Paul Blumenreich - Der Selbstmörder

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Paul Blumenreich war einst Direktor am Theater des Westens, schrieb Bühnenstücke und Kriminalromane wie «Der Selbstmörder» mit Berliner Schnauze und Sarkasmus. Durch eben diese «freie Schnauze» hielten ihn viele «für nicht tragbar». Paul Blumenreich eckte an, sagte er doch zu offen was er dachte. Sein schriftstellerisches Talent und seine unterhaltsamen Werke sind völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten.

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Und er überreichte ihr seine Karte.

»Ich bin nämlich Buchhalter eines Kunstgewerbe-Magazins.« Und er seufzte wieder tief auf.

Pauline war ganz erstaunt. Das hätte sie nie für möglich gehalten; er war ihr ganz und gar als Künstler erschienen.

»Sie stimmen mich wehmütig, Fräulein,« versetzte er; »dürfte ich das wenigstens anstreben, was ich Ihnen schien!«

Und angeregt, sympathisch berührt, wie er war, erzählte er ihr, wie künstlerische Ideale ihm vorschwebten, wie heiß er sich nach einer Ausbildung sehnte, und wie doch Pflicht und Dankbarkeit ihn an die Bronzewaren-Firma Hilmar, das Geschäft seines Onkels und Pflegevaters, ketteten.

Nun erschloß Pauline ebenfalls ihr Herz. Sie stellte ihm vor, was sie von einer Schauspielerlaufbahn gehofft und wie wenig ihr die Wirklichkeit davon gehalten habe. Sie schilderte, welchen Versuchungen sie ausgesetzt sei und wie unwürdig ihr Chef, der Oberregisseur mit ihr verfahre.

Karl Hilmar hörte voll Teilnahme zu.

»Es ist schade um Sie, Fräulein,« rief er, »und Sie sollten die erstbeste Gelegenheit erfassen, ins Privatleben zurückzukehren. Was Sie mir da erzählen, ist mir nicht ganz neu, aber es bestätigt von neuem, wie schwer es für junge Mädchen ist, in dieser Atmosphäre ganz rein zu bleiben. Sie erschweren sich sogar die Möglichkeit eine gut bürgerliche Partie zu machen, wozu sich Ihnen sonst sicherlich Gelegenheit böte. Mich zum Beispiel würde mein Onkel gewiß enterben, wenn ich eine Schauspielerin heiraten wollte.«

Pauline hörte nachdenklich zu. Diesen Punkt hatte sie noch nicht erwogen, denn sie hatte ja noch nicht geliebt. Wenn sie die Neigung eines jungen Mannes fand, wie Karl Hilmar, stand ihr die Schauspielerin, die sie ja in ihrer jetzigen Form ohnehin nicht befriedigte, nicht im Wege?

»Aber ich muß mein Brot verdienen,« wandte sie ein.

»Das wird doch auf verschiedene Weise möglich sein,« entgegnete er. »Ich könnte Ihnen gleich einen Vorschlag machen, aber er wird Ihnen nicht sehr imponieren. Soll ich ...?«

»Natürlich sollen Sie,« antwortete Pauline, erstaunt über die Teilnahme, die er an ihrem Schicksal nahm. In diesem Augenblick erschien ihr dies Schicksal gar nicht mehr düster.

»Unser Kassierer geht ab,« fuhr Karl Hilmar fort, »und seine Stelle ist, soviel ich weiß, noch nicht besetzt. Wenn Sie sich mit diesem Posten begnügen wollten ...? Für uns wäre es ein wahres Glück, denn ein junges hübsches Mädchen wie Sie ziert das ganze Geschäft.«

Freilich, das Anerbieten im ganzen entsprach wenig den stolzen Zukunftsträumen Paulinens; aber derjenige, der es ihr machte, besaß bereits ihr ganzes Vertrauen und auch noch mehr. Sie wollte sich die Sache also überlegen.

Im Verlaufe der Nacht indessen rückten sie einander näher und näher. Sie waren zwei verwandte Seelen mit gleich hochfliegenden Neigungen, deren Flügel in gleicher Weise durch die Verhältnisse gebunden waren.

Als sie sich trennten und er die Rede wieder auf die freie Stelle gebracht hatte, rief Karl Hilmar:

»Ach, wenn Sie zu uns kommen, Fräulein Pauline, da könnte ich Sie immer sehen, so oft die Tür zum Comptoir aufgeht. Und dann würde es mir da drinnen so gut gefallen, wie nie zuvor!«

Mit einem feurig bittenden Blick sah er sie an und dieser Blick entschied. Sie wollte ihm folgen, weil er es war. Er hatte ihr Herz gewonnen, und sie wollte in seiner Nähe bleiben, wenn auch vorläufig nur in einer bescheidenen Stellung.

So war sie Kassiererin im Hause Hilmar geworden.

