Tom Finnek - Vor dem Abgrund

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Vor dem Abgrund: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Herbst 1888 kommen zwei junge Menschen ins Londoner East End, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die verarmte Celia Brooks versucht verzweifelt, ihren Vater zu finden. Der Hotelierssohn Rupert Ingram will hingegen seine Pflichten im sündigen Treiben vergessen. Doch im East End hat alles seinen Preis, Antworten ebenso wie das Vergessen. Und während die Huren ihre Dienste feilbieten und ein Mörder namens Jack the Ripper in den Schatten lauert, stoßen Celia und Rupert auf Geheimnisse, die ihr Leben für immer verändern ...
Über den Autor Tom Finnek, 1965 in Westfalen geboren, lebt als Filmjournalist und Schriftsteller in Berlin. Als Autor beschäftigt er sich schon länger mit historischen Stoffen. Für ihn ist gerade London mit seiner langen, wechselhaften Geschichte besonders faszinierend, und dem trägt er in seinen Romanen UNTER DER ASCHE, GEGEN ALLE ZEIT und VOR DEM ABGRUND Rechnung: Sie spielen alle in London, aber in unterschiedlichen Jahrhunderten. Tom Finnek ist verheiratet und stolzer Vater von zwei Söhnen.

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Doch Michael kam ihr zuvor. Er sprang plötzlich mit schmerzverzerrter Miene auf die Beine, entriss ihrem Vater mit der unverletzten linken Hand die Eisenstange und baute sich über Rupert Ingram auf, der in diesem Augenblick wieder zu sich kam, den Schatten über sich sah und in einer hilflosen Geste die Hände zur Abwehr hob.

Celia hatte es bereits die ganze Zeit dort liegen sehen. Direkt vor ihren Füßen. Ein Messer mit dunklem Horngriff und spitzer Schneide. Als hätte man es nur zu dem Zweck dorthin gelegt, dass sie es entdeckte und aufhob. Mit der linken Hand, weil die rechte noch verbunden war. Sie hielt das Messer, wie ihr Bruder Peter es ihr einmal gezeigt hatten: mit der Schneide nach oben und der Spitze nach vorne. Mit einer schnellen Bewegung stach sie zu, von unten nach oben. Einmal. In die Seite. Ganz ungewohnt, mit links. Dann, als Michael sich überrascht umwandte, noch einmal. Vor Schreck. In die Brust. Direkt unters Brustbein, wo das Messer stecken blieb. Die Eisenstange rutschte ihm aus der Hand und schlug mit einem dumpfen Geräusch auf dem nackten Erdboden auf.

»Wer, zum Teufel, bist du?«, raunte Michael und starrte sie verständnislos an, bevor seine Beine nachgaben und er rücklings auf dem Holztisch landete und samt Tisch und Kerze zu Boden ging.

Schlagartig wurde es dunkel.

2. RUPERT INGRAM

Eine Zeit lang blieb alles still. Nur unser heftiges Atmen oder Keuchen war zu hören. Ich versuchte zu verstehen, was sich soeben direkt vor meiner Nase abgespielt hatte, aber es wollte mir nicht gelingen. Ich wusste, was ich gesehen hatte, aber es ergab keinen Sinn. Irgendetwas passte nicht ins Bild. Gehörte nicht hierher. Und dann erkannte ich den Fehler.

»Celia?«, fragte ich und versuchte, mich aufzurichten. »Was machen Sie hier?« Eine törichte Frage, denn ich hatte ja gesehen, was sie gerade gemacht hatte. Und doch war es die einzig richtige Frage.

»Ich hab vorm Britannia gewartet«, sagte sie, obwohl das überhaupt keine Antwort auf meine Frage war. Ihre Stimme klang seltsam mechanisch und leblos.

Der Schmerz an meiner Schläfe war unerträglich. Jede Bewegung fühlte sich an, als landete erneut eine Eisenstange auf meinem Kopf. Lauter kleine platzende Glühlampen in meinem Schädel. Trotzdem rappelte ich mich mühsam auf, bis ich schließlich auf dem Hosenboden saß und meinen Rücken gegen das Bettgestell lehnen konnte. Von dort kam ein leises Schnorcheln, wie ich erleichtert feststellte. Heather lebte noch. Immerhin.

»Mary?«, fragte Edmund, der nach wie vor an der Bretterwand zu stehen schien.

»Nein, Vater«, sagte Celia mit ihrer mechanischen Stimme. »Ich bin’s. Celia.«

»Vater?«, wunderte ich mich und tastete meinen Kopf ab. Ich hatte eine stark blutende Platzwunde über dem Ohr, aber der Schädel war heil geblieben. Ich fragte: »Wieso Vater?«

»Celia?«, sagte Edmund und setzte nach einer Weile hinzu: »Ach so!«

Da erst verstand ich und fragte: » Du bist Ned Brooks?«

»Ich war Ned Brooks«, antwortete Edmund und räusperte sich.

Derselbe Ned Brooks, an den mein Vater vor zwanzig Jahren seine schwangere Geliebte verschachert hatte. Der Ehemann und Vater aus Brightlingsea, der seine Familie im Stich gelassen hatte. Der Seemann, der später Schiffbruch erlitten hatte und als Kannibale des Meeres im Penny Gaff aufgetreten war. Der Edmund Brooks, der vor vier Wochen Long Liz die Kehle durchgeschnitten hatte. Mit ebenjenem Messer, mit dem seine Tochter nun Michael niedergestochen hatte. Unfassbar! Und doch erschien es mir im selben Augenblick ganz logisch und folgerichtig. Als könnte es gar nicht anders sein.

