wahnsinn der Religionen? War der auch gespielt?«

»Absolut nicht! Ja, Jacob hatte für mich vorgesehen, große religiöse Zweifel zu äußern, um Ihnen die Zunge zu lösen. Aber diese Rolle war einfach – bestimmt gibt es keinen Schauspieler, der je eine einfachere Rolle zu spielen hatte. Tatsächlich war es eine große Erleichterung für mich, diese Worte auszusprechen. Bis dahin hatte ich meine Gefühle noch nie preisgegeben. Je mehr christliche Glaubensgrundsätze und Geschichten über Wunder mir aufgezwungen wurden, desto klarer wurde mir, dass sowohl der christliche wie auch der jüdische Glaube auf kindischen, übernatürlichen Phantasien beruhen. Aber darüber konnte ich mit meinem Vater nicht sprechen. Einen solchen Schmerz konnte ich ihm nicht zufügen. Dann wurde er dafür ermordet, dass er Blätter aus der Thora versteckte, auf denen seiner Überzeugung nach die wirklichen Worte Gottes standen. Und wiederum konnte ich nichts sagen. Ihre Gedanken zu hören war so befreiend, dass ich fast nicht mehr das Gefühl hatte, Ihnen etwas vorzuspielen, wenngleich meine aufrichtige Zustimmung zu Ihren Worten in Wahrheit im Dienst der Täuschung stand. Ein komplexes Paradoxon.«

»Ich verstehe genau, was Sie sagen wollen. Während unserer Gespräche war es auch für mich ein erhebendes Gefühl, endlich die Wahrheit über meine Überzeugungen aussprechen zu können. Obwohl ich wusste, dass ich Jacob empörte, hielt ich mich nicht im Mindesten zurück. Ganz im Gegenteil: Ich gestehe, dass ich sogar Gefallen daran fand, ihn zu empören, obwohl mir die schlimmen Konsequenzen durchaus bewusst waren.«

Sie verfielen in Schweigen. Bentos beklemmendes Gefühl der vollkommenen Isolation, nachdem Manny, der Sohn des Bäckers, ihm aus dem Weg gegangen war, verblasste allmählich. Diese Unterhaltung, dieser Moment der Aufrichtigkeit mit Franco, berührte ihn und wärmte seine Seele. Wie es seine Art war, hielt er sich nicht lange mit Gefühlen auf, sondern wechselte zur Rolle des Beobachters, durchforschte seine Seele und spürte insbesondere die Milde, die ihn durchströmte. Obwohl er sich ihrer Flüchtigkeit voll bewusst war, kostete er diese angenehme Empfindung voll aus. Ach, Freundschaft! Das ist also der Klebstoff, der Menschen zusammenhält – diese Wärme, dieser die Einsamkeit vertreibende Seelenzustand. Dadurch, dass er an so vielem zweifelte, sich vor so vielem fürchtete, so wenig von sich preisgab, hatte er Freundschaft viel zu selten in seinem Leben erfahren.

Franco warf einen Blick auf Bentos gepackte Tasche und brach das Schweigen. »Sie reisen heute ab?«

Bento nickte.

»Wohin? Was werden Sie tun? Wovon werden Sie leben?«

»Hoffentlich führt mein Weg mich zu einem unbelasteten Leben der Besinnung. Vergangenes Jahr lernte ich bei einem hier ansässigen Linsenschleifer, Linsen für Brillen anzufertigen und, was mich noch viel mehr interessierte, auch optische Instrumente, also Teleskope und Mikroskope. Meine Bedürfnisse sind gering, und ich sollte in der Lage sein, meinen Lebensunterhalt ohne Schwierigkeiten zu bestreiten.«

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