Schon unter gewöhnlichen Umständen lag eine schwere Last auf ihr, dem lebenslustigen, kraftsprühenden jungen Mädchen. Der Vater war lange tot, die Mutter genoß eine kleine Pension. Außer Pauline waren noch drei jüngere Söhne da, begabte, hübsche Jungen, die für eine anständige Lebensbahn erzogen werden sollten und höhere Schulen besuchten. Dazu reichte die Pension der Mutter bei weitem nicht hin. Zwar die Jungen genossen Freischule und manche andere Vergünstigungen, aber sie brauchten noch immer allerlei, hatten kleine Wünsche und bettelten dann bei der Schwester.

Die Hoffnung der ganzen Familie beruhte stillschweigend auf der Tante, welche im Hause wohnte und eine der drei Stuben mit ihren eigenen Möbeln eingerichtet hatte. Sie war eine alte Jungfer, welche etwas Geld haben sollte und damit wichtig tat. Einmal sagte sie:

»Nun, Kinderchen, ich werde es Euch gedenken. – Kinderchen, etwas wird für Euch doch bleiben.«

Und ein nächstes Mal wieder klagte sie:

»Ach Gott, ich bin ja nur ein armer Schlucker; ich habe nichts und hinterlasse nichts.«

Die Tante liebte es, immerfort von ihrem Tode zu sprechen, wie es die Manier mancher alten Leute ist. War von einem in der nächsten Zukunft liegenden Ereignis die Rede, von Weihnachten, Ostern, einem Geburtstage oder dergleichen, so seufzte sie:

»Wenn ich's erlebe!«

Und sagte man ihr:

»Den Mantel kannst Du ja im nächsten Jahre noch tragen, Tante,« dann antwortete sie:

»Nächsten Winter, da lebe ich nicht mehr.«

Und so ging das fort. Unwillkürlich wurde man immer an die geheimnisvolle Erbschaft erinnert:

»Die paar Groschen, die unsereins sich mit Not und Mühe vom Munde abspart, ... ja, wenn ich Euch nur etwas Ordentliches hinterlassen könnte!«

Zum Kaffee und zum Abendbrot, zur Suppe und zum seltenen Braten, immer klang dasselbe Lied, immer machte die Tante ihr mysteriöses Gesicht, rasselte mit ihrem Schlüsselbund, als hätte sie Schätze zu verschließen.

Sehr gern saß sie über dem Kalender und brütete und brütete, als wolle sie ihren Todestag ausrechnen. Bisweilen knurrte sie die Jungen an:

»Ich spare noch immer jetzt auf meine alten Tage, daran solltet Ihr Euch ein Beispiel nehmen.«

Die Jungen trieben auch wohl ihren Mutwillen mit der Erbschaft:

»Ja,« sagte Richard, »wenn wir die Tante beerbt haben werden, dann machen wir dieses und jenes, dann kaufe ich mir ein Zweirad.«

Und der jüngere meinte:

»Einen schönen Grabstein aber muß sie zuerst haben.«

Schließlich wünschten alle der Tante das Leben. Aber die alte Dame war siebzig Jahre alt und ewig konnte es nicht mehr währen. Sie war auch mit soviel Liebe und Aufmerksamkeit gepflegt worden, daß man sich ein Anrecht auf ihre Dankbarkeit erworben hatte. Ihr Hab und Gut bestand in einer Leibrente, aber sie sollte sich außerdem, so lange sie einen guten Posten als Wirtschafterin besessen, ein kleines Kapital erspart haben, und so sehr nun auch ihr Tod in der Luft schwebte, so bestürzt war doch die ganze Familie, als die Tante eines Tages vom Schlage gerührt wurde. Zwar die alte Frau war nicht tot, nur gelähmt, aber es erfaßte doch ein grenzenloser Schrecken das ganze Haus. Es mußte sich jetzt entscheiden, wie es mit der Erbschaft stand. Zugleich hörte man allerlei Gewissensregungen: Hatte man sie auch genügend gut behandelt? – Und wenn sie lange so lebte, gelähmt und hilflos, was sollte da geschehen? – Wer sollte ihre Pflege übernehmen? –

Pauline war den ganzen Tag über abwesend, die Jungen in der Schule, und wenn sie heimkamen, so suchten sie Freiübungen auf, die alte Mutter besorgte das bißchen Wirtschaft – was sollte also werden, wenn die hinfällige Tante vielleicht keinen Schritt mehr gehen konnte, zu jeder Handreichung eines dritten bedurfte?

Und in all' dieser Angst und Aufregung mußte Pauline fort. So war sie zum ersten Male zu spät gekommen, aber man bemerkte es glücklicherweise nicht; der Chef war sehr streng und ohne Verweis wäre es sonst nicht abgelaufen. Sie hatten zu Hause oft gedrängt, daß Pauline lieber nach einer Beschäftigung suche, die ihr daheim Verdienst gewähre, oder daß sie sich nach einer anderen, minder anstrengenden Stellung umsehe. Aber sie wollte nicht fort von ihrem Kassenschalter – nicht fort aus der Nähe Karl Hilmars.

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