Paul Blumenreich - Der Selbstmörder

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Paul Blumenreich war einst Direktor am Theater des Westens, schrieb Bühnenstücke und Kriminalromane wie «Der Selbstmörder» mit Berliner Schnauze und Sarkasmus. Durch eben diese «freie Schnauze» hielten ihn viele «für nicht tragbar». Paul Blumenreich eckte an, sagte er doch zu offen was er dachte. Sein schriftstellerisches Talent und seine unterhaltsamen Werke sind völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten.

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Paul Blumenreich

Der Selbstmörder

Berliner Kriminalroman

Impressum

Covergestaltung: Gunter Pirntke

Illustration: Matthias K. Maier

Gestaltung: Otto Bauer

Digitalisierung: Gunter Pirntke

BROKATBOOK Verlag Gunter Pirntke

ISBN

9783961188727 (ePub)

9783961188734 (mobi)

2018 andersseitig.de

andersseitig Verlag

Dresden

www.andersseitig.de

info@new-ebooks.de

(mehr unter Impressum-Kontakt)

Der Morgen war gekommen, und noch immer war er nicht da. Man mußte die Rolljalousien aufziehen, das Geschäft eröffnen, trotzdem er fehlte, er, die Hoffnung des ganzen Hauses.

Er war nicht der Sohn des Hauses, aber mehr als ein solcher. Nicht nur sollte er einst das blühende Geschäft fortführen, er galt als der Bräutigam der einzigen Tochter des Hauses, und nicht nur die Zukunft der Firma, auch das Lebensglück dieses jungen Mädchens lag in seiner Hand. Und er war fort, rätselhaft verschwunden, vermißt, seit gestern abend ausgeblieben. Keine Spur, keine Nachricht von ihm.

Und während die Morgensonne ihre ersten Strahlen in das reich dekorierte Schaufenster warf auf die Andromeda von Bronze, die Tanagrafigürchen und auf die kunstvoll gestalteten Leuchter und Stafetten, saßen und standen alle müßig umher mit der einen Frage: Was ist aus ihm geworden?

Es kamen um diese Morgenstunde noch keine Kunden. Solch ein vornehmes Geschäft wie dieses wird nur pro forma so früh geöffnet. Gestern abend beim Schluß des Ladens hatte noch niemand ernste Besorgnis. Ein junger Mann kann einmal ausbleiben bis zehn Uhr, was will das heißen? – Freilich, bei der pedantischen Ordnung im Hause mußte das auffallen. Er war ja manchmal abwesend, aber man wußte doch immer, wo er sei, wann er zu erwarten.

Herr August Hilmar, der Chef des Hauses, war ein alter Herr, ein musterhafter, übergewissenhafter Geschäftsmann. Niemals hätte er etwas verkauft, von dessen sorgsamer Ausführung und Preiswürdigkeit er nicht fest durchdrungen gewesen wäre. Er kalkulierte seine Preise noch nach der alten Art, die sich Unkosten, Herstellung, Zinsen zusammenrechnete und einen ganz bestimmten Prozentsatz als Gewinn daraufschlug, gleichviel ob die Ware besonders billig erworben und leicht loszuschlagen war oder nicht. Daher denn auch das alte, gute Renommee der Firma.

Hilmar hatte eine einzige Tochter. Deshalb hatte man auch ein Mündel, einen entfernten Verwandten, in früheren Jahren in das Haus gezogen und direkt für das Geschäft vorbereitet. Karl Hilmar, ein hübscher, geweckter Bursche, genoß im Hause Hilmar eine sorgfältige Erziehung. Mit sechzehn Jahren war er in das Geschäft getreten, und der Onkel und Vormund führte ihn bei dem versammelten Personal als den zukünftigen Chef ein.

»Dein Glück ist gemacht,« sagte er damals zu dem Jüngling, und nicht ohne Neid sahen die älteren Angestellten den jungen Glückspilz in Tätigkeit treten.

Karl freilich schien nicht sehr davon durchdrungen, daß die neue Wendung der Dinge zu seinem Glücke sei. Als er ausgelernt hatte, begann er lässig zu werden, ja auszubleiben, zeigte sich ohne Eifer für das Geschäft, und die Folgen waren manches Mal heftige Scenen. Eine gewisse künstlerische Veranlagung, die man übrigens in der Schule besonders gepflegt hatte, mochte in ihm den Wunsch entstehen lassen, einen anderen Beruf einschlagen zu dürfen. Er zeigte Neigung zum Modellieren; das Herumstehen hinter dem Ladentisch war ganz und gar nicht nach seinem Sinn; aber alle Vorstellungen nach dieser Richtung hin prallten an dem Onkel und Vormund ob.

»Du wirst Deine künstlerischen Fähigkeiten, Dein Urteil über Form und Farbe auch in unserem Geschäft vorteilhaft verwerten können, und meine Firma würde gewiß noch größere Erfolge erzielt haben, wenn auch mir gleiche Begabung zur Seite gestanden hätte.«

Solcherart suchte der Onkel in seiner bestimmten, wenn auch gutherzigen Weise den jungen Menschen von abenteuerlichen Plänen zurückzuhalten.

