Gisbert Haefs - ZWEITAUSENDVIERUNDACHTZIG

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Alles wird gut. – Warum man Kindern heute noch diesen Bären aufbindet, ist schwer zu erklären. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um eine simple Kompensation handelt – der Tatsache nämlich, dass dem eben gerade *nicht* so ist! Glaubt man dem Volksmund, dem man ansonsten eher misstrauen sollte, kommt nichts Besseres nach.
Die Erkenntnis, dass Freiheit nichts mit der Freiheit, alles Gewünschte konsumieren zu können, zu tun hat, ist in den meisten Köpfen noch lange nicht angekommen. Gerade China ist der beste Beweis dafür, dass die Erzeugung von Demokratie durch Handel nicht funktioniert. Die Entwicklungen haben begonnen. Nicht erst gestern. Wir sind bereits mittendrin.
Die Autoren, die sich an dieser Anthologie beteiligt haben, kamen zum selben Schluss. Vielen ist offenbar bewusst, dass der eingeschlagene Weg seine Tücken haben wird. Nun mag die Titelwahl dieser Sammlung eine gewisse Ausrichtung nahegelegt haben – die eifrige Beteiligung spricht für eine empfundene Dringlichkeit.
… nicht nur, den Anfängen zu wehren!

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Letzteres galt als äußerst »staatsgefährdend« und war sukzessive zu vernichten. Julian musste beim Aushebeln der Regierungspläne daher listig sein.

Der Spagat zwischen kontraproduktiver, subversiver Tätigkeit und geheucheltem Gehorsam forderte ihn tagtäglich heraus, sodass er abends erledigt und todmüde auf seine Matratze sank und anfangs von den leeren Wänden seiner Behausung keinerlei Notiz mehr nahm.

Obwohl nahezu überzeugt, allen Beschäftigten würden von der Betriebsleitung Medikamente im Essen verabreicht, die das Denkvermögen in deren Sinn in irgendeiner Art und Weise beeinflussten, konnte Julian sich nicht entschließen, für sich selbst zu kochen. Er schlang sogar das kostenfreie Abendessen, das auf Wunsch in der Betriebskantine ausgegeben wurde, hinunter.

In Bäumlers Küche stand lediglich ein billiger kleiner Getränkekühlschrank, worin er hauptsächlich Gin aufbewahrte – dem er vor dem Schlafengehen eifrig zusprach, um seine desillusionierten Gedanken zu betäuben.

Irgendwann spürte er, dass nicht nur er das Haus verabscheute, sondern dass das Haus auch ihn mit Hass und Abscheu verfolgte. Es schien ihm auch gerade so, als ob die Größe der einzelnen Räume sich jeden Tag minimiere – so, als würden die Zimmerwände, sobald er im Bett lag, näher an ihn heranrücken. Eine Empfindung, die ihn anfangs kalt ließ – er brauchte keine großen Zimmer –, ihn jedoch zunehmend irritierte.

Da er aber keine logische Erklärung dafür fand, schob er die wachsende Paranoia auf seinen sich rapide steigernden Alkoholkonsum.

Trotz aller Vorsicht war Julian längst im Fadenkreuz seiner Vorgesetzten: Nicht weniger als drei Mitarbeiter waren im letzten halben Jahr speziell auf ihn angesetzt worden, weil man zwar ahnte, dass er insgeheim Sabotage betrieb, man ihm jedoch noch nichts Konkretes nachzuweisen vermochte. Da seine Wohnsituation nachweislich etwas beengt war, kam das geschenkte Haus zur rechten Zeit ins Spiel.

Der moderne Baustoff beinhaltete eine weitere, Julian allerdings unbekannte Möglichkeit: Ein daraus errichtetes Gebäude besaß künstliche Intelligenz und sollte in der Lage sein, die Gedanken und Emotionen seiner Bewohner aufzuspüren – und entsprechend darauf reagieren.

Wer im Sinne des Staates Wohlverhalten zeigte, konnte durch »Wohlfühlkomponenten« – wie besonders angenehmem Schlaf mit wunderbaren Träumen, aber auch von der Firmenleitung mit höchst irdischen Geschenken, wie Wellnessurlauben in der Schweiz oder in der Karibik sowie Gratisflügen nach Las Vegas – belohnt werden.

Wohingegen das Haus heimliche Gegner des Systems solange mit negativen Erfahrungen traktierte, bis sie entweder »zur Vernunft kamen« – oder, bei anhaltendem Widerstand, schlichtweg »entsorgt« wurden.

Dankbar für die schmucken Häuschen – ein »Geschenk« der Firma – waren Julians kritische Kollegen dem Staatsbetrieb auf einmal innigst verbunden – trotz vorheriger Unzufriedenheit. Die verdrängten sie auf einmal, sangen Loblieder auf die Regierung; ja, waren zu unbezahlten Überstunden bereit. Etwas, was Julian nicht begreifen konnte.

Nach zwei Monaten – Julians innerer Widerstand und sein Abscheu waren mittlerweile nicht geringer geworden, sondern weiter angewachsen und die Wände seines Hauses rückten ihm allabendlich noch bedrohlicher auf den Leib – passierte es: Seiner überdrüssig, näherten sich ihm die »gekränkten« Mauern so weit von allen Seiten an, dass ein Ausweichen seinerseits nicht mehr möglich war. Er schaffte es nicht einmal mehr, sein Bett zu verlassen.

