Albert T. Fischer - Schweizer Tobak

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1912 reicht die junge BWL-Studentin Clara Wirth ihre Dissertation über Kinderarbeit ein. Ihr Einsatz für die Kinder findet keinerlei Würdigung. Jahrzehnte später prägt eine bierselige Studentenrunde den Namen Schmauchtal für die Gegend, in der einst Kinder nachts Tabakblätter ausrippten. Andreas Werth aus diesem Kreis kehrt nach dem Ende seines Berufslebens in die Schweiz zurück, erinnert sich an 'Schmauchtal' und beginnt mit Nachforschungen. Was er aufdeckt, führt ihn direkt zur Arbeit von Clara Wirth und erstaunlichen Familiengeheimnissen.

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Zum Schluss der ordentlichen Geschäfte hatte der Präsident jovial und gut gelaunt – alle seine Traktanden und Vorschläge waren glatt über die Bühne gegangen – seine lieben Freunde eingeladen, noch ein paar Stunden zu bleiben und bei einem Glas Wein oder gar einem guten Fischteller einen gemütlichen Abend zu verbringen. Leider müsse er bitten, das Rauchen zu unterlassen, das sei auch für ihn eine Strafe und für die Region ganz besonders, doch es sei nun mal Gesetz und daran müssten sich alle halten. Für ein paar Züge sei im Freien ja noch immer genug frische Luft vorhanden und so gäbe es keinen Grund, die gemütliche Runde vorzeitig zu verlassen.

André sass mit sieben anderen Personen am runden Tisch. Alle kannten sich, André stellte sich vor und die Leute prosteten ihm zu. Sie nahmen das Thema des Präsidenten auf und verbreiteten sich über die idiotische Einschränkung persönlicher Freiheit durch das Rauchverbot. Ausser André verteidigte nur Marietta, von Beruf Krankenschwester – Pflegefachfrau, korrigierte sie ihre mit am Tisch sitzende Mutter – diese Freiheitsberaubung. Sie meinte, am Sinn der Sicherheitsgurte im Auto und am Pariser gegen Aids zweifle auch niemand, warum denn an der Einschränkung gegen das Rauchen? Nach wie vor gäbe es sinnigerweise noch immer kein Gesetz, das den Männern den Pariser zwingend vorschreibe, meinte ein sich besonders witzig findender Tischgenosse und erntete damit tatsächlich die lachende und schenkelklopfende Zustimmung fast der ganzen Runde.

Ungerührt meinte die Pflegerin, 400.000 Eidgenossinnen und Eidgenossen litten gegenwärtig an chronischem Raucherhusten und die Chance, sie später, an einer schlimmen Krankheit leidend, teuer durchpäppeln zu müssen, um sie zuletzt doch richtiggehend krepieren zu sehen, sei ziemlich gross. Nun, für sie und das ganze Krankheitswesen wäre das immerhin Arbeitsbeschaffung, aber sie selbst könne sich ein weniger leidvolles Lebensende vorstellen, ganz zu schweigen von den Kosten, die die Gesellschaft zu tragen habe, dem Schaden und dem Leid, das unzählige Familien, insbesondere den Kindern, zugemutet würde.

Die volle Ladung kam an. Niemand ausser vielleicht den Eltern hätte der zierlich wirkenden Frau eine solche Breitseite zugetraut. Doch die Runde fasste sich schnell. Ja, ja, die Leute würden auch sonst irgendwie leidend sterben, weil sie zu viel assen, sich zu wenig bewegten oder sich zu Tode soffen, was weit schlimmer sei und ganze Familien zerstöre. Die Aufregung sei doch völlig überzogen. Selbstverständlich müsse man mit dem Tabakgenuss umsichtig umgehen, niemand liebe einen Zigarrenraucher beim Mittagessen. Das sei wie mit dem Genuss von Wein, niemand wolle doch bestreiten, dass dieser eine gute Mahlzeit aufwerte. Marietta meinte dazu, das sei nicht das Problem. Beim Wein müssten nicht alle mittrinken und das Wasser aus der Röhre sei damit nicht versaut. Die Luft im Umfeld der Raucher schon. Zudem sei ihr letzthin eine Frau nachgerannt und habe sie unflätig beschimpft, weil sie das Papierchen eines Karamells unbeabsichtigt verloren hatte. Zigarettenstummel aber lägen zu Millionen herum und kein Mensch rege sich darüber auf.

Jetzt war das Mass voll. Selbst ihre Eltern zogen über Marietta her. Sie sei eine Fanatikerin und predige wie eine Sektiererin, wie könne sie nur alle rauchenden Menschen zu Umweltverschmutzern stempeln! Aber so seien sie eben alle, diese anmassenden Besserwisser und Sektierer, die keinen Sinn für die kleinen Freuden im Leben hätten. Es sei doch auch etwas, das Leben zu geniessen, nicht nur immer zu arbeiten und sich nie einem auch nur kleinen Laster hinzugeben. Man sage ja, die Summe aller Laster sei bei allen Menschen gleich, welches denn nun ihr Laster wäre.

