Gisbert Haefs - ZWEITAUSENDVIERUNDACHTZIG

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Alles wird gut. – Warum man Kindern heute noch diesen Bären aufbindet, ist schwer zu erklären. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um eine simple Kompensation handelt – der Tatsache nämlich, dass dem eben gerade *nicht* so ist! Glaubt man dem Volksmund, dem man ansonsten eher misstrauen sollte, kommt nichts Besseres nach.
Die Erkenntnis, dass Freiheit nichts mit der Freiheit, alles Gewünschte konsumieren zu können, zu tun hat, ist in den meisten Köpfen noch lange nicht angekommen. Gerade China ist der beste Beweis dafür, dass die Erzeugung von Demokratie durch Handel nicht funktioniert. Die Entwicklungen haben begonnen. Nicht erst gestern. Wir sind bereits mittendrin.
Die Autoren, die sich an dieser Anthologie beteiligt haben, kamen zum selben Schluss. Vielen ist offenbar bewusst, dass der eingeschlagene Weg seine Tücken haben wird. Nun mag die Titelwahl dieser Sammlung eine gewisse Ausrichtung nahegelegt haben – die eifrige Beteiligung spricht für eine empfundene Dringlichkeit.
… nicht nur, den Anfängen zu wehren!

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Venter runzelte die Stirn.

»Ich hab’ mich verhört?«

»Nein! Leider nicht. Tut mir leid. Ich kann nicht einmal im Ansatz beurteilen, woran der Mann gestorben ist! Schon wieder! Äußere Hinweise auf Gewalt gibt es nicht, bis auf eine Unterblutung im Bereich des Schlüsselbeins – sieht für mich nach einer Sturzverletzung aus. Könnte dort an der Schreibtischkante passiert sein. Ich kann einen tiefen Schnitt anbieten – dummerweise war der nicht letal. Verkrampfungen, die auf Koronartod hinweisen würden, gibt’s ebenfalls nicht!«

Venter blickte den jungen Pathologen böse an: » Worauf hinweisen?«

Jetzt grinste der junge Mediziner, dem man das Engagement und die Energie des Berufsanfängers noch anmerkte: »Herzinfarkt, Kommissar Venter. Herzinfarkt!«

»Das werden immer mehr«, brummte Venter unwillig. »Kann mir jemand zum Teufel noch mal sagen, was das soll? Eine Epidemie von Leuten, die aufhören zu leben. Mit neunundzwanzig stirbt man nicht so. Er sieht nicht krank aus. Oder seh’ ich das falsch?«

Er wandte sich dem Toten zu: »Auch keine Zeichen für einen Schlaganfall, ein Aneurysma oder etwas Vergleichbares …«

»Selbstmord? Bitte!«

Der Pathologe verzog den Mund.

»Wäre ja schön. Gift oder Drogenmissbrauch … möglich. Aber das kann ich erst nach dem Drogenscreening und dem toxikologischen Gutachten sagen. Hinweise darauf habe ich nicht entdecken können. Nichts Auffälliges, würde ich meinen. Und das Übrige …« Er grinste, und Venter beendete den Satz: »… nach der Autopsie!«

Er seufzte: »Ich weiß!«

Die Kommission II des PAP lag im Dunkeln. Nur in einem Büro brannte eine kleine, grelle Schreibtischlampe. Venter saß still in seinem Drehstuhl und starrte nach draußen in die Nacht. Er fühlte sich merkwürdig. Nach wie vor ätzte die Magensäure sich ihren Weg nach oben und ignorierte hartnäckig alle Versuche, sie mit Natron in den Griff zu bekommen. Das alte Hausmittel hatte Venter wiederentdeckt, nachdem alles andere, was ihm die Ärzte empfohlen hatten, kläglich versagt hatte. Er wusste, dass er sich mit schnellen Schritten einem offenen Magengeschwür näherte, doch die extrem teure Spezialbehandlung würde seine kompletten Rücklagen – ohnehin nicht üppig – und dazu ein komplettes Jahresgehalt verschlingen, Beamtenzuschuss hin oder her. Die Beschwerden waren als »minderwichtig« klassifiziert worden – und somit kein Problem der allgemeinen Gesundheitsversorgung. Zudem hatte er etliche Vergünstigungen durch dauerhaft unerwünschten Lebenswandel verloren. Er atmete tief durch.

Vor ihm lagen einige Asservate dieses sonderbaren Falles. Das PAP war gehalten, die Untersuchungen, was Zeit- und Materialaufwand anging, in engen Grenzen zu halten. Gegenstand der Untersuchungen waren ausnahmslos Bürger, die dem Prekariat zugerechnet wurden. Humankapital ohne Rendite. Und die Untersuchung des Todes sollte keinesfalls mehr Aufwand bedeuten, als nötig.

Noch nicht einmal ein Feigenblatt. Eine Lächerlichkeit!

Venter zog ein altes Taschentuch hervor und spuckte wütend hinein.

