Hanno Millesi - Die vier Weltteile

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Zwei Erwachsene, vier Kinder, ein Museum mit klassischen Gemälden: Was als gewöhnlicher Ausflug beginnt, wird von einem Anschlag im Foyer des Gebäudes durchbrochen. Gemeinsam mit den Museumsbediensteten versuchen die Erwachsenen Normalität vorzutäuschen, doch mit ihren vorwitzigen Fragen zu den Heiligen und Helden, Märtyrern und Ungeheuern auf den Gemälden machen ihnen die Kinder dieses Vorhaben nicht gerade leicht.
Hanno Millesi unternimmt in seinem neuen Roman einen kenntnisreichen und humorvollen Streifzug durch die christlich-europäische Kulturgeschichte und spiegelt darin die Gegenwärtigkeit terroristischer Anschläge und medialer Hysterie.

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»Peter und Paul«, versuchte es Wanda, während ich immer mehr den Eindruck gewann, Konrad lache aus gutem Grund. In gewisser Weise richtete sich die Bedrohung, die von dem Gemälde ausging, an all jene Kinder, die eine Bedrohung darin erkannten – also an Konrad –, wie sie auch auf dem Gemälde niemand anderem als Kindern galt.

Der sich anbahnende Konflikt zwischen einem Krokodil und einer Tigerin – mit kampfbereiter Miene beugte sie sich schützend über ihren Nachwuchs – beherrschte die gesamte untere Zone der Bildfläche, und damit diejenige, die Kinder am besten einsehen konnten. Hinzu kam, dass es sich bei diesem Abschnitt des Geschehens um den einzigen aufsehenerregenden auf der gesamten Bildfläche handelte.

Neben den Jungen der Tigerin, die, sich an den Zitzen ihrer Mutter labend oder mit trotzigen Mienen in den Gesichtchen schlafend, nichts von der sich anbahnenden Gefahr mitbekamen, kümmerten sich drei menschliche Kinder um das furchteinflößende Reptil. Mittels Liebkosungen und spielerischen Anweisungen schienen sie es von seinem abscheulichen Vorhaben, die Tigerjungen zu verspeisen, abhalten zu wollen, wobei sie allerdings nicht gleichermaßen konzentriert bei der Sache waren. Eines der Kinder lächelte aus dem Bild heraus den vor dem Gemälde stehenden Kindern zu, als bemühe es sich mit seiner Fröhlichkeit – nicht gerade erfolgreich – zu versichern, dass es sich im Grunde nur um ein Spiel handle. Ich musste an den Darsteller des Apachenhäuptlings denken. Krokodil und Tigerin hingegen hatten sich über sämtliche Gattungen hinweg als Erwachsene erkannt, und was immer die auf ein friedlich verspieltes Miteinander abzielenden Menschenkinder vorhatten, die beiden ausgewachsenen Tiere würden sich aller Wahrscheinlichkeit nach darüber hinwegsetzen. Dachten die Kinder allen Ernstes, sie könnten das Krokodil von einem Konflikt mit der Tigerin abhalten?

Andererseits hatten die Kinder auf dem Bild zumindest erkannt, dass man sich einer Bedrohung, die unaufhaltsam näher rückt, in den Weg stellen müsse, anstatt Bestätigungen in Gesichtern zu lesen, in denen gar keine Bestätigung ihren Niederschlag gefunden hat.

Wanda und ich verhielten uns eher wie die menschlichen Erwachsenen auf dem Gemälde der Vier Weltteile . Diese nahmen zwar gut drei Viertel der Leinwand ein, waren allerdings ausschließlich miteinander beschäftigt oder hingen irgendwelchen Gedanken nach, starrten vor sich ins Leere.

»Die vier damals bekannten Weltgegenden und die jeweils wichtigsten Flüsse«, klärte uns Wanda auf, aber das schien im Augenblick niemanden zu interessieren. Mich interessierte es nicht, denn von der Kontroverse, die sich zu ihren Füßen zwischen zwei ihrer Schoßtierchen anbahnte und versprach, ihren eigenen Nachwuchs in Gefahr zu bringen, schienen diese Menschen von Welt nichts zu bemerken. Vier erwachsene Männer mit gepflegtem, wallendem Haar und modischen Rauschebärten sowie vier junge Damen, allesamt leicht bekleidet, zwei von ihnen auf umgestürzte Krüge gelehnt (Iggy: »Die haben sie aber selbst umgeschmissen«, Wanda, deren Hilflosigkeit sich einmal mehr in ihrer Informiertheit bemerkbar machte: »Vielleicht sollen die Krüge auf die Flüsse hinweisen«).

Eine dunkelhäutige Frau, deren Gesicht sich ziemlich genau im Mittelpunkt des Bildes befand, hatte sich von den anderen abgewandt und blickte, im Schatten der Szenerie schwerer auszumachen als der Rest, aus dem Gemälde heraus, durchbrach also zumindest an einer Stelle die Runde des Desinteresses.

»Warum schaut uns die dunkelhäutige Frau an?«, wollte Emily wissen, und Iggy – schlagfertig wie es seine Art war – antwortete ihr.

»Sie schaut gar nicht uns an, sondern jeden, der das Bild betrachtet.«

»Wahrscheinlich ist das Afrika«, versuchte es Wanda, während ich nach wie vor leise Wut empfand, weil die ignoranten Erwachsenen ihre Kinder und Tiere einem kurz bevorstehenden Gewaltakt überließen und diese Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflicht mit klugen Sprüchen (Mein Gott, Wanda!) wettzumachen versuchten.

»Wieso sollte sie Afrika sein?«

Mir ging es im Augenblick nur darum, Wandas Besserwisserei zu torpedieren.

