»Was ist los?« Jack mustert mich eindringlich. Zum Glück scheint er meine Verzweiflung zu spüren. Er schnappt sich meine Hand, zieht mich durch den Raum und binnen weniger Sekunden stehen wir im Hinterhof. »Was war da drin gerade los?«, fragt er erneut. Verwirrt zieht er seine Augenbrauen zusammen, seine Stimme klingt angespannt.
Doch ich bin selbst viel zu durcheinander und zu überrascht, um ihm diese Frage beantworten zu können. Unruhig beginne ich, vor ihm auf und ab zu tigern. »Ich fasse es nicht, dieses Arschloch!« Ein gewaltiges Gefühl ballt sich in mir zusammen. Scheiße! Eine hässliche Szene hinzulegen liegt weit unter meinem Niveau, aber ich hätte nicht einfach abhauen sollen.
»Hannah?« Jack packt mich am Unterarm und hält mich fest. Es ist, als würde er damit den Korken eines Pulverfasses lösen, das seit Wochen und Monaten, ja vielleicht schon seit Jahren in mir verborgen liegt. Tief aus meinem Innern bricht pure Erleichterung hervor und tausende kleine Blitze zucken ausgehend von seiner kleinen Berührung über meine Haut. Fuck, ich kann tun und lassen was ich will! Das ist geil, unglaublich, mega, was weiß ich … Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie leicht ich mich plötzlich fühle. Weil sich das durch die Probleme mit Cory verursachte schwere Gefühl einfach so in nichts auflöst, ist in meinem Innern plötzlich viel zu viel Raum übrig. Ich fixiere Jacks hübsches Gesicht und erschaudere. Immer noch hält er mich fest. Auf seiner Miene spiegelt sich eine Mischung aus Interesse und Verwirrung. Wenn er nur wüsste, wie scharf ich ihn finde. Fuck … Eine gewaltige Welle aus purem Verlangen flutet mich. Scheiß drauf, was er davon hält.
Ich reiße mich von ihm los, packe ihn am Kragen seines Hemdes und dränge ihn gegen die Backsteinmauer des Clubs. »Das war nicht Nathan, Jack, und ich war vorhin im Büro nicht konzentriert, sondern total geil. Wenn ich ehrlich bin, laufe ich schon seit Monaten völlig unbefriedigt durch die Gegend«, flüstere ich ihm ins Ohr und hauche einen verführerischen Kuss auf die empfindliche Stelle hinter seinem Ohrläppchen. Jack keucht leise, ich lächle. »Aber damit ist jetzt endgültig Schluss!« Mit seinem Fehltritt hat Cory jedes Recht auf mein Verständnis endgültig verwirkt – ich bin frei. Eine weitere Berührung meiner Lippen lässt Jack erschaudern. Ich will ihn. Alles in mir verlangt nach ihm. Vielleicht habe ich noch nie etwas so sehr begehrt wie ihn in diesem Augenblick. Gierig fahre ich mit meinen Händen über seine breite Brust. Wenn ich seine Signale nicht völlig falsch deute, dann will er mich auch, und wenn nicht: scheiß drauf! Ohne Cory kann ich es mir leisten, den Job an den Nagel zu hängen. Jack hält still, sein Körper fühlt sich unter meinen Händen wie erstarrt an. Na komm schon … Fordernd küsse ich mich von seinem Hals über seine Wange und presse meine Lippen auf seinen Mund.
»Ich verstehe nicht … Wer ist Nathan und was ist mit deinem Freund?«, murmelt er keuchend an meinen Lippen, unternimmt aber keinen Versuch, sich mir zu entziehen. Na also … »Vergiss Cory. So wie es aussieht, fickt er die blonde Tussi da drin«, antworte ich heiser und zerre an seinem Hemd, um es aus dem Bund seiner Jeans herauszubekommen. Ich will seine Haut fühlen. Verflucht, ich will alles von ihm fühlen.
»Der Kerl da drin war dein Freund?«, hakt Jack fassungslos nach und fängt meine Hände ein. Ich schnaube frustriert. Muss er mich dazu zwingen, mich jetzt mit meiner längst verlorenen Beziehung auseinanderzusetzen? »Ja, das war Cory – mein Freund, der sich angeblich mit einem alten Highschool-Kumpel trifft, wie schon so oft in den letzten eineinhalb Jahren, nachdem der Kontakt völlig eingeschlafen war.« Erst jetzt dämmert mir, dass die Geschichte mit der Blondine vielleicht keine einmalige Sache ist. Ein entsetzter Laut kommt mir über die Lippen. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich derart ausnutzen lassen? »Dieser verfluchte Bastard! Arschloch … Das wird er noch bereuen!«
»Ich glaube, du hast gerade einen Nervenzusammenbruch«, beschwört Jack mich eindringlich und zwingt meine Hände, sich zu senken, anstatt weiter seinen Körper zu erforschen. Sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell, als müsse er sich beherrschen, meinem Drängen nicht einfach nachzugeben. Doch sein angespannter Gesichtsausdruck ist viel zu sanft, um unerträglich erregt zu wirken. Verflucht!
