Georg Renöckl - Paris abseits der Pfade (Jumboband)

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Wer sich in der meistbesuchten Stadt der Welt dabei verausgabt, touristische «Musts» abzuhaken, versäumt das Wesentliche: Paris ist die Wiege und die Welthauptstadt des Flanierens, jede Ecke eine Einladung zum Straßenrausch. Brechen Sie mit dem Autor zu einer urbanen Wanderung durch Paris auf. Im einst proletarischen Osten lädt die Grande Dame des französischen Krimis zum Spaziergang rund um ein altes Hafenbecken ein und erzählt von den dunklen Geheimnissen verborgener Dörfer im Häusermeer. Die Pinselstriche eines der Gründerväter der französischen Street-Art werden zu Wegmarkierungen in den einstigen Arbeitervorstädten Belleville und Ménilmontant. Generationen von Studenten, Künstlern und Intellektuellen prägten den Süden, legendäre Warenhäuser und Kulturtanker den goldenen Westen der Stadt. Doch Paris ist nie museal – die Weltstadt begreift sich heute einmal mehr als Labor für die Zukunft des urbanen Lebens.

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Speicher

Vorbei an den Zirkus- und Schauspielschülern, die ungerührt von den Passanten vor sich hin proben, gehe ich über die Rue Riquet zurück zum Bassin de la Villette, das optisch von den symmetrischen Gebäuden der Magasins généraux , ehemaligen Mehl- und Getreidespeichern, abgeschlossen wird. Das Gebäude auf „meiner“ Seite hat zwar die gleiche Form wie sein Zwilling gegenüber, der aus dem neunzehnten Jahrhundert stammt, ist aber ein moderner Bau: Ein Brand zerstörte das originale Gebäude in den 1980er-Jahren. Es war nicht nur eine materielle Katastrophe: Die Speicher waren in den Jahren zuvor von Künstlern genützt worden, die sich dort mit Einverständnis der Stadtverwaltung Ateliers eingerichtet hatten. Jahrelang hatten sie auf den schlechten Zustand der Gebäude aufmerksam gemacht, bis es eines Tages zu spät war. Das Feuer vernichtete die Ateliers und zahlreiche Kunstwerke. Die Künstler, von denen manche bei dem Brand ihr Lebenswerk verloren hatten, sind nicht wiedergekommen. Der moderne Bau am Quai de la Seine ist heute eine Jugendherberge, sein Zwilling gegenüber ein Studentenheim. Ein paar Schritte mache ich noch stadtauswärts am Wasser, das nun nicht mehr Bassin de la Villette heißt, sondern bereits Canal de l’Ourcq. Mir ist ein Lastkahn aufgefallen, der offenbar eine Buchhandlung ist, eine Kombination, die ich so noch nie gesehen habe. Was kein Wunder ist, wie mir ein paar Augenblicke später Didier Delamare erklärt, der hier seit zwei Jahren mit seinen Büchern vor Anker liegt. Außer in London gibt es so etwas nämlich nicht in Europa. L’eau et les rêves („Das Wasser und die Träume“) nennt er seinen alten Kahn, in dem vor allem die Reise- und die Krimiabteilung gut ausgestattet sind, mir fallen auch die schönen Kinderbücher auf.

Zugbrücke

Es wird Zeit, das Ufer zu wechseln. Über die letzte Pariser Zugbrücke, ein längst denkmalgeschütztes Kleinod aus dem neunzehntes Jahrhundert, spaziere ich zum Quai de la Loire. Es lohnt sich, falls gerade ein Boot auf die Brücke zufährt, kurz zu warten und zuzusehen, wie das gut in Schuss gehaltene technische Denkmal nach wie vor seinen Dienst tut, doch ich will nicht zu spät zu meinem Rendezvous auf der Terrasse der Paname Brewing Company kommen, eines Bierlokals gleich beim Studentenheim: Dominique Manotti erwartet mich dort. Die beinahe zerbrechlich wirkende Autorin gewinnt mit ihren ungemein dichten, harten, in rasantem Tempo erzählten Büchern Preis um Preis. Sie führt ihre atemlosen Leser in ein dunkles, gewalttätiges Universum, in dem nur heftige Liebe und deftiges Essen für sinnliche Lichtblitze sorgen. Happy End geht sich meistens keines aus, da ihre Ermittler oft an gut vernetzte Großmeister des Verbrechens geraten und nicht selten unmittelbar vor der Enthüllung von ihren Fällen abgezogen werden. Manotti schreibt zwar fiktionale, aber keineswegs unrealistische Geschichten. Die detailreich geschilderten Hintergründe der Fälle sind penibel recherchiert. Die Romanautorin warbis zu ihrer Pensionierung Universitätsdozentin für Wirtschaftsgeschichte und verfügt über ein stupendes Wissen um die wirtschaftlichen Hintergründe, die das Zeitgeschehen entscheidend beeinflussen. So auch in „Schwarzes Gold“, ihrem jüngsten Buch, über das wir bei einem kleinen Schwarzen mit herrlichem Blick über das Bassin de la Villette plaudern. Sie verknüpft in dem in Marseille spielenden Roman die erste Ölkrise zu Beginn der 1970er-Jahre mit dem organisierten Drogenhandel der „French Connection“ und den Morden des Mossad, der damals die „Liste Golda Meir“ abarbeitete und weltweit palästinensische Terroristen liquidierte. In dem fesselnden Roman erzählt sie sozusagen im Nachhinein den ersten Fall ihres bewährten Kommissars Théo Daquin, eines schwulen Hünen, der sich auf die Auswahl des genau zum jeweiligen Anlass passenden Hemds genauso gut versteht wie auf das nötigenfalls mit dem Schlagring geführte Verhör.

