Hanno Millesi - Die vier Weltteile

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Zwei Erwachsene, vier Kinder, ein Museum mit klassischen Gemälden: Was als gewöhnlicher Ausflug beginnt, wird von einem Anschlag im Foyer des Gebäudes durchbrochen. Gemeinsam mit den Museumsbediensteten versuchen die Erwachsenen Normalität vorzutäuschen, doch mit ihren vorwitzigen Fragen zu den Heiligen und Helden, Märtyrern und Ungeheuern auf den Gemälden machen ihnen die Kinder dieses Vorhaben nicht gerade leicht.
Hanno Millesi unternimmt in seinem neuen Roman einen kenntnisreichen und humorvollen Streifzug durch die christlich-europäische Kulturgeschichte und spiegelt darin die Gegenwärtigkeit terroristischer Anschläge und medialer Hysterie.

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»Der Turmbau zu Babel«, sagte ich mit einer gewissen Erleichterung in der Stimme, weil Konrad das Bild gemeint hatte und nicht etwa einen im Zusammenbruch begriffenen Flügel jenes Gebäudes, in dem wir offenbar vorläufig festsaßen.

»Das nenne ich technische Probleme«, meinte Iggy, bei dem die detailliert geschilderte Baufälligkeit erneut ein Gefühl von Ausgelassenheit hervorzurufen schien. Vielleicht, dachte ich mir, ehe ich dazu ansetzte, ein paar Worte über die Legende hinter dem abgebildeten Bauwerk zu sagen, vielleicht weil hier etwas aus der ihm, Iggy, zugeschriebenen Welt des Chaos, der Unordnung und Unaufgeräumtheit, des Nichtbeachtens von Regeln und Außer-Acht-Lassens von Pflichten in einem Bild thematisiert wurde, dem Erwachsene ihre Bewunderung zollten. Für Iggy war eine solche Darstellung des Misslingens offenbar mit einer gewissen Hoffnung verbunden, dass auch für einen wie ihn, der wesentlich häufiger gemaßregelt als gelobt wurde, die Chance bestünde, einmal etwas Eindrucksvolles zustande zu bringen.

Nachdem alle, inklusive der verwirrten Frau, vor dem Turmbau zu Babel angekommen waren, erklärte ich den Kindern, was sie hier sahen.

»Mit diesem Turm, der bis in den Himmel reichen sollte, versuchten die Menschen es mit Gott aufzunehmen.«

»Wollten sie ihn besuchen?«, fragte Emily.

»Nicht unbedingt, sie wollten ihm zeigen, dass sie zu ebenso beachtenswerten Leistungen imstande sind wie er.«

Wandas Blick verriet mir, sofern ich ihn diesmal richtig deutete, dass sie es für keine gute Idee hielt, die Kinder ausgerechnet mit der Geschichte vom Turmbau zu Babel von der Frage nach dem technischen Problem und dem Auftauchen der verwirrten Frau und ihrem Gefasel abzulenken.

»Sind die Menschen jetzt wie er?«

Schwer zu sagen, ob Emily diese zweite Frage aus ehrlichem Interesse stellte oder weil ihr kindliches Gemüt sich daran gewöhnt hatte, Erwachsene um eine Fortsetzung ihrer Ausführungen zu bitten.

»Das weiß ich nicht. Über den Versuch, einen solchen Turm zu bauen, war Gott jedenfalls alles andere als erfreut. Er bestrafte die Menschen, indem er sie zwang, fortan verschiedene Sprachen zu sprechen und sich über die ganze Welt zu verteilen.«

»Blabla.«

Das kam von Iggy und drückte nicht so sehr seine Enttäuschung darüber aus, dass etwas, das gerade noch imstande war, ihn zu begeistern, einmal mehr mit einer Bestrafung geendet hatte, sondern sollte wohl eine Kostprobe jener durch Dreistigkeit erreichten Vielfalt der Ausdrucksweise abgeben.

Wandas Miene hingegen war für mich unleserlich geworden. Mit Blicken versuchte ich in Erfahrung zu bringen, ob sie mir etwas mitzuteilen habe, das nicht für die Kinder und eventuell auch nicht für die verwirrte Frau bestimmt sei. Wanda jedoch antwortete so, dass alle es hören konnten.

»Ich kenne zu diesem Bild eine ganz andere Geschichte. Meiner Version zufolge sollte der Turm in den Himmel reichen, um einem, dem einen Gott die Möglichkeit zu geben, auf die Erde herunterzusteigen.«

Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Wandas Besserwisserei hatte meine Geduld allerdings zuvor schon auf eine harte Probe gestellt.

»Dann setzte es die Strafe wohl dafür, überhaupt einen Gott auf diese Art und Weise zu verehren.«

Wanda senkte ihren Blick, als hätte sie sich zwar damit abgefunden, aus Gründen der Ablenkung vor den Kindern über derartige Belange mit mir zu sprechen, lehne es jedoch ab, über einen damit verbundenen Inhalt zu debattieren.

»Im Vordergrund sucht der König die einzelnen Steine aus.«

Wie ein erfahrener Moderator hatte Emily begriffen, dass dies der richtige Zeitpunkt für eine Neuausrichtung der Thematik war. Ihre Worte bezogen sich auf eine eindeutig als Herrscher zu identifizierende Figur, vor der Arbeiter, die offenbar damit beschäftigt waren, Steinblöcke für den Bau vorzubereiten, auf die Knie gefallen waren.

