Hanno Millesi - Die vier Weltteile

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Zwei Erwachsene, vier Kinder, ein Museum mit klassischen Gemälden: Was als gewöhnlicher Ausflug beginnt, wird von einem Anschlag im Foyer des Gebäudes durchbrochen. Gemeinsam mit den Museumsbediensteten versuchen die Erwachsenen Normalität vorzutäuschen, doch mit ihren vorwitzigen Fragen zu den Heiligen und Helden, Märtyrern und Ungeheuern auf den Gemälden machen ihnen die Kinder dieses Vorhaben nicht gerade leicht.
Hanno Millesi unternimmt in seinem neuen Roman einen kenntnisreichen und humorvollen Streifzug durch die christlich-europäische Kulturgeschichte und spiegelt darin die Gegenwärtigkeit terroristischer Anschläge und medialer Hysterie.

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Der Vollständigkeit halber halte ich hier fest, was ich aus dem Augenwinkel heraus auf dem Jahreszeiten-Bild sah: Bauern und Bäuerinnen waren in einer sommerlichen Landschaft beim Picknicken (im Vordergrund links) sowie bei der Arbeit mit mächtigen Sensen in einem Kornfeld (rechts und, soweit ich mich erinnere, in der Mitte im Hintergrund) dargestellt. Insgesamt dominierten das Leben bejahende Fröhlichkeit und verbindliche Wärme die Bildfläche. Beides erstreckte sich bis in die prallen Formen der Menschen und satten Farben der Pflanzen und bezog sich sowohl auf die Mahlzeit als auch auf die Arbeit. Für so ein Bild kam nur ein Maler infrage, der einer völlig anderen Gesellschaftsschicht entstammte als das Bauernvolk und der beim Malen dieses Bildes die Ausgelassenheit im Salon seines vornehmen Auftraggebers vor Augen gehabt haben musste. Ein Moment der Flüchtigkeit, das meinem hurtigen Tempo geschuldet war, passte übrigens recht gut zum übergeordneten Thema des Gemäldes, das einen sich mehr oder weniger auf die gleiche Weise wiederholenden Augenblick im Ablauf eines Jahres abbilden wollte. Etwas, das vorbeiging und wiederkehren würde.

Bereits im darauffolgenden Saal stießen wir auf Emily und wären beinahe einer von hinten in den anderen gekracht, denn Emily war – wie in einem Slapstick-Film, dachte ich – unmittelbar jenseits der Schwelle stehen geblieben.

Unter den Gemälden, die in diesem Saal ausgestellt waren, stach ein hochformatiges Bild hervor, das einen jungen Mann zeigte, der mit nichts als einem Lendenschurz bekleidet war. Der aufwändige Knoten, von dem das verhältnismäßig knappe Stück Stoff zusammengehalten wurde, entschädigte mit seinem Faltenreichtum in mancherlei Hinsicht für die fehlende Farbigkeit und die Oberflächengestaltung sonstiger Kleidungsstücke. In der Darstellung ging es jedoch eindeutig um die muskulöse Nacktheit des Jünglings, die er, verstohlen gen Himmel blickend, mit der Eleganz einer seinem Körper eingeschriebenen S-Kurve präsentierte.

Ein zweiter Blick offenbarte nicht nur, dass der Jüngling gar nicht leger an ein paar architektonischen Überresten, genauer gesagt an einer Säule lehnte, sondern an dieselbe gefesselt war, und eine Unmenge von Pfeilen seinen Körper an diversen Stellen durchbohrte. Jemand musste ihn hier angebunden – unweigerlich fiel mir unsere Situation in den herrschaftlich anmutenden Räumlichkeiten des Museums ein – und als Zielscheibe benutzt haben, wobei es eher um ein gleichmäßiges Verteilen der Pfeile, weniger um das Treffen einer bestimmten Körperstelle gegangen sein dürfte.

»Dreizehn Pfeile«, sagte Emily, wie um Rechenschaft darüber abzulegen, was sie gemacht hatte, bis wir anderen sie eingeholt hatten.

»Vierzehn«, verbesserte Iggy sie, obwohl er kaum Zeit gehabt hatte, nachzuzählen. Mir schien, Iggy ging es lediglich darum, etwas hinzuzufügen, als vergrößere sich die Zahl der Pfeile mit jedem, der zusätzlich in diesem Saal eintraf, wie sich mit jedem Pfeil das Leid des Mannes vergrößert haben musste, woran schließlich der Reiz der Darstellung gewachsen sein dürfte.

»Dreizehn«, wiederholte Emily, als beharre sie darauf, dass sie das Bild schließlich als erste von uns gesehen hatte.

»Aber einer steckt doch in seinem Kopf«, sagte Iggy erstaunlich ruhig.

Tatsächlich ging ein Pfeil, der prominenteste, was Größe und Sichtbarkeit betraf, durch den Schädel des Jünglings. Er war seitlich zwischen Hals und Kinn eingedrungen und mitten auf der Stirn wieder ausgetreten. Iggys Rechnung stimmte, vielleicht war es die Länge des Pfeils, die vom leidenden Blick des jungen Mannes, der nicht tot zu sein schien, unterbrochen wurde, die Emily veranlasst hatte, ihn nicht mitzuzählen.

