Norbert Herriger - Empowerment in der Sozialen Arbeit

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Empowerment in der Sozialen Arbeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Empowerment ist ein ressourcenorientiertes Konzept der psychosozialen Arbeit, das die Stärken der Menschen bei der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen in den Mittelpunkt stellt. Handlungsziel der Empowerment-Praxis ist es, die vorhandenen Fähigkeiten der Adressaten sozialer Dienstleistung zu autonomer Alltagsregie und Lebensorganisation zu kräftigen und Ressourcen freizusetzen, mit deren Hilfe sie die eigenen Lebenswege selbstbestimmt gestalten können. Das Buch bietet eine leicht verständliche Einführung in Theorie und Praxis des Empowerment in der Sozialen Arbeit. Die vielfältigen Methoden, die in der Empowerment-Praxis zum Einsatz kommen, werden ausführlich dargestellt: Ressourcendiagnostik, Unterstützungsmanagement, Ressourcenorientierte Beratung, Biographischer Dialog, Netzwerkarbeit sowie Organisationsentwicklung. Positionsbestimmungen zur aktuellen Debatte über die veränderte professionelle Identität der Sozialen Arbeit im Zeichen des Empowerment runden das Buch ab.

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Die feministische Bewegung ist schützende Hülle dieser veränderten weiblichen Lebenszuschnitte. Die vielfältigen Projekte, die in der Tradition der Frauenbewegung stehen, erfüllen vor allem drei identitätsstiftende Funktionen. Sie sind zum ersten soziale Referenzstruktur: Sie eröffnen Räume der Selbstverständigung, in denen die Bindungskraft machtvoller Geschlechter-Ideologien verblaßt, in weiblicher Sozialisation eingelagerte Abwertungs-, Entfremdungs- und Enteignungserfahrungen kollektiv Sprache gewinnen und verinnerlichte Glaubenssysteme, in denen die Passivität von Frauen, ihre Selbstaufopferung und ihr Aufgehen im »Liebesprojekt Familie« beglaubigt werden, dekonstruiert werden; sie liefern damit Orientierungshilfen in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt der Lebensoptionen. Die feministische Kultur ist zum zweiten ein Optionsraum: Sie öffnet Frauen Möglichkeitsräume für eigensinnige Entwürfe einer kollektiven Identität, sie markiert Auswege aus der Opferrolle, schafft Ressourcen von Selbstvertrauen und Selbstachtung und eröffnet neue Horizonte des Erprobens, des Experimentierens, des Austestens von Lebensmöglichkeiten und Identitätsbausteinen. Die feministische Bewegung ist zum dritten schließlich Unterstützungsressource: Sie vermittelt in Situationen, in denen die »Fröste der neuen Freiheit« akute Belastungen schaffen und die personalen Kräfte zu überfordern drohen, Mut, Rückhalt und emotionale Unterstützung (vgl. Collins 2008; Cornwall/Edwards 2014; Kelly 2019).

Die feministische Bewegung begann ihren Siegeszug durch die Erste Welt in den 1970er Jahren; sie erreichte schon bald die Ufer der Dritten Welt. Seit Mitte der 1980er Jahre (Weltfrauenkonferenz 1985 in Nairobi) verorten sich auch die Projekte und Programme des Feminismus in Ländern des Südens (»Gender and Development«-Modelle) explizit im Horizont des Empowerment-Konzeptes. Freilich: Diese feministische Politik der Dritten Welt beansprucht für sich – zunehmend selbstbewußt – einen »zweiten Weg«. Gemeinsam ist ihren Praxisformen die Abkehr von einem hegemonialen Diskurs des Nordens, der (gleichsam in Reproduktion verstaubter paternalistischer Muster der Entwicklungspolitik) die Zielsetzungen, Aktionsmuster und Durchsetzungsstrategien der feministischen Bewegung des Nordens unhinterfragt und bruchlos in den Süden exportiert. Gerade in aktuellen Projekten einer empowerment-orientierten Bewegung der Frauen der Dritten Welt dokumentiert sich der Versuch, in der Reflexion von länderspezifisch-eigenen Mustern kultureller, religiöser und geschlechtsständischer Tradition eine autonome ›Gender-Policy‹ von Frauen für Frauen zu buchstabieren und durchzusetzen – und dies durch die Entwicklung von lokal verorteten Basisinitiativen, durch die Stärkung von kollektiven Organisationsformen und durch den politisch artikulierten Widerstand gegen patriarchale Strukturen der Entrechtung (zum feministischen Projekt in der Dritten Welt vgl. Alexander u. a. 2018; Bertelsmann Stiftung 2009; Elliott 2012).

