Luise Adelgunde Victorie Gottsched - Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie

Здесь есть возможность читать онлайн «Luise Adelgunde Victorie Gottsched - Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nach der anonymen Veröffentlichung 1736 wird Luise Adelgunde Victorie Gottscheds
Pietisterey in Preußen sofort verboten. Die satirische Komödie kritisiert die Scheinheiligkeit der pietistischen Reformbewegung im preußischen Königsberg und gilt als eine der ersten Typenkomödien der frühen Aufklärungszeit. Die Ausgabe folgt der mutmaßlichen Originalausgabe von 1736. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel verwendet werden.

Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

FRAU GLAUBELEICHTIN. Luischen! Glaubst du wohl, daß dich hier der Herr Vetter je eher je lieber an den Herrn Liebmann verheyrathet wissen will? Antworte! ich bin gewiß versichert, daß es dir nicht in den Sinn kömmt.

JUNGFER LUISCHEN. Was würde es mir helffen, wenn ich gleich daran gedächte?

FRAU GLAUBELEICHTIN. So denckst du nicht mehr daran?

JUNGFER LUISCHEN. So wenig, als möglich ist.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Nun, Herr Bruder! da sehen sie es.

HERR WACKERMANN. Wie? sehen sie denn nicht, daß sie nur nicht das Hertz hat zu reden?

FRAU GLAUBELEICHTIN. Mein GOTT! wie eigensinnig sind sie! Luischen! ich sage es dir noch einmahl, und befehle es dir, sage uns deine rechte Meynung.

JUNGFER LUISCHEN. Mama! wenn ich sähe, daß es ihnen ein Ernst wäre, mich zu verheyrathen, so wollte ich ihnen gantz gerne meine rechte Meynung sagen: Da ich aber weiß, daß dieß nicht ist; so ists unnöthig, ihnen meine Gedancken zu entdecken.

[31]HERR WACKERMANN. Nun! da hören sie es.

FRAU GLAUBELEICHTIN. So! so! du bist sehr vorsichtig, wie ich sehe. Erkläre dich, und sage uns deine Meynung.

JUNGFER LUISCHEN. Ich darf nicht.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Wie? du darffst nicht?

JUNGFER LUISCHEN. Nein, Mama! sie möchten böse werden.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Ach! ich verstehe dich nur gar zu wohl, du Raben-Aas! Du willst deine eigene Schande nur nicht bekennen. Der Liebmann ist dir ans Hertze gewachsen. Alle die heiligen Leute, welche bey mir aus und eingehen; alle die Frauen, welche wider die Orthodoxie und für die Gnade so sehr eifern; alle die bedeuten nichts bey dir gegen deinen Liebmann. Das ist der Gegenstand deiner irrdischen Lüste, welche im Hertzen herrschen; das sind die Gedancken, womit du umgehst, an statt, daß du höhern Dingen nachstreben, und die heiligen Bücher, welche man dir in die Hände liefert, geniessen solltest. Hast du wohl schon das geringste in dem Buche gelesen, was ich dir gab?

JUNGFER LUISCHEN. Ja, Mama! aber – – –

FRAU GLAUBELEICHTIN. Nun! was aber?

JUNGFER LUISCHEN. Der blosse Titel des Buchs kömmt mir schon so grob und eifrig vor, daß ich das Werck unmöglich werde lesen können? Und was lerne ich auch daraus?

FRAU GLAUBELEICHTIN. Was du daraus lernst? du dummes Thier!

HERR WACKERMANN. O schön! das nennt man Sanfftmuth und Liebe!

FRAU GLAUBELEICHTIN. Daraus lernst du, was die [32]Wittenberger für gefährliche und der wahren innern Religion schädliche Leute sind.

HERR WACKERMANN. Gut! das nennt man das Christenthum!

FRAU GLAUBELEICHTIN. Welche die Sittenlehre verderben; die Sitten selbst verkehren, den gantzen innern Menschen zernichten, und die Liebe zu GOtt nicht dulden können.

HERR WACKERMANN. Mein GOtt! was Liebe und Sanfftmuth!

JUNGFER LUISCHEN. Aber liebe Mama – – –

FRAU GLAUBELEICHTIN. Nun?

JUNGFER LUISCHEN. Was brauch ichs, die Orthodoxen zu kennen?

FRAU GLAUBELEICHTIN. Wie? du ungelerniges Thier? Christus in uns; die Freyheit der Kinder GOttes; die Gesetze der Liebe; der unumstößliche Grund des gantzen Christenthums; die unbefleckte Lauterkeit des Hertzens; ist dir das alles gleich viel?

HERR WACKERMANN. Potz tausend, Frau Schwester! wo nehmen sie alles das schöne Zeug her? das sind ja Wörter, womit man vier Theologische Responsaausspicken könnte.

JUNGFER LUISCHEN. Behüte mich GOtt dafür, Mama. Ich verehre alles das, als heilige Sachen; aber ich sehe nicht, was ich mich drein zu mischen habe; und ob überhaupt ein Frauenzimmer – – – –

HERR WACKERMANN. Warhafftig, sie hat recht! und wenn ihr wollt, daß sie das alles wissen soll; so müßt ihr sie nach Wittenberg oder Rostockschicken.

