Erik Nolmans - Die vierzig Tage der Lagune

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Die vierzig Tage der Lagune: краткое содержание, описание и аннотация

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Es ist Carnevale in Venedig. Eine Gruppe von rund zweihundert Leuten macht sich auf, um auf einer Privatinsel in der Lagune ein rau-schendes Fest zu feiern. Doch dann bricht eine hochansteckende Lungenkrankheit aus. Die Insel wird unter Quarantäne gestellt.
Statt Genuss und Exzess prägen Angst und Tod die Festgesellschaft. Für die junge Liebe von Vincent und Anna ebenso eine Herausforderung wie für die Gemeinschaft, die nach und nach in rivalisierende Gruppen zerfällt. Als der Inselbesitzer beschliesst, seinen verstorbenen Bruder trotz Quarantäne ins Familiengrab auf die Friedhofsinsel San Michele zu bringen, eskaliert der Konflikt.
"Die vierzig Tage der Lagune" ist nicht nur eine Liebesgeschichte vor ungewöhnlicher Kulisse, sondern auch ein Manifest für die Freiheit des Individuums, die es unter allen Umständen zu verteidigen gilt.

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Ich renne weiter über die Uferpromenade. Wenige Meter vor dem Hoteleingang bremse ich ab und stütze mich mit den Händen auf die Oberschenkel. Ich muss etwas verschnaufen, ich will keinen gehetzten Eindruck machen, sonst lassen mich die Hotelportiers möglicherweise nicht hinein. Nach einigen tiefen Atemzügen richte ich mich auf und gehe zur Tür. Am Eingang begrüssen mich zwei livrierte Hotelpagen mit dezentem Kopfnicken.

Aus der Bar am Ende des Eingangssaals tönt klassische Musik, ein paar Gäste stehen am Tresen, in den Lederfauteuils in der Lobby lümmeln sich mehrere Amerikaner, sie sprechen lautstark dem Whisky zu. Doch wo ist die Frau mit dem Hut? Ich steige die Treppe hinauf in das obere Stockwerk, wo das Hotel jeweils seine Bälle abhält, und blicke durch die offene Eingangstür in den Ballsaal – nur wenige Leute befinden sich darin, das Fest scheint bereits vorbei zu sein.

Ich setze mich im Vorraum auf eine lange Bank aus schwarzem Holz, sie steht an der Wand unter einem riesigen Gemälde, wie in einem Museum. Das Bild zeigt den Sieg der Venezianer gegen die Türken in der Schlacht von Lepanto im Jahre 1571, ein fürchterliches Gemetzel. Die Pause tut mir gut, ich atme tief durch. Doch mit einem Mal komme ich mir lächerlich vor, wie ich hier so sitze, allein unter den sterbenden Türken, erschöpft, weil ich einer wildfremden Frau nachgejagt bin. Sie ist wahrscheinlich längst in ihrem Zimmer in einem der Stockwerke über mir, macht sich zum Schlafen bereit, putzt sich die Zähne, schminkt sich ab.

Ich strecke die Beine von mir. Die Arme verschränke ich über der Brust, mir ist immer noch etwas kalt. Ich spüre wie ich müde werde und schliesse für einen Moment die Augen. Ich könnte jetzt einschlafen, der Alkohol fordert seinen Tribut, ich wehre mich jedoch dagegen. Ich setze mich etwas bequemer hin, ganz in die Ecke der Bank, klappe den Kragen meines Jacketts hoch und bette den Kopf auf die hohe Armlehne. Wieder schliesse ich kurz die Augen. Die Musik im Hintergrund scheint leiser zu werden.

Ich sinke langsam weg in den Schlaf. Ein paar Minuten will ich dösen, so viel gestehe ich mir zu, bevor ich mich auf den Rückweg mache, die Sache hier abbreche.

Doch dann wird mein Körper unruhig. Durch die Dunkelheit und die wattierte Stille meldet sich ein Sinnesorgan, das offensichtlich nicht schläft: meine Nase. Sie sendet hektische Signale an mein Gehirn, die zielgerichtet ihren Weg durch die Schichten meines Schlafes finden. Ich rieche einen unverkennbaren Duft – den Duft einer Frau. Ich öffne die Augen – niemand ist da. Ich blinzle, drehe den Kopf. Niemand da. Ich sacke wieder in mich zusammen, lasse das Kinn auf die Brust sinken, und da sehe ich es: neben mir auf der Bank liegt ihr Hut.

Ich bin schlagartig wach. Ich streiche mit den Fingern meine Strähnen aus dem Gesicht, reibe mit den Händen etwas Blut in meine dumpfen Wangen und setze mich aufrecht hin. Ich stehe auf und gehe zum Ballsaal, doch dort ist sie nicht. Ich eile mehrmals zwischen Saal und Bank hin und her, bleibe dann vor ihrem Hut stehen, nehme ihn in die Hand, halte ihn vor mein Gesicht und rieche daran.

Wie ich ihn senke, um ihn wieder hinzulegen, sehe ich, dass sie neben mir steht.

«Non rubarlo – nicht klauen», sagt sie lächelnd. Sie muss aus der Türe rechts hinten gekommen sein, ja natürlich, das Klo, sie hat den Hut nur schnell hingelegt, um auf die Toilette zu gehen.

«Nein, nein, keine Angst», sage ich.

