Artur Landsberger - Frau Dirne

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»Vierundzwanzig«, erwiderte die Alte. »Wenn ich sie Ihnen zeigen darf.«

»Danke! – Vielleicht haben Sie einen Plan.«

Der Alte holte aus der Kommode den Plan und breitete ihn vor Frau Ina aus.

»Erläutern Sie!« befahl sie und zündete sich eine neue Zigarette an. Der alte Löschner, unterstützt von seiner Frau, beschrieb:

»Dies ist der Flur, dies der Vorraum, mit Kasse, in dem meine Frau empfängt; diese drei die Gesellschaftsräume, hier ein Salon für Privatgesellschaften, die kleine Kammer mit zwei Ruhebetten gehört dazu; auch der Raum hier.«

»Vermutlich ein Bad.«

»Nein. Wir haben ihn in kleine Kojen geteilt. Mit Öffnungen in der Wand. Viele Herren, besonders ältere, lieben es . . .«

»Ich weiß!« schnitt sie ihm die Rede ab und wies auf den Plan: »Was ist das?«

»Unsere Wohnräume und die Wirtschaftsräume. Hier in der ersten Etage wohnen die Mädchen.«

»Wieviel Zimmer liegen hier?«

»Sechzehn.«

»Bäder?«

»Zwei.«

»Sehr minderwertig.«

»Unsere Mädchen baden täglich.«

»Interessiert mich nicht. – Deine Füllfeder!« wandte sie sich an ihren Mann, schob den Plan beiseite und änderte den Vertrag. »Ich zahle morgen fünfzigtausend Mark an, das Übrige in monatlichen Raten von zwanzigtausend Mark. Einverstanden?«

Löschners stimmten zu.

Ina unterschrieb, schob ihnen das Papier hin und sagte:

»Unterschreiben Sie!«

Die Alte stieß ihren Mann an; der setzte seinen Namen unter den Vertrag.

»Sie auch«, wandte sich Ina an Frau Löschner.

Die zögerte und sagte:

»Mir fällt das Schreiben schwer.«

Ina stand auf, nahm das Papier und sagte:

»Also zerreißen wir den Vertrag.«

Beide stürmten auf sie ein:

»Nein! nein! ich unterschreibe!«

Ina hielt ihr den Bogen hin, wies mit der Hand auf die Stelle, an die die Unterschrift gehörte, und sagte:

»Und recht deutlich, nicht wahr?« Frau Löschner schrieb ihren Namen. – »Sehen Sie nur, was für eine schöne Handschrift Sie haben!«

Anton mit dem Kaiser-Wilhelmsbart trat ins Zimmer und meldete Herrn Katz.

»Ah!« sagten Löschners und wandten sich zur Tür.

»Sehr spät, Herr Katz,«' sagte Frau Ina, »und wenig höflich, wenn man mit Damen verabredet ist.«

»Ich hatte eine dringende Abhaltung.«

»Darf man wissen?«

»Ein Mißverständnis. Ein Telephongespräch, auf das hin ich dringend zu einem Agenten nach Westend fuhr. Draußen stellte sich heraus, daß es ein Irrtum war. Es war wohl eine falsche Verbindung; außerdem muß ich den Namen falsch verstanden haben.«

»Pech!« sagte Frau Ina, und wer genau hinsah, bemerkte einen spöttischen Zug um ihren Mund, von dem ein Argwöhnischer vielleicht abgelesen hätte, daß zwischen ihr und dem Telephongespräch irgendein Zusammenhang bestand. »Wirklich schade!« sagte sie. »Sie haben hier viel versäumt.«

»Haben Sie etwa . . .?«

»Was meinen Sie?«

»Die Lokalitäten hier einer Besichtigung unterzogen?«

»I Gott bewahre! Ich verlasse mich da ganz auf Ihr Urteil. So sehr, daß ich, ohne auch nur einen Schritt aus diesem Zimmer gesetzt zu haben, soeben den Vertrag mit den Herrschaften hier unterzeichnet habe.« – Sie wies auf den Vertrag. »Da. – Sehen Sie! Er ist noch naß.«

»Wie – Ihren Namen? –? Wo Sie mir doch Vollmacht gaben. – Das geht unter Umständen durch vieler Leute Hände.«

»Bestimmt sogar.«

»Was bedeutet das?«

»Daß ich noch heute einen Prospekt in Druck gebe, der den ersten Gesellschaftskreisen mit der Aufforderung, sich zu beteiligen, zugesandt wird, und in dem ausführlich die Übernahme dieses Hauses, deren Zweck und Ziel behandelt werden.«

»Ja, ist denn heute alles verrückt?« sagte Katz und faßte sich an den Kopf. . »Erste Gesellschaftskreise – Bordell – Beteiligung. – Sie scheinen nicht im Bilde zu sein, gnädige Frau! Sie befinden sich hier in einem Bordell und nicht in einem Säuglingsheim. Der Krieg mit seinen tausend Wohlfahrtseinrichtungen hat wohl die Begriffe verwirrt.«

»O nein! er hat sie nur erweitert. – Wenn Sie sehen wollen« – und sie zeigte ihm den Prospektentwurf, dessen Drucklegung auf feinstem Japanpapier bereits in die Wege geleitet war.

