Erik Nolmans - Die vierzig Tage der Lagune

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Die vierzig Tage der Lagune: краткое содержание, описание и аннотация

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Es ist Carnevale in Venedig. Eine Gruppe von rund zweihundert Leuten macht sich auf, um auf einer Privatinsel in der Lagune ein rau-schendes Fest zu feiern. Doch dann bricht eine hochansteckende Lungenkrankheit aus. Die Insel wird unter Quarantäne gestellt.
Statt Genuss und Exzess prägen Angst und Tod die Festgesellschaft. Für die junge Liebe von Vincent und Anna ebenso eine Herausforderung wie für die Gemeinschaft, die nach und nach in rivalisierende Gruppen zerfällt. Als der Inselbesitzer beschliesst, seinen verstorbenen Bruder trotz Quarantäne ins Familiengrab auf die Friedhofsinsel San Michele zu bringen, eskaliert der Konflikt.
"Die vierzig Tage der Lagune" ist nicht nur eine Liebesgeschichte vor ungewöhnlicher Kulisse, sondern auch ein Manifest für die Freiheit des Individuums, die es unter allen Umständen zu verteidigen gilt.

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«Fische», sagt sie, «schau dort, Fische.»

In der Tat sieht man im Wasser deutlich einen ganzen Schwarm der Tiere, riesige Exemplare.

«Als Kind hatten wir ein Aquarium», sagt sie, «wir hatten Zierfische drin. Ich sass gern davor und schaute den Tieren zu. Es war irgendwie beruhigend.»

«Ganz schön langweilig», sage ich und sie lacht: «Ja, so kann man das auch sehen.»

«Wir hatten eine Katze», sage ich nach einer Weile, «einen mächtig grossen, stolzen Kater. Es war unumstritten der Herr unseres Viertels. Manchmal kam er zerkratzt und mit blutigen Wunden im Fell aus dem Kampf, aber immer mit erhobenem Haupt. Mit allen nahm er es auf, mit den Hunden der Nachbarn, mit dem fetten Kater, den die neuen Bewohner unserer Mietskaserne mitbrachten. Ich habe selten ein Lebewesen mit so viel Stil gesehen.»

«Dein Vorbild ist ein Kater, das kann ja heiter für mich werden», frotzelt sie.

«Na ja», werfe ich schmunzelnd ein, «aber vielleicht stimmt das mit dem Vorbild sogar. Alle andern in unserem Haus, mein Vater, mein Bruder, waren vorsichtig, ja geradezu feige. Nur dieses Tier hatte wirklich Mut.»

«Was ist mit ihm geschehen?»

«Er kam eines Tages einfach nicht mehr zurück. Ich habe mir als Knabe eingeredet, er sei weiter gezogen durch die Wälder in die Berge, um sich ein noch grösseres Reich zu unterwerfen. Doch wahrscheinlich wurde er einfach von einem Auto überfahren oder so.»

«Hm», sagt sie und nach einer Weile: «Ich hatte auch mal ein Kätzchen. Ein ganz kleines, unglaublich süss. Nach ein paar Wochen habe ich es aber wieder weggegeben.»

«Warum?»

«Mark, mein damaliger Freud, hat mich dazu überredet. Die Tierhaare seien doch nicht gut für meine Allergien. Er denke dabei vor allem an meine Gesundheit, und so weiter. Heute ist mir klar, dass er das Tier ganz einfach nicht mochte und es aus dem Haus haben wollte.»

«Nicht eben einfühlsam.»

«Er war ein Arschloch.»

«Warst du lange mit ihm zusammen?»

«Vier Jahre.»

«Du warst vier Jahre mit einem Arschloch zusammen?»

«Er war nicht immer ein Arschloch.»

Ich verkneife mir einen Kommentar und runzle nur die Stirn.

Die Fische ziehen in immer grösseren Schwärmen an uns vorbei, ich wusste gar nicht, dass es in diesem trüben Gewässer derart viele Fische gibt.

«Fische haben es gut, die sind frei, die können überall hin», sagt Anna.

«Bis sie im Netz irgendeines Fischers landen», entgegne ich.

«Diese fetten Viecher isst sicher niemand», sagt sie.

«Noch schlimmer», entgegne ich, «gefangen zu werden, um dann weggeworfen zu werden.»

Wir schauen den Tieren nach, die Richtung Torcello schwimmen, immer weiter in die Lagune hinein. Sie werden auf ihrem Weg auch unter den grauen Motorbooten durchschwimmen müssen, die in regelmässigen Abständen um unsere Insel patrouillieren. Der Aufwand scheint mir übertrieben, auf der ganzen Insel gibt es nur ein einziges Boot, ein Ruderboot, das vielleicht sieben oder acht Leuten Platz bietet, ein träges schweres Gefährt, bei dem man sich die Arme aus dem Leib rudern müsste, um zum Festland zu gelangen.

«Komm, lass uns zurückgehen», sagt Anna, «mir wird langsam kalt.»

Sie steht auf und putzt sich den Staub vom Hintern. Filiberto hat im Cheminée des grossen Saales Feuer gemacht, wir erkennen es am Rauch, der aus dem Kamin aufsteigt.

