Sebastian Fleming - Die Kuppel des Himmels

Здесь есть возможность читать онлайн «Sebastian Fleming - Die Kuppel des Himmels» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2011, Издательство: Bastei Luebbe, Жанр: Историческая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Kuppel des Himmels: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Kuppel des Himmels»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Rom gleicht einem Hexenkessel. Kriegerische und luxusversessene Päpste beherrschen die heilige Stadt. Es ist die Zeit der Renaissance. Geld spielt keine Rolle. Als der alte Petersdom zur Ruine wird, sieht Papst Julius II. seine Chance gekommen. Er beauftragt Donato Bramante, eine neue Basilika zu bauen. Gewaltiger als irgendeine je zuvor: das größte Gebäude des Abendlandes. Ein Symbol für die Allmacht der Kirche. Doch es gibt erbitterte Gegner, die den Bau verhindern wollen. Sie gehen über Leichen. Ohne seine kluge Geliebte, die Kurtisane Imperia, wäre Bramante verloren. Aber sie fordert von ihm ein großes Opfer. Und dann ist da noch der große Rivale: der geniale Michelangelo ...

Die Kuppel des Himmels — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Kuppel des Himmels», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Am Abend zuvor beim Spaziergang hatte sie ihn unvermittelt gefragt, ob er sie porträtieren wolle. Seine Freude und sein Erschrecken darüber hielten sich die Waage. Große Fresken, Massenbilder für Paläste und Altäre hatte er angefertigt, Gebäude errichtet, Staatsfeste und Volksumzüge ausgestattet, aber Porträts gehörten nicht zu seinen Spezialitäten.

Wie bei jedem neuen Gemälde wollte er zunächst eine Skizze anfertigen, bevor er ihr Bildnis auf einer Buchenholztafel in Öl bannen würde. Für den Entwurf hatte er lange zwischen Papier und Karton geschwankt, schließlich sich doch für Letzteres entschieden. Es gehörte eigentlich zu den Aufgaben der Gesellen, den Karton herzustellen und zu grundieren, aber diesmal hatte er es sich selbst vorbehalten, den Karton zu leimen und das Knochenmehl darauf zu verstreuen, mit Speichel haftbar zu machen und mit einer Hasenpfote zu verputzen, bis die Oberfläche glatt genug war, um mühelos die Striche aufzunehmen und zu konservieren. Wenn er mit den Fingerspitzen über den grundierten Karton fuhr, auf dem die gelben, weißen und roten Lichter der Kerzen auf dem schneeweißen Untergrund tanzten, glaubte er, ihre glatte Haut zu berühren.

Überall in seinem Haus hatte er Kandelaber aufstellen lassen, aus Silber, aus Gold, neue und alte, so viel er finden konnte. Dann hatte er Ascanio losgeschickt, um für ein kleines Vermögen Kerzen zu erwerben. Taghell sollte es sein, wenn Messèr Giorgio die Dame seines Herzens malen würde. Das Porträtieren würde ein intimes Stelldichein von Amor und Psyche stiften, jubelte es in ihm. Dass sich der alternde Mann mit dem jungen Liebesgott verglich, entbehrte nicht einer gewissen Komik, der sich Vasari durchaus bewusst war. Seine Fähigkeit zur Selbstironie verfeinerte sein üppiges Selbstbewusstsein. Aber wenn die Liebe die Schwerkraft bezwingen konnte, sagte er sich, dann auch das Alter. Amor vincit – alles besiegt der Gott der Liebe. Außerdem alterten die Götter nicht, warum also er?

Die Zeichnung – disegno – , die dem Gemälde immer vorausging, betrachtete er als die eigentliche Arbeit des Künstlers, die Farbe – colore – hingegen nur noch als deren Umsetzung durch den geschickten Handwerker. Beim Skizzieren schuf der Geist sein Gebilde. So schrien es seine Schriften seit Jahren in alle Welt hinaus. Mit beißendem Spott hatte er die Venezianer, allen voran die Meister der Porträtkunst, Sebastiano und Giorgione, überzogen, weil sie wie Kinder mit Farben herumprobierten, anstatt die Bildidee vorab gültig in einer Zeichnung zu erschaffen. Und nun?

Nun blieb auch ihm nichts weiter übrig, als ebenso zu stümpern wie sie. Keine Idee hielt seiner Kritik stand. Das hatte er in den fünfzig Jahren, in denen er nun schon malte, noch nicht erlebt. Wenn er an Isabella dachte, verlor er alle Sicherheit. Nicht ein Einfall schien ihm gut genug für ihr Bildnis. Sollte er sie in einem geschlossenen Raum porträtieren oder an einem geöffneten Fenster? Vor einer imaginären Berglandschaft oder in einem giardino segreto , einem geheimen Garten? Oder vielleicht mit einem Tier, wie einem kleinen Hund in der Hand? Er verwarf den Gedanken wieder, nichts sollte von ihr ablenken. Wie stellte man reine Schönheit dar? Nicht durch Ebenmaß, so viel stand fest. Es konnte nur gelingen, wenn er das Verborgene des Menschen erfasste, das sich immer von Neuem entzog, weil das Leben nur durch die nimmer ruhende Bewegung existierte.