Das Bordell
eine moralische Anstalt
Eingetragener Verein
zur
Bekämpfung der Unsittlichkeit
und des Mädchenhandels
Ehrenausschuß:

Er las die Seite nicht zu Ende, sondern wandte um. Da stand:

»Nach einstimmigem Urteil aller Sachverständigen haben sich die verschiedenartigen Methoden, auf die man bisher die Unsittlichkeit und den Mädchenhandel bekämpfte, nicht bewährt. Ein kleiner Kreis von Leuten, die seit Jahren in ernster Arbeit diesem Problem nachhängen, glauben nun den Weg, der Erfolg verspricht, gefunden zu haben. Sie sind sich bewußt, daß ihn beschreiten, völlige Selbstentäußerung und den Bruch mit letzten Vorurteilen bedeutet. Sie sind bereit, ihn zu gehen, in der Überzeugung, der Menschheit damit einen Dienst zu erweisen.

Der Irrtum war, daß man dem Übel bisher von außen beizukommen suchte. Es muß von innen bekämpft werden. Alle, die bisher auf diesem Gebiete bessernd zu wirken suchten und denen es an gutem Willen gewiß nicht fehlte, haben sich mit der Materie, nicht mit der Psyche befaßt. Man muß das Übel an seinem Herde aufsuchen. Wer gewohnt ist, Unsittlichkeit und Armut durch Veranstaltungen von Wohltätigkeitsfesten zu bekämpfen, kann hier fernerhin nicht mehr geduldet werden. Wem es nicht darum zu tun ist, sich öffentlich herauszustellen, wem es um die Sache, nicht um sein Vergnügen geht, dessen Mitarbeit ist uns willkommen.

Wir verhehlen niemandem: die Arbeit ist hart und ungewöhnlich. Denn das Übel an seiner Quelle aufsuchen, heißt in diesem Falle: mit Dirnen Umgang pflegen, ihr Vertrauen gewinnen, ihr Innenleben bis zum letzten bloßlegen, um einmal den Heilungsprozeß von innen zu ermöglichen, vor allem aber, um mit Hilfe so erworbener Einblicke in diese uns fremde Gefühlswelt mit ihren sozialen Voraussetzungen und Begleiterscheinungen allgemein gültige Grundlagen zu ihrer Bekämpfung zu schaffen. Die bisher unbekannte Psychoanalyse der Dirne soll auf Grund praktischen Studiums gegeben werden. Die Synthese zu finden, wird dann das gemeinsame Werk derer sein, die sich der Menschheit zuliebe nicht gescheut haben, unter zeitweisem Verzicht ihrer Persönlichkeit in die Niederungen herabzusteigen und sie mitzuerleben.

Zu diesem Zweck hat der eingangs namentlich angeführte Ehrenausschuß in der Erkenntnis, daß es mit gelegentlichen Besuchen und Aussprachen nicht getan ist, beschlossen, selbständig den Betrieb eines Freudenhauses in die Hand zu nehmen. Für uns wird es eine Bildungsanstalt sein. In hingebender und ernster Arbeit soll an Ort und Stelle das Problem studiert und, wie wir bestimmt erwarten, gelöst werden. Wer Wohltätigkeit nicht nur zum Vergnügen treibt, ist uns als Mitarbeiter willkommen.

Die Studiengelder, die wohltätige Stiftungen im besten Sinne des Wortes sind und ihre Früchte tragen werden, betragen für männliche Mitglieder dreitausend, für weibliche fünfhundert Mark monatlich. Die Namen der Mitglieder werden nicht veröffentlicht. Wer also Wohltätigkeit treibt, um nach Außen zu glänzen, bleibe fern! Um ein gedeihliches Zusammenarbeiten zu ermöglichen, ist hinsichtlich der Mitglieder ein numerus clausus unumgänglich. Deren Höhe wird noch bekannt gegeben.«

»Nun, was sagen Sie?« fragte Frau Ina.

»Das ist das Raffinierteste und Tollste, was mir je begegnet ist.«

»Aber gut, nicht wahr?«

»Ein interressantes Experiment auf alle Fälle. Nur scheint mir, daß Ihre ganze Situation für derartige Abenteuer zu ernst ist.«

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