«Nun, willst du mir meinen Hut nicht wiedergeben?», fragt sie etwas ungeduldig. Ich halte das Ding immer noch mit beiden Händen umklammert an die Brust gedrückt.

«Natürlich», sage ich. Sie greift meine Hand, zieht sie etwas zu sich und nimmt mit der anderen ihren Hut. Dann setzt sie ihn auf.

Er sitzt schief.

«Moment», sage ich und nehme ihn ihr nochmals vom Kopf, sie streicht sich das Haar nach hinten, lehnt den Kopf brav etwas zurück und ich setze ihr den Hut wieder auf.

«Danke», sagt sie, dreht sich um und gleitet davon in Richtung Ballsaal.

Ich lasse mich auf die Holzbank fallen, suche meine Zigaretten, zünde mir eine an. Die Musik im Saal scheint mir noch leiser als zuvor. Ich stehe auf und gehe zum Saal. Im Türrahmen bleibe ich stehen; ich sehe sie mit ihren Freunden vorne an einem Tisch, das Grüppchen scheint eben erst gekommen und willens, der Aufbruchsstimmung der Musiker und des Bedienungspersonals die Stirn zu bieten. Frisch geöffnete Champagnerflaschen stehen auf dem Tisch. Einer der Männer zeigt dem Kellner die leeren Austern auf dem von den Gästen schon längst verlassenen Tisch vor ihm, offensichtlich will er auch davon bestellen. Der Kellner verwirft die Hände, was den zweiten Mann in der Gruppe auf den Plan ruft, er sieht dem ersten ähnlich, ist aber deutlich älter. Ich schätze ihn auf etwa vierzig Jahre, er hat graumeliertes Haar, einen gepflegten Dreitagebart und schöne weisse Zähne. Ich höre nicht, was er sagt, aber sein Blick ist bestimmt, der Kellner sackt in sich zusammen, nickt ein paar Mal und trottet dann davon in Richtung Küche.

Sie schaut dem Mann abwesend nach, dreht sich dann gelangweilt um und sieht mich. Sie spricht kurz mit ihren Freuden und kommt dann langsam auf mich zu. Direkt vor mir bleibt sie stehen, lächelt mich an, nimmt dann meine linke Hand und legt sie sich auf die Hüfte, mit der anderen nimmt sie meine Rechte, ich verstehe, sie will tanzen. Sie zieht mich zu sich, beginnt leise zu singen: «Pom pom, pom pom», ich spüre ihren Atem an meinem linken Ohr, im Takt der Musik beginnen wir uns langsam zu drehen, wir machen ein paar Walzerschritte, sie erwartet, dass ich die Führung übernehme, aber mein müder Körper erfasst den Takt nicht recht, meine Beine verraten mich, ihr «Pom pom» hört auf, ich merke, dass sie enttäuscht ist, doch dann hält sie mich wieder fester, übernimmt das Kommando, sie führt, wir fassen wieder Tritt, irgendwie stimmt die Musik jetzt auch und das Tempo und ihr Geruch und ihre warme Haut und ihre verschwitzten Finger in meiner Hand und ihr Hut, der uns bedeckt wie ein Dach, es könnte jetzt in der Tat regnen und wir würden nicht nass, und wenn es so wäre, wäre mir das auch recht, ja ich wünschte mir sogar, es würde regnen, damit ihre Bluse nass würde und durchsichtig, wie sie es jetzt schon unter den Achseln und am Hals ist, ihre Haut ist feucht vor Schweiss, ihre Schlüsselbeine zeichnen sich unter dem Stoff deutlich ab. Die Musik hört auf, doch sie singt weiter: «Pom pom, pom pom», wir drehen unsere Runden langsam unter dem grossen Kronleuchter, unsere Schuhe gleiten über den Holzboden, wir spiegeln uns in den Fenstern, ich kann sie von hinten sehen, meine Hand wie ein Fremdkörper auf ihrem Po, verkrampft, als ob ich sie nie mehr loslassen wollte.

Die Jungs vom Personal wollen wohl endgültig Schluss machen, jedenfalls geht das Saallicht an, grell erwache ich aus meiner Trance, auch sie erschrickt und hört auf zu singen.

«Puh», sagt sie und lächelt.

«Verdammt hell», sage ich – nicht eben eine originelle Bemerkung, doch es scheint sie nicht zu stören.

«Komm, trink noch was mit uns», schlägt sie vor. Sie dreht sich um, ohne meine Antwort abzuwarten und läuft zu ihrem Tisch zurück. Ich laufe ihr hinterher, nicht zu schnell, versuche meine Schritte zu verlangsamen, will auf den fünf, sechs Metern meine Fassung wieder finden, die Schultern rauf, das Kinn etwas nach oben, mein Lächeln schön locker aus den Mundwinkeln ziehend.

Ich glaube, der kurze Weg hat nicht gereicht, eine respektvolle Statur aufzubauen, jedenfalls begrüssen mich ihre Bekannten nur mit einem nachlässigen Kopfnicken. «Das sind Laura und Charlotte», sagt sie und zeigt auf die beiden dunkelhaarigen Frauen, die mit dem Rücken zu mir sitzen. «Und unser neuer Freund hier ist …», beginnt sie und schaut mich fragend an. «Vincent», antworte ich. «Vincent», wiederholt sie. «Und das sind», sagt sie und zeigt auf die beiden mich schweigend musternden Männer, «das sind Filiberto und sein Bruder Maurizio.»

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