Zugegeben, sie liebe es auch, das Leben zu geniessen, sie verstehe aber darunter mehr als das süchtige Inhalieren von stinkendem Rauch, entgegnete sie, und argumentierte: «Mein Laster ist es, dummes Geschwätz, wenn möglich, abzublocken oder mir mindestens nicht anzuhören.» Jedermann sei freundlich eingeladen, mit ihr die lungenkotzenden Schwerkranken zu besuchen und einmal richtig mitzubekommen, wie genussvoll dieses Lebensende sein könne. Wirklich, das seien dann die kleinen Freuden der letzten zwei, drei Jahre.

Marietta stand auf, wünschte allen einen schönen Abend und ging. Jetzt begannen die Eltern, ihre Tochter in Schutz zu nehmen. Sie meine es nicht so böse und sei doch eine liebevolle und einfühlsame Pflegerin. Sie bekomme immer wieder liebe Briefe von Patienten. Wahrscheinlich hätte sie sich hier provoziert gefühlt und es gar nicht so ernst gemeint. Die zwei anderen am Tisch sitzenden Paare beruhigten sich.

André hatte seine Zweifel, aber keine Lust, das Gespräch weiterzuführen, er befürchtete, die Runde auch vorzeitig verlassen zu müssen. Er blieb, bestellte sich ein Glas Wein und einen Teller mit Pommes frites und Schnitzel. Er nahm an der für eine Weile munter plätschernden Unterhaltung teil und erzählte auf ein paar neugierige Fragen hin, dass er Lehrer in Frankreich gewesen und wie er nun neu zum Segler geworden war.

Ohne es zu wollen, führte seine Geschichte in eine Richtung, die er nicht erwartet hatte. Inhalt und Ergebnis wurden ihm erst im Nachhinein, zurück in seinem Haus, richtig bewusst.

Seine Tischgenossen liessen kein gutes Haar an Land und Leuten, die ihn während über 30 Jahren ein mehr oder weniger gutes Leben hatten leben lassen.

Er hielt sich nicht für übertrieben frankophil und hatte sich nie Illusionen über die Probleme der Franzosen, ihrer Nation, die sie noch immer als «gross» erlebten und ihrer Republik gemacht, die nicht immer gefestigt erschien. Dieses Volk liess sich nicht leicht regieren, es ging auf die Strasse, um die Zähne zu zeigen, aber auch, um seinen Stolz vorzuführen, um zu jubeln und zu tanzen.

Auch er hatte die Europäische Union nicht nur als Erfolgsprojekt erlebt, aber gab es dazu eine einigermassen bessere Alternative? War es nicht die einzige Möglichkeit, um aus den sich seit Jahrhunderten mehrfach zerstrittenen und immer wieder blutig bekämpften Feinden Freunde und Partner zu machen? Gab es eine andere Lösung für Europa, um sich gegen die grossen Mächte dieser Welt durchzusetzen oder sich zumindest Gehör zu verschaffen?

Was wussten diese arroganten Schweizer schon von den grässlichen Verletzungen, die unzählige Kriege diesen Völkern und Menschen beigebracht hatten? Was wussten sie über die kulturellen und materiellen Verluste, die beinahe jede Generation hatte hinnehmen müssen? Jetzt versuchte man, sich zusammenzuraufen, gemeinsam eine prosperierende Zukunft in Frieden aufzubauen. Was waren schon die bekannten Unzulänglichkeiten im Hinblick auf die Chancen für die Zukunft! Die Europäische Union war ein Hoffnungsträger für einen friedvollen Kontinent, auf dem keine Diktatoren mehr Platz hatten.

Doch seine Gesprächspartner liessen das alles nicht gelten. Sie reduzierten Frankreich auf eine unfähige Gesellschaft und Europa auf ein nicht funktionierendes, wirtschaftlich nicht steuerbares Gebilde ehrgeiziger Politiker und Bürokraten. Sie wollten darin nur einen undurchsichtigen, Milliarden verschlingenden, über seine Verhältnisse lebenden, unweigerlich dem Untergang bestimmten Moloch sehen.

Es blieb im Gespräch nicht beim einfachen Vergleich unterschiedlicher Traditionen, Mentalitäten und Systeme. Franzosen waren für die Leute am Tisch faul, unzuverlässig, oberflächlich, wurstig und arrogant.

Im Zweiten Weltkrieg rannten sie offenbar einfach feige davon und zogen hinter dem Schild der Amerikaner wieder in ihre Häuser, Dörfer und Städte zurück, zurück zu ihren Cabarets mit den leichten, lasziven Flittchen. Bestenfalls fürs Bett geeignet, lachte eine Frau. Eine andere, aus Basel stammende und mit einem Gemüsehändler verheiratete junge Frau am Tisch meinte, sie kenne die Franzosen, Männlein und Weiblein zur Genüge. Tausende dieser Waggis kämen jeden Morgen, um in Basel zu arbeiten, nicht nur in der Chemie, sondern überall, als Markt- und Putzfrauen, Verkäuferinnen, Coiffeusen, Bau- und Hilfsarbeiter und alle seien ein wenig grobschlächtig und schwer von Begriff, Deppen eben.

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