Artur Landsberger - Frau Dirne
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Sie schob ihr Pferd dicht an das des Grafen heran, beugte sich zu ihm, lehnte sich an seinen Arm, sah ihn zärtlich an und sagte mit vor Erregung zitternder Stimme:
»Dann, Ralf, bin ich dein – für immer.«
Der Graf dachte über die Worte nicht nach. Auf ihn wirkte der Tonfall der Stimme, ihr heißer Atem und der Duft ihres Körpers.
»Ich muß mich beherrschen,« sagte er, »daß ich dich nicht an mich reiße.«
Da sagte es Ina zum ersten Male gerade heraus:
»Erst muß ich deine Frau sein.«
Und er, nur von dem Gefühl beherrscht, diese Frau, die ihn seit Monaten hinhielt und erregte, endlich zu besitzen, erwiderte nur:
»Und dein Mann?«
»Den werde ich los,« erwiderte sie, »dir zuliebe.«
»Bald!« bettelte er.
»Aber ja!« versprach sie mit freudiger Stimme. »Nun, wo ich deine Braut bin.«
Und dem Grafen, der nicht schnell genug gefolgt war, wurde klar, daß er nun verlobt war.
Für zwei Uhr waren Ina und Katz in dem Institut verabredet.
Der Zufall oder eine Panne oder sonst irgendein Hindernis oder eine Abhaltung wollte es, daß Katz sich verspätete. Zwar hatte er dem alten Löschner telephonisch den Besuch angekündigt, und der wieder hatte für die nötige Bereitschaft des Hauses gesorgt. Seine Frau, Emilie Löschner, hatte sich von einer ihrer Schutzbefohlenen sogar ein paar Stunden früher als sonst frisieren lassen und ihr schwarzseidenes, tief dekolletiertes Abendkleid angezogen, das in der Helle des Junitages ebenso abscheulich wirkte wie die Schminke und der Puder, die sie den ungewohnten Gästen zur Ehre in doppelten Mengen auflegte. Wie denn überhaupt jede Anordnung, die sie in Erwartung Frau Inas traf, eine der Absicht entgegengesetzte Wirkung übte. Das ganze Haus setzte sie unter Moschus, mit dem sie sonst geizte. Vasen mit verstaubten künstlichen Blumen, die kaum des Abends echt wirkten, stellte sie auf Tische und Schränke. Minderwertige Felle undefinierbarer Provenienz, die sie verschlossen hielt und nur bei Besuchen beliebter Gäste hervorholte, breitete sie über Wände, Stühle und Chaiselongues. Kitschigen Nippes stellte sie auf die kleinen Tische und Wandbretter, auf denen sonst Krüge und Gläser standen. Der Gedanke, all diese Dinger abzustauben, kam ihr nicht. Und so entstand jener ekle, atembenehmende Dunst, den die Vereinigung von Staub und Moschus erzeugt. Auch ihre Schutzbefohlenen, die sich in ihren Morgenkleidern zum Teil recht nett ausnahmen, wurden mitten am Tage in dekolletierte, schwere Sammet- und Seidenkleider gesteckt, jene erste Garnituren, die Frau Löschner nur bei ganz besonderen Gelegenheiten herausgab. Dann behängte sie jede Einzelne noch mit Riesenstücken unechten Schmuckes und spritzte sie mit einer Flüssigkeit an, die sie Lodespansch nannte. Und als eine der Schutzbefohlenen sich anschickte, die lange Schleppe ihres völlig verstaubten Sammetkleides abzubürsten, fuhr sie sie an:
»Schwein! schon' den Sammet und ruinier' mir nicht meine Garderobe!«
Die Mädchen fühlten sich in den Kleidern, an die sie nicht gewöhnt waren, sehr unbehaglich. Eine Weißgepuderte, der die Schwindsucht im Gesicht, vor allem in den flimmernden Augen stand, brach fast unter der Last zusammen.
»Die feift ja man so schon auf ›es letzte Loch‹«, meinte eine andere. »Noch vier Wochen in des Tempo und se steht nich mehr auf.«
»So schont sie doch!« forderte eine andere. »Wir können es schon richten, daß sie weniger rankommt.«
»Marianne ist eben begehrt, weil sie nicht so frech und vorlaut ist«, sagte die Alte.
»Für die werden Sie schwer einen Ersatz finden«, meinte eine dritte. Und wieder eine andere sagte:
»Er muß gefunden werden. Ohne sie können wir's nicht machen. Die gegenüber haben denselben Besuch und sind achtzehn; wir nur acht.«
Die Alte fing an, laut zu jammern:
»So ein Pech! Hab ich schon mal ein nettes Mädchen, stirbt's mir an der Schwindsucht. Da bleiben mir dann wieder drei der besten Kunden weg.«
»Vielleicht, daß ich den Winter doch noch überlebe«, tröstete die blasse, schwarze Marianne, die den Körper eines Knaben und den Blick eines Rehes hatte und sich in den Hüften wiegte, wenn sie ging, die Alte.