FRAU GLAUBELEICHTIN. A ha! Du siehst nicht? dein [33]Liebmann hindert dich ohne Zweifel daran! Nun, es ist schon gut! weil du so gerne verheyrathet seyn willst; so kan es noch eher geschehen, als du denckest; aber nicht mit deinem Liebmann, das berichte ich dir.

JUNGFER LUISCHEN. Ach, Mama!

FRAU GLAUBELEICHTIN. Bekümmere dich nicht! man hat mir einen jungen Menschen vorgeschlagen, der sich viel besser für dich schickt, als Liebmann. ich werde darauf dencken. Itzt kannst du gehen; aber schicke mir Cathrinen her.

JUNGFER LUISCHEN. O mein GOtt! (Geht ab.)

Sechster Auftritt.

Frau Glaubeleichtin, Herr Wackermann, Cathrine.

HERR WACKERMANN. Sie sehen also wohl, daß ich recht habe.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Ja, ich sehe, daß sie sich um meine Sachen ein wenig zu sehr bekümmern: Sie könnten mich mit meinen Kindern nur zu frieden lassen, wenns ihnen beliebt.

HERR WACKERMANN. Wie? soll denn der arme Liebmann gar nichts zu hoffen haben?

FRAU GLAUBELEICHTIN. Gantz und gar nichts! Cathrine, vergiß nicht den Herrn Scheinfromm zu mir zu bitten.

HERR WACKERMANN. Ist ers vielleicht, der ihnen den jungen Menschen zum Schwieger-Sohne vorgeschlagen hat?

FRAU GLAUBELEICHTIN. Was geht es ihnen an? Ja, er ists, [34]wenn sie es wissen wollen; geben sie sich nur zu frieden. Ich weiß schon, was ich zu thun habe. Und damit ich sie nur mit einem mahle stumm mache: So kan die Hochzeit vielleicht noch heute vor sich gehen.

HERR WACKERMANN. Ich seh es freylich wohl, daß sie lieber dem Rathe ihrer frommen Brüder folgen wollen, als dem meinigen. Denn deren Eingebungen sind von GOtt; alles, was sie sagen, sind lauter Orakel; die Wahrheit redet nur durch ihren Mund; Wir andere sind alle dumm und närrisch.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Gut, gut! da sind wir auf einer andern Materie. Fahren sie fort, wenn sie belieben; nun will ich ihnen gerne zuhören.

HERR WACKERMANN. In Wahrheit, Frau Schwester! sie haben von ihrer Aufführung schlechte Ehre in der Welt. Sie thäten viel besser, wenn sies wie andere Frauens machten, die sie kennen; welche, ohngeacht sie sehr klug sind, sich dennoch eine Ehre daraus machen, von den Religions-Streitigkeiten nichts zu wissen. Wozu Hencker stecken sie denn immer mit allerley Weibern und Pietisten zusammen, mit welchen sie die Theologischen Facultäten, die Schrifften der Wittenberger und Rostocker, und sonst hundert andere Dinge, davon sie nichts verstehen, verachten oder loben? Was würde doch die Welt sagen, wenn sie sich eben so in die Juristerey mischen wollten, als in die Theologie? Würde man sie nicht auslachen?

FRAU GLAUBELEICHTIN. Sie müssen uns für sehr dumm halten.

HERR WACKERMANN. Für dumm? Nein! Sie wissen alles, was sie wissen sollen: Nehen, stricken, sticken, und viele [35]andere Sachen, die ihrem Geschlechte zukommen. Sie haben auch Verstand; und ich glaube, daß sie mehr haben, als viele andere Frauen, ja, als viele Männer: Aber von der Theologie wissen sie nichts.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Und warum nicht? Vielleicht weil ich nicht in Rostock studiret habe? Giebt denn der schwarze Priester-Rock und Mantel diese Gelehrsamkeit? Muß man denn so gar gelehrt seyn, um die Geheimnisse und Grund-Sätze der Religion zu wissen? und die Sätze von dem innern Funcken, von der Versenckung der Seelen in GOtt, von der Unmöglichkeit, daß ein Wiedergebohrnersündigen könne, einzusehen? Ach, Herr Bruder! wer die Bücher von unsern Herrengelesen hat, der versteht von der Theologie viel mehr, als sie dencken. Fragen sie nur Cathrinen.

CATHRINE. Ja, gewiß! Ich habe zwar nicht so viel Verstand, als Frau Glaubeleichtin, daß ich die Theologie so gut fassen könnte; aber so viel getraue ich mir doch zu, daß ich ein Advocat beym Hof-Gerichte seyn könnte.

HERR WACKERMANN. Ha! ich sehe, daß sie alle beyde sehr viel verstehen. Aber woher wissen sie, daß das, was sie behaupten, wahr oder falsch sey? Denn darauf kömmts an.

FRAU GLAUBELEICHTIN. Woher ichs weiß? das ist eine artige Frage! Weiß ichs nicht aus Spenern, Taulern, Francken, und Jacob Böhmen, deren Schrifften mir unsere Herren gegeben haben? Cathrine! antworte ihm doch.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Komödie» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x