Wilfried Nelles - Die Welt, in der wir leben

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Wilfried Nelles skizziert in diesem Buch die Entwicklung der menschlichen Seele und des Bewusstseins vom Embryo bis zum alten Menschen, von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur modernen Zivilisation. Er beschreibt die tiefen Prägungen, die der Mensch in den verschiedenen Stufen seines Lebens erfährt, und die Entwicklung, die das Bewusstsein in eine immer weitere und höhere Dimension trägt, wenn man sich ohne Vorbehalte ins Leben fallen lässt. Er entlarvt die Lebenslügen der Moderne, ihren blinden Glauben an die Technik und die narzisstische Anbetung der eigenen Ideen, ihren Welt- und Selbstverbesserungswahn als jugendliche Flucht vor der Wirklichkeit des Lebens und zeigt einen Weg, in diese Wirklichkeit einzutreten.
Dabei entsteht eine Landkarte des menschlichen Lebens, die in die praktische Ausgestaltung und lebendige Beschreibung einer neuen Psychologie mündet, die über den Sinnverlust der Moderne hinausführt, ohne in alte Glaubensmuster zurückzufallen. Sie ist zugleich erdverbunden wie spirituell, lebensnah und voller Liebe zum Menschlichen, ohne den Menschen zu vergöttern. Nelles stützt sich dabei nicht nur auf seine profunde Kenntnis der westlichen Geistes- und Sozialwissenschaften wie der fernöstlichen spirituellen Traditionen, sondern vor allem auf die eigene Beobachtung und Lebenserfahrung, die in klarer und lebendiger Sprache beschrieben und an vielen Beispielen illustriert werden.
"Das ist unsere tiefste Sehnsucht: ganz zu leben und ganz der oder die zu sein, der oder die ich bin."

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Mit dem Wort „Bestimmung“ bin ich allerdings vorsichtig, denn in welcher Weise sich dieses Potenzial entfalten wird, scheint mir gänzlich offen zu sein – ähnlich wie in einer Eichel zwar die gesamte spätere Eiche enthalten und in ihrer potenziellen Gestalt vorgezeichnet ist, aber keineswegs eingeschrieben ist, ob aus der Eichel je ein ausgewachsener Baum wird, ob ein Wildschwein die Eichel oder ein Reh die junge Pflanze frisst, wie die Umweltbedingungen das Wachstum dieses Baumes beeinflussen und wie dieser dann tatsächlich aussieht.

Die Beobachtungen, die ich und meine Mitarbeiter und Kollegen seit acht Jahren in mehreren tausend LIP-Aufstellungen 18gemacht haben, stützen dies und legen den Schluss nahe, dass wir bereits vor der Geburt ein implizites Wissen darüber haben, was und wer wir sein können, was das Potenzial ist, das in uns angelegt ist. Bevor ich mit dem Lebensintegrationsprozess gearbeitet habe, hätte ich dies nicht für möglich gehalten. Ich war völlig überrascht, als sich dies in den ersten LIP-Aufstellungen zeigte. Ich gehe bei der Darstellung des LIP (Stufe 4, ab Seite 231) ausführlich darauf ein. Wie gesagt: dies ist ein implizites Wissen, es ist dem Fötus nicht bewusst, wie ihm seine gesamte persönliche Existenz nicht bewusst ist. Wenn es dem Menschen aber später bewusst wird, erkennt er es als etwas, das er „irgendwie schon immer wusste“. Er „weiß“ oder kennt es deshalb, weil es von Anfang an in ihm verkörpert ist. Es ist etwa so, wie wenn man zum ersten Mal sein Gesicht in einem Spiegel sieht – man sieht und erkennt sich, man sieht den, der man schon immer war und von innen her, ohne das Gesicht zu sehen, immer schon gekannt hat, von außen. Es ist unbezweifelbar man selbst, und deshalb ist es zugleich ein tiefes Glückserleben wie eine Art Schock – es ist unausweichlich.

Dazu gibt es eine schöne Parabel aus dem Osten:

Ein Löwe hat Hunger und nähert sich einer Herde Schafe. Als er nach einem geeigneten Mahl Ausschau hält, traut er seinen Augen nicht: Mitten unter den Schafen ist ein junger Löwe und frisst Gras wie ein Schaf. Er schüttelt sich kurz, dann jagt er los und packt sich den Löwen. Der zittert um sein Leben .

Der Alte schleppt ihn zu einem nahegelegenen Teich, packt ihn am Nacken und hält seinen Kopf über das Wasser. Da sieht der junge Löwe im Spiegel des Wassers sein wahres Gesicht, und ein lautes Löwengebrüll bricht aus ihm heraus .

Wenn solche Dinge sich im therapeutischen Gespräch, in einer Aufstellung oder durch andere therapeutische Prozesse zeigen, müssen wir aber beachten, dass das, was ein Klient dazu sagt und empfindet oder was ein Stellvertreter in einer Aufstellung über die „Gefühle“ eines ungeborenen Kindes oder eines Säuglings äußert, Empfindungen sind, die in die Sprache von Erwachsenen übersetzt sind. Wenn er also von Liebe spricht, ist das nicht das, was ein Fötus oder ein Säugling tatsächlich so fühlt. Liebe ist für den Säugling eher ein Zustand, aber kein emotionales Gefühl, der Zustand der innigen Verbundenheit und des Mitschwingens mit der Mutter. Und wenn ein Stellvertreter sagt, dass das ungeborene Kind etwas weiß, dann ist das ein anderes Wissen als das, was Erwachsene üblicherweise darunter verstehen. Der Fötus ist dann dieses Wissen – oder die Liebe oder die Lebensfreude, die Kraft oder die Sensibilität, die Sinnlichkeit oder die Verspieltheit.

