Günther Thömmes - Der Fluch des Bierzauberers

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Der Dreißigjährige Krieg stürzt Deutschland in die Katastrophe. Der Magdeburger Brauherr Cord Heinrich Knoll verliert bei der Vernichtung seiner Heimatstadt alles, was ihm lieb und teuer ist: Frau, Kinder, die Brauerei. Als endlich Frieden herrscht, bekommt er die Chance, unter der Herrschaft des Prinzen Friedrich von Homburg dessen neue Brauerei zu Ehre und Ansehen zu führen. Doch dann droht neues Ungemach von höchster Stelle. Ausgerechnet der Große Kurfürst von Brandenburg zwingt den Bierbrauer zu einem Kampf ums nackte Überleben …

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Die beiden Brauer zahlten anstandslos, dann machten sie sich ans Studium.

10.

Tagelang hockten sie in der Brauerei, die Köpfe in den Büchern vergraben. Sie diskutierten, machten Vorschläge und verwarfen viele ebenso schnell wieder.

»Nachdem die Hopfengärten vernichtet sind, müssen wir uns andere Würzmittel suchen«, schlug Knoll gleich am Anfang vor.

»Dann werden unsere Weiber aber kein Bier mehr trinken.«

Knoll nickte verständnisvoll. Schließlich war Hopfen seit jeher als äußerst empfängnisfördernd betrachtet worden.

»Hopfen macht die harte, verschlossene Mutter wieder weich«, zitierte Flügel ein gängiges Sprichwort.

»Und Bier, das nicht gehopft ist, macht Winde und wird bald sauer«, fügte Knoll eine weitere Volksweisheit hinzu. »Obwohl das auf den Broyhan weniger zutrifft. Aber es scheint, als müssen wir alles an uns und unseren Weibern ausprobieren, bevor wir neues Bier unter die Leut’ bringen.«

»Aber auch die Gerste als wichtigster Rohstoff sollte nicht in Stein gemeißelt sein«, war Flügel weiteren schmerzhaften Änderungen nicht abgeneigt.

Als neue Rohstoffe, neben den Getreidesorten Hafer, Weizen, Emmer, Hirse und Roggen, erwogen sie auch die Verwendung von Runkelrüben, Apfel- und anderem Obstsaft sowie Honig. Sogar Bier aus Kohl wurde erörtert.

»In Knaustens Buch ist die Herstellung eines Honigbiers genau beschrieben«, bewies Knoll seine Lateinkenntnisse.

»Im Krieg ist der aber auch knapp und wertvoll.« Flügel kannte die wirtschaftlichen Verhältnisse in Bitburg besser.

»Wir werden Bier brauen mit dem, was wir bekommen«, war Knoll aber nicht unterzukriegen.

Flügel zeigte Knoll eine Pflanze, die dieser noch nie gesehen hatte. Länglich, dick wie ein Unterarm, voll mit speckigen, grünen Blättern. »Der Seefahrer Kolumbus hat diese Pflanze in Amerika entdeckt, die Spanier haben diese Frucht mit zu uns gebracht. Sie soll essbar sein, wir wissen aber nicht, wie.«

Knoll schälte die Blätter ab und enthüllte einen gelben Kolben, vollbesetzt mit Körnerreihen. Er biss herzhaft hinein und verzog das Gesicht. »Sauer und schmeckt wie Gras.« Der Geschmack erinnerte ihn an die harten Zeiten unterwegs, als sie Gras essen mussten, um zu überleben.

»Wie nennt man diese Frucht?«

»Die Spanier nennen sie Mais, die Habsburger Kukuruz.«

»Vielleicht kann das Vieh sich davon ernähren. Dann frisst es uns den Hafer nicht mehr weg.«

Gewürze als Hopfenersatz zu beschaffen, das würde einfacher sein. In allen Büchern wurde beschrieben, wie in alten Zeiten, vor der Einführung des Hopfens, das Bier gewürzt worden war. Die Liste wurde länger und länger: Tannenzapfen, Holunder, Wermut, Fichtensprossen, Ingwer, Wacholder, Gurkensamen, Nelken, Pfeffer …

Vieles wuchs einfach in den Wäldern und Wiesen um Bitburg. Manches war durch den Krieg unerschwinglich geworden, wie Pfeffer und andere Handelsgewürze. Besonders interessant war der Biberklee.

Biberklee wuchs in den Flussauen von Kyll, Nims und Prüm, den drei Flüssen im näheren Umkreis Bitburgs. Die dreiteiligen Blätter und die Wurzeln, viel größer als die gewöhnlichen Klees, enthielten einen starken Bitterstoff – einen der stärksten in der Natur überhaupt, der seit langer Zeit zur Behandlung von Koliken und Blähungen, aber auch bei Erschlaffung der Organe und des Darms verwendet wurde. Auch zur Fiebersenkung, bei Ohrenfluss, Hautausschlägen, sogar bei Traurigkeit, Schluckauf, Bleichsucht, Gicht, Wassersucht und Hysterie wurde Biberklee seit jeher empfohlen.

