Jürgen Handke
Humanoide Roboter
Jürgen Handke
Humanoide Roboter
Showcase, Partner und Werkzeug
Tectum Verlag
Jürgen Handke
Humanoide Roboter
Showcase, Partner und Werkzeug
© Tectum – ein Verlag in der Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2020
ePub 978-3-8288-7136-6
(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Werk unter der ISBN 978-3-8288-4250-2 im Tectum Verlag erschienen.)
Umschlaggestaltung: Tectum Verlag, unter Verwendung zweier Fotografien von Jürgen Handke und dem Bild #1025854552 von jakkapan21 | www.istockphoto.com
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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
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Angaben sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
Inhalt
Vorwort
Der Autor
Die Co-Autoren
Hinweise zur Gestaltung des Buches
Quellen und Lektüreempfehlungen
Hintergrund
I Roboter
I.1 Nicht-Humanoide Roboter
I.2 Humanoide Roboter
I.2.1 Humanoid, Android und Geminoid
I.2.2 Die Fähigkeiten Humanoider Roboter
I.2.2.1 Die Sprechfähigkeit
I.2.2.2 Die Dialogfähigkeit
I.2.2.3 Mehrsprachigkeit
I.2.2.4 Das Varietäten Problem
I.2.2.5 Gefühle
I.2.2.6 Bewegung
I.2.2.7 Sensorik/Wahrnehmung
I.2.2.8 Gefühle (Haptik)
I.3 Einfache Humanoide Roboter
I.3.1 SoftBank Robotics
I.3.1.1 NAO
I.3.1.2 Pepper
I.4 Ausblick und Lektüreempfehlungen
II Showcases
II.1 Vortragsbegleitung
II.2 Touristik und Unterhaltung
II.3 Werbung in eigener Sache
II.4 Der Bereich Pflege
II.5 Im Einzelhandel
II.6 Auf öffentlichen Plätzen
II.7 Klerikale Showcases
II.8 Sinn und Nutzen von Roboter-Showcases
II.9 Ausblick und Lektüreempfehlungen
III Humanoide Roboter als Partner
III.1 Roboter als Partner in der Öffentlichkeit
III.2 Roboter als Partner in der Finanzwelt
III.2.1 Die Mizuho Bank (Japan)
III.2.2 Die ATB Financial (Kanada)
III.2.3 Die City Union Bank (Indien)
III.2.4 Die Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ (Japan)
III.2.5 Die HDFC Bank (Indien)
III.2.6 Die Canara Bank (Indien)
III.2.7 Der Status-Quo
III.3 Die Sparkasse Marburg-Biedenkopf (Deutschland)
III.3.1 Der Roboter als Empfangsperson
III.3.2 Der Roboter als Kundentrainer
III.3.3 Der Roboter als Wegweiser
III.3.4 Der Roboter als Interviewer
III.3.5 Der Roboter als Produkt- und Markenbotschafter
III.3.5.1 Fotomotiv
III.3.5.2 Darsteller in den sozialen Medien
III.3.5.3 Gesprächspartner
III.3.6 Der Roboter als Unterhalter
III.3.6.1 Märchenerzähler
III.3.6.2 Quizmaster
III.4 Fazit: Humanoide Roboter im Finanzwesen
III.5 Roboter als Partner im privaten Bereich
III.6 Roboter als Partner im Bereich Pflege
III.6.1 Das Projekt ARiA
III.6.2 Das Projekt SMiLE
III.7 Synergien
III.8 Ausblick: Roboter als Partner in der Bildung
III.8.1 Spezielle Zielgruppen
III.8.1.1 L2TOR
III.8.1.2 Roboter an finnischen Grundschulen
III.8.2 Die Hochschullehre
IV Humanoide Roboter als Partner im Bildungsbereich
IV.1 Die klassische Hochschullehre
IV.1.1 Roboter in der klassische Hochschullehre
IV.2 Die digitale Lehre
IV.2.1 Roboter in der digital-integrativen Lehre
IV.2.1.1 Humanoide Roboter als Berater
IV.2.1.2 Humanoide Roboter als Assistenten
IV.2.1.3 Humanoide Roboter als Prüfer
IV.2.2 Classroom Application Packages
IV.3 Zusammenfassung und Lektüreempfehlungen
V Humanoide Roboter als Werkzeug
V.1 Algorithmisches Denken
V.2 Einfache Maker-Spaces
V.3 Maker-Spaces mit Robotern
V.4 Visuelle Programmierung
V.4.1 Choregraphe
V.4.2 Tethys
V.5 Maker-Spaces mit NAO-Robotern
V.5.1 Robotik-Schulen
V.5.2 NAO-Roboter in Bildungszentren
V.5.3 NAO-Roboter in „Smart Schools“
V.5.4 NAO-Roboter im regulären Schulbetrieb
V.5.4.1 Die Pilotphase
V.5.4.2 Das H.E.A.R.T. – Robotikum
V.5.4.3 Von H.E.A.R.T. zu RoboPraX
