Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Während seiner ausführlichen Verteidigungsrede strapazierte Rosenberg mit seiner ausweichenden Art, seinem pedantischen Tonfall und seiner komplexen Sprache die Nerven der Staatsanwälte bis zum Zerreißen. Sie waren von seiner vorgeblichen Tiefgründigkeit nicht beeindruckt, wie es Hitler einst gewesen war, vielleicht weil die Juristen in Nürnberg den Vorteil hatten, die Resultate der IQ-Tests des amerikanischen Psychologen Lieutenant G. M. Gilbert zu kennen. Mit einem IQ von 124 bewegte sich Rosenberg unter den einundzwanzig Angeklagten im Mittelfeld. (Julius Streicher, der Herausgeber der Lieblingszeitung Hitlers, rangierte mit einem IQ von 106 an letzter Stelle.) Obwohl Rosenberg sein einstudiertes, überlegenes Grinsen beibehielt, konnte er niemanden mehr glauben machen, er verfolge tiefere Gedanken, als sie verstehen konnten.

Der amerikanische Chefankläger und Richter am Obersten Gerichtshof der USA, Robert H. Jackson sagte: »Es war Rosenberg, der geistige Prister der ›Herrenrasse‹, der die Lehre des Hasses schuf, die den Anstoß zur Vernichtung des Judentums gab, und der seine gottlosen Theorien gegen die besetzten Ostgebiete in die Tat umsetzte. Seine verschwommene Philosophie fügte zur umfangreichen Liste der Greueltaten der Nazis noch die Langweile hinzu.«

In seinen gesammelten Briefen enthüllte Thomas Dodd, amerikanischer Ankläger (und Vater des Senators Christopher Dodd), seine Gefühle über Rosenberg: »Zwei weitere Tage sind vorüber. Heute Vormittag nahm ich Alfred Rosenberg ins Kreuzverhör, und ich glaube, es ist mir recht gut gelungen … Er war äußerst schwierig zu verhören – der Inbegriff eines sich ständig windenden, lügenden Schlaumeiers. Ich kann ihn wirklich nicht leiden – er ist ein solcher Blender, ein so ausgewachsener Heuchler.«

Sir David Maxwell, der Chefankläger der Briten, bemerkte, dass der einzige vorgelegte Beweis die Behauptung ist, dass Rosenberg keiner Fliege etwas zuleide tun würde und dass die Zeugen sahen, dass er keiner Fliege etwas zuleide tat. Rosenberg sei ein Meister des Euphemismus, ein bürokratischer Pedant, dessen endlos scheinenden Sätze sich schlängelten, ineinander verflochten und wie zu lange gekochte Spaghetti aneinander kleben blieben.

Und das Schlussplädoyer des russischen Chefanklägers, General Rudenko, endete mit folgenden Worten: »Wie sehr … Rosenberg … sich auch bemühen mag, historische Tatsachen und Ereignisse zu verfälschen, so wenig kann er ableugnen, der offizielle Ideologe der nationalsozialistischen Partei gewesen zu sein und bereits vor einem Vierteljahrhundert die ›theoretischen‹ Grundlagen des faschistischen Hitler-Reiches, welche im Laufe dieser Zeitspanne Millionen von Deutschen moralisch zersetzten, gegründet und dabei ›ideologisch‹ jene in der Geschichte einmaligen unmenschlichen Verbrechen der Hitleristen … vorbereitet zu haben.«

Rosenberg hatte nur eine einzige wirksame Verteidigung – dass seine Nazi-Kollegen ihn nie ernst genommen hatten und dass alle Strategien, die er für die besetzten Ostgebiete vorschlug, in Bausch und Bogen ignoriert worden waren. Aber seine allzu aufgeblasene Vorstellung von seinem eigenen Wert erlaubte es ihm nicht, seine eigene Bedeutungslosigkeit öffentlich einzugestehen. Stattdessen verlegte er sich darauf, Stunde um Stunde mit immer neuen Ausweichmanövern herumzumäandern. Wie ein Beobachter in Nürnberg es ausdrückte: »Das, was er sagte, konnte man ebenso wenig greifen wie eine Hand voll Wolken.«

