Hannah Miska - So weit wie möglich weg von hier

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Hannah Miska lernte in Australien Pauline Rockman, die Präsidentin des Jewish Holocaust Centre Melbourne, kennen, deren Familie Magdeburger Wurzeln hat. Durch ihre Arbeit im Centre hatte Miska Gelegenheit, zahlreiche Überlebende des Holocaust kennenzulernen und Interviews mit ihnen zu führen. In ihrem Buch erzählt sie die Biografien dieser jüdischen Frauen und Männer polnischer, litauischer, ungarischer, tschechischer, belgischer und deutscher Herkunft, die nach dem Ende des Krieges nach Australien gingen.

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Im Rahmen der sogenannten „Fabrikaktion“, in der alle noch im Deutschen Reich verbliebenen „Rüstungsjuden“ deportiert werden sollen, werden am 27. Februar 1943 knapp 300 jüdische Zwangsarbeiter der Zeiss Ikon-Werke verhaftet. Während dieser Verhaftungswelle wird auch Irmgard festgenommen.

„Morgens um sieben hat es an der Tür geklopft. Meine Tante machte einem Mann in Zivil auf. Der war von der Gestapo und sagte meiner Tante, sie solle einen Koffer für mich packen, er müsse mich mitnehmen. Mein Onkel war wahrscheinlich schon zur Arbeit, ich kann mich nicht erinnern, aber meine Tante versuchte, mit dem Gestapo-Mann zu reden. Es half nichts: Der Mann blieb dabei, dass ich mitkommen müsse. Meine Tante war in einer schrecklichen Verfassung und wusste überhaupt nicht, was sie packen sollte. Dann bin ich mit dem Mann aus dem Haus gegangen – und vor der Haustür stand ein zweiter, uniformierter Mann mit einem Schäferhund. Man stelle sich das mal vor – die brauchten zwei Männer und einen Schäferhund, um ein zwölfjähriges Mädchen zu verhaften!“

Irmgard wird in das Judenlager Hellerberg gebracht – ein Lager, in das schon im November 1942 die meisten der für Zeiss Ikon arbeitenden Juden gebracht worden waren.

„Ich erinnere mich an Baracken und Hunderte von Juden, die da waren, nicht nur aus Dresden, sondern auch aus der Umgebung. Tante Lotti hat dann rausgefunden, wo ich war und wollte in das Lager kommen. Man hat sie natürlich nicht reingelassen. Aber irgendwie hat sie eine Nachricht an eine Familie im Lager geschmuggelt, die sie kannte, mit der Bitte, sich um mich zu kümmern. Und eine Wurst für mich hat sie reingeschmuggelt, das weiß ich noch heute. Diese Familie hat mich dann tatsächlich gefunden – inmitten dieser vielen Menschen dort.“

Am 2. März wird das Lager geräumt, die meisten Lagerinsassen aus der Umgebung und alle 293 Dresdner Juden werden nach Auschwitz transportiert – bis auf Irmgard. Sie wird – dank des couragierten Verhaltens ihres Onkels Walter Hempel, der sich erneut bei der Gestapo für das Mädchen einsetzt – von der Transportliste gestrichen und kurze Zeit später nach Theresienstadt deportiert.

„Die haben uns mit Lkws transportiert, das ist nicht so weit von Dresden nach Theresienstadt, aber ich weiß nicht mehr genau, wie lange wir unterwegs waren. Woran ich mich – leider – sehr gut erinnere, ist, dass da ein Mädchen war, das bei unserer Ankunft mit mir zur Toilette gerannt ist. Also die Toilette – das war eine Latrine mit einem Holzbalken über einem Graben. Und dann ist dieses Mädchen, das neben mir saß, von dem Balken gerutscht und in den Graben gefallen. Es war schrecklich, einfach schrecklich, das Mädchen ist da nicht wieder rausgekommen und in diesem Graben voller Exkremente gestorben, und dieses Bild hat sich einfach in mein Hirn eingegraben. Ich werde das nicht los, ich trage dieses Bild immer in mir.“

Die Ankömmlinge im Lager werden voneinander getrennt: Frauen von ihren Männern, Eltern von ihren Kindern. Die Kinder kommen in separate Baracken.

„Ich war mit zwanzig anderen Mädchen in einer Baracke mit Stockbetten, jeweils drei Betten hoch, mit Strohmatratzen. Die Mädchen waren aus ganz Europa – aus Holland, der Tschechoslowakei, Österreich und Deutschland. Wir mussten arbeiten. Zuerst habe ich in einem Garten gearbeitet, in dem Gemüse für die SS – natürlich nicht für uns – angebaut wurde. Das war gut, weil manchmal konnte ich eine Mohrrübe oder ein Kohlblatt oder so klauen. Unsere Essensrationen waren sehr schmal. Manchmal mussten wir auch Kastanien ernten. Dann fuhren sie uns aus dem Lager raus, und wir mussten auf die Bäume klettern und die Kastanien pflücken. Das war schön – das war so eine wunderschöne Allee von Kastanienbäumen.“

Der jüdische Ältestenrat organisiert schulischen Unterricht für die Kinder, aber Irmgard versäumt die schulischen Aktivitäten: Mit 12 Jahren ist sie zu alt, sie muss arbeiten. Sie arbeitet in einer Glimmerfabrik, in der ein spezielles Silikatmineral für die Elektroindustrie in dünne Schichten gespaltet wird. Die Arbeit ist gesundheitsschädigend – beim Spalten des Minerals entsteht feiner Staub, der in die Lunge eindringt.

