Eva-Maria Bast - Kornblumenjahre

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1923 wird das Ruhrgebiet von Franzosen besetzt. Der Hass gegen die Besatzer wächst, die Bevölkerung leidet. Johanna, Luise und Sophie müssen um ihr Glück kämpfen. Am Bodensee wird auf Sophie, Mutter eines Halbfranzosen, ein Anschlag verübt und sie flieht zu Luise ins Ruhrgebiet. Als deren Gatte Siegfried davon erfährt, bedroht er die Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine schreckliche Tat begehen. Und dann begegnet Sophie ihrem einstigen Verlobten, dem Franzosen Pierre, wieder …

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»Ja.«

»Vielleicht hast du recht«, lenkte Johanna ein. »Sophie ist zu sehr in diese Geschichte verwickelt.« Sie straffte die Schultern. »Ich werde mit ihm reden. Aber nur mit Sophies Segen. Ich werde sie fragen.«

»Tu das«, sagte der alte Schuldirektor. »Aber erst gehe ich zu ihr.«

Johanna starrte ihm nach, wie er das Haus betrat und mit schweren Schritten die Treppe hinaufging. Mit einem Mal stieg Ärger in ihr auf. »Warum muss immer ich die schwierigen Gespräche führen?«, murmelte sie wütend. »Gerade erst habe ich das mit Sophie hinter mich gebracht und jetzt steht schon wieder eines an … Ich weiß nicht, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich ganz schön ausnutzen lasse.«

19. Kapitel

Essen, Ruhrgebiet, 5. Februar 1923

Der Offizier Pierre Didier war erst seit zwei Tagen als französischer Besatzer im deutschen Ruhrgebiet, als er schon das Gefühl hatte, es nicht länger ertragen zu können. Weder die verachtungsvollen Blicke, die ihm die deutschen Bürger zuwarfen, wenn sie ihm auf der Straße begegneten, noch die Schilder, die in den Schaufenstern der Läden und Cafés hingen und auf denen stand: ›Franzosen werden hier nicht bedient.‹ Als er das letzte Mal in Deutschland gewesen war, war er als interessierter Berichterstatter, als Journalist, gekommen und als Liebender gegangen. Ein deutsches Mädchen hatte er geliebt, Sophie, seine Sophie. Und nun kam er als Feind, als Mitglied der Besatzungsmacht. Nach dem Krieg hatte er mit der Naivität eines Liebenden gedacht: Jetzt ist alles gut. Jetzt werde ich sie bald wiedersehen, meine geliebte Sophie. Obwohl er soeben erst geheiratet hatte und seine Frau schwanger war, war er optimistisch gewesen. Er hätte wissen müssen, dass es nicht einfach werden würde. Ihm hätte klar sein müssen, dass der Krieg zu viel zerbrochen hatte, als dass es wieder eine Normalität geben könnte. Wird denn niemals wieder Frieden einkehren?, fragte Pierre sich verzweifelt.

Er ertrug die feindselige Ablehnung der Deutschen nicht und er ertrug auch die Anweisungen seiner Regierung nicht, hart gegen die Bevölkerung vorzugehen und auf Demonstranten zu schießen. Erst gestern hatte er Befehl erhalten, eine Gruppe demonstrierender Deutscher auseinanderzutreiben. Mit Gewalt. Mit Artillerie. Er hatte nicht geschossen, er hatte es einfach nicht gekonnt. Aber seine Kameraden hatten gefeuert, und Pierre hatte gesehen, wie ein Schüler, der höchstens elf Jahre alt war, blutend zusammenbrach. Er hatte gedacht: Der Junge war vielleicht drei Jahre alt, als hier alles noch in Ordnung war, als ich noch in Frieden in diesem Land lebte und von der Bevölkerung zuvorkommend und freundlich behandelt worden bin. Zwar waren die Deutschen und die Franzosen auch damals keine Freunde gewesen, aber sie gingen wenigstens einigermaßen zivilisiert miteinander um. Wie hatte sich die Welt doch verändert! Und vor allem – was brachte das alles? Die Deutschen hatten nach der Besetzung des Ruhrgebietes ihre Kohlelieferungen an Frankreich vollständig eingestellt und die französische Regierung somit genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollte.

Er dachte an die Frau, die er vor neun Jahren das letzte Mal gesehen hatte und die auch zu der Bevölkerung gehörte, die nun unter der Besetzung zu leiden hatte. Und er hoffte, dass sie sich nicht der allgemeinen Stimmung angeschlossen hatte. Dass sie ihn nicht hasste. Er würde seinen Plan, sie zu suchen, in die Tat umsetzen, beschloss er.

Aber durfte er das denn? Würde er sie damit nicht nur unnötig in Gefahr bringen, jetzt, da der Franzosenhass so hohe Wellen schlug? Er hatte von deutschen Frauen gehört, die von der aufgebrachten Bevölkerung beinahe massakriert worden waren, weil man sie mit Franzosen gesehen hatte.