Anders als die anderen Angeklagten widerrief Rosenberg niemals. Am Ende blieb er der einzige wahre Überzeugte. Niemals distanzierte er sich von Hitler und seiner Rassenideologie. »… ich habe in Adolf Hitler keinen Tyrannen gesehen«, sagte Rosenberg vor Gericht aus, »sondern habe, wie viele Millionen Nationalsozialisten, ihm persönlich vertraut auf Grund der Erfahrungen eines vierzehnjährigen Kampfes … Adolf Hitler habe ich mit Loyalität gedient, und was von der Partei geschehen ist in diesen Jahren, das wurde von mir auch unterstützt.« In einem Gespräch mit einem anderen Angeklagten verteidigte er Hitler sogar noch nachdrücklicher: »Auch wenn ich mir alles noch so oft durch den Kopf gehen lasse, kann ich noch immer nicht glauben, dass der Charakter dieses Mannes auch nur den geringsten Makel aufwies.« Er beharrte weiterhin auf der Richtigkeit seiner Ideologie: «Was mich in den letzten fünfundzwanzig Jahren motivierte, war der Gedanke, nicht nur dem deutschen Volke dienen zu wollen, sondern ganz Europa – eigentlich der ganzen weißen Rasse.« Und kurz vor seinem Tod drückte er die Hoffnung aus, dass die Idee des Nationalsozialismus niemals vergessen und von einer neuen Generation, gestählt durch Leiden, wiedergeboren werde. Der erste Oktober 1946 war der Tag der Urteilsverkündung. Das Gericht war 218 Mal zusammengekommen und hatte sich danach sechs Wochen vertagt, währenddessen sich die Juristen zu ausgedehnten Beratungen zurückzogen. Am Morgen des ersten Oktober hörte jeder Angeklagte in der Reihenfolge ihrer Sitzordnung die Verkündung seines Urteils. Drei Angeklagte – Schacht, von Papen und Fritzsche – wurden freigesprochen und noch im Gerichtssaal freigesetzt. Der Rest wurde in einigen oder allen Anklagepunkten schuldig gesprochen.

An jenem Nachmittag erfuhr jeder Angeklagte von seinem Schicksal. Alfred war der sechste Angeklagte, dem sein Urteil verkündet wurde: »Angeklagter Alfred Rosenberg! Gemäß den Punkten der Anklageschrift, unter welchen Sie schuldig befunden wurden, verurteilt Sie der Internationale Militärgerichtshof zum Tode durch den Strang.«

Zehn weitere Angeklagte hörten dieselben Worte: Göring, Ribbentrop, Keitel, Kaltenbrunner, Jodl, Frank, Frick, Streicher, Seyß-Inquart und Sauckel. Martin Bormann wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt und die restlichen sieben Angeklagten zu unterschiedlich langen Gefängnisstrafen.

Die Hinrichtungen wurden auf den frühen Morgen des sechzehnten Oktober 1946 festgesetzt. Nach der Urteilsverkündung nahm eine Militärwache vor jeder Zelle Aufstellung, um die Gefangenen rund um die Uhr durch ein kleines Loch in der Zellentür zu beobachten. Am Tag vor den Hinrichtungen konnten die Angeklagten die Hammerschläge hören, mit denen die drei Galgen im Hof des Gefängnisses errichtet wurden.

Am fünfzehnten Oktober um dreiundzwanzig Uhr, in der Nacht vor den geplanten Hinrichtungen, hörte die Wache vor Görings Zelle ein Stöhnen und sah ihn in Krämpfen auf seiner Pritsche liegen. Der Gefängnisdirektor und der Arzt eilten in seine Zelle, doch Göring war bereits tot. Glasteilchen in seinem Mund wiesen darauf hin, dass er eine Zyanidkapsel zerbissen hatte. Hunderte solcher Selbstmordkapseln waren an die Nazi-Führer verteilt worden, aber es bleibt ein Geheimnis, wie es Göring trotz mehrfacher sorgfältiger Leibesvisitationen und der Durchsuchung seiner Habseligkeiten gelungen war, diese eine Kapsel zu verbergen, die seinem Leben ein Ende setzte. Die anderen Angeklagten wurden von Görings Tod nicht in Kenntnis gesetzt. Ribbentrop wurde an Görings Stelle als erster aufgerufen. Die Wachleute betraten nacheinander jede Zelle, verkündeten den Namen des Häftlings und begleiteten den Verurteilten in die Sporthalle, die wenige Tage zuvor noch von amerikanischen Sicherheitsbeamten für ein Basketballspiel genutzt worden war. Am sechzehnten Oktober standen drei schwarz gestrichene Holzgerüste im Saal. Zwei Galgen wurden abwechselnd verwendet. Der dritte war unbenutzt und stand nur für den Notfall bereit. Der untere Teil des Gerüsts war mit Holzbrettern verkleidet, damit die Zuschauer den Gehenkten, nachdem er durch die Falltür gefallen war, nicht am Ende des Stricks zappeln sehen konnten.

Rosenberg, der vierte Verurteilte, wurde mit Handschellen gefesselt zum Gerüst geführt und nach seinem Namen gefragt. Mit leiser Stimme antwortete er: »Rosenberg«, und dann stieg er die dreizehn Stufen zum Galgen hinauf, zu beiden Seiten von einem Sergeant der U.S. Armee gestützt. Als er gefragt wurde, ob er noch etwas sagen wolle, schaute er einen Augenblick lang verwirrt aus schwarz umschatteten Augen zum Henker und schüttelte heftig den Kopf. Alle anderen neun Nazis sprachen ein letztes Wort. Streicher rief: »Eines Tages werden die Bolschewiken euch aufhängen.« Aber Rosenberg ging still in den Tod. Wie eine Sphinx.

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