Sie lächelt ihn an. Reicht ihm ihre Hand. »Sandrine from Germany.« Er nimmt sie und sein Händedruck ist zugleich weich und fordernd. Angenehm kühl ist die Hand und die Haut hat etwas von Seide. Ganz weich. Sandrine nimmt wahr, wie gepflegt seine Hände sind. Es sind lange, feingliedrige Finger. Er wisse sehr wohl, wer sie sei, antwortet ihr der Fremde, ohne allerdings seinen eigenen Namen preiszugeben. Seine Augen schauen sie wach und neugierig an. Sehr offen und klar. Sandrine mag diesen Blick, auch wenn sie sich unter dieser Musterung irgendwie nackt fühlt, ausgezogen. Am nächsten Abend gäbe es im Palace Hotel ein großes Dinner. Ob sie auch zu diesem Abendessen kommen würde. Er würde sich sehr freuen. Mit diesen Worten verschwindet er in der tanzenden Menge. Sandrine sucht mit ihren Augen vergeblich nach ihm. Während sie weiter mit ihren Freundinnen tanzt, geht ihr der elegante Fremde nicht mehr aus dem Sinn. Ob er wohl auch ein Gast im Palace Hotel ist, fragt sie sich.
6.
Die Fahrt zurück zum Hotel gestaltet sich ausgelassen und fröhlich. Saira kann es nicht sein lassen, selbst noch auf der Rikscha zu tanzen, was den Fahrer immer wieder aus dem Takt bringt. Ihr Blick geht hinauf zu den Sternen. Sie streckt ihre Arme dem Nachthimmel entgegen und flüstert ein: »Oh, du mein Shah Rukh Khan! Komm! Komm und nimm mich heute Nacht! Ich gehöre ganz dir! Nimm mich und mach’s mir! Von außen, von innen und von allen Seiten.« Alle drei lachen sie und erinnern Saira daran, dass zu Hause Leon auf sie wartet und das gewiss nicht lustig findet, dass sie diesen Shah so anhimmelt.
Der solle doch mit seinen Kumpels Fußball spielen. Diese eine Nacht würde sie nun Shah Rukh Khan gehören. Außerdem könne der leider viel besser tanzen als ihr Leon. Wahrscheinlich nicht nur auf der Tanzfläche. Was der wohl mit seinen Händen auf dem Körper einer Frau anzustellen vermag. Saira fährt mit ihren Händen ihren Körper entlang, während der Rikscha-Fahrer versucht, die Beherrschung zu behalten und nicht nur auf Sairas wunderbar geschwungene Formen zu starren. Sie drückt ihm zum Abschied einen Kuss auf die Stirn, was ihn völlig perplex werden und beinahe vergessen lässt, dass seine Dienste noch bezahlt werden müssen.
»He, Mädels! Danke für den schönen Abend!« Mit diesen Worten verabschiedet sich Sandrine von den beiden Freundinnen, schließt die Augen und weiß, dass sie erst einmal nicht schlafen kann. Ein sanfter Luftzug weht bei den Fenstern herein und lässt die Gardinen tanzen. Mondlicht erstrahlt ihren kleinen Palast mit den vier Säulen. Was für ein wunderschönes Zimmer. Was für ein wunderschöner Abend. Und was für ein wunderschöner Mann. In Windeseile sind ihre beiden Freudinnen eingeschlafen, was sie an deren gleichmäßigem Atem erkennt.
Weil sie Lust dazu hat, zieht sie ihr Kleid und auch ihre Unterwäsche aus, spürt den Luftzug auf ihrer nackten Haut und tanzt um die Säulen ihres Zimmers herum. Ihr Körper erinnert sich noch an die Tänze des Abends, die sie nun wiederholt. Sie wiederholt Melodien, stumm dringen sie aus ihrem Mund. Leicht und beschwingt ist sie. Das Leben kann schön sein. Und auch Indien kann schön sein. Sogar indische Männer. Erschöpft sinkt sie auf ihr Bett und sinkt in einen tiefen Schlaf.
7.
Hände schlingen sich um ihre Hände, Arme umwickeln Arme, Haut glänzt im Mondschein. Der weiße Marmor leuchtet im milchigen Licht des Mondes. Wehende Vorhänge werfen einen zarten Schatten. Sie liegt auf dem Boden, wälzt sich herum. Er ist warm und kühlend zugleich. Sie spürt den glatten Stein unter ihrem Becken, unter ihren Fersen. Die Schulterblätter liegen auf. Wieder ist sie ganz nackt. Arme umgreifen ihre Taille. Finger streichen ihre Seite entlang. Ein warmer Körper liegt auf ihrem, schmiegt sich an sie. Sie kann den warmen Atem an ihrem Hals spüren. Beine wickeln sich um ihre Beine, wickeln sich so mit aller darum, ziehen sie zur Seite, sodass sie sich plötzlich dreht, auf ihm liegt. Sie sieht seine Brust im Mondlicht, die sich mit jedem Atemzug hebt und senkt. Sie spürt sein erregtes Glied zwischen ihren Schenkeln. Es ist heiß. Es pulsiert. Ihr ist heiß. Sie spürt, wie das Blut in ihre Lenden strömt, wie ihre Schamlippen anschwellen, wie sie heißer und heißer wird. Mit ihren Lippen umspielt sie sein Glied, gleitet mit den feuchten Lippen hinauf und hinunter an dem erigierten Penis, sodass dieser immer praller wird, sodass ihr immer heißer wird, sie immer erregter wird, sie immer mehr dem Moment entgegenfiebert, wo er in sie eindringt, endlich in sie stößt.