Aber er hatte jahrelang auf diese Chance gewartet.

Ja, er würde sie suchen, seine Sophie.

20. Kapitel

Überlingen, Bodensee, 5. Februar 1923

Johanna hämmerte an Raphaels Zimmertüre. »Raphael, bitte, mach doch die Tür auf!«

Der Junge antwortete nicht und es war nur lautes und verzweifeltes Schluchzen zu hören.

»Bitte, Raphael, lass uns darüber reden.«

Oh nein, dachte Johanna, als wieder keine Antwort kam, was soll ich nur tun?

»Raphael, ich möchte dir doch helfen!«, rief sie flehend.

Das Bett knarrte, und Johanna hörte, wie Raphael durch das Zimmer zur Tür ging. Der Schlüssel wurde herumgedreht und dann stand der Junge vor ihr.

Es schnitt Johanna ins Herz, als sie sein verzweifeltes kleines Gesicht sah. »Darf ich hereinkommen?«, fragte sie vorsichtig.

Raphael nickte schniefend und trat einen Schritt zurück.

Johanna ging ins Zimmer und ließ sich auf seinem zerwühlten Bett nieder.

»Komm«, sagte sie, »setz dich neben mich.«

Raphael folgte der Aufforderung. Er saß sehr aufrecht, fast steif, und war sichtlich um Fassung bemüht.

»Möchtest du mir davon erzählen?« Johanna achtete darauf, den Jungen nicht anzusehen oder zu berühren.

Raphael schwieg und starrte auf seine Fußspitzen. »Warum haben sie das getan?«, fragte er schließlich so leise, dass Johanna Mühe hatte, ihn zu verstehen. »Ich gehöre doch dazu. Warum sind sie über mich hergefallen? Sie sind böse. Kennen sie denn die Franzosen überhaupt, dass sie so über sie schimpfen?«

In Johannas Kopf arbeitete es fieberhaft. Wie sollte sie es Raphael nur beibringen? Sie musste es ihm so sagen, dass er nicht das Gefühl bekam, es sei eine Schmach.

»Menschen, die so etwas tun, sind dumm«, sagte sie schließlich hilflos. »Die Franzosen sind nicht schlecht.«

»Das weiß ich«, sagte Raphael. »Aber in der Schule schimpfen alle auf sie.«

»Im Moment verstehen sich die Franzosen und die Deutschen nun mal nicht so gut«, erklärte Johanna ruhig. »Aber das macht weder sie noch uns zu schlechteren Menschen. Ich streite mich auch manchmal mit jemandem, ohne dass ich dadurch gleich zu einem Bösewicht werde.«

Raphael schwieg nachdenklich. »Stimmt«, sagte er dann. »Gestern habe ich mich auch mit Susanne gezankt. Aber Susanne ist nicht böse. Und ich auch nicht, oder?«

Johanna schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Nein, ganz bestimmt nicht.« Doch gleich darauf wurde sie wieder ernst und wartete auf die nächste Frage, die unvermeidlich kommen musste.

Da fragte Raphael auch schon. »Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum sie mich ›Franzosenschwein‹ genannt haben. Irgendwie ist das seltsam. Erst die Einbrecher und jetzt das.«

Johanna sah ihn erschrocken an. Ahnte der Junge, dass mehr hinter dem Einbruch steckte?

»Ich meine, ich weiß, dass die Jungs blöd waren, als sie auf die Franzosen schimpften. Aber warum haben sie mich beschimpft?«

Johanna schluckte und holte dann tief Luft. »Es gibt da etwas, was du wissen solltest, Raphael«, begann sie vorsichtig.

*

Sophie lag hemmungslos schluchzend in ihrem Bett. Immer wieder murmelte sie zwischen den Schluchzern die Frage, die sie sich in den letzten Tagen so oft gestellt hatte. »Was soll ich nur tun? Oh Gott, was soll ich nur tun?«

»Ich glaube, das weißt du sehr gut selbst, Sophie«, sagte ihr Vater, der auf einem Stuhl neben dem Bett saß, ernst. »Du hast nicht viele Möglichkeiten.«

»Du meinst, ich soll Überlingen mit Raphael verlassen?«

»Ja«, erwiderte Friedrich schlicht. »Du bist für den Jungen verantwortlich.«

»Es ist ihm ja nichts geschehen«, murmelte Sophie in ihr Kissen.

»Wie bitte?«, fragte Friedrich mit unterdrückter Wut in der Stimme. Er sprang auf und ging aufgebracht im Zimmer auf und ab. »Was ist denn nur los mit dir? Das nennst du ›nichts geschehen‹? Wann wäre denn in deinen Augen ›etwas geschehen‹? Wenn er zusammengeschlagen im Krankenhaus läge?«

»Bitte, Vater«, schluchzte Sophie. »Du hast ja recht … Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist.«

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