»Ich verstehe, dass du verwirrt bist, Hannah ...« – »Nein«, unterbreche ich ihn trotzig. Unsere Blicke verhaken sich, seine Augen flackern. Oh mein Gott, wie perfekt ist der Kerl eigentlich? Er will ganz einfach das Richtige tun, begreife ich. Das macht ihn noch anziehender. Ich drehe durch, wenn ich ihn nicht bekomme! Ganz langsam entziehe ich ihm meine Hände und presse mich an ihn. »Ich bin nicht verwirrt, Jack. Ich habe vermutlich schon lange nicht mehr so klar gesehen wie jetzt.«
Langsam, um ihm zu demonstrieren, dass ich mit Bedacht handle, stelle ich mich auf die Zehenspitzen und nähere mich wieder seinen Lippen. Ich kann den Moment in seinen Augen erkennen, in dem sein Widerstand bricht. Es ist der Augenblick, in dem ich seine Unterlippe ganz sanft zwischen die meinen ziehe und mein Atem ihn streichelt.
»Du warst vorhin im Büro also nicht einfach nur konzentriert …«, stellt er heiser fest. Seine Hände legen sich auf den Ansatz meines Pos. Oh ja, tiefer … Lockend lasse ich meine Zunge in seinen Mund gleiten, um ihn zu einer eindringlicheren Berührung zu ermuntern, und presse mich an seinen Unterkörper. Er ist bereits steinhart. »Und dich hat das Gestöhne mehr als wahnsinnig gemacht«, erwidere ich atemlos, als ich mich wieder von ihm löse. Als wären diese Feststellungen eine Vereinbarung, packt Jack mich an den Oberarmen und dreht uns geschickt herum. Ich keuche überrumpelt, als er mich gegen die Backsteinmauer drängt, sein Knie zwischen meine Schenkel schiebt und seine Hände aufreizend langsam meine nackten Beine hinaufgleiten. Der Druck seines Knies auf meine Scham und dass er die Führung übernimmt, fühlt sich unglaublich an. Ich erschaudere. Zum Glück habe ich vorhin nicht darauf bestanden, Feierabend zu machen!
»Mir ist klar, dass ich sowas wie die Rache an deinem Freund bin, aber wenn du das wirklich willst, ist es mir sowas von scheißegal«, murmelt Jack und küsst sich forsch über meinen Hals. Oh ja, das ist gut. Mein Körper vibriert vor Verlangen. Federleicht legt Jack seine Hände auf meine Brüste und massiert sie mit langsamem, kraftvollem Druck. Dass er mich nicht einfach schnell nimmt, treibt meine Sehnsucht nach ihm auf die Spitze. Ich stöhne leise. Diese Qual ist köstlich, denn ich weiß, dass ich am Ende davon erlöst werde. »Das hier ist kein Racheakt, sondern das Zugeständnis, das ich mir schon längst hätte machen sollen«, antworte ich keuchend. »Das ist gut«, murmelt er an meinem Ohr und knabbert an meinem Ohrläppchen. Leise stöhnend schließe ich die Augen und lege meinen Kopf zur Seite, um ihm Platz zu machen. Keine Ahnung, wie lange wir so dastehen und er mich mit seinen Händen und Lippen verwöhnt. Doch selbst wenn es nur ein paar Minuten sind, reichen sie aus, um mich schier um den Verstand zu bringen. In meiner Scheide zieht es verlangend. Es fühlt sich an, als bestünde ich nur noch aus Sehnsucht. Ich winde mich unter seinen Händen.
Als genieße Jack meine Qual und wolle mich noch weiter reizen, schiebt er seine Hüften nach vorn und reibt seinen harten Schwanz an meiner Scham. »Fick mich!«, keuche ich ungehalten.
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir genau das gewünscht habe, als du vorhin deine Schenkel zusammengepresst und sie aneinander gerieben hast«, antwortet Jack rau, packt mich unter den Beinen und hebt mich hoch. Bereits seinen harten Penis durch seine Jeans und meinen dünnen Slip an meinen Schamlippen zu spüren, fühlt sich unglaublich an. Mit rhythmischen Bewegungen imitiert er den Akt, den ich so sehr will. »Oh ja …« Automatisch schließe ich meine Beine um seine Hüften, um ihn noch enger an mich zu ziehen. Mein Stöhnen wird lauter. Wieviel Ansporn braucht der Kerl eigentlich noch? »Das ist gut … Sowas in der Art hat mir vorhin im Büro auch vorgeschwebt. Nur mit etwas weniger Kleidung …«
Читать дальше