Sie umschließt die geschwollene Prachtdolde, fühlt die runde glatte Eichel an ihren Scheidenwänden und spürt dann, wie er tief in sie eindringt, immer tiefer. Sie hört ihren eigenen Atem, hört ihr Stöhnen, hört das Stöhnen, das immer lauter und schneller wird. Sie reibt ihn in sich hinein, reibt sich an ihm. Ihr Becken geht auf und nieder, umkreist seinen Prachtstängel, greift ihn fest mit der Muskulatur ihrer Schenkel, greift ihn und saugt ihn dabei tief in sich hinein.
Weitere Hände tauchen auf, umgreifen sie von hinten. Es sind die Hände ihres ersten Masseurs. Sie spürt, wie sich sein männlicher Körper von hinten an sie schmiegt. Sie fühlt den warmen Atem in ihrem Nacken. Die Hände umgreifen ihre Brüste, kneten sie, spielen dann mit ihren Erdbeeren. Mit zwei Männern in einem Raum zu sein, von zwei Männern verwöhnt zu werden, erregt sie zutiefst. Der Schwanz in ihr ist heiß und steif. Auch der zweite Schwanz, den sie hinten an ihrem Kreuzbein spürt, versprüht wilde heiße Lust.
Ein Mund legt sich um den großen Zeh ihres rechten Fußes, saugt an ihm. Es ist der Mund ihres zweiten Masseurs. Finger streifen über ihre Fußsohle und treiben ihre Lust in noch größere Höhen. Ein weiterer Schwanz reibt sich nun an der Fußsohle, reibt den prallen Stängel in die Höhlung der Fußsohle hinein. Der Schwanz in ihr vibriert. Der Schwanz im Rücken pocht. Und der dritte an ihrer Fußsohle schlägt nun sachte auf die Fußsohle ein. Drei Männer. Drei Schwänze. Und ER in ihr.
Die erste Welle kommt langsam, die zweite haut sie beinahe um. Es durchströmt sie. Immer wieder kommt sie, durchströmt es sie, schüttelt es sie, lässt es sie vibrieren. Sie fließt, sie tanzt, sie schreit und wacht dann schweißgebadet auf.
Es ist immer noch dunkel, als sich ihre Augen öffnen und sie realisiert, dass sie sich tatsächlich in dem Zimmer befindet, das gerade ihre Träume erfüllte. Allerdings liegt sie nicht auf dem Marmor-Boden, sondern in dem großen Bett in der Mitte des Raumes. Auch ist ER nicht bei ihr. Auch nicht die beiden anderen Liebhaber. Alleine liegt sie in diesem Bett, neben sich hört sie den Atem ihrer Freundinnen. Sie kann in dem Moment nicht anders, als es sich selbst zu machen, als sich selbst zu reiben, in höchste Orgasmen hinein zu reiben. Immer wieder taucht dabei sein Gesicht auf. Sie hat ihn in ihrem Traum gesehen. Und sie hat ihn erkannt. Den schönen Fremden. Den, der so viel über sie weiß. Über den sie selbst allerdings kaum etwas weiß. Außer, dass er sehr gut aussieht. Und dass er am Abend bei dem Dinner erscheinen wird.
8.
Der nächste Tag beginnt mit Yoga-Lessons. Saira und Anna haben ein Yoga-Studio ausfindig gemacht und gleich drei Stunden Privatunterricht gebucht bei einem »wahnsinnig berühmten Guru«. Sandrine haben sie gleich mit angemeldet, die denn auch brav ihre Trainingssachen einpackt und das Unvermeidliche über sich ergehen lässt. Der Sonnengruß oder was auch immer die so nennen, tut ihr tatsächlich ganz gut. Nach dem Tanzen am gestrigen Abend verspürt sie einen leichten Muskelkater, der bei all den Dehnungen und Drehungen langsam weicht. Ein bisschen peinlich berührt muss sie erkennen, dass Anna und Saira ihren Oberkörper wesentlich höher aufrichten können als sie selbst. »Das ist die Kobra«, wispert Saira ihr zu. »Die mag ich besonders.«
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