Dominique Manotti Auf die Idee einen homosexuellen flic ermitteln zu lassen - фото 10

Dominique Manotti

Auf die Idee, einen homosexuellen flic ermitteln zu lassen, kam Manotti bei den Vorarbeiten zu ihrem ersten Roman Sombre Sentier („Hartes Pflaster“). Dieser spielt im ausschließlich männlichen Milieu der damals vor allem aus der Türkei stammenden Schneider, die den Pariser Textilsektor am Laufen hielten. Manotti war als junge Dozentin auch Spitzengewerkschafterin und setzte sich für die Rechte der türkischen Migranten ein. Mittérrands Wahlsieg 1981 bedeutete für sie einen Schock: Als ihr klar wurde, dass der Sieg der Linken keineswegs der Sieg ihrer Ideale war und sie von den smarten, machtbewussten Leuten Mittérrands um die Früchte ihres Einsatzes betrogen werden sollte, schmiss sie in der Gewerkschaft alles hin und begann, ihren Roman zu schreiben. Ein Glück für ihre Leser, doch für sie war die Verwandlung von der kämpferischen Gewerkschafterin zur Autorin mit einer schweren persönlichen Krise verbunden – immerhin war ein Gutteil der Achtzigstundenwoche, die sie damals hatte, ihrem sozialpolitischen Engagement geschuldet. Sie arbeitete sich dann als Autorin an den Mittérrand-Jahren ab, die in ihren Romanen von Machtmissbrauch und den Verlockungen des schnellen Geldes gezeichnet sind. Als literarische Rache will sie ihre Bücher aber nicht verstanden wissen: „Ich habe ganz einfach zu erzählen begonnen, um nicht alles zu verlieren.“

Dominique Manotti ist, anders als ihre Bücher, eine heitere Frau, die voll positiver Energie steckt. Sie scheint zu bedauern, dass wir uns zum Kaffee treffen: „Das Bier, das die hier brauen, ist so gut!“, und schwärmt von ihrem Viertel. Die Rotonde etwa, die wir von der Terrasse aus gut sehen können, war in den 1970er-Jahren noch völlig versteckt: „Das war ein Busbahnhof für portugiesische Arbeiter, man sah das Gebäude so gut wie nie, weil stets Busse rundherum parkten“, erzählt sie. Für sie waren es vor allem die 2005 eröffneten Kinos, die die Verwandlung des Viertels einleiteten. Marin Karmitz, dessen Initialen auf den Kinos stehen, ein einstiger Maoist, ist heute einer der vier großen Pariser Kinobetreiber. Der Sohn rumänisch-jüdischer Migranten und erfolgreiche Filmproduzent verstand es, mit den Bürgerinitiativen und Vereinen, die es damals bereits im vom Drogenhandel geplagten Viertel gab, zusammenzuarbeiten, sodass er sein Projekt umsetzen konnte, ohne auf Widerstand zu stoßen – für Dominique Manotti, die die Lust der Pariser am Widerspruch kennt wie kaum jemand, keine Kleinigkeit.

Wir brechen auf und verlassen das Hafenbecken durch die Rue de Crimée. Beim Überqueren der Avenue Jean Jaurès bin ich wieder einmal über die Schlangen erstaunt, die es in Paris vor den Bäckereien gibt, und über die Vielfalt des Angebots, die schönen Auslagen, das pralle Straßenleben. „Das verdanken wir Haussmann“, erklärt die Wirtschaftshistorikerin. „Napoléon III. wollte seine Hauptstadt als Spektakel inszeniert haben. Haussmann hat das umgesetzt, und darum sind die Häuser aus dieser Zeit nach wie vor so gut zum Präsentieren geeignet. Aber es gibt auch das Leben hinter den schönen Fassaden.“ Was Manotti damit meint, zeigt sie mir in der Rue de Crimée Nummer 93. Wir gehen durch ein unscheinbares Tor in einen unscheinbaren Innenhof – und stehen vor einer prächtigen Kirche aus Holz und Backsteinen, deren Existenz man von der Straße aus nie erahnt hätte. Es handelt sich um eine russisch-orthodoxe Kirche, die vor dem Ersten Weltkrieg von deutschen Lutheranern erbaut wurde. Manotti, die nicht mehr gerne Stufen steigt, lässt mich allein das Innere betreten. Die Kirche ist opulent geschmückt, die Luft mit Weihrauch gesättigt, ein Priester mit Rauschebart in schwarzer Soutane und eine Frau sind ins Gespräch vertieft. Ich will nicht stören und ziehe mich wieder zurück.

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