William Wilkie Collins - Zwei Schicksalswege

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Da sie an diesem Glauben festhielt, blieb sie ganz unbeeinflusst von den modernen Auswüchsen grobsinnlicher Anschauungen, die die Gegenwart der Geister mit plumpen Verschwörungskünsten und närrischen Zeichen auf Tischen und Stühlen in Verbindung zu bringen suchen. Dame Dermodys edlerer Aberglaube bildete einen wichtigen Teil ihrer religiösen Überzeugungen – Überzeugungen, die seitdem längst in Emanuel Swedenborgs mystischen Lehren ihren Ausdruck gefunden haben. Die Werke des schwedischen Sehers waren die einzigen Bücher, die sie las. Sie vermischte Swedenborgs Lehren über Engel und abgeschiedene Geister, über Nächstenliebe und Reinheit des Wandels mit ihren eigenen milden Phantasien und verwandten Anschauungen und predigte die so gewonnenen schwärmerischen Religionslehren nicht allein im Hause des Vogtes, sondern auch aus Bekehrungsausflügen in den Häusern ihrer einfachen Nachbarn weit und breit.

Unter ihres Sohnes Dach war sie, nach dem Tode seiner Frau, die oberste Machthaberin und rühmte sich ebenso der treuen Erfüllung ihrer häuslichen Pflichten, wie des bevorzugten Verkehrs mit Engeln und Geistern. Mochte zugegen sein, wer da wollte, so hielt sie doch lange Unterreedungen mit dein Geist ihres verstorbenen Mannes und versetzte dadurch die einfältigen Zuhörer in stummes Grauen. Bei ihrer mystischen Anschauungsweise erschien ihr der Liebesbund zwischen Mary und mir als etwas so Heiliges und Schönes, dass man ihn nicht nach den niedrigen und gewöhnlichen Gesetzen der Gesellschaft beurteilen durfte. Sie schrieb für uns kleine Gebete und Lobgesänge, deren wir uns täglich, bei unserm Begegnen oder Auseinandergehen, bedienen mussten. Ihren Sohn ermahnte sie ernstlich uns als zwei junge, geheiligte Wesen zu betrachten, die auf einem himmlischen Pfade wandelten, dessen Beginn zwar hier auf Erden sei, dessen seliges Ende wir aber droben in einem besseren Sein bei den Engeln finden würden. Nun stelle man sich den Eindruck vor, als ich vor dieser Frau in Tränen der Verzweiflung gebadet erschien und ihr meinen Entschluss verkündigte: eher zu sterben, als mich durch meinen Onkel von Marys Seite reißen zu lassen – und man wird ein Verständnis für die Gastfreundschaft bekommen, welche mir das Heiligtum von Dame Dermodys Zimmer öffnete.

Ich machte einen argen Missgriff, als es Zeit war mein Versteck zu verlassen. Als ich der alten Frau nämlich beim Fortgehen dankte, sagte ich, veranlass durch meine kindischen Begriffe von Ehre: »Ich werde Sie nicht verraten, Madame. Meine Mutter soll nicht erfahren, dass Sie mich

in Ihrem Schlafzimmer verborgen hielten.«

Die Sybille legte ihre dürren, knochigen Hände auf meine Schulter und drückte mich in den Stuhl, von dem ich eben aufgestanden war, zurück.

»Knabe!« rief sie, mich mit ihren feurigen Augen durchbohrend, »wagst Du zu glauben, dass ich je in meinem Leben etwas tat, dessen ich mich zu schämen hätte? Glaubst Du, dass ich mich dieser Tat schäme? Warte hier. Damit Deine Mutter mich nicht auch missversteht, werde ich ihr schreiben.«

Sie setzte ihre große, runde Brille mit der Schildpatteinfassung auf und begann zu schreiben. Sobald ihre Gedanken sie verließen oder sie einen Ausdruck suchte, den sie nicht gleich finden konnte, blickte sie über ihre Schulter, als ob ein sichtbares Wesen dort stände und ihren Brief verfolgte – es war der Geist ihres Mannes, den sie so zu Rate zog, wie man einen lebenden Menschen befragt – sanft lächelnd schrieb sie dann ruhig weiter. »So!« sagte sie und reichte mir den Brief mit einer herablassenden Gebärde: »Seine Ansicht und die meine sind hier niedergeschrieben. Geh Kind, ich verzeihe Dir. Diesen Brief gib Deiner Mutter.«

Sie sprach immer mit derselben Förmlichkeit und würdigen Gemessenheit in Ausdruck und Bewegung.

