Uli Wittstock - Weißes Rauschen oder Die sieben Tage von Bardorf

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Weißes Rauschen oder Die sieben Tage von Bardorf: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Tod war zu Gast im Funkhaus. Er hatte einen Termin mit Manfred Wilkhahn, einem prominenten Moderator der Volksmusik, der mit Tonbändern erdrosselt aufgefunden wird. Wie auf einem Mixtape zusammengeschnitten, werden nun die folgenden sieben dramatischen Tage erzählt, eine rasante Tour durch die Niederungen von Politik, Medien und Verbrechen. Zum Schluss stürzt die Stadt in einen Moment triebhaften Taumels, eine digitale Revolution, die ihre Kinder nicht frisst, sondern zeugt.

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Der Mail-Computer blinkte erneut auf: AYCB. Nur diese vier Buchstaben.

Die Straße nach Bardorf war mit der Einführung der Neuen Geschäftsgrundlagen - фото 6

Die Straße nach Bardorf war mit der Einführung der Neuen Geschäftsgrundlagen vierspurig ausgebaut worden, führte allerdings über eine viel befahrene Eisenbahnlinie, welche die Stadt weniger mit dem Umland, als vielmehr mit den anderen Metropolen verband. Dort aber, wo der motorisierte Umlandverkehr die Verkehrswege der Fernbahn kreuzte, kam es aus unerfindlichen Gründen mehrmals im Jahr zu erheblichen Störungen, die entweder den Autoverkehr oder aber die Bahn, nicht selten aber beide Verkehrswege betrafen. So war es also eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis nach dem allzu harten Winter die Frostschäden den Feierabendverkehr Richtung Bardorf zusammenbrechen lassen würden. Der Montag war dazu allerdings ein äußerst schlechter Tag, wie Frank Schneider befand, denn zum einen hatte seine Frau ihn gebeten, pünktlich zu sein, zum anderen wollte er wenigstens stichpunktartig die Sitzung für den nächsten Morgen vorbereiten, zu der er wegen der Prominenz des Opfers auch den Polizeidirektor erwartete. Vor ihm ein älterer blauer Golf Diesel mit einer dunkelhaarigen Frau am Steuer, hinter ihm ein BMW der gehobenen Preisklasse, von einem Mittfünfziger in Anzug und Krawatte gelenkt. Die Bardorfer besaßen für gewöhnlich zwei Autos, sofern sie nicht Bewohner der teuren Seniorenresidenz waren: Ein großes Auto für den Haupternährer der Familie, (Akademiker, Mitte vierzig, verheiratet, gehobenes Einkommen als Beamter oder Angestellter in der Stadt) und ein kleineres gebrauchtes Auto für die Ehefrau (Ende dreißig, Akademikerin, seit dem ersten Kind Hausfrau, seit dem zweiten Kind in Teilzeit). Platz für beide Autos, beide Kinder, ein Einfamilienhaus und auch noch einen Hund gab es in Bardorf zu unschlagbar günstigen Preisen, sodass das ehemalige Bauerndorf die Einwohnerzahl in den letzten Jahren vervierfachen konnte. Wachsen gegen den Trend nannte das der Ortsbürgermeister von Bardorf und trieb seinen Gemeinderat an, weiteres Bauland auszuweisen, als wolle er alsbald einer Kleinstadt vorstehen.

Es hupte. Das bräsige Tröten einer aufstiegsorientierten Mittelstandslimousine. Der Golf vor ihm war zwei Meter vorgerückt, Schneider setzte nach, und er war kaum angefahren, da rollte auch schon sein Nachfolger. Schneider bremste und beobachtete den Mann hinter ihm, der mit überraschter Miene beidhändig in das Lenkrad griff. Am Steuer zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen, pflegte seine Frau Irene festzustellen, und Schneider war durchaus geneigt, ihr in diesem Fall zu zustimmen. Im Übrigen waren die Schneiders untypische Bardorfer, kein Zweitwagen, kein Erst- und auch kein Zweitkind und auch keinen Hund, obwohl Schneider die Anschaffung eines solchen erwog. Was sie aber mit vielen Bardorfern einte, war der Besitz eines Reihenhauses, wobei das Wort Besitz aus Sicht ihrer Bank nicht ganz richtig war, denn erst kurz vor Erreichen der Rente würde das Häuschen abbezahlt sein, auch diesen Umstand teilten die Schneiders mit vielen anderen Bardorfern, oder besser gesagt, sie teilten die Hoffnung, diesen Umstand zu erreichen.

Die Kolonne rückte ein paar weitere Meter vor, und Schneider konnte nun zumindest das Straßenschild sehen, welches eine Fahrbahneinengung in dreihundert Metern ankündigte. Das Auto hinter ihm war jetzt so dicht aufgefahren, dass Schneider nicht mehr das Nummernschild lesen konnte. Er ließ sich etwas vorrollen, suchte in seiner Jackentasche nach einem Stift und notierte sich das Kennzeichen. In diesem Moment merkte er, wie seine Laune sich besserte. Rechts hinter der Brücke konnte er schon die Windräder von Bardorf sehen, von dort waren es nur wenige Hundert Meter bis zum Elsterweg zwölf, wo seine Frau mit den Abendessen auf ihn wartete. Und wie so oft drehten sich die Räder nicht, was Schneider immer wieder verwunderte. Selbst bei gutem Wind blieben die Flügel starr, als wären sie eingerostet. Schneider hatte sich sogar schon gefragt, wer für das Schmieren der Windräder zuständig sein könnte. Wie auf so vieles konnte er auch die Antwort darauf in Bardorf finden, denn einer der größten Windmüller hatte hier seinen Stammsitz, in einem alten Familiengehöft mitten im historischen Dorfkern. Von dem allerdings trennte ihn noch immer die Brücke. Und über die musste er erst mal kommen, denn in den letzten Minuten hatte sich die Kolonne überhaupt nicht mehr bewegt.

Missmutig schaltete er das Radio ein. In diesem Moment fiel ihm auf, dass der Sender, den er täglich auf seinem Arbeitsweg hörte, der aktuelle Tatort war.

„Das Beste aus den Sechzigern, Siebzigern, Achtzigern, Neunzigern und aus dem neuen Jahrtausend“, krähte eine aufgekratzte Stimme, die eigentlich zu jung klang für die Menschen, die Schneider am Morgen im Funkhaus gesehen hatte. Aber vielleicht war das Ganze nur die Folge einer akustischen Manipulation. Schneider glaubte grundsätzlich keinem Medienprodukt, eine Haltung, die er mit seinem Erfahrungsschatz begründete und bereit war, auch gegen die eigene Pressestelle zu verteidigen. Die Musik schien der passende Soundtrack zum