Heinrich Clauren - Makk

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Denselben Abend noch ließ die Fürstinn Auroren zu sich entbieten, und machte ihr den schmeichelhaften Antrag, sie zu ihrer Ehrendame ernennen zu wollen, um, wie sie sich ausdrückte, ein so geist- und gemüthreiches Mädchen immer in ihrer Nähe zu haben. Aurora, der die Hofluft nie wohlthat, lehnte auf die zarteste Weise das Anerbieten unter dem Vorwande ab, daß nach dem vor kurzem erfolgten Tode ihrer Mutter die Kindespflicht ihr nicht erlaube, den tiefgebeugten Vater jetzt allein zu lassen. Die Fürstinn, die um dieser Kindlichkeit willen Auroren noch lieber gewann, die es aber nicht über sich bringen konnte, ihren einmal gefaßten Plan aufzugeben, ließ sich mit der ihr eigenen Huld und Herzlichkeit herab, Auroren für die Annahme ihres Vorschlags durch freundliches Zureden geneigter zu machen, und warf endlich, da sie sah, daß auch dieß erfolglos blieb, die Aeusserung hin, daß Aurora nur dem Titel nach Ehrendame seyn solle; Deine eigentliche Stellung aber, setzte sie halb im Scherz hinzu: ist auf etwas Höheres berechnet; Du sollst, sie zögerte etwas, als getraue sie sich kaum, die ihr fast selbst seltsam vorkommende Idee in Worte zu übersetzen – Du sollst die Ober-Hofmeisterinn meines Sohnes seyn. Viktor’s frühere Erziehung, fuhr sie ernster werdend fort: ist vernachlässigt worden. Alle meine deßhalb bei meinem Gemahl zur Sprache gebrachten Vorstellungen blieben unbeachtet. Es mag vielleicht die schwerste Aufgabe seyn, einen Prinzen, den das Schicksal zum Thronerben bestimmt hat, zu erziehen, denn er soll kein Mensch, er soll ein Engel seyn, aber mehr als hier, hätte wohl geschehen können. Viktor’s Herz und Kopf sind gesund; er hätte den Vorzüglichern seiner Zeit sich vielleicht zur Seite stellen können, wenn auf die Bildung seines klaren Verstandes, auf die Richtung seines unverdorbenen Gemüthes strengere Sorgfalt verwendet worden wäre. Die Schule der Frauen, behauptet man ja allgemein, soll dem Jünglinge ersetzen, was bei ihm früher versäumt worden; sie soll das Herz des Mannes verfeinern, Lebenstact und Haltung berichtigen, und ihm das Gefühl einhauchen, ohne das der Mensch jedes Standes und Verhältnisses ewig und überall anstößt, und sich und Andere oft schmerzlich verwundet, das Gefühl des Schicklichen. Meine liebe Aurora, Du lieferst einen neuen Beweis, daß das, was die Beobachter des menschlichen Treibens von dem wirksamen Zauber der Frauen-Schule berichten, seinen Grund habe. Viktor’s höchstes Ziel ist deine Zufriedenheit mit ihm; Du bist seine Heilige, sein Idol. Deine Wünsche sind sein Gesetz. Ein Wink von Dir reicht hin, um sich und seinen Gewohnheiten Opfer zu bringen, die ich, und mancher verständige, wohl meinende Mann von ihm vergeblich verlangt, vergeblich erbeten haben. Sey, ohne daß er es weiß, seine Führerinn; werde sein Schutzgeist. Bleibe in meiner Nähe, daß er Dich täglich sehe, täglich Dich höre, und daß Du täglich ihm mit deiner Besonnenheit, mit deinem engelreinen Herzen zur Seite stehest – die Mutter bittet, das Land fordert, die Fürstinn befiehlt, daß Du Dich diesem, das Glück unsers Hauses, und das Gemeinwohl Deines Vaterlandes bezweckenden Vorschlage fügest, dessen Eröffnung nur die bange Sorge für Viktor’s Zukunft dem gepreßten Mutterherzen abdringen konnte.

Aurora sah weiter als die Fürstinn. Wenn sie den gebotenen Platz annahm, so trat sie in die Kategorie der beim Hofe angestellten Dienerinnen, und mußte fürchten, dem Prinzen alltäglich, und von ihm in Kurzem mit derselben Geringschätzung behandelt zu werden, mit der er den übrigen Hofdamen gemeinhin zu begegnen pflegte. Auf den Standpunkt zu ihm hatte erst die Fürstinn sie aufmerksam gemacht; denn in ihrer anspruchlosen Bescheidenheit hatte sie das Gewicht bis dahin noch gar nicht gekannt, das ihr die Zuneigung des Prinzen, selbst ohne sein Wissen, eingeräumt hatte; sie gefiel sich in der neuen ihr zugetheilten Rolle, aber sie wollte sie nicht vor der Fürstinn spielen; sie wollte nicht einmal den Schein haben, daß sie diese Rolle übernähme.

