Artur Landsberger - Frau Dirne

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Unten fuhr ein Auto vor. Frau Löschner stürzte ans Fenster.

»Am Nachmittag am offenen Fenster,« sagte die rotblonde Lona, »das gibt wieder ein Strafmandat und wir haben's auszubaden.«

»Hier! hier!« schrie die Alte in großer Erregung auf die Straße.

»Auch das noch!« dachten die Mädchen und glaubten, die Alte habe den Verstand verloren.

Die beugte sich jetzt mit dem ganzen Oberkörper aus dem Fenster und kreischte hinaus: »

»Herrschaften! »Neuf d'or«! Nummer neun! Wo das goldene Schild ist!«

Das erregte die Mädchen derart, daß sie alle Vorsicht und jede Vorschrift außer acht ließen und auch an die Fenster stürzten. Alle, vornehmlich Marianne, die Ähnliches nie gesehen hatte, rissen vor Staunen die Augen auf. Eine elegante Dame mit weißem Haar, eine große, junge, schlanke Frau im Reitkostüm, die Gerte in der Hand, und ein Offizier in Uniform – ja, war das möglich? und noch dazu am hellichten Tage! – stiegen auf dem Bürgersteig gegenüber aus dem Auto und gingen auf ihr Haus, die »Neuf d'or«, zu.

Die große schlanke Dame winkte mit der Reitgerte energisch ab, die an Gehorchen gewöhnten Mädchen traten vom Fenster zurück, nur die Alte blieb stehen, fuchtelte mit den Armen und schrie noch immer:

»Hier! hier! »Neuf d'or«! Nummer neun! Das goldene Schild.«

»Weg vom Fenster!« flitzte schrill die Stimme Frau Inas durch die Luft und fegte die Alte, die erschrocken zusammenfuhr, vom Fenster fort.

»Schert euch in eure Stuben!« rief sie erregt und außer Atem den Mädchen zu. »Und wartet, bis ich euch rufe!« Dann stürzte sie auf den Flur, die Treppe hinunter und brüllte: »Emil! Mann! Sie kommen! Schick' zur Tür. – In den Salon natürlich!« –

Frau Ina hatte, um nicht aufzufallen, absichtlich ein paar Häuser früher und auf der anderen Seite halten lassen. Die Tölpelhaftigkeit Frau Löschners vereitelte die Absicht und kehrte den Zweck ins Gegenteil. So hielten Mertens und die Baronin bei dichtbesetzten Fenstern der anliegenden Häuser ihren Einzug in die »Neuf d'or«.

»Allmächtiger!« sagte die Baronin, bereits als der Hausdiener Anton die Tür des Hauses öffnete; und sie hatte, als ihr der Moschusdunst ins Gesicht schlug, das Gefühl, als müsse sie, ehe sie das Haus betrat, erst draußen einen Vorrat frischer Luft ansammeln. Sie trat auf den Bürgersteig zurück und schöpfte tief Atem. Die alte Löschner hingegen, die durch eine Türspalte des Salons den Vorgang verfolgte, kränkte es, daß die Haustür so lange offen stand. »Die ganzen Wohlgerüche ziehen aus«, dachte sie. Und was sie am schmerzlichsten empfand, war der Gedanke, daß die Konkurrenzunternehmen, die nebenan lagen, davon profitieren könnten.

»So geh doch hinein und bleib nicht auf der Straße stehen«, trieb Ina ihre Mutter an. Da die aber umständlich erst aus ihrer goldenen Tasche ihr Spitzentuch hervorzog, so ging Ina voraus und gab auch ihrem Manne ein Zeichen, ihr zu folgen. Die Baronin folgte als Letzte.

»Frage nach den Besitzern«, befahl Ina ihrem Manne. Der tat es. Und Anton, mit pomadisiertem Kaiser-Wilhelmsbart, hell karriertem Anzug und knallroter Krawatte, verbeugte sich und sagte:

»Die Herrschaften sind gemeldet.«

Noch im Flur steckte Frau Ina sich eine Zigarette an und befahl ihrem Manne:

»Rauche!«

Die Baronin nahm für einen Augenblick das Spitzentuch vom Gesicht und steckte sich einen D'Orateur in den Mund. Dann betraten sie, von Anton geleitet, die sogenannten Empfangsräume.

Frau Löschner grüßte erst durch Bewegen des Kopfes, dann, als sie die starren Gesichter und den eleganten Aufzug ihrer Gäste sah, war sie verblüfft und machte eine Art Hofknix.

Frau Ina war sofort Herrin der Situation.

»Sie sind?« fragte sie mit dem Ton des Vorgesetzten.

»Frau Löscher, wenn Sie gestatten«, erwiderte die devot.

