Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Jacob bohrte weiter: »Und wenden Sie das auf sich selbst an, Gelehrter. Was sind wir, was sind Sie ohne unsere Gemeinde, ohne unsere Traditionen? Können Sie mutterseelenallein auf der Welt leben? Wie ich höre, werden Sie sich keine Frau zum Weibe nehmen. Was für ein Leben können Sie ohne Mitmenschen führen? Ohne Familie? Ohne Gott?«

Bento, der Konflikten immer aus dem Weg ging, war entsetzt von Jacobs Schmähworten.

Jacob wandte sich an Franco und sagte mit sanfterer Stimme: »Du wirst dich so geborgen fühlen wie ich, wenn du erst einmal den Text und die Gebete verstehst, wenn du verstehst, was alles bedeutet.«

»Mit dieser Aussage bin ich einverstanden«, sagte Bento und versuchte damit, Jacob zu beschwichtigen. »Zu Ihrem Schock, Franco, gesellt sich noch Fassungslosigkeit. Alle Marranen, die Portugal verlassen müssen, sind verwirrt; sie müssen erst einmal wieder lernen, Juden zu sein, müssen wie ein Kind ganz von vorne mit dem aleph, bet, gimmel beginnen. Drei Jahre lang war ich Assistent des Rabbiners bei seinen Hebräischkursen für Marranen, und ich versichere Ihnen, dass Sie schnell lernen werden.«

»Nein«, beharrte Franco, der nun wieder dem widerspenstigen Franco ähnelte, den Bento vom Fenster aus gesehen hatte. »Weder du , Jacob Mendoza, hörst mir zu, noch Sie hören mir zu, Bento Spinoza. Ich sage es noch einmal: Es ist nicht die Sprache . Ich kann kein Hebräisch, aber heute Morgen in der Synagoge las ich während des Gottesdienstes die spanische Übersetzung der heiligen Thora. Sie ist voller Wunder. Gott teilt das Rote Meer, er überschüttet die Ägypter mit Plagen, Er spricht in der Verkleidung eines brennenden Busches. Warum geschahen alle Wunder damals , zur Zeit der Thora? Sagt mir beide: Ist die Zeit der Wunder vorüber? Hat sich der große, allmächtige Gott schlafen gelegt? Wo war dieser Gott, als mein Vater auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde? Und aus welchem Grund wurde er verbrannt? Dafür, dass er das Heilige Buch eben dieses Gottes schützte? War Gott nicht mächtig genug, um meinen Vater zu retten, der ihn so sehr verehrte? Wenn es so war, wer braucht dann einen so schwachen Gott? Oder wusste Gott nicht, dass mein Vater ihn verehrte? Wenn es so war, wer braucht dann einen so unwissenden Gott? War Gott mächtig genug, um ihn zu schützen, beschloss aber, es nicht zu tun? Wenn es so war, wer braucht dann einen so lieblosen Gott? Sie, Bento Spinoza, den sie den ›Gesegneten‹ nennen, Sie wissen über Gott Bescheid, Sie sind ein Gelehrter. Erklären Sie mir das.«

»Warum hatten Sie Angst zu sprechen?«, fragte Bento. »Sie stellen wichtige Fragen, Fragen, welche die Frommen seit Jahrhunderten verwirren. Ich glaube, das Problem hat seine Wurzeln in einem fundamentalen und gewaltigen Irrtum, dem Irrtum nämlich anzunehmen, Gott sei ein lebendes, denkendes Wesen, ein Wesen nach unserem Ebenbild, ein Wesen, das denkt wie wir, ein Wesen, das über uns nachdenkt.

Die alten Griechen haben diesen Irrtum erkannt. Vor zweitausend Jahren schrieb ein weiser Mann namens Xenophanes etwa Folgendes: Hätten Ochsen, Löwen und Pferde Hände, mit denen sie Bilder ritzen könnten, würden sie Gott nach ihrem Ebenbild formen und ihm einen Körper wie den ihren geben. Ich glaube, wenn Dreiecke denken könnten, würden sie einen Gott mit dem Aussehen und den Attributen eines Dreiecks erschaffen, und Kreise würden kreisförmige …«

Wutentbrannt schnitt Jacob Bento das Wort ab: »Sie reden, als wüssten wir Juden nichts vom Wesen Gottes. Vergessen Sie nicht, dass wir die Thora haben, in der seine Worte stehen. Und Franco, glaube ja nicht, dass Gott ohne Macht wäre. Vergiss nicht, dass die Juden fortbestehen, dass wir fortbestehen, auch wenn man uns noch so viel antut. Wo sind die ganzen anderen Völker geblieben – die Phönizier, Moabiter, Edomiter – und so viele andere, deren Namen ich nicht einmal kenne? Vergiss nicht, dass wir uns von den Gesetzen leiten lassen müssen, die Gott selbst den Juden gegeben hat, die Er uns, Seinem auserwählten Volk, gegeben hat.«