Ist er auch die Angst? Die Scham? Die Schuld? Auch das sind Gefühle, die Stellvertreter auf der Position der ersten Lebensstufe zeigen und äußern. Scham und Schuld begegnen mir zum Beispiel ganz häufig bei Menschen, deren Mütter sehr jung und ungewollt schwanger geworden sind, sofern dies in einer Zeit oder einer Kultur geschah, in der voreheliche Beziehungen verurteilt werden. Dann überträgt sich das Scham- oder Schuldgefühl der Mutter oft auf das Kind. Dasselbe gilt, wenn eine Mutter Angst vor der Geburt hat oder sich – etwa in Kriegsoder anderen Notzeiten – um das Überleben der Familie sorgt, oder wenn sie vom Vater des Kindes verlassen wird oder das Kind gewaltsam gezeugt wurde, oder, oder. Das, was die werdende Mutter über längere Zeit oder sehr stark belastet, übernimmt und empfindet ein Kind oft als „eigenes Gefühl“.

Mir scheint, wir haben es mit zwei verschiedenen Kategorien von „Gefühlen“ zu tun: erstens mit so etwas wie Wesenseigenschaften, etwas, das dem jeweiligen Menschen eigen ist wie die Farbe seiner Augen und von Anfang an zu ihm gehört und auch ein Leben lang bleibt, und zweitens mit Gefühlen und Eigenschaften, die erworben sind, wie etwa Angst, Scham oder Schuld. Sie mögen sich anfühlen, als ob sie zu einem gehörten, sind aber tatsächlich nur „aufgesetzt“ oder angeeignet aufgrund von Erfahrungen, die der Betreffende entweder selbst in der Frühphase seines Lebens gemacht hat oder die er von der Mutter übernommen hat. Das heißt zwar nicht, dass man sie einfach loswerden (überwinden, „transzendieren“) könnte, das kann man ganz und gar nicht. Aber es sind keine Wesenseigenschaften, sondern erworbene und gelernte Empfindungen und verinnerlichte Reaktionsmuster, die in den Hintergrund treten und sich schließlich auch ganz auflösen können, wenn man sie sieht. Ich betone: wenn man sie sieht , nicht wenn man sie wegmachen will. Dann verfestigen sie sich. Daraufgehe ich später ein.

Zum Thema des übernommenen Schuld- und Schamgefühls möchte ich noch ein kleines Beispiel aus einem Kurs in Spanien anfügen. Eine junge, intelligente Frau mit einer versteckt-erotischen Ausstrahlung wirkt seltsam leblos, zugleich sehe ich in ihren Augen eine tiefe Sehnsucht nach Leben. Während sie im LIP ihrem ungeborenen Kind (Stufe 1) gegenübersteht, aber keinen Kontakt aufnehmen kann (was bedeutet, dass sie nicht in Kontakt mit ihrem inneren Wesen, mit ihrer ursprünglichen Kraft und Lebendigkeit ist), frage ich sie nach ihrer Sexualität („Wie stehst Du zu Deiner Sexualität?“), und sie antwortet: „Nicht gut, die mag ich nicht.“ Ich sehe aber eine starke sexuelle Energie und Sehnsucht in ihr und sage ihr das, aber sie kann nichts damit anfangen. Nachdem einige weitere Versuche, den Kontakt mit ihrem kindlichen Wesen zu ermöglichen, gescheitert sind, unterbreche ich den Prozess mit den Worten: „Ich kann hier nichts machen. Wir müssen warten.“ Danach weint sie, aus Verzweiflung, weil sie wieder einmal nicht weiterkommt. Das kennt sie schon lange. Ich bleibe dabei, dass ich nichts machen kann.

Am nächsten Morgen frage ich sie, wie es ihr geht, und sie antwortet, dass sie eine schlaflose Nacht hatte, in der sie viel an ihre Mutter gedacht hat. Auf meine Nachfrage hin erzählt sie, die Mutter sei mit 16 Jahren mit ihr schwanger gewesen und deswegen von ihrer gesamten Umgebung (es war in Spanien auf dem Lande kurz nach der Zeit der Franco-Diktatur, wo noch eine sehr konservative Moral herrschte) moralisch verurteilt worden. Ich sage: „Dann war sie also in den Augen der anderen eine Hure. Verstehst Du jetzt, wieso du Deine Sexualität nicht magst und mit diesem ungeborenen Kind nichts zu tun haben willst? Das sind die Gefühle deiner Mutter, das ist das, was in ihr ständig präsent war, während sie mit Dir schwanger war. Sich ihrer Sexualität zu überlassen hat für sie ganz konkret bedeutet, verachtet zu werden. Und Du hast das aufgesaugt wie ein Schwamm, aber in Wirklichkeit bist Du genau so eine heiße Frau, wie es Deine Mutter war. Das ist Dein Zwiespalt: Du darfst nicht so sein, wie Du bist, und der Ausweg, den Du bisher lebst, ist, Dich nicht zu spüren und Deine Sexualität zu verurteilen.“

Ihr fiel ein Stein vom Herzen, und ihr blasses Gesicht bekam plötzlich Farbe. Später habe ich von ihrem therapeutischen Lehrer die Mitteilung bekommen, dass es ihr wesentlich besser gehe und er den Eindruck habe, dass sich der Knoten, an dem er lange vergeblich mit ihr gearbeitet hatte, endlich gelöst habe.

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