„Die Zustände im Lager waren entsetzlich. Die hygienischen Bedingungen waren wirklich unbeschreiblich, ich möchte das gar nicht erzählen. Es gab kein warmes Wasser, um uns zu waschen, und manchmal gab es auch kein kaltes Wasser – im Winter nämlich, dann froren die Wasserrohre zu. Krankheiten grassierten, und wir waren voller Läuse – Läuse, Läuse und Läuse, schrecklich. Oh, und dann diese Wanzen – die kommen nachts. Einmal wachte ich auf und hatte so einen schrecklichen Geschmack im Mund – das war eine Wanze. Die meisten Leute im Lager hatten Typhus.“

Irmgard macht eine Pause und holt tief Luft.

„Und dann gab es natürlich Hinrichtungen. Einmal waren elf junge Männer geflüchtet. Da führte man eine Gruppe von uns Mädchen in den Wald und sagte uns, wir müssten hier bleiben, bis man die Jungs gefunden hätte. Nach eineinhalb Tagen hatte man sie alle und hängte sie vor unseren Augen auf.“

Irmgard wird krank: Sie bekommt eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung. Krank werden an sich ist bereits gefährlich, da die Alten und die Kranken zuerst deportiert werden. Aber Irmgard hat gleich zweimal Glück – sie entgeht einer Deportation und überlebt die Meningitis. Dennoch: Ihre Gesundheit ist angegriffen. Kurz nach ihrer Genesung erkrankt sie an Gelbsucht, gleich darauf bekommt sie eine Mandelentzündung. Es sieht nicht gut aus – der Hals ist völlig vereitert, und Irmgard hat hohes Fieber.

„Irgendwer hat dann schließlich einen tschechischen Häftlingsarzt geholt, der mich operiert hat. Der hatte kein Anästhetikum oder irgendwelche Instrumente, der hat meine Zunge rausgezogen, mit einer Klammer befestigt, und dann mit was weiß ich was meine Mandeln rausgeschnitten. Ich erinnere mich nicht wirklich, ich muss wohl bewusstlos geworden sein. Viel später dann in Australien, als ich aufgrund einer Mandelentzündung mal zum Arzt musste, hat der mich gefragt, was für ein Fleischer denn meine Mandeln rausgenommen hätte. Ich hab ihm dann meine Geschichte erzählt. Der war erstaunt, dass ich diese Operation überlebt habe.“

Nachdem die SS Ende 1943 beschlossen hat, einer Kommission des Internationalen Roten Kreuzes einen Besuch im Ghetto zu gestatten, werden sorgfältige Maßnahmen getroffen, um das Lager in exzellentem Zustand zu präsentieren. Zu den ersten Maßnahmen gehört, die Anzahl der Häftlinge in dem völlig überfüllten Lager zu reduzieren – 7.500 Menschen werden nach Auschwitz deportiert. Anschließend werden Potemkinsche Dörfer gebaut, um ein völlig normales Leben in einer jüdischen Siedlung zu simulieren.

„Die haben Läden aufgebaut und ein Café und sogar ein Karussell aufgestellt. Dann haben sie Geld gedruckt – und ob Sie es glauben oder nicht: Da haben sie hinten Moses und die Zehn Gebote draufgedruckt.“

Das Rote Kreuz stattet seinen Besuch am 23. Juni 1944 ab, drei Delegierte dürfen in das Lager.

„Als das Rote Kreuz dann kam, gab es alle möglichen kulturellen Veranstaltungen: Da wurde zum Beispiel ein Fußballspiel gespielt und eine Theateraufführung gegeben. Die Karren, die immer zum Abtransport der Leichen benutzt wurden, waren weiß gestrichen und mit Broten beladen worden, und die Leichenträger hatten schöne weiße Kittel an. Trotzdem: Es ist mir ein absolutes Rätsel, wieso die nicht gemerkt haben, dass alles um sie herum eine einzige Fälschung war.“

Um auch der beunruhigten Weltöffentlichkeit zu zeigen, was für ein wunderbares Leben die Juden im Deutschen Reich bzw. in den von den Deutschen besetzten Gebieten führen, drehen die Nazis einen Propagandafilm.

„Ich musste auch mitspielen und hoffte, dass meine Tante mich vielleicht sehen würde. Mein Part war, zusammen mit anderen Kindern einfach an einem großen Tisch zu sitzen – an einem großen Tisch voller geschmierter Brote. Nachdem die Szene gedreht war, verschwanden aber auch die Brote. Wir Kinder kriegten nicht ein einziges Brot, das war eine schreckliche Enttäuschung für uns.“

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