Wie zum Teufel sollte er ihren Charme einfangen? Sie war ihm vertraut und gleichzeitig fremd. Wie konnte er überhaupt wagen, auch nur daran zu denken, sie zu malen, wenn er nicht einmal wusste, wer sie wirklich war? Er liebte sie, aber er liebte ein Geheimnis. Wie malte man ein Geheimnis? Er hatte Menschen in der Anbetung des Mysteriums porträtiert, aber niemals das Verborgene selbst. Der feinste Pinselstrich dünkte ihn noch zu grob dafür.

Vasari stellte gerade die Sepiatinte, die er eigentlich nicht benutzen wollte, neben den Karton, der auf dem Tisch lag, als Ascanio Isabella di Vignola anmeldete. Kurz darauf betrat sie ernst und feierlich das Arbeitszimmer, so als habe sie sich zu einem großen Schritt entschlossen, zu einem Opfer. Wie stets hob sie zur Begrüßung die linke Augenbraue. Dann sah sie ihm fest in die Augen, als wollte sie ihn stumm darum bitten, ihr Vertrauen nicht zu missbrauchen.

Sie trug denselben Aufzug wie vor einer Woche beim Bischof von Ostia: einen schweren Mantel mit Hermelinfellbesatz, ein schwarzes Kleid, dessen Dekolleté ein feiner Schleier in der Farbe des zurückgeschlagenen Kopftuches verbarg, um deshalb nur stärker die Blicke auf sich zu ziehen. Die schlanke Taille umspielte eine goldene Kordel.

»Ich bin beglückt, dass Ihr mir unwürdigem Diener Eure kostbare Zeit opfert«, sagte Vasari und verneigte sich galant. Isabella legte den breitkrempigen Hut, den eine Fasanenfeder zierte, auf einem Holzstuhl ab. Eine Haarsträhne befreite sich und fiel in die Schläfe.

»Sorgt dafür, dass wir ungestört bleiben, Messèr Giorgio«, bat sie. Vasaris Blick verriet Verwunderung.

»Ihr wolltet mich doch malen, oder?«

»Ja, aber ja«, versicherte er rasch. Dann eilte er zur Tür und rief Ascanio herbei. Er schärfte ihm ein, dass er unter keinen Umständen behelligt zu werden wünschte. Danach schloss er die Tür, wandte sich ihr zu und blieb wie angewurzelt stehen.

59

Rom Anno Domini 1574 im Februar Ihm bot sich der nackte Anblick ihrer - фото 60

Rom, Anno Domini 1574, im Februar

Ihm bot sich der nackte Anblick ihrer Schultern, des Rückens, des runden Popos, der langen Beine. Eine kleine Weile verharrte Vasari in Betrachtung ihrer Kniekehlen. Wie gern wäre er niedergesunken, um sie demütig zu küssen. Zu ihren Füßen lag das Kleid samt dem Unterkleid, daneben der Mantel. Wie sie dort inmitten der kostbaren Stoffe stand, erinnerte sie ihn an Botticellis Venus, die nackt und dennoch keusch einer Muschel entsteigt. Isabellas weiße makellose Haut erregte Vasari. Die Huren, die er kannte, hatten ihre Haut achtlos der Sonne ausgesetzt. Und den Männern natürlich. Braunes, gegerbtes Leder! Wie primitiv!

Isabella wirkte von hinten fast knabenhaft, wenn die runden Pobacken und die etwas weichere Taille nicht gewesen wären. Ihr edler, makellos weißer Teint brachte ihn um den Verstand. Ihm schwindelte. Wie lebendiges Porzellan, dachte er atemlos. Er war nicht naiv, er wusste, dass die feinen Damen über Rezepte verfügten, die Haut zu bleichen, aber Isabella schien auf diese plumpen Hilfsmittel verzichten zu können. Nur langsam gewann er seine Selbstbeherrschung zurück.

»Fangt an, Messèr Giorgio, ich friere schnell«, befahl sie.

Vasari hatte oft nach Modellen gezeichnet, auch nach nackten, Männer, Frauen und Knaben. Selbst Leichen mit abgezogener Haut hatte er skizziert, um die Funktionsweise der Muskeln zu studieren. Ohne das Studium der Anatomie gab es keine Malerei. Leonardo hatte das eingeführt, seitdem tat es jeder, der eine hohe Meinung von seinem eigenen Talent hatte.

Das alles war nichts Besonderes für ihn, dennoch zitterten ihm die Hände. Er schlich um Isabella herum, bemüht, sie nicht anzustarren. Dann schaute er noch einmal auf den Karton, fuhr mit der Hand darüber, als liebkoste er ihre Haut und nahm den Bleigriffel. Jetzt erst erlaubte er seinen Augen, sie von vorn zu betrachten.

Nie hatte er schönere Brüste gesehen, nur etwas größer als seine Hände, der Schwerkraft Paroli bietend, unberührt und nicht abgegriffen wie die der Huren. Das Delta der Venus trieb ihm den Schweiß aus allen Poren.

»Wie schön Ihr seid!«, stieß er hervor.

»Ich habe ein Bild bestellt, Messèr Giorgio, kein Madrigal!«, entgegnete sie so kühl, dass er sich auf einmal nackt vor ihr fühlte. »Malt mich, wie ich bin, malt mich als Triumph über die Zeit, die alles welken lässt.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Kuppel des Himmels»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Kuppel des Himmels» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Kuppel des Himmels»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Kuppel des Himmels» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x