»Du wirst sehen, du stirbst«, erwiderte die. »Bei meinem Pech!«
Die dunkle, um Jahre ältere Änne, die zuvor für Schonung plaidiert hatte, trat an Marianne heran, legte ihren Arm um sie und flüsterte ihr zu:
»Du wirst nicht sterben, Marianne. Mein Doktor wird für dich sorgen. Ich habe schon mit ihm gesprochen. Er tut's mir zuliebe. – Ich tue ihm leid.«
»Du – tust – ihm – leid?« fragte Marianne und sah erstaunt die ältere Freundin an. »Du hast es doch von uns allen am besten.«
»Ich nähme dir die Krankheit gleich ab, wenn ich wüßte, ich bin morgen tot«, erwiderte Änne.
»Sie ist auch erst siebzehn«, sagte eine Dritte und wies auf Marianne.
Eine schlanke Blondine, die Frau Löschner in hellrote Seide gesteckt und dadurch noch ausdrucksloser gemacht hatte, hielt sich die Ohren zu, trampfte mit den Füßen und rief:
»Hört auf! ich werde verrückt! Wir sind hier im Freuden- und nicht im Leichenhaus. Wir werden ohnedies alle früh genug krepieren.«
»Bei dem Leben!« seufzte eine Rotblonde, und Änne sagte aus tiefer Überzeugung:
»Hoffentlich!«
Die Blonde in dem hellrosa Kleid sprang auf und schrie: »Nein! nein! Ich fürchte mich vor dem Tod! Ich will nicht sterben.«
»Macht mir die Lona nicht verrückt!« befahl die Alte. »Bis der alte Geheimrat auf Reisen geht, muß sie auf dem Posten sein.«
»Nachher kannst du von ihr aus verrecken«, sagte die Rotblonde.
»Vorlautes Frauenzimmer!« schalt die Alte. »Wer sorgt denn für euch? Ich! Ohne mich säßt ihr irgendwo im Dreck. Und wenn ihr draußen verreckt, so kommt ihr in einen Armensarg. Frag' doch die Motte« – und dabei wandte sie sich an ein sehr zierliches, hübsches Persönchen – »wie ich ihre Freundin, die blonde Loni, beerdigt habe. Mit einem Berg von Kränzen und in einem eichenen Sarg.«
»Der mein Geld kostet«, erwiderte Motte.
»Ich hab's verauslagt«, sagte die Alte.
»Und vom Strumpfgeld zahl' ich's Ihnen ab. Seit vier Monaten habe ich nicht einen Pfennig für mich gehabt.«
»Du hast es ja gewollt.«
»Es tut mir auch nicht leid. Aber daß Sie sich aufspielen für meinen Sarg . . »
»Wer spielt sich auf?« schrie die Alte. »Ich vor euch? Das lohnte einen Dreck! Statt euch zu freuen, daß ihr in meinem Hause seid, lehnt ihr euch auf! Bagage! Ihr werdet's bereuen. Ich habe genug, ich zieh' mich zurück. Oder glaubt ihr, ich werde mich noch jahrelang mit euch herumplagen? Aber umsehen werdet ihr euch nach mir. Der neue Herr ist ein Pole, der wird euch mit der Knute traktieren, wie ihr's verdient!«
Die Mädel rückten zusammen und wagten nichts zu erwidern. Sie wußten: lehnten sie sich gegen die Behandlung auf, so wurde der Fraß noch schlechter und sie schikanierte sie nur noch mehr.
Aber die Alte schimpfte um so toller:
»Feiges Gesindel! Wenn ihr wüßtet, was ihr wert seid. Jahrelang mästet man euch und schafft für euch an. Alles wird teurer. Aber ihr steigt nicht im Wert. Was ihr leistet, leistet heut draußen jede anständige Frau. Die Männer brauchen sich heute nicht mehr zu uns zu bemühen. Das Handwerk übt heute jede aus. Aus Passion, und verdirbt uns die Preise. Wenn ich jung wär' wie ihr, ich erfände Neues, nie Dagewesenes, was es in keinem anderen Hause gibt. Weltberühmt machte ich die »Neuf d'or«. Aber euch anzustrengen, fällt euch nicht ein. Wozu auch besser sein als die andern? Statt Ehrgeiz zu haben und für das Renommé eures Hauses zu sorgen. Das Doppelte hätte ich verlangen können. Dazu plagt man sich siebzehn Jahre, um mit einem Dreck von Gewinn irgendwo anders neu zu beginnen. Keine von euch nehme ich mit,« kreischte sie, »nicht eine! Aber der Pole wird euch zeigen, wie man ein Bordell konkurrenzlos macht, darauf verlaßt euch.«
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