Franco warf Spinoza einen Blick zu, als wollte er sagen: Sehen Sie, womit ich konfrontiert bin?, und sagte zu Jacob: »Jeder glaubt, dass Gott ihn auserwählt hat – die Christen, die Moslems …«

»Nein! Was schert es uns, was andere glauben? Worauf es ankommt, ist das, was in der Bibel steht.« Jacob wandte sich an Spinoza: »Geben Sie es zu, Baruch, geben Sie es zu, Sie Gelehrter: Sagt das Wort Gottes etwa nicht, dass die Juden das auserwählte Volk sind? Können Sie das leugnen?«

»Diese Frage habe ich jahrelang untersucht, Jacob, und wenn Sie wollen, werde ich Ihnen die Ergebnisse meiner Forschungen mitteilen.« Bento sprach so eindringlich auf ihn ein wie ein Lehrer, der mit einem wissbegierigen Schüler spricht. »Um Ihre Frage über die Besonderheit der Juden zu beantworten, müssen wir zum Ursprung zurückgehen. Möchten Sie mich bei der Erforschung der genauen Worte der Thora begleiten? Mein Exemplar liegt nur ein paar Minuten von hier entfernt bei mir zu Hause.«

Beide nickten, tauschten Blicke aus, erhoben sich und folgten Bento, der die Stühle wieder ordentlich zurückstellte und seinen Laden zusperrte. Dann führte er sie zu seinem Haus.

8

REVAL, ESTLAND, 1917–1918

Die Prophezeiung Direktor Epsteins, Rosenbergs begrenzte Neugier und Intelligenz würden ihn als harmlos erweisen, sollte sich als vollkommen falsch herausstellen. Und ebenfalls falsch war die Prophezeiung des Direktors, Goethe und Spinoza hätten sich augenblicklich aus Alfreds Gedanken verflüchtigt. Weit gefehlt: Alfred bekam das Bild des großen Goethe nicht mehr aus dem Kopf, der vor dem Juden Spinoza katzbuckelte. Immer wenn ihm Goethe und Spinoza (nun auf immer miteinander verschmolzen) in den Sinn kamen, hielt er diesem Missklang nur kurz stand und fegte ihn sogleich mit jedem ideellen Besen fort, den er gerade zur Hand hatte. Manchmal ließ er sich von Houston Stewart Chamberlains Argument überzeugen, dass Spinoza genau wie Jesus zwar der jüdischen Kultur angehörte, aber keinen Tropfen jüdischen Blutes in sich trug. Oder vielleicht war Spinoza ein Jude, der Ideen von arischen Denkern klaute. Oder vielleicht war Goethe verhext, von der jüdischen Verschwörung hypnotisiert worden. Oftmals zog Alfred in Erwägung, diesen Ansichten genauer nachzugehen und in Bibliotheken darüber nachzuforschen, doch er setzte seinen Vorsatz nie in die Tat um. Zu denken, wirklich zu denken, war so schwierig, war so harte Arbeit, als müsste er schwere Koffer auf dem Dachboden hin und her schleppen. Stattdessen wurde Alfred in der Kunst der Verdrängung immer versierter. Er lenkte sich ab. Er stürzte sich in viele Aktivitäten. Und am häufigsten redete er sich selbst ein, dass sich durch unbeirrbares Festhalten an Überzeugungen die Notwendigkeit von Nachforschungen erübrige.

Ein wahrer und edler Deutscher steht zu seinem Gelübde, und als sein einundzwanzigster Geburtstag nahte, erinnerte Alfred sich seines Versprechens an den Direktor, die Ethik von Spinoza zu lesen. Er wollte sein Wort halten, kaufte ein gebrauchtes Exemplar des Werkes und stürzte sich darauf, nur um gleich auf der ersten Seite mit einer langen Liste unverständlicher Definitionen konfrontiert zu werden:

»1. Unter Ursache seiner selbst verstehe ich etwas, dessen Wesen die Existenz einschließt, oder etwas, dessen Natur nur als existierend begriffen werden kann.

2. Endlich in seiner Art heißt ein Ding, das durch ein anderes von gleicher Natur begrenzt werden kann. Ein Körper z. B. heißt endlich, weil wir stets einen andern größeren begreifen. Ebenso wird ein Gedanke durch einen andern Gedanken begrenzt. Dagegen wird ein Körper nicht durch einen Gedanken noch ein Gedanke durch einen Körper begrenzt.

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