Artur Landsberger - Frau Dirne

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»Anton!« wimmerte die Alte.

Da wußte Frau Ina Bescheid. Sie trat an Anton heran und besah ihn genau. »Gut! gut!« sagte sie. »Ausgezeichnet! So etwas braucht man hier. Sie heißen?« fragte sie und sah ihn fest an.

»Anton Drexler,« erwiderte er und dachte, die Frau kann mit mir machen was sie will. Für die täte ich alles.

»Nun, Anton Drexler, wir werden schon auskommen miteinander. Aber pariert wird, verstanden? Dann gibt's auch Belohnung. Von heute ab existiert für Sie keine Frau Löschner mehr! Von heute ab bin ich Frau Löschner.«

Ihm wurde ganz heiß. Sie hätte ihm jetzt befehlen können: »Mach schön!« und der Riesenkerl wäre vor ihr auf den Knieen gerutscht. So nickte er nur und sagte:

»Aber ja! aber ja!«

Und Frau Löschner, deren wegen Ina diesen Auftritt in Szene setzte, begann am ganzen Körper zu zittern. Alles andere war im Augenblick vergessen.

»Anton!« rief sie schluchzend, und die Tränen schossen ihr stromweise aus den Augen. »Schlechter Kerl! Gibst du mich so leicht auf? Vergißt du alles so schnell?« – Weiter kam sie nicht, die Tränen flossen.

Anton schämte sich vor Frau Ina und wehrte ab.

»I wat! ik weiß von nischt.«

Die alte Löschner löste sich in ihrem Schmerz auf. Die Tränen fingen sich in Puder und Schminke, setzten sich fest und machten aus dem faltigen Gesicht eine breiige Masse, die allem anderen eher ähnlich war als einem Gesicht. Die schweren, bis auf den Bauch herabhängenden Brüste schlugen infolge der Zuckungen, von denen der schmerzgequälte Körper hin und her gerissen wurde, wie Gummisäcke auf dem schlappen Leib. Sie ächzte und stöhnte und litt unsäglich.

Der alte Löschner, von dem alle erwarteten, er werde Anton oder der Alten an den Hals gehen, trat auf seine Frau zu, legte den Arm um sie und sagte zärtlich:

»Reg' dich nicht auf, Elise! so einen findest du alle Tage wieder.«

»Wie ich für ihn gesorgt hab'!« jammerte die Alte.

»Von allem ihm das Beste. Nichts hat man sich gegönnt, seinetwegen!«

Frau Ina, die ihren Zweck erreicht hatte, schlug mit der Gerte auf den Tisch.

»Das geht wohl auch ohne uns zu regeln,« sagte sie bestimmt. »Ich wünsche jetzt die Mädchen zu sehen. Und zwar auf der Stelle!«

Die Alte quälte sich zur Tür, schlug in die Hände, und im selben Augenblick begann die Treppe sich zu beleben.

Motte, Lona, Marianne, Änne, die Rothblonde und noch drei andere Mädchen traten ängstlich und steif in den Salon und blieben dicht beieinander an der Wand stehen. In ihrer steifen Unbeweglichkeit, den unmodernen, verstaubten Gewändern und den weißgepuderten Gesichtern glichen sie mehr abgestandenen Modellen eines Wachsfigurenkabinetts als lebenden Menschen.

Der Eindruck, den sie auf die Baronin machten, war so stark, daß sie wie zum Schutz die Hand ihres Schwiegersohnes ergriff und halblaut sagte:

»Entsetzlich!«

Auch Frau Ina sah man die Überraschung an. Die Welle von parfümiertem Dunst, die mit dem Eintritt der Mädchen in den Salon drang, legte sich ihr auf die Brust. Wie aus einer alten Rumpelkammer hervorgeholte Theaterrequisiten, die mit Hilfe eines unvollkommenen Mechanismus den Schein von Lebewesen vorzutäuschen suchten, wirkten sie auf Ina. Aber sie machte sich schnell von dem Eindruck frei und rief Drexler zu:

»Anton! geben Sie den Damen Stühle!« Der führte eilig den Befehl aus. Als ihm der Rittmeister behilflich sein wollte, gab sie ihm ein Zeichen und sagte:

»Laß das!«

Die Mädchen setzten sich möglichst ungeschickt und wußten nicht, wohin mit den Beinen und den Schleppen. Nur die blasse, schlanke Marianne gab sich völlig natürlich und lachte laut, als sich Lona und die Rothblonde in ihren Schleppen verwickelten.