»Das wäre doch mal einen Versuch wert«, schlug Knoll vor. »Das macht uns vielleicht den Verlust unseres geliebten Hopfens mehr als wett.« So schickten sie ein paar Jungen auf die Suche, den Biberklee zu finden und zu ernten.

Unter den Jungen befand sich neben Ulrich Knoll auch Flügels gleichaltriger Sohn Johann. Ulrich hatte schnell in die Gruppe hineingefunden, die tagsüber die kleine Stadt unsicher machte. Johann, der unter den Jüngeren der Wortführer war, hatte ihm den Einstieg erleichtert. Die beiden Jungen hatten einander, wie ihre Väter auch, gleich gemocht. Tagaus, tagein strolchten sie nun durch die Gegend, machten sich einen Spaß daraus, trotz der Ermahnungen der Eltern heimlich aus der Stadt zu verschwinden und später am Tag, bei ihrer Rückkehr, die Stadtwache anzuflehen, sie nicht zu verraten. Die kleineren Buben waren draußen fast keinerlei Gefahren ausgesetzt, aber sobald sie älter als zwölf Jahre waren, konnte es gefährlich werden. Vorbeiziehende Truppen ergriffen gelegentlich die Heranwachsenden, entführten sie, um sie als Dienstboten zu missbrauchen, oder rekrutierten sie sogar zwangsweise als Soldaten. Daher hatten alle Eltern ein wachsames Auge darauf, dass ihre älteren Kinder in der Stadt blieben.

Auch Flügel hatte noch eine Tochter: Sophia, die ein Jahr älter war als Knolls Tochter. Beide waren zu jung, um zur Biberkleeernte mitzukommen. Also versuchten hier die Mütter, Freundschaft zwischen den beiden Mädchen zu stiften. Doch die beiden verstanden sich nicht auf Anhieb so gut wie ihre Brüder. Das lag zum großen Teil daran, dass Sophia Angst hatte vor der zerbrechlichen, feengleichen Gestalt Lisbeths. Das Mädchen, das seine ersten Lebensjahre in der Kakushöhle verbracht und dementsprechend wenig Sonnenlicht gesehen hatte, war nicht nur für Sophia wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Hellblonde, fast weiße Haare, die zu ihrer hellen, fast durchsichtig schimmernden Haut überhaupt keinen Kontrast bildeten, umrahmten ein zierliches Engelsgesicht, dessen dünner Hals auf einem ebenso mageren, zerbrechlich wirkenden Körper saß. Ihr bisheriges Leben war geprägt gewesen von Hunger, Elend und endlosen Wanderungen durch zerstörte Landschaften. Sie hatte es bald nach ihrer Geburt schon aufgegeben, sich über Mangel an Nahrung oder Wärme schreiend zu beklagen. Instinktiv hatte der Säugling gemerkt, dass seine Mutter ihm alles gab, wozu sie fähig war. Weshalb sollte das Mädchen dann noch etwas fordern, wenn nichts mehr da war? Obwohl es zurzeit wieder aufwärts ging, blieb Lisbeth Magdalena schweigsam und bescheiden. Sie fragte nicht nach, sie nahm sich einfach, was sie brauchte, sofern sie es mit ihren spindeldürren Beinchen, auf denen sie staksend daherkam, erreichen konnte. Ansonsten saß sie meist auf dem Fußboden, spielte mit Steinen und Stöckchen, die sie aufgelesen hatte oder sang Kinderlieder vor sich hin, die auch hier im Habsburgerland im Krieg entstanden waren, wie das beliebte ›Schwedenlied‹: »Die Schweden sind gekommen, haben alles mitgenommen, haben’s Fenster eingeschlagen, haben’s Blei davongetragen, haben Kugeln draus gegossen, und die Bauern totgeschossen.« Während sie das Liedchen vor sich hinträllerte, liefen Magdalena Tränen die Wangen hinunter.

11.

Die Männer unterbrachen ihr Bücherstudium gelegentlich, um einander aus ihrem Leben zu erzählen. Knoll berichtete wehmütig vom Untergang Magdeburgs; Flügel steuerte neben seiner eigenen Familiensaga auch Anekdoten aus der bewegten Bitburger Biergeschichte bei. Er erwähnte Niklas von Hahnfurt, der im Jahr 1276 die Brauerei gegründet hatte, in der Flügels Urahn einst als Lehrling eingestellt worden war und sie anschließend übernommen hatte.