V.6 RoboPraX
V.6.1 Der Online-Vorkurs RoboBase
V.6.2 Das RoboPraX – Robotikum
V.6.3 Erweiterungen
V.6.3.1 Mit RoboSchool in die schulische Bildung
V.6.3.2 Mit RoboTeach in die Lehrerbildung
V.6.4 RoboPraX – eine Zwischenbilanz
V.7 Ethische und juristische Fragen
V.8 Zusammenfassung und Lektüreempfehlungen
VI Herausforderungen
VI.1 Bereitstellung und Logistik
VI.1.1 Infrastruktur
VI.1.2 Versicherung und Transport
VI.1.3 Bereitstellung
VI.2 Entwicklung
VI.3 Programmierung
VI.4 Robotik und Künstliche Intelligenz
VI.5 Zusammenfassung und Ausblick
VII Personen
VIII Glossar
IX Quellen
IX.1 Print-Referenzen
IX.2 Internet-Referenzen
IX.3 Video-Referenzen
Kapitel I
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
IX.4 Bildquellen
Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Index
Vorwort
“Machines won’t necessarily displace people,
but they could make humans more efficient.”
Smith, Noah. 2019. Bloomberg Opinion
Schon seit langer Zeit träumen Menschen davon, sich ein künstliches Gegenüber zu schaffen, indem sie sich quasi selbst nachbauen. Humanoide Roboter, die in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens auftauchen (z.B. als Empfangspersonen in der Hotel- und Reisebranche, als Kundenberater in Kaufhäusern, als mobile Informationspunkte auf Messen usw.) sind eine Manifestation dieses alten Menschheitstraums. Inzwischen können humanoide Roboter sogar käuflich zum Preis eines Kleinwagens erworben werden, wie z.B. der Roboter „Pepper“ der Firma SoftBank Robotics oder – für einen erheblich geringeren Betrag – dessen kleineres Pendant „NAO“.
Dass sich humanoide Roboter verstärkt im menschlichen Alltagsleben ausbreiten und eher früher als später schlicht ‚dazu gehören‘ werden, ist keine Frage. Doch welche Aufgaben werden sie übernehmen, was können sie heute schon und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Einzelnen und für die Gesellschaft?
Dies sind zentrale Fragen, die in diesem Buch mit zahlreichen Anwendungsbeispielen untermauert werden sollen. So gibt es z.B. Roboter, die uns Menschen unterhalten, die Witze erzählen oder schlicht für Aufmerksamkeit sorgen. Vor solchen „Showcases“ fürchtet sich niemand. Ganz im Gegenteil – wir alle wollen auf ein Foto mit ihnen oder wollen, dass sie mit uns spielerisch interagieren.
Doch was geschieht, wenn Roboter in unsere Arbeitswelt eindringen? Was, wenn Roboter im Hörsaal das Lerngeschehen mitbestimmen? Werden Roboter uns menschliche Lehrkräfte ersetzen? Machen wir uns als Lehrer nicht arbeitslos? 1Und was genau sollen die Roboter im Hörsaal tun?
Wir werden in diesem Buch sehen, dass eine Ersetzung menschlicher Lehrer nicht nur nicht möglich ist, sondern in modernen Lehr-/Lernformaten auch gar nicht das Ziel sein kann. Als Partner, der dem menschlichen Lehrer Arbeit abnimmt und ihm bisher nicht für möglich gehaltene Freiräume zur individuellen Betreuung der Lerner eröffnet, macht ein humanoider Roboter allerdings sehr wohl Sinn. Wir werden sehen, dass es gerade diese Partnerfunktion ist, die den eigentlichen Nutzen von humanoiden Robotern nicht nur im Lehralltag ausmacht.
Es gibt aber noch eine zweite, völlig unterschiedliche Funktion humanoider Roboter. Dabei arbeiten wir Menschen nicht mit sondern an ihnen. In speziellen Settings, den sogenannten Maker-Spaces, können sie gewinnbringend eingesetzt werden, um das algorithmische Denken von Lernern durch Programmierung der Roboter zu schulen und zu manifestieren. Die Roboter sind dabei geduldige Befehlsempfänger, die zwar keine Programmierfehler dulden, aber durch ihren durchaus möglichen Charme das Programmieren zu einem Erlebnis machen.
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