Auf dem Weg zurück lege ich den Arm um Anna. Unsere Schritte gehen im Gleichtakt, auch unsere Körper passen ineinander, sie ist etwas kleiner als ich, gerade richtig, sodass ihre Schulter schön weich auf meinen Brustmuskeln ruht. Und wie wir so über die Schwelle der Eingangstüre schreiten, kann ich mir für einen Augenblick einbilden, wir wären ein Paar, das nach einem Sonntagsspaziergang nach Hause kommt, in freudiger Erwartung, sich aufs Sofa zu legen und etwas zu faulenzen. Vielleicht kommen ja noch Freunde zu Besuch auf ein Glas Wein, und wenn sie weg sind, räumen wir die Gläser nicht ab, nein, kaum fällt die Tür ins Schloss, stelle ich mich hinter sie und ziehe ihren Rock und ihren Slip aus, im Zurückgehen kippen wir um, landen auf dem Teppich und lieben uns, was solls, wenn die Gardinen offen sind, diesen Körper gönne ich auch meinen griesgrämigen Nachbarn, und dann können wir auf dem Boden einschlafen, den Teppich als Matratze, wie hier auf den grauen Matten mit dem hässlichen, verwaschenen roten Kreuz drauf. Nur diese nach Mann stinkende Hose, die sie als Kissen verwendet, gibt es nicht, sondern ein weiches Duvet mit seidenem Überzug, von dem ich am Morgen die zerbröselten Blätter aus ihrem Haar wische.

2.

Ich schlafe schlecht, auch diese Nacht wieder. Nachdem ich lange wach gelegen bin, stehe ich auf und setze mich auf die Fensterbank. Feiner Nebel hängt über der Wiese, doch dieser wird bald verdrängt von einer herannahenden Wolkenfront, die sich unzimperlich dem Sonnenaufgang entgegenstellt und den Himmel wieder verdunkelt. Dann beginnt es zu schneien: dicke, nasse Flocken. Innerhalb kürzester Zeit liegen auf unserer Insel zwanzig Zentimeter Schnee.

Kalte Luft zieht zum Fenster hinein und weckt Anna, die am Boden unter ihrer Wolldecke zu frösteln beginnt. Sie mummelt sich in die Decke ein, blinzelt verschlafen zu mir herüber und sagt: «Mach das Fenster zu, es ist kalt.»

Ich gehe zu ihr hin und küsse sie aufs Haar: «Komm schauen, es schneit.»

Sie stöhnt abweisend, hebt dann aber doch den Kopf und schaut mich an. Irgendetwas in meinem Gesichtsausdruck muss sie umgestimmt haben, jedenfalls beginnt sie zu lächeln und setzt sich auf. In die Wolldecke eingehüllt sitzt sie da und wartet, bis das schneller fliessende Blut in ihren Adern ihr Gehirn einigermassen wach gespült hat. Dann steht sie auf und watschelt mit mir zum Fenster hinüber, ihre nackten Füsse machen ein schmatzendes Geräusch auf dem Holzboden.

«Schau, wie schön», sage ich und führe sie zum Fenster.

Der Wind bläst uns scharf ins Gesicht. Sie schliesst die Decke eng um ihren Hals. Ich umarme sie von hinten, lege meine Arme auf ihren Bauch, voller männlichem Stolz, sie beschützen zu dürfen vor der Kälte, obwohl es doch eher ihr Körper ist, der diesen Dienst für mich tut, ihre schlafwarmen 37 Grad bilden ein behagliches Schutzschild gegen den Wintersturm da draussen, wie frisch gebackenes Brot durch eine Papiertüte spüre ich ihren Körper durch die Wolldecke.

Schneeflocken wehen in ihr Haar und schmelzen, Wasser tropft auf meinen Hals und auf meine Schultern. Die Flocken tanzen einen wilden Reigen in der Luft, der Wind dreht konstant, kommt einmal von links, einmal von rechts. Die Feuchtigkeit der Lagune sättigt die Flocken mit Meerwasser, der Schnee riecht salzig.

Anna dreht sich in meiner Umarmung um. Ich löse meine Arme von ihrem Rücken und lasse meine Hände unter das Wolltuch gleiten, ich will sie an der Taille halten, lege meine klammen Finger dann aber doch lieber auf ihren Po, dort ist die Haut etwas weniger kälteempfindlich als an der Seite, dennoch schaudert es sie einen kurzen Moment. Sie breitet die Arme aus, hebt sie leicht an, öffnet die Decke und legt die Arme um mich. Langsam ziehe ich den Kopf unter die Decke, verschwinde wie eine Schildkröte im Panzer, lege mein Gesicht auf ihre Brust, gehe in die Knie und gleite ihrer Haut entlang nach unten. Sie löst eine Hand von der Wolldecke, legt sie auf meinen Hinterkopf und drückt mich sachte an sich.

In der Dunkelheit meines Wollzeltes lasse ich mich nicht beirren von den langsam aufkommenden Geräuschen, zwölf Leute teilen sich diesen Raum, ein paar davon sind wohl wach geworden, ich höre Schritte neben mir, doch was solls, Anna scheint es jedenfalls nicht zu stören, ihr Körper ist entspannt. Ihre Hand auf meinem Hinterkopf wird lebendig, ihre Finger spielen mit meinem Haar, ich richte mich unter der Decke langsam auf und äuge aus dem Wollpanzer. Als Dank für meine Untertagearbeit ernte ich einen Blick aus ihren Augen, jungmädchenhafter Schalk blitzt mich an, ja, Kinderaugen sind es, die da schauen, in einem Moment, wo sie doch ganz und gar Frau ist.

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