Self-Help Movement: Die Selbsthilfe-Bewegung

Die 1970er und 1980er Jahre waren – in den USA wie auch in den anderen Staaten der Ersten Welt – die Dekaden der Selbsthilfe-Bewegung. Zwar ist das Selbsthilfe-Prinzip keine Erfindung der Neuzeit (historische Vorläufer aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts sind die Selbstorganisationen der Kriegsbehinderten, der Blinden, der Körperbehinderten, die Anonymen Alkoholiker). Doch erst in diesen Jahrzehnten treten die »inszenierten Gemeinschaften«, die selbstorganisierten bürgerschaftlichen Vernetzungen, ihren Siegeszug an. Vor dem Hintergrund einer entwickelten Sozialstaatlichkeit entstand so ein buntscheckiger Wildwuchs von selbstorganisierten Gemeinschaften im Sektor des nicht-marktlichen Dienstleistungstausches, der interessierten Menschen eine Vielfalt von neuen Optionen der Teilhabe eröffnet und ihnen neue tragende Unterstützungsnetzwerke schafft (vgl. zur Einführung Hill u. a. 2013).

Selbsthilfe ist ein kritisches Gegenprogramm gegen eine zugleich wohlmeinende und entmündigende Staatsfürsorglichkeit, die in immer weiter beschleunigtem Tempo Leistungen und Sicherungen der Daseinsvorsorge aus den primären Netzen familiärer, verwandtschaftlicher, genossenschaftlicher und nachbarschaftlicher Nähe ausgrenzt und sie auf die sekundären Systeme professionalisierter und organisierter Leistungsprogramme überträgt. Selbsthilfe ist – jenseits der Sphäre privater Haushalte und diesseits der professionellen Dienstleistungssysteme – die private, nicht marktliche und nicht entgeltliche Produktion und Konsumtion von Gütern und Diensten in der Gemeinschaft von Menschen in gleicher Lage. Sie ist der Versuch von Menschen, in solidarischer Eigenleistung ein Netz sozialer Unterstützung zu errichten, neue Formen der Bewältigung von Lebensproblemen zu erproben und sich Ressourcen von Eigenverfügung und Gestaltungsmacht (wieder) anzueignen. Wir können hier fünf Definitionsmerkmale für Selbsthilfezusammenschlüsse benennen: die Betroffenheit der Mitglieder durch ein gemeinsames Problem; ein (partieller) Verzicht auf die Mitwirkung professioneller Helfer; die Betonung immaterieller Hilfen und der Verzicht auf eine Gewinnorientierung; die Zielsetzung der Selbst- und/oder der Sozialveränderung; und eine Arbeitsweise gleichberechtigter Kooperation und gegenseitiger Hilfe. Selbsthilfezusammenschlüsse werden in der Regel aus der Not geboren. Sie richten sich in jenen Nischen der Lebenswelt ein, die von einer verberuflichten Fürsorglichkeit nicht erreicht werden (Ergänzungsthese: die Selbsthilfe als komplementärer, das professionelle Sozialsystem ergänzender Dienstleistungssektor). Die vielen Gruppen, Initiativen und überregional vernetzten Organisationen, die die Selbsthilfe-Landschaft prägen, produzieren somit unverzichtbare soziale Dienstleistungen eigener Qualität. Sie erfüllen zum einen Hilfebedürfnisse, die im verwalteten Dienstleistungsapparat der Öffentlichen Hand, der Verbände und Versicherungsträger nicht oder nicht zureichend berücksichtigt werden: die Bedürfnisse nach wechselseitiger Hilfestellung und emotionaler Unterstützung, nach Eigenbewältigung von belastenden Lebenssituationen und nach Wiederaneignung von Alltagskompetenzen. Sie sind zum anderen das kritische Korrektiv einer anbieterorientierten Dienstleistungsproduktion – solidarische Orte der Selbstverständigung, in denen Menschen den Mut schöpfen, die eigenen Anliegen, Interessen, Zukunftsphantasien zu entdecken und ihre Forderungen nach Mitgestaltung, Partizipation und Einmischung durchzusetzen. Die Arbeit von Selbsthilfezusammenschlüssen läßt sich durch die Kombination folgender Elemente charakterisieren:

• Die Betonung der Betroffenenperspektive: die Akzentuierung der lebensweltlichen Wissensbestände, Situationsdefinitionen und krisenbezogenen Bearbeitungsstrategien der Menschen, die von einem Lebensproblem betroffen sind und durch diese Betroffenheit zu »Experten in eigener Sache« geworden sind.

• Die Gestaltung von selbstorganisierten Dienstleistungen: die »Diagnose« von Versorgungsmängeln des institutionellen Sozialsystems; die gemeinschaftliche Erstellung von alternativen Sozialprodukten (handfeste instrumentelle Lebenshilfen; Information; emotionale Unterstützung; Ich-stärkende und identitätsbeglaubigende Rückmeldungen der anderen), die durch die Institutionen der sozialen Sicherung nicht oder nur unvollständig erbracht werden (können); das Zusammenfallen von Produktion und Konsumtion dieser Dienstleistungen im gleichberechtigten wechselseitigen Austausch.

• Die Inszenierung von sozialer Nähe und Gemeinschaft: die Erfüllung von psychosozialen Grundbedürfnissen wie Zuwendung, Einbindung, Geborgenheit, d. h. die Produktion von emotionalen Leistungen, die weder in den privaten Beziehungsnetzwerken noch in der affektneutral strukturierten Dienstleistungsproduktion hergestellt werden können.

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