»Und der Kopf gehört schließlich auch zum Körper.«

Anstatt hervorzukehren, dass er recht behalten hatte, stellte Iggy das mit einer merkwürdigen Gelehrigkeit in der Stimme fest, als mache er eine kluge Persönlichkeit nach, oder eine solche, die erst noch aus ihm werden müsste, spreche schon mal probehalber aus einem, ihm selbst nur fallweise zugänglichen Bereich seines Innersten.

»Ist das ein Märtyrer?«

Konrads Frage überraschte mich, und zwar weil es kurz den Anschein hatte, als stelle er sie jenem imaginären Weisen, der sich eben aus Iggy gemeldet hatte, und nicht mir, dem Erwachsenen, geschweige denn der klugen Wanda.

»Das ist der Heilige Sebastian«, antwortete ich und begriff, warum es Konrad in manchen Momenten vorzog, die Welt von dem bloß ein paar Jahre älteren Iggy erklärt zu bekommen anstatt von einem Erwachsenen. Gewisse Inhalte hören sich, wenn sie erläutert werden, aus erwachsenen Mündern in Kinderohren gelegentlich wohl wie aus einer unüberbrückbaren Entfernung gesprochen an.

»Se-bas-sti-an«, skandierte Tessa, die inzwischen ebenfalls eingetroffen war, und trat bei jeder Silbe auf eine Fuge wie bei einem rustikalen Tanz, der mir die Bauern in Erinnerung rief, an denen ich eben vorbeigelaufen war.

»Das war ein römischer Soldat, der zum Tode verurteilt wurde, weil er in den Augen des Königs der falschen Religionsgemeinschaft angehörte.«

Emily: »Welche Religion war das?«

»Das spielt im Grunde keine Rolle«, antwortete ich, obwohl mir klar sein musste, dass das ganz danach aussah, als wüsste ich es nicht.

»Und warum ließ der König ihn dann mit den Pfeilen beschießen?«, wollte Konrad wissen.

»Weil Sebastian sich nicht bereit erklärt hat, zuzugeben, dass er falsch lag.«

»Nur deshalb?«

Ich fragte mich, ob Konrad das Beharren auf einem Standpunkt, zumal er von seiner Richtigkeit gar nicht hundertprozentig überzeugt zu sein schien, für eine Art Schutzmechanismus hielt – zumindest soweit es ihn als Kind betraf.

»Und weil er seine Freunde und Freundinnen nicht hatte verraten wollen.«

»Dafür hat er den Tod verdient«, kommentierte Iggy, und die eigenartige Aura, die seine vorangegangenen Worte umgeben hatte, sorgte dafür, dass mir nicht ganz klar war, ob das ein Kompliment in Richtung des Protagonisten des Bildes sein sollte oder ob Iggy tatsächlich der Meinung war, unter diesen Umständen handle es sich um eine gerechte Strafe.

»Hat ihn das zum Märtyrer gemacht?«

Ich bewunderte Konrad für die Hartnäckigkeit, mit der er entschieden hatte, einem Begriff, den er in letzter Zeit öfter gehört haben dürfte, bei dieser Gelegenheit auf den Grund zu gehen, und nunmehr an diesem Beschluss festhielt. Hier und jetzt war für Konrad der Moment gekommen, ein Rätsel zu lösen, auf das angesprochen Erwachsene bisher zumeist hinter vagen Andeutungen in Deckung gegangen waren, älteren Kindern vergleichbar, wenn einer wie Konrad von ihnen die Bedeutung von Begriffen wie Shoppen, Sex oder Komaglotzen hätte wissen wollen.

»Ja, in gewisser Weise hat ihn das dazu gemacht.«

»Was denn, dass man mit Pfeilen auf ihn geschossen hat?«

Tessa hatte offenbar sämtliche Fugen in ihrer Umgebung zu Tode getrampelt.

Überraschend meldete sich Emily zu Wort: »Nein, weil er sich nicht gewehrt hat, als man ihm das angetan hat.«

Ich hatte befürchtet, dass das nicht einfach werden würde.

»Nicht direkt, sondern eher, dass er nicht bereit war, bestimmten Überzeugungen zuwiderzuhandeln, obwohl ihm diese Strafe angedroht wurde.«

Ich hatte den Eindruck, diese Erklärung wäre mir einigermaßen gut gelungen.

»Bestimmten was …?«

Diese Frage kam von Wanda, deren Häme sich ein unschuldiges Gesichtchen aufgesetzt hatte, als räche Wanda sich für ihre eigene Feigheit in derart brenzligen Situationen. Da ich es nun mal gewagt hatte, vor den Fragen der Kinder nicht davonzulaufen, sollte ich sie gefälligst auch bis ans Ende des Weges begleiten. Meinetwegen.

»Überzeugungen, wie es beispielsweise unsere Überzeugung ist, die Anweisungen des Sicherheitspersonals zu befolgen.«

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