»Oder das ist Gott, der ihnen erklärt, dass sie damit aufhören sollen.«

Tessa wurde von Emily immer noch an der Hand gehalten, weshalb sie sich möglicherweise aufgefordert fühlte, ihrem Vorschlag einen eigenen hinzuzufügen.

Wanda hatte sich indes dem Durchgang zum benachbarten Schausaal zugewandt, durch den soeben drei Personen, ein Mann, eine Frau und ein Kind – das Kind etwa acht oder neun Jahre alt – den Raum mit dem Turmbau zu Babel betreten hatten. Von einer Besorgnis aufgrund der kolportierten Unregelmäßigkeiten, der sogenannten technischen Probleme, war den dreien nicht das Geringste anzumerken. Ehrfurchtsvoll schritten sie, spärlich gefüllte Rucksäcke auf ihren Rücken, durch den Saal voll hochkarätiger Gemälde, wie demütige Studienanfänger über den steinernen Boden der gigantischen Kathedrale abendländischer Bildung tapsen. Wie die Figuren auf dem Turmbau zu Babel , fiel mir ein, und ich wünschte mir, einen Moment lang ein Kind zu sein, dem niemand eine solche Bemerkung übel nehmen würde.

Vielleicht wussten die drei bereits mehr als wir und verhielten sich, solange noch nichts über eine konkrete Bedrohung bekannt gegeben wurde, einfach nur so, wie man es von ihnen erwartete.

Als Konrad und Iggy mich aufforderten, sie gedanklich in das links von dem Turm detailreich dargestellte Städtchen sowie in die Hafenanlage rechts, in der man Schiffe an- und ablegen sehen konnte, zu begleiten, wurde mir neuerlich bewusst, dass vorläufig kein Mensch aus dem Bereich des Gebäudes, in dem wir uns befanden, herauskommen konnte. Bisher war zwar noch niemand mit Gewalt daran gehindert worden, aber das lag nur daran, dass sich in unserer Gegenwart noch keiner über diese Anweisung hinweggesetzt hatte. Ob die dreiköpfige Familie froh darüber war, sich unter diesen Umständen der Malerei widmen zu können, ohne von jemandem dabei gestört zu werden? Wanda hatte sich ihnen inzwischen wie zufällig genähert, sich dabei jedoch so ungeschickt angestellt, dass selbst mir das nicht entgangen war, obwohl ich mich in Konrads Gesellschaft in einer mittelalterlichen Stadt herumtrieb und gleichzeitig mit Iggy in See stach. Die beiden Buben wollten einfach nur weg, von dem Turm, aus dem Museum, ob nun durch enges Gassengewirr oder zu Wasser. Vielleicht ahnte ihr kindlicher Instinkt inzwischen, dass eine Bedrohung aufgetaucht war, angesichts der selbst wir Erwachsene nicht weiterwussten. Aus diesem Grund liefen sie vorerst auch nicht einfach in den nächsten Saal voraus, sondern probierten es mit einem Schritt in die vor ihnen ausgebreitete Bildlandschaft, die erkennen ließ, dass sie sich seit sehr langer Zeit nicht verändert hatte. Einzig Iggy traute ich zu, die Zwangslage, in der wir uns befanden, in Hinblick auf ihr Potenzial als Abenteuer zu betrachten, ähnlich wie ich das ungerechtfertigterweise dem Pärchen mit ihrem Kind angedichtet hatte.

Als Wanda ein paar Worte an die beiden Erwachsenen richtete, lächelten diese nur, nickten mit den Köpfen – synchron wie zwei Besucher eines Rockkonzerts – und deuteten auf das Schildchen, auf dem ein paar Informationen zu Pieter Bruegels Bild, dem Turmbau zu Babel , vermerkt waren. Offenbar konnten sie kein Wort von dem, was Wanda zu ihnen gesagt hatte, verstehen. Gäste aus einem anderen Land, die wohl auch dem Gemurmel des Aufsehers keine besondere Bedeutung beigemessen hatten. Touristen, die, seit sie heute Morgen von ihrer Pension aufgebrochen waren, noch keinen Grund gesehen hatten, sich in dem, was für diesen Tag auf ihrem Programm stand, beeinträchtigen zu lassen. In ihrer Herberge befand sich wahrscheinlich auch der restliche Inhalt ihrer Rucksäcke.

Wanda nahm, ihre Lippen zum Zeichen des Wohlwollens trotz allem aufeinandergepresst, von einem erneuten Versuch Abstand, und während Iggy den Plan schmiedete, fortan auf einem der Schiffe, das er auf den Namen Blabla taufen wollte, von der Piraterie zu leben, fragte ich mich, ob es nicht unsere Pflicht sei, die drei ahnungslosen Touristen über allfällige Sprachbarrieren hinweg auf den neuesten Stand zu bringen. Oder würden wir in diesem Fall etwa so auf sie wirken wie die verwirrte Frau kurz zuvor auf uns? Mein eben erst aufgeflammter Groll auf Wanda, weil diese beim leisesten Anzeichen von Schwierigkeiten, ein gegenseitiges Verstehen betreffend, unverzüglich zurückgewichen war wie eine Katze vor dem geringsten Luftzug, erlosch gleich wieder bei dem Gedanken, wir würden die ganz der Malerei hingegebenen Reisenden wohl nur unnötig aufschrecken. Vielleicht waren sie, unseren beiden Buben vergleichbar, in gemalten Versionen der Welt vorläufig ohnedies besser aufgehoben, und ihr Hinweis auf die Informationen zu dem Bild sollte uns auffordern, sie in die Malerei zu begleiten, wo wir alle uns, ungeachtet unserer jeweiligen Mundart, untereinander verständigen könnten.

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