Ich kramte die Streichhölzer aus meiner Manteltasche, entzündete eines und suchte den Boden nach dem Kerzenstummel ab. Er lag direkt neben Michaels leblosem Körper. Das Messer ragte wie eine Gaffelstange schräg aus seiner Brust. Nachdem ich die Kerze angezündet und auf den Boden gestellt hatte, fühlte ich Michaels Puls und war, wie ich gestehen muss, erleichtert, als ich keinen fand. Ich schickte ihm einen stummen Fluch ins Jenseits hinterher und schloss seine Augenlider. Zur Hölle mit ihm!

»Wir müssen zur Polizei!«, rief Celia, die unverändert vor der Tür stand und sich die verbundene Hand vor den Mund hielt. Es hatte den Anschein, als erwachte sie beim Anblick des Toten wie aus einem Traum und erkannte erst jetzt, was geschehen war.

»Nein!«, rief Edmund und starrte sie erschrocken an. Als sich ihre Blicke trafen, schaute er schlagartig zu Boden und setzte flehentlich hinzu: »Keine Polizei.«

»Aber er ist tot«, sagte Celia und machte einen Schritt auf ihren Vater zu.

»Lass mich!«, fuhr er sie an und wich vor ihr wie vor einer Spukgestalt zurück.

Celia hielt verwirrt und eingeschüchtert inne. Die Tränen standen ihr in den Augen, als sie sich umwandte und auf die Leiche deutete. »Ich hab ihn erstochen. Das musste ich doch.« Nun schaute sie Hilfe suchend zu mir. »Es war Notwehr, oder?«

»Natürlich war es das«, antwortete ich, während ich gleichzeitig die Eisenstange, die vor Edmund auf dem Boden lag, langsam mit dem Fuß zu mir heranzog. Damit er nicht etwa auf dumme Gedanken kam. »Selbstverständlich war es Notwehr. Er hätte mich erschlagen. Sie haben mir das Leben gerettet, Celia.« Ich schaute zu Edmund und setzte hinzu: »Aber wenn wir zur Polizei gehen, dann landet Ihr Vater am Galgen.«

Celia schaute mich verständnislos an und schüttelte sich plötzlich, als liefe ihr ein Kälteschauer über den Rücken. »Wieso?«, fragte sie und senkte den Kopf. »Ihnen ist doch nichts passiert. Jedenfalls nichts Schlimmes. Dass Vater Sie … dass er … das müssen Sie der Polizei doch nicht verraten.«

»Es geht nicht um mich, Celia«, antwortete ich und wusste nicht mehr weiter. Es war alles so verworren und kompliziert. So ausweglos. Wie sollte ich ihr erklären, dass ihr Vater, den sie die ganze Zeit gesucht hatte, ein kaltblütiger oder womöglich geistesgestörter Mörder war? Und wie sollte ich das der Polizei erklären und beweisen? Mit einem Artikel aus dem nicht gerade glaubwürdigen Star? Oder einem geheimnisvollen Ungarn, den niemand kannte? Wenn Edmund alles leugnete oder einfach den Mund hielt, konnte kein Mensch ihm etwas nachweisen. Der einzige Zeuge und Mittäter lag tot zu meinen Füßen. Und obendrein wusste alle Welt, wer Elizabeth Stride ermordet hatte: Jack the Ripper.

»Keine Polizei!«, wiederholte Edmund, doch diesmal klang es nicht furchtsam, sondern drohend. »Sonst sag ich denen, was ihr mit Michael und Heather gemacht habt. Dann seid ihr auch dran!«

»Heather?«, rief Celia und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. »Ich versteh überhaupt nichts mehr. Was ist mit Heather?«

»Sie liegt dort auf dem Bett«, keifte Edmund und deutete auf Heather, die mit dem Gesicht zur Wand unter der Decke lag und von alledem nichts mitbekam. »Der Kerl hat ihr den Schädel eingeschlagen!«

Celia starrte mich entsetzt an, doch ich schüttelte nur den Kopf.

»Vater!«, rief Celia. Es klang wie ein verzweifelter Hilferuf.

»Nenn mich nicht so!«, fauchte er und schüttelte drohend die Faust. »Ich hab mit dir nichts zu tun. Ich kenn dich nicht. Lass mich in Ruhe!«

Celia schluchzte krampfhaft auf und sackte dann kraftlos am Türrahmen nach unten. Als sie auf dem Boden kauerte, vergrub sie das Gesicht in den Händen.

»Schluss damit!«, rief ich und stemmte mich mit Hilfe des Pumpschwengels in die Höhe. Es reichte! Es war genug! Der Irrsinn musste aufhören! Auf der Stelle. Deshalb baute ich mich vor Edmund auf und sagte: »Keine Polizei!«

»Sag ich doch«, erwiderte Edmund grinsend.

Am liebsten hätte ich ihm sein hämisches Lächeln aus dem Gesicht geschlagen, doch stattdessen fragte ich: »Hast du eine Schaufel?«

Plötzlich war alles ganz einfach. Wenn es keine Leiche gab, war niemand getötet worden. Und für den Fall, dass jemand nach dem Verschollenen suchen sollte, musste lediglich sichergestellt werden, dass er nicht gefunden wurde. Sobald ich die Entscheidung getroffen hatte, die Polizei nicht zu benachrichtigen, ergab sich alles Weitere beinahe wie von selbst. Die Möglichkeit, etwas zu tun und aus eigener Kraft aus dem Wirrwarr herauszukommen, war so verlockend und bestimmend, dass sie jeden Zweifel an meiner Entscheidung im Keim erstickte.

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