Draußen auf dem Gang schaltete sich das Licht ein: Billiges, grünstichiges LED-Licht, dann tanzte, wirr gestikulierend, ein Schatten an der Sichtscheibe des Büros vorbei. Ein Nachzügler auf dem Weg ins Wochenende. Vollvernetzt und verloren in seiner individuellen Virtualität. Der Kommissar nahm einen Schmalzkringel aus der Packung und biss hinein. Natürlich tat er seinem Magen damit keinen Gefallen, aber etwas anderes hatte er nicht zur Verfügung. Kaum hatte er den ersten Bissen geschluckt, kam die obligatorische Meldung:

iFLOW:LEVEL2:ENTER:

CONSCIOUS:reaction not necessary: VOTESTREAM//GENERAL:ACCESS:iMS:Venter.Dominik.

ID 9990123-834747

PRIORITY:High:official healthcare

Language:native:german:

Ihr Ernährungsverhalten entspricht nicht den Maßgaben des Gesundheitssystems und verletzt die Präventionspflichten.

Zucker-, Fett- und Kohlenhydratlimit überschritten. Die Zusatzprämie steigt um null Komma null vier Prozent.

VOTE: not possible

Appendix: Zusatztarif Xb.Gesundheitskasse SanityPool.

Your partner for a long and healthy life!

Venter seufzte und vertiefte sich erneut in die Unterlagen. Er war müde, hatte aber noch nicht vor, nach Hause zu gehen. Dort wartete lediglich ein Multiplex auf ihn, der ihm gefühlte zehntausend völlig sinnfreie Kanäle mit ebenso sinnfreien Sendungen anbot, nach Wahl, wann, wo und wie lange er wollte. Dazu jede Menge Spiele, die er zumeist für hirnschreddernden Unsinn hielt.

›Panem et circenses‹, dachte er wütend. ›Die Spiele sind scheiße und Brot enthält Kohlenhydrate – sogar wenn's glutenfrei und vollkommen vegan ist. Zum Teufel damit.‹

Die Akte des Toten war dünn. Viel gab es nicht über ihn zu wissen. Ein Individuum, das der Allgemeinheit auf der Tasche lag – und dies seit vielen Jahren. Abgebrochene Fortbildungen, Arbeitseinsätze, die wegen Inkompetenz oder mangelnder Akzeptanz nicht lange gedauert hatten. Malik Perwane, so der Name des Verstorbenen, hatte keinerlei Neigung gehabt, sich irgendwo oder -wie nützlich zu machen. Oder es war ihm nicht möglich gewesen. Venter war, nach all den Jahren, in denen er ähnliche Schicksale aufarbeitete, nicht mehr sicher, was davon der Realität näherkam. Letztendlich spielte es auch keine Rolle.

Ein ernüchterndes Fazit.

Wütend schob er die Akte nach hinten und ging zur Toilette. Die gleich darauf auflaufende Meldung ruinierte den Tag komplett.

iFLOW:LEVEL2:ENTER:

CONSCIOUS:reaction possible: VOTESTREAM//GENERAL:ACCESS:iMS:Venter.Dominik.

ID 9990123-834747

PRIORITY:High:official healthcare

Language:native:german:

Ihre Darmtätigkeit ist suboptimal. Die Methanproduktion ist stark überhöht und widerspricht den Vorgaben des europäischen Gesundheitspanels zum Klimaschutz. Methan wird mit doppeltem Faktor ins Portfolio der Klimagase eingerechnet. Grund ist Ihre suboptimale Ernährung – siehe iFLOW:SanityPool – healthstream, locked and backuped.

Wären Sie bereit, sich einer für Sie positiven Änderung Ihres Lebenswandels zu unterziehen? Hilfsprogramme stehen Ihnen in der beigefügten Short-iTrack zur Verfügung. Download komplett.

Abspielen/Teilnehmen/Akzeptieren?

VOTE: Yes/No

Venter übergab sich und ging dann nach Hause.

Sperling schluckte. Wütend gab er den Extraktionsbefehl erneut ein. Das VirtualPad reagierte – endlich! Der UltraChip, der alle relevanten Daten über die Person des Verstorbenen enthielt, Sozialfiles, Gesundheitsfiles und was der Dinge mehr waren, gab Rückmeldung. Sperling atmete auf. Der Chip war intakt – immerhin. Häufig genug wurde versucht, sich der allgemeinen Überwachung zu entziehen. Ein Piepen signalisierte, dass der Extraktor einmal mehr nicht funktionierte. Die Mängel an der Ausrüstung waren ein ständiges Ärgernis. Der Pathologe verzog verärgert den Mund. Er nahm das altmodische Skalpell und setzte den notwendigen, kleinen Schnitt im linken Schlüsselbeinbereich selbst. Als er den Chip entfernte, fiel ihm eine dunkle Verfärbung des umliegenden Gewebes auf. Er stellte fest, dass es sich weder um einen nekrotischen Prozess handelte, noch um eine andere krankhafte Veränderung, die er hätte zuordnen können.

»Was ist das, zum Teufel?«, murmelte er leise und nahm eine Gewebeprobe.

Natürlich war ihm klar, dass er die Sparprotokolle vollkommen ignorierte, doch die sich häufenden Todesfälle der letzten Monate und das völlige Fehlen einer plausiblen Erklärung lagen ihm schon geraume Zeit schwer im Magen.

Die Werbebotschaft lenkte ihn ab:

iFLOW:

voteSTREAM:LEVEL3:ENTER:

CONSCIOUS:reaction: VOTESTREAM//GENERAL:ACCESS:iMS:Sperling.Leo

ID 9990123-834747

PRIORITY:middle:delay:VOTE immidiate reaction possible:

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