»Na ja, wenn ich an Vier Weltteile denke, unter denen sich zweifellos auch Afrika befindet, dann ist diese Frau die einzige, von der ich weiß, wo sie hingehört«, antwortete Wanda, ein pfiffiges Grinsen auf ihren Lippen, als spielten wir das alles den Kindern im Rahmen eines Bildungsprogramms bloß vor.

»Liegt darin irgendein Vorteil?«

Ich hätte das selbst nicht zu beantworten gewusst.

»Kyra sieht ebenfalls so aus, und die wohnt nicht in Afrika, sondern auf Stiege 5«, steuerte die tapfere Emily bei – nicht unbedingt um sich damit auf meine Seite zu schlagen, obwohl ich das in diesem Moment gerne geglaubt hätte.

»Ja, natürlich, ich meine ja auch …«

Allmählich dämmerte Wanda, wohin sie ihre Schlauheit gebracht hatte. »Du«, stammelte sie, an Emily gewandt, »sprichst da jetzt von …«

Wanda war endgültig in der Ahnungslosigkeit angekommen.

»Vielleicht ist es auch Stiege 6.«

»Weißt du… damals kannte man die Welt … noch nicht so …«

»Zwischen Stiege 5 und Stiege 6 befindet sich nämlich der Lift, deswegen sind die leicht zu verwechseln.«

Man hätte den Eindruck gewinnen können, das Kind – Emily – spüre, dass sich die Erwachsene – Wanda – selbst in Bedrängnis gebracht hatte, und versuche sie davor zu bewahren, noch tiefer hineinzugeraten, was unweigerlich geschehen würde, würde das Kind der Erwachsenen einfach nur zuhören.

»Ich kann mich noch an die Irmi aus dem Zwergengarten erinnern.«

Das kam von Tessa, die abrupt aufgehört hatte, darauf zu achten, ausschließlich auf die Parketten zu treten, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und damit sämtliche Markierungen auf dem von Tessa imaginierten Spielfeld zum Erlöschen gebracht. Mir fiel ein, dass Tessa sich der Erlösung eines gemeinsamen Schauderns hingegeben hatte, noch bevor sie das Krokodil gesehen hatte.

»Der Ali sieht auch so aus«, sagte Konrad. Der Anblick des Krokodils schien ihm nichts mehr auszumachen.

»Und auf welchem Bild kann man den Ali sehen?«, wollte Iggy wissen.

»In der Pizzeria Roma«, beeilte sich Konrad, stolz, diesmal sogar eine Folgefrage beantwortet zu haben.

»Ist das ebenfalls woanders auf der Welt?«

Das war wieder Iggy, beim Versuch, sich mit dem jüngeren Konrad seinen Spaß zu machen.

»Klar, die Pizzas kommen aus einem anderen Land,« antwortete Konrad voller Begeisterung, weil er sogar einer dritten Prüfung standhielt.

Iggy: »Sind das Menschen?«

Ich: »Menschen aus Afrika?«

Die kluge Wanda: »Aber das ist doch eine Stadt.«

Mehr oder weniger wir alle: »Pizza?«

»Roma.«

Wanda war gerade mitsamt ihrem Wissen der herrlichsten Missverständlichkeit auf den Leim gegangen, als eine Frau den Saal mit den Vier Weltteilen betrat, der – ohne dass einem von uns Betrachtern klar gewesen wäre, woran nun genau – eine viel tiefer sitzende Verwirrung anzusehen war. Ich sah ihr diese Verwirrung an, Wanda sah sie und erkannte darin wohl eine Möglichkeit, den Holzweg, auf den sie sich begeben hatte, gleich wieder zu verlassen. Emily sah die Verwirrung der vielleicht vierzigjährigen, vielleicht aber auch schon älteren Frau – das ließ sich nicht so genau sagen, als wäre selbst ihr Alter durcheinandergeraten. Natürlich wusste Emily nicht, was sie der Frau da ansah. Konrad sah die Verwirrung, Tessa sah sie und Iggy, dem, stellvertretend für alle Kinder, am ehesten zuzutrauen war, eine Ahnung davon zu haben, dass das, was die Frau verwirrte, sie von den Erwachsenen abrücken ließ und den Kindern ein Stückchen näher brachte. Einige Haarsträhnen hatten sich aus ihrer üblicherweise – da gab es gar keinen Zweifel – perfekt sitzenden Frisur gelöst und baumelten ihr wie lose Kabel in die Stirn. Etwas Farbe war aus dem Verlauf einer Augenbraue ausgebrochen und ließ mich, ganz im Bann der Kinder, daran denken, dass die verwirrte Frau vielleicht ebenso nur hierhergemalt war wie die Figuren auf den Gemälden. Ihre Handtasche hing eher an ihrer Hand als dass sie von dieser gehalten wurde und stand überdies offen, als wolle sie etwas sagen, was die verwirrte Frau, an der die Tasche hing, zu sagen nicht imstande war. Deutlicher als an diesen zugegebenermaßen geringfügigen Mängeln ihrer äußeren Erscheinung war der Frau die Verwirrung an ihren Blicken abzulesen. Anscheinend ziellos sandte sie diese aus, als weise der Raum, in dem sie sich zu befinden glaubte, eine ganz andere Struktur auf als der Schausaal mit den Vier Weltteilen , in den sie sich verirrt hatte. Vielleicht, dachte ich, in diesem Moment wieder erwachsen geworden, hielt sie sich im Geiste noch in jenem Raum auf, in dem sie von der Verwirrung erfasst worden war. Instinktiv musste ich an die technischen Probleme denken und daran, dass wir möglicherweise ebenso verwirrt wären, hätten wir gesehen, was diese Frau gesehen hatte.

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