»Aber Niklas war nicht der erste Brauer in Bitburg. Die de Foros waren schon länger Bierbrauer. Obwohl, ich bin mir nicht sicher, ob man deren Gebräu Bier nennen konnte«, lachte er los. »Und vor den de Foros waren es Benediktinermönche in St. Maximin, die zuerst in Bitburg Bier brauten, wenn auch überwiegend, um den eigenen Durst zu stillen.«

Er holte zwei Krüge des letzten Biers, setzte sich Knoll gegenüber und begann zu erzählen. »Die älteste Geschichte, die es in Bitburg über Bier gibt, stammt von diesen Benediktinermönchen. Die brauten wohl ein wahrhaft gutes Bier, das weit und breit gerühmt wurde. Aber eines Tages starb ihr Abt und ein neuer wurde bestimmt. Dieser hieß Vincenz von Urtingen und kam irgendwo aus dem Süden des Landes zu uns in die Eifel. Er war ein strenger Ordensmann, der den Mönchen das Bierbrauen zwar weiterhin erlaubte, ihnen aber verbot, es selbst zu trinken. Diese Verordnung nahmen die Brüder nur äußerst schweren Herzens hin, weil sie doch jeden Abend in der Braustube zusammenkamen, um nach der Andacht und dem Nachtessen bis um Mitternacht dem guten Bitburger Bier zuzusprechen.« Flügel und Knoll stießen mit den Krügen an, dass das Bier herausschwappte. Der Bitburger Brauherr fuhr fort: »Der neue Abt achtete sehr auf Einhaltung seiner neuen Anordnung und so herrschte schnell schlechte Stimmung im Kloster. Die Brüder beratschlagten, wie man diese Anordnung umgehen könnte. Sie dachten dabei an die Mönche des Klosters Himmerod, die der Abt aus ähnlichen Gründen um ihren allabendlichen Weinschoppen gebracht hatte. Bald darauf starb einer nach dem anderen, bis ein berühmter Arzt aus Frankreich feststellte, dass es keine Seuche war, sondern eine Infektion, die durch unsaubere, vernachlässigte Weinfässer verbreitet wurde. So einfach lag der Fall hier aber nicht. Die Mönche sannen auf eine List, um die Absichten ihres Oberen zu durchkreuzen. Ihnen fiel aber absolut nichts ein, bis ihnen der Zufall zuhilfe kam. Während im Kloster noch tiefe Enttäuschung herrschte, und die Mönche die Köpfe hängen ließen wie Blumen, denen man Licht und Wasser entzogen hatte, erschien plötzlich der Trierer Bischof zu Besuch. Er wunderte sich sehr über die düstere Stimmung im Kloster und fragte den Abt nach dem Grund dieser Veränderung. Er kannte die Klosterbrüder von früheren Besuchen als Männer, die bei aller Pflicht einigen irdischen Freuden durchaus nicht abgeneigt gewesen waren. Der Abt konnte die Frage jedoch nicht beantworten. Während das Essen serviert wurde, ließ der Bischof zur Feier des Tages Bier auftragen. Als die Krüge auf die Tische gestellt wurden, erstrahlten die Gesichter der Mönche, die beinahe vergaßen zu essen und sich wünschten, der Bischof möge dem Kloster am besten jede Woche einen Besuch abstatten. Der Gast trank einen Schluck aus seinem Krug und verzog dabei das Gesicht, als ob er Essig getrunken hätte, sprang auf und verlangte ein Glas Wasser, da, wie er es formulierte, das Bier nach faulem Käse schmecke. Der Abt war verzweifelt und rief den Bruder Braumeister zu sich, der seinen und den Tadel des Bischof übernehmen sollte. Dieser aber bewahrte Ruhe und parierte den Vorwurf, er habe sein Amt vernachlässigt und das Bier schlecht werden lassen, mit den Worten: ›Woher, werter Bischof, soll ich wissen, dass mein Bier nach faulem Käse schmeckt, da unser hochwürdigster Abt mir und allen Brüdern verboten hat, es zu trinken? Früher war es Pflicht und Ehrensache, in einmütiger Runde die Erzeugnisse des Klosters zu verkosten, damit sein Ruf erhalten bleibt.‹ Nachdem er sich so verteidigt hatte, verschwand der Braumeister mit schnellen Schritten. Der Abt errötete und erblasste abwechselnd, als der Bischof ihn daraufhin ansprach, ob es mit den Worten des Braumeisters seine Richtigkeit habe. Der Klostervorsteher musste es wohl oder übel zugeben. Daraufhin schüttelte der Bischof den Kopf und sagte: ›Brüder des Herrn! Es freut mich zu hören, dass Ihr Eure Pflichten nicht vernachlässigt habt und die mindere Qualität des Bieres lediglich auf den Übereifer unseres verehrten Abts zurückzuführen ist. Ich lege ihm daher nahe, sich ein anderes Kloster zu suchen, in dem kein Bier gebraut wird!‹« Knoll lachte laut los, Flügel stimmte ein, bevor er prustend fortfuhr: »Der Abt fiel auf die Knie, küsste den Saum des bischöflichen Gewands und bat, Bitburg auf der Stelle verlassen zu dürfen. Er wolle zu Fuß durch das Land wandern und seine Schuld büßen.«

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