Wirklich, Karl hatte nichts von einem Kaufmann, hatte alles von einer Künstlernatur. Mit seinen blitzenden Augen, seinem lässig lebhaften Wesen, seinen wechselnden Stimmungen und Einfällen schien er wenig für die stille, einförmige Arbeit des Kontors zu passen. Er geriet in Entzücken über eine hübsche Figur aus Bronze oder Gips, begann sie wohl auch nachzuzeichnen, aber er dachte nicht an ihren Handelswert, an die Rolle, die sie im Hauptbuche spielte. Er war im stande, irgend einen neuen, kunstgewerblichen Gegenstand lediglich deshalb geschäftlich zu vernachlässigen, weil vielleicht die ornamentale Ausschmückung desselben sein fein entwickeltes Stilgefühl verletzte. Einmal war es geschehen, daß er einem Kunden seines Onkels geradezu ungezogen begegnet war, weil dieser sich für den Ankauf einer geschmacklosen Wandgarnitur entschieden hatte. Dergleichen nahm Herr Hilmar manchmal übel. Wenn nun diese Verstimmungen zwischen beiden anhaltender, ernstlicher sich gezeigt hätten, so hätte man daraus auf einen Grund schließen können für Karls Verschwinden, einen Anlaß für ihn, etwas Tolles, Verzweifeltes zu unternehmen. Aber seit einiger Zeit war Ruhe eingetreten zwischen dem jungen Mann und dem alten Herrn.

Josepha, die einzige Tochter Hilmars, war zwei Jahre bei einer Tante in Dresden gewesen, die ein berühmtes Pensionat besaß. Lernen freilich hätte sie auch in Berlin alles mögliche können, aber die ehrgeizigen Eltern legten Wert darauf, daß Josepha sich feine Manieren, angenehme Formen aneigne, sich musterhaft betrage: das sollte sie in dem aristokratischen Pensionat erlernen.

Nun kam sie von dort zurück als eine Schönheit, als eine vollkommene junge Dame, und seither war es gewesen, daß eine Verwandlung mit Karl vorgegangen. Er wurde sanft, geduldig, aufmerksam, sichtlich verliebt in Josepha. Die Eltern schienen das sich offenkundig entwickelte Verhältnis zu begünstigen, und eines Tages hieß es, die jungen Leute seien stillschweigend verlobt; an Josephas achtzehntem Geburtstage sollte die Verlobung proklamiert werden. Nun erst schien Karl sich ganz und gar in sein Geschick fügen zu wollen. Wenige Tage vor dem Geburtstage aber war es, als das Unglück geschah.

Karl führte die Bücher. Gegen Abend war er von seinem Onkel zu einem Geschäftsfreunde geführt worden und gab von da aus telephonisch Nachricht, der Mann käme erst gegen neun Uhr zurück; er, Karl, werde in einem Restaurant so lange warten und dann seinen vorher vergeblichen Besuch wiederholen. Man wartete in der Familie mit dem Abendessen. Karl bewohnte ein möbliertes Zimmer im Hinterhause, aber er pflegte mit am Familientische zu speisen. Heute abend kam er nicht. Gegen halb zehn Uhr fragte man mittelst des Fernsprechers bei dem Geschäftsfreunde an; Karl war zum zweiten Male nicht dagewesen. Man setzte sich verstimmt und unruhig zu Tische, aß wenig oder gar nichts. Der Onkel und die Tante, zwei alte, sehr pedantische Menschen, die auf die Minute zu speisen pflegten, täglich aus den gleichen Gläsern genau das gleiche Quantum Wein tranken, mit dem Glockenschlage zu Bett gingen und wie Uhrwerke arbeiteten, waren von solch einer Unregelmäßigkeit doppelt empfindlich berührt. Inkorrektheiten konnten sie nicht ertragen; entweder mußte Karl ein Unglück zugestoßen sein, oder er betrug sich unverantwortlich.

Nur Josepha war ruhig; sie war ein gelassenes, harmonisches Gemüt. Vorläufig glaubte sie nichts Böses; irgend ein Zufall konnte die Ursache des Ausbleibens sein. Vielleicht auch hatte sie mehr eine ruhige Gewohnheitszuneigung, als eine heftige Leidenschaft für den Mann, der ihr Kamerad und Spielgefährte gewesen, obgleich er mehrere Jahre älter war als sie.

»Er wird kommen, muß jeden Augenblick kommen,« versicherte sie. Sie verschwieg den Eltern, daß sie manchmal deutlich seinen Tritt gehört hatte, wenn er abends, nachdem die Eltern sich bereits zur Ruhe begeben, noch ausging. – Nach dem Abendessen in der Familie spielte er meist vierhändig mit Josepha und zog sich dann auf sein Zimmer zurück. Sie aber hörte ihn nachher oft noch davonschreiten, ihr Schlafzimmer ging nach der Treppe. Sie wußte nicht, wann er nach Hause kam, grollte ihm auch nicht; sie war jung und begriff vollkommen, daß er nicht so leben konnte, wie die Eltern sich einbildeten. Sie verzieh es, weil er das Dekorum wahrte, fühlte sich aber heute nicht beunruhigt, denn er war eben einer Versuchung erlegen, hatte vielleicht einen Dienstmann oder eine Depesche gesandt, die zufällig ihr Ziel verfehlt hatten. Er kam ja sonst nach Hause, wenn auch noch so spät, und während die Eltern unruhig und ärgerlich dasaßen, zur gewohnten Stunde nicht zu Bett gehen wollten, blickte sie gleichmütig drein aus ihrem schönen, gelassenen Gesichtchen, in ihrer ruhigen, musterhaften Haltung: Er würde schon kommen! –

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