Verzweifelt rang Julian nach Atem, verfluchte keuchend, ehe ihm endgültig die Sinne schwanden, das mörderische Regime und – verstarb schlussendlich.

Das neuartige Material der Hauswände hatte ihn plattgemacht.

Als Kollegen ihn fanden, nachdem er unentschuldigt seinem Arbeitsplatz ferngeblieben war, war wieder alles wie zu Anfang: Das Haus besaß seine vorherigen Abmessungen; nichts deutete auf eine Veränderung hin.

Neben Julians zerquetschter Leiche fand man allerdings so etwas wie sein »Vermächtnis«, nämlich einen in Schnaps getränkten Zettel mit den gekrakelten – kaum leserlichen – Worten: Künstliche Intelligenz ist Scheiße …

Karla Weigand: Eliten

Das Treffen war absolut geheim. Aus gegebenem Anlass war über die in einem armseligen Kaff in der Eifel stattfindende Zusammenkunft nichts in den Medien verbreitet worden.

Der Grund dafür lag nicht darin, dass es sich bei den Teilnehmern um Mitglieder krimineller Banden gehandelt hätte, die ihre jeweiligen Territorien neu abstecken mussten; und mitnichten waren es Umstürzler, denen der demokratisch-freiheitliche Kurs der Regierung nicht passte: Keiner der Damen und Herren (Verhältnis sechs zu sechs) plante ein Attentat, die Aushebelung von irgendwelchen missliebigen Gesetzen oder sonst etwas Verwerfliches.

Wozu dann die Geheimniskrämerei?

Die Geladenen mittleren Alters, unauffällig gekleidet – die Ladys hatten auf Schmuck verzichtet – trafen in ganz gewöhnlichen Automobilen ein, einige hatten sich sogar zu Fahrgemeinschaften zusammengetan. So trafen sie an einem schönen Spätfrühlingstag des Jahres 2084 in XYhausen ein. Der Name der Ortschaft tut hier nichts zur Sache.

»Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen, dass Sie den Weg hierher nicht gescheut haben.

Dank unseren Spitzennavigationsgeräten, die nichts mehr mit den störanfälligen ›Navis‹ seligen Angedenkens gemein haben, die einen auch schon mal in einem See landen ließen, kann heutzutage auch noch das letzte Kuhdorf ohne Schwierigkeiten aufgespürt werden!«

Der Redner war bemüht, seinen Vortrag ein wenig aufgelockert zu gestalten.

»Gerade die relative Abgeschiedenheit von XYhausen war vor dreißig Jahren für die damals Verantwortlichen ausschlaggebend, die Traute zu haben, hier in der Eifel diese erfolgreiche Institution ins Leben zu rufen!

Abgeschieden, äußerlich – von der Größe abgesehen – unauffällig und bescheiden wirkend, erfüllt diese segensreiche Anstalt heute mehr denn je ihren Zweck. Allerdings klagen die Betreiber seit Jahren über Platzmangel. Diesem abzuhelfen, indem wir uns um Finanzierungsmodelle kümmern, werden wir uns in den nächsten zwei Tagen nach Kräften bemühen.

Unser Projekt soll schließlich nicht zum Stillstand kommen oder gar daran scheitern, dass für die jugendlichen Bewohner zu wenig Platz vorhanden wäre, nicht wahr?«

Der Sprecher erntete beifälliges Nicken der übrigen elf Anwesenden. Alle vertraten die Meinung, einen weiteren An- und Ausbau werde man mit links hinbekommen; Geld war schließlich in den verschiedenen Töpfen genug vorhanden.

»Derzeit besuchen dreihundertfünfzig Sechs- bis Neunzehnjährige unsere exklusive Ausbildungsstätte«, fuhr der Referent fort, ein etwa fünfzigjähriger, sehr gepflegt und durchtrainiert erscheinender Mann im dunkelgrauen Businessanzug.

Der Minister der Bundesregierung, denn um einen solchen handelte es sich, hatte sich dem bislang noch nicht ausgerotteten Krawattenzwang, dem er leider in seinem Arbeitsalltag immer noch unterlag, dadurch entzogen, dass er einen hellblauen Seidenrolli gewählt hatte.

Auch die anderen fünf männlichen Tagungsteilnehmer waren leger gekleidet; der eine, der mit »Kulturstrick« aufgetaucht war, hatte diesen nach einem kurzen Rundumblick im Tagungssaal unauffällig in einer Sakkotasche verschwinden lassen. Der Annahme, er sei ein Spießer, wollte er keine Nahrung geben.

Auch die Damen, dezent geschminkt und eher schlicht frisiert, hatten auf spektakuläres Outfit verzichtet. »Nur nicht auffallen«, lautete die Devise der Anwesenden.

Allen gemeinsam war eine bemerkenswert schlanke Figur. Über eine solche verfügten mittlerweile alle »guten Staatsbürger«. Es war selbstverständlich, sich bei der Nahrungsaufnahme zu disziplinieren. Fettleibigkeit erzeugte Krankheiten, belastete demzufolge die Krankenkassen und war daher als »unsozial« geächtet.

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