Ich brachte meiner Mutter den Brief. Wir lasen und bestaunten ihn gemeinschaftlich. Beeinflusst durch den immer gegenwärtigen Geist ihres Gatten, hatte Dame Dermody also geschrieben:

»Madame! – Ich nehme mir nach Ihrer Ansicht wohl eine große Freiheit heraus, indem ich Ihnen schreibe. Ich bin Ihrem Sohne behilflich gewesen seinem Onkel Trotz zu bieten. Ich habe Ihren Sohn George in seinem Vorsatze, meiner Enkelin Mary Dermody in Zeit und Ewigkeit treu zu sein, bestärkt.

Ich bin Ihnen und mir selbst die Erklärung der Beweggründe schuldig, die mich zu diesem Schritt veranlassen.

Ich glaube, dass jede wahre Liebe im Himmel vorausbestimmt und geweiht ist. Geister, die zu einer ewigen Vereinigung in einer besseren Welt bestimmt sind, haben die göttliche Weisung sich hinieden zu suchen und in dieser Welt ihren Bund zu schließen. Nur wo die für einander bestimmten Geister sich hinieden finden, kann eine glückliche Ehe geschlossen werden.

Sind die verwandten Geister sich einmal begegnet, so vermag keine Macht sie zu trennen. Dem göttlichen Befehl zufolge müssen sie sich immer wieder finden und wieder vereinigen. Mag weltliche Weisheit sie in ganz verschiedene Lebensbahnen zwingen; mag weltliche Weisheit

sie täuschen oder mögen sie sich selber täuschend einen irdischen, falschen Bund schließen, das ändert nichts. Die Zeit muss kommen, wo dieser Bund sich als irdisch und falsch erweist und wo die beiden getrennten Geister sich hier wiederfinden, um sich hinieden für das Jenseits zu

vereinen – zu vereinen, sage ich, trotz aller menschlichen Satzungen, trotz aller weltlichen Begriffe von Recht und Unrecht.

Das ist mein Glaube und ich habe ihn durch mein eigenes Leben bewährt. Als Mädchen, wie als Gattin und als Witwe, habe ich daran festgehalten und ich habe ihn richtig erfunden.

Ich bin in der Lebensstellung geboren, zu der auch Sie gehören, Madame. Man unterrichtete mich in dem niedrigen, materiellen Wissen, das den weltlichen Begriff von Erziehung bildet. Gott sei es gedankt, dass der mir verwandte Geist dem meinen in frühen Jahren schon begegnete, ich lernte wahre Liebe und wahre Geistesgemeinschaft kennen bevor ich zwanzig Jahre alt wurde. Mein Mann gehörte den arbeitenden Klassen an, ich heiratete also in die Gesellschaftsschicht hinein, Madame, aus der Christus einst seine Jünger wählte. Kein irdisches Wort kann genugsam das Glück bezeichnen, das ich schon in unserer Vereinigung hinieden fand – sein Tod hat uns nicht getrennt. Er steht mir bei, während ich diesen Brief schreibe. In meiner letzten Stunde werde ich ihn sehen, wie er an den Ufern des glänzenden Flusses unter der Engelschar steht und mich erwartet.

Sie werden nun begreifen, mit welchen Blicken ich das Band betrachte, welches die jugendlichen Geister unserer Kinder, schon bei ihren ersten Schritten in das Leben, verbindet.

»Glauben Sie mir, die Tat, die Ihres Gatten Bruder von Ihnen forderte, war eine Entheiligung und Entweihung. Ich gestehe offen, dass ich das, was ich in dieser Angelegenheit tat, um die Absichten Ihres Verwandten zu durchkreuzen, für ein Gebot der Tugend halte. Sie können von mir nicht erwarten, dass ich den Zufall, dass Ihr Sohn des Herrn Erbe und meine Enkelin des

Vogtes Tochter ist, als ein ernstliches Hindernis für eine Vereinigung betrachte, die im Himmel vorausbestimmt ist. Werfen auch Sie, ich beschwöre Sie, die unwürdigen und unchristlichen Standesvorurteile ab. Sind wir vor Gott nicht alle gleich? Sind wir nicht auch selbst vor dieser

Welt vor Elend und Tod gleich? Von der Beachtung meiner Worte hängt nicht allein Ihres Sohnes Glück, sondern Ihr eigener Seelenfrieden ab. Es wird Ihnen nicht gelingen, Madame, in späteren Jahren den vorausbestimmten Ehebund dieser beiden Kindergeister zu verhindern, dess’ seien sie versichert. Trennen Sie sie jetzt und – Sie werden die Verantwortung für alle Opfer, Erniedrigungen und Schmerzen zu tragen haben, durch die Ihr George und meine Mary in ihrem späteren Leben den Rückweg zueinander suchen müssen.

Jetzt ist mein Gewissen seiner Bürde enthoben. Ich habe Alles gesagt.

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