»Vermutlich die Besitzerin?«

»Ich bin so frei.« Und schüchtern trat sie auf Frau Ina zu und zaghaft reichte sie ihr die Hand.

Frau Ina übersah es und gab durch einen Blick, auf den hin Frau Löschner ein paar Schritte zurücktrat, zu verstehen, daß es mit Absicht geschah. Den Rittmeister berührte das peinlich.

»Sie haben sich sehr dumm benommen vorhin«, fuhr sie die Alte an. »Es fehlte nur noch, daß Sie unsern Namen auf die Gasse schrien.«

»Verzeihung«, flötete Frau Löschner, und ihr Mann, der eben mit einer Verbeugung ins Zimmer trat, machte gar nicht erst den Versuch, den Rücken wieder aufzurichten.

»Ich dachte,« fuhr Frau Ina fort, »daß Diskretion und Takt gerade in Ihrem Gewerbe notwendige Eigenschaften sind.«

»Sie können sich darauf verlassen – es war nur in der Erregung . . .«, stammelte die Alte.

»Was hast du angestellt?« fragte Löschner und sah nicht eben freundlich seine Frau an.

»Spiel' dich nicht auf«, fuhr die ihn an.

Der Rittmeister sah den Alten teilnahmsvoll an und dachte: wie bei uns.

»Bitte, in unserer Gegenwart keine Familienszenen«, forderte Frau Ina. »Das können Sie nachher abmachen. Wo ist Katz?«

Das Ehepaar Löschner sah sich verdutzt an. So sprach die von dem Manne, der auf sie einen so gewaltigen Eindruck machte, der mit Hunderttausenden herumwarf und nach überall hin die besten Beziehungen unterhielt. Nicht einmal »Herr« sagte sie, wenn sie von ihm sprach.

»Herr Katz wollte . . .« sagte Frau Löschner.

»Um zwei hier sein«, fiel sie ihr ins Wort. »Er hatte von mir eine Vollmacht zum Ankauf dieses Unternehmens.«

»Ich weiß«, sagten beide und verbeugten sich.

»Sind Sie die rechtmäßigen Besitzer?«

Sie bejahten.

»Ist der Kaufakt aufgesetzt?«

Der Alte ging zu einem Tisch, schloß einen Schub auf und entnahm ihm ein Kuvert.

»Es ist alles vorbereitet.«

»Setz dich, Mama«, sagte Frau Ina zu der Baronin. Der Rittmeister schob ein paar Sessel heran. Dann ließ sich Ina das Kuvert geben und las den Vertrag. Sie tat, als wüßte sie längst, was darin stand.

»So war es mit diesem Katz besprochen«, sagte sie. »Das Haus gehört dem Unternehmer Schulz und ich trete in Ihren Vertrag, der noch fünf Jahre reicht, ein. Als Abstand zahle ich Ihnen zweimalhunderttausend Mark. – Was Katz da weiter mit Ihnen vereinbart hat hinsichtlich der Einrichtung, des Fundus und der Toiletten, die Sie mir leihweise überlassen wollten, paßt mir nicht.« – Sie sah sich im Zimmer um. »Dies minderwertige Zeug – und ich nehme an, daß die übrigen Räume und die Toiletten Ihrer Damen ebenso kitschig sind – muß heute noch aus dem Hause, Sie können damit ja irgendwo eine neue Giftbude errichten.«

»Ja, aber . . . es war doch . . . vereinbart«, sagte Löschner ganz entsetzt.

»Vereinbart war nichts, sondern nur besprochen.«

»Erlauben Sie!« widersprach die Alte, die, wenn sie auch noch nicht wieder sie selbst war, so doch begann, wieder Boden unter den Füßen zu spüren.

»Nein!« schnitt ihr Frau Ina das Wort ab. »Von diesem Leihvertrag kann gar keine Rede sein.«

»Unter diesen Umständen müßten wir uns doch noch mal überlegen . . .«

»Halt!« rief Frau Ina »Sie fordern als Leihgebühr jährlich zehntausend Mark. Sie sollen die Hälfte haben. Aber Bedingung ist, daß der Kram bis sechs Uhr nachmittags aus dem Hause ist.«

»Sie wollen bezahlen, ohne es zu benutzen?« fragte die Alte und glaubte, falsch verstanden zu haben.

»Es nicht benutzen zu müssen ist das Dreifache wert«, erwiderte die Baronin und lachte.

»Sie haben die Möglichkeit, Ihre Sachen unterzubringen?« fragte Frau Ina.

»Aber gewiß! Wir haben ja ein neues Haus.«

»Gut! – das geht mich nichts an. – Haben Sie Telephon?« »Selbstredend! Wir haben ja so viel Bestellungen. Das Geschäft geht . . .«

»Interessiert mich nicht. – Wieviel Räume haben Sie hier?«

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