Die Baronin erschrack, als hätte sie es für unmöglich gehalten, daß eins dieser Mädchen einen menschlichen Laut von sich gäbe.

»Meine Damen!« begann Frau Ina, und die Mädchen, die an alle Schimpf- und Liebesworte, nur an keine formale Anrede – und nun gar an diese! – gewöhnt waren, grienten teils, teils senkten sie den Kopf und schämten sich – aus einem Gefühl heraus, das Ina später verstehen lernte. »Von heute ab«, fuhr sie fort und genoß während sie sprach, die Wonnen eines Würdenträgers, der sein hohes Amt antrat, »unterstehen Sie mir. Das Ehepaar Löschner tritt zurück. Ich trete an ihre Stelle. Mehr, als das unter der bisherigen Leitung der Fall war, wird von nun ab vor allem auch für ihr seelisches Wohl gesorgt werden. Sie werden in mir und den Meinen – dabei wies sie auf die Baronin und den Rittmeister – »dies da ist meine Mutter, dies mein Mann – Menschen finden, die für alles, was Sie bewegt, Verständnis haben. Das ganze Unternehmen, das in dieser Form unwürdig und veraltet ist, wird auf eine völlig neue Basis gestellt werden.«

Von alledem verstand kaum ein Mädchen ein Wort. Nur als von der veralteten Form und der neuen Basis die Rede war, stieß die Rotblonde ihre Nachbarin, die nicht gerade die jüngste war, an und flüsterte ihr zu:

»Du fliegst!«

»Besitzen Sie außer diesen abscheulichen Kleidern nichts Anziehbares?« fragte Frau Ina.

Für die Mädchen antwortete Frau Löschner stolz:

»Die Schränke sind bis oben hin voll. Jede hat mindestens zwei Abendkleider, die meisten drei. Und Matinees über ein Dutzend.«

»Warum haben Sie sich denn so entstellt?« fragte Ina, und Löschner antwortete:

»Ihnen zu Ehren.«

Frau Ina lächelte, trat auf sie zu, gab jeder die Hand. Nur Marianne brachte es mit dieser Begrüßung in Zusammenhang, daß sie sich zuvor die dicken wildledernen Reithandschuhe überzog und dachte:

»Wie viel Ehre! das tut sie nur unsertwegen«, während der gutmütige Rittmeister peinlich berührt war und sich sagte:

»Diese Kränkung könnte sie ihnen auch ersparen.«

Einige blieben sitzen, einige standen auf, als Frau Ina ihnen die Hand reichte. Änne schien sich zu schämen und sah zu Boden. Die Anderen waren gleichgültig. Marianne war gerührt und weinte.

»Also, meine Lieben,« fuhr Frau Ina nach vollendeter Prozedur, während der sie den Atem anhielt, fort, »während der baulichen Renovationen in diesem Hause bringe ich Sie in meiner Villa unter.«

»Allmächtiger!« platzte die Baronin heraus und hielt sich an ihrem Schwiegersohne fest. Und Katz, der bisher schweigend und staunend alles mit angesehen hatte, trat an Frau Ina heran und sagte:

»Das verstößt gegen die polizeiliche Vorschrift.«

»Mit den Leuten verständige ich mich schon«, erwiderte Frau Ina und zu den Mädchen gewandt, fuhr sie fort:

»Gehen Sie nun bitte hinauf und ziehen Sie sich etwas Anständiges an; möglichst ein einfaches Straßenkleid oder Kostüm.

Die Mädchen sahen ängstlich und fragend Frau Löschner an.

»Meine Mädchen streichen nicht auf der Straße herum,« sagte die Alte herausfordernd. »Das hatten sie bei mir nicht nötig.«

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