Um sich für den Augenblick wenigstens los zu machen, versprach sie, mit dem Vater zu sprechen, und ward in Gnaden entlassen.

Neugierig, ob das alles so wahr sey, was die Fürstinn ihr von der Macht ihres Einflusses auf Viktor vertraut, erlaubte sie sich das nächstemal, als sie ihn sprach, ihn, auf eine sehr schonende und verdeckte Weise, auf die nutzlose Versplitterung seiner Zeit dadurch aufmerksam zu machen, daß sie sich über den jungen Grafen von Stufen äusserte, der, statt sich um die Verwaltung seiner weitläufigen Güter zu bekümmern, die bei der Kränklichkeit seines Vaters lediglich in eigensüchtiger Beamten Händen liegen, Jahr aus Jahr ein seine Tage in der Residenz mit Nichtsthun verbringe, und dafür jetzt die furchtbare Plage der Langweile, das Zurückkommen seiner Revenüen, die Verschlechterung seiner Besitzungen, den Mangel der Liebe seiner Unterthanen, und den Verlust der Achtung seiner verständigern Standesgenossen als natürliche Folgen seines zweckwidrigen Benehmens ansehen müsse.

Viktor schlug die Augen nieder. Sein Gefühl für Wahrheit sagte ihm unverholen, daß er bis jetzt in dieser Hinsicht ein würdiges Seitenstück des geschilderten Stufen sey; auch er hatte bis hierher vom Morgen bis zum Abend nichts gethan; auch ihn quälte die bleierne Marter der langsamen Zeit; auch ihm waren Klagen über Minder-Einnahme in den Staats-Kassen zu Ohren gekommen, und was den Wohlstand des Landes, die Liebe der Unterthanen und die Achtung der Zeitgenossen betraf, so meinte er im Stillen, daß es ihm vielleicht nur an einer freimüthigen Stimme fehle, um über diese Punkte ebenfalls gleiche Aeusserungen zu vernehmen; er schwieg zu Aurorens scharfem Tadel, die, wenn sie einmal sprach, immer, wie es schien, die Worte absichtlich spitzte, daß sie wie Pfeile trafen, und die bittere Arzenei mit einemmale reichte, um der Wirkung desto sicherer zu seyn.

Noch denselben Abend aber fuhr er zum Minister des Innern, einem alten wakkern Herrn und treuen Diener seines Hauses, und bat ihn, sich seiner anzunehmen und ihn nach und nach mit der Landesverwaltung und mit dem praktischen Geschäftgange bekannt zu machen. Die alte Excellenz drückte freudig die Hand des lernbegierigen Schülers an sein Herz, hieß ihn im Namen des ganzen Landes willkommen, und meinte, daß ihm diesen großherzigen Einfall ein Engel eingegeben haben müsse.

Viktors Wangen erglühten bei diesem Worte im Purpur seiner himmelreinen Liebe. Aurora war sein Engel, und diesem zu gefallen scheute er das Trockene nicht, das er anfänglich in seinen neuen Studien zu finden sich nicht verhelen konnte. Aber bald gewann er seine neuen Beschäftigungen so lieb, daß er sich selbst nicht begreifen konnte, wie er seine edle Zeit früher mit Nichtsthun hatte vergeuden können; er nahm späterhin, als ihm sein würdiger Lehrer das Zeugniß der Reife gab, an den Vorträgen Theil, bereis’te eine Provinz des Landes nach der andern, sprach die Provinzialbehörden alle persönlich, verschaffte sich von der Oertlichkeit überall die nöthigste Kenntniß, und ward jetzt erst in dem Lande seiner Väter heimisch.

Alle diese ernsten Beschäftigungen wandelten Viktors Charakter von Grund aus um; der jugendliche Muthwille verschwand und mit ihm die ehemalige barsche Aussenseite; er lernte den Menschen achten, und den Schweiß, in dem er das Brod ißt, schätzen; Arbeit ward ihm selbst zum Bedürfniß; die Sorge für das Wohl der Unterthanen seines Vaters erfüllte ihm Herz und Seele; mit freundlicher Milde lieh er dem Bittenden sein Ohr, und die zarte Weise, mit der er bei seinen, zur Zeit noch beschränkten Mitteln, dem schuldlosen Unglücklichen nach Kräften Hülfe gewährte; die Regsamkeit, die er in die öffentlichen Angelegenheiten brachte; die Strenge, mit der er gegen säumige oder unredliche Beamten verfuhr; der Eifer, mit dem er sich ausschließlich dem Gemeinwohl widmete und die gewissenhafte Rechtlichkeit, die jede seiner Handlungen zum reinen Tugendwerke stempelte, erwarben ihm gar bald die allgemeine ehrfurchtvollste Achtung des ganzen Volkes, die treueste Anhänglichkeit Aller, die ihm näher standen, das unbegrenzte Wohlwollen der Fürstinn Mutter, und Aurorens hingebende Lie —

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