Oliver Auge - Kiel in der Geschichte

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Kiel ist vielfältig: alte Hansestadt, Residenzstadt, Universitätsstadt, Arbeiterstadt, Sailing City, Landeshauptstadt – Großstadt. Kenntnisreich vermittelt Oliver Auge ein farbiges Bild einer Stadt mit Geschichte, Lebensqualität – und Zukunft. Tauchen Sie ein in eine abwechslungsreiche Stadtbiografie, so facettenreich und lebendig wie Kiel, seine Geschichte und seine Menschen.

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Eine weitere Besonderheit der Stadt war – und ist bis heute – der Kieler Umschlag, der hier seit dem 15. Jahrhundert einmal im Jahr stattfindet. Der Umschlag entwickelte sich bald zum zentralen Geldmarkt für Schleswig-Holstein und den ganzen westlichen Ostseebereich und machte Kiel auf diese Weise noch bis ins 19. Jahrhundert hinein überregional bekannt. Ausführlicher wird darauf im vierten Kapitel eingegangen.

Ebenso wurde der Frieden nach Kiel benannt, der hier am 14. Januar 1814 zwischen den Kriegsparteien Schweden und Großbritannien einer- und Dänemark andererseits geschlossen wurde und eine Neuordnung Nordeuropas beinhaltete, der zufolge Norwegen, seit 1387 mit Dänemark gemeinsam regiert, an Schweden fiel und Helgoland bei Großbritannien verblieb, während Dänemark als europäische Macht aus dem Konzert der Großen ausschied und fortan den Part eines Klein-, aber immer noch Vielvölkerstaates spielte. Der Kieler Frieden gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur erst 1905 realisierten Souveränität Norwegens, weil sich das Land damals seine Verfassung erstritt.

Für eine überregionale Bekanntheit Kiels sorgten zudem die nachweislich seit ca. 1790 nach Kiel benannten Sprotten, die im 19. Jahrhundert massenweise im Stadtteil Ellerbek, aber auch in Eckernförde angelandet und verarbeitet wurden. Außerdem wurde Kiel natürlich bekannt durch den vor allem zu Zeiten allgemeiner Marinebegeisterung zum Modetrend gewordenen Kieler Anzug mit seinem dunkelblauen, viereckigen Exerzierkragen samt drei weißen Streifen und Schlips zusammen mit Hose bzw. Rock. Die Comic-Figur Donald Duck trägt nach wie vor einen solchen in zahllosen Enten-Abenteuern.

Mit den »Kieler Blättern« etablierte eine Gruppe namhafter Professoren der Christian-Albrechts-Universität, allen voran Friedrich Christoph Dahlmann (*1785; †1860), Niels Nikolaus Falck (*1784; †1850) sowie Franz Hermann Hegewisch (*1783; †1865), ab 1815 ein wissenschaftlich-politisches Publikationsorgan, das seinerzeit seines liberalen und gemäßigt nationalen Inhalts wegen in Schleswig-Holstein und in ganz Deutschland eine positive Aufnahme fand. Die »Kieler Blätter« wurden wegen der strengen Zensur nach den Karlsbader Beschlüssen von 1819 in »Kieler Beyträge« umbenannt und noch bis 1821 in Schleswig gedruckt.

In enger Verbindung zu den »Kieler Blättern« stand die Kieler Universität, die seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts infolge einer Reform eine neue Blüte erlebte und sich im Kontext der Aufklärung zum geistig-kulturellen Zentrum des ganzen Landes entwickelte. Durch ihre Angehörigen, die in größerer Zahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts politisch aktiv und mehrheitlich prodeutsch gestimmt waren, wurde sie zum Sprachrohr im immer heftiger geführten nationalen Diskurs der Zeit. Nicht von ungefähr erfolgte die Ausrufung einer Provisorischen Regierung zu Beginn der Schleswig-Holsteinischen Erhebung in der Nacht vom 23. auf den 24. März 1848 gerade hier in Kiel: Kiel stand im Mittelpunkt der vorausgehenden und folgenden Geschehnisse. Erklärtes Ziel war die Etablierung einer konstitutionellen Verfassung, eine allgemeine Volksbewaffnung und der Eintritt auch Schleswigs in den Deutschen Bund. Um nicht den Anschein einer Revolution zu erwecken, wie sie sich damals in anderen Regionen Deutschlands und Europas in teils heftiger Form abspielte, wurde die Absetzung des dänischen Königs als Landesherr nicht eigens als Absicht formuliert. Vor der Proklamation war bereits ein Bürgerverein unter Vorsitz des linksliberal orientierten Juristen und Verlegers Theodor Olshausen (*1802; †1862) gegründet worden, der Presse- und Versammlungsfreiheit forderte. Am 20. März erfolgte die Aufstellung einer Bürgergarde. Schon am Morgen des 24. März 1848 fuhr ein Sonderzug von Kiel zur Garnisonsstadt Rendsburg, um diese »im Handstreich« zu nehmen. An der Aktion hatten sich auch Kieler Studenten als Freiwillige beteiligen wollen, doch verpassten sie die Abfahrt des Zuges. Nach der erfolgreichen Einnahme Rendsburgs verlegte die neu ausgerufene Provisorische Regierung am 25. März ihren Sitz dorthin aus Angst vor einem dänischen Angriff auf Kiel von See aus. Tatsächlich blockierte die dänische Korvette »Galathea« in der Folgezeit den Hafen Kiels. Ein Kaperversuch am 20./21. Mai 1848 scheiterte, weshalb die Blockade noch bis zum September dauerte. Zu diesem Zeitpunkt tagte bereits die konstituierende Landesversammlung, natürlich in Kiel, die nach dem seinerzeit freiesten und demokratischsten Wahlrecht ganz Deutschlands gewählt worden war, zur Ausarbeitung einer Verfassung für Schleswig und Holstein. Für Kiel als Tagungsort hatte man sich entschieden, weil die Versammlung bewusst unabhängig von der in Rendsburg sitzenden Regierung arbeiten sollte und weil sich Schleswig, das als weiterer Tagungsort in Frage kam, zu nah an der damaligen Kampflinie befand. Die Landesversammlung war am 15. August 1848 feierlich in der Kieler Nikolaikirche eröffnet worden und tagte seither mit ihren über 100 Abgeordneten in der ehemaligen Schlosskirche. Im September legte die Versammlung dann den Entwurf der modernsten und liberalsten Verfassung ganz Deutschlands vor. Zeitgleich vollzog sich auch auf der kommunalen Ebene eine Liberalisierung und Demokratisierung der Kieler Stadtverfassung. Indes führte das Scheitern der Erhebung ab dem Spätsommer des Jahres 1850 zur Zurücknahme dieser kommunalen Reformen; auch die Verfassung geriet über das Stadium eines Entwurfs nicht hinaus.

Spielte die konstituierende Versammlung in Kiel durch die skizzierten Vorgänge also eine demokratische Vorreiterrolle im Revolutionsgeschehen 1848/49, so wurde die Stadt durch den Matrosenaufstand, dem Ausgangspunkt der deutschen Novemberrevolution 1918, noch weitaus mehr zu einem Geburtsort der Demokratie in Deutschland. Der Erste Weltkrieg führte bekanntlich zu enormen Versorgungsengpässen an der »Heimatfront«, was vor allem für die Arbeiterschaft und ihre Familien schwerwiegende Folgen zeitigte. Je länger der Krieg dauerte, ohne zum erhofften Sieg zu führen, desto mehr kam es zu Hungerunruhen, in Kiel unter anderem im Juni und im Oktober 1916.

Ende März 1917 legten zudem die Kieler Werftarbeiter die Arbeit nieder – ein Ausstand, der als reiner Hungerkrawall begann und zum politischen Streik wurde. Die über 4000 Arbeiter, die damals in den Streik traten, forderten nicht nur eine gerechtere Nahrungsmittelversorgung, sondern auch mehr Rechte für sich. Die Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) und die Gewerkschaften spielten dabei als Interessensvertreter der Arbeiterschaft nur eine Nebenrolle. Vielmehr waren vor allem Mitglieder der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD), die sich 1916 von der MSPD abgespalten hatten, in die Proteste involviert. Insbesondere in der kriegswichtigen Torpedowerkstatt in Friedrichsort waren sie aktiv.

Ende Januar 1918 traten dann 30 000 Arbeiter in den Ausstand, nachdem ihre Vertrauensleute zum Heer einberufen worden waren. Auf dem Wilhelmplatz fand eine Massenkundgebung statt, auf der konkrete politische Forderungen formuliert wurden. Unter anderem sollte ein Friedensschluss nicht länger von Annexionen oder Entschädigungen abhängig gemacht werden. Auch wurde die Einberufung des Reichstages, der seit Kriegsbeginn nicht mehr getagt hatte, und seine Einbeziehung in die Friedensverhandlungen verlangt, ebenso eine Reform der Volksernährung und eine Auflösung des hochkonservativen Preußischen Abgeordnetenhauses samt Neuwahlen. Überdies war von einer Aufhebung des Belagerungszustandes und der Freilassung aller politischen Gefangenen die Rede, und die Vertrauensmänner sollten nicht mehr zum Heeresdienst herangezogen werden können. Dieser Forderungskatalog blieb zunächst unerfüllt, und so machte sich im Verlauf des weiteren Jahres in der Kieler Arbeiterschaft insgesamt eine – gut organisierte – Stimmung breit, die von einer Befürwortung des Friedensprogramms des US-amerikanischen Präsidenten Wilson (*1856; †1924) bei gleichzeitigem Vertrauensverlust in die eigene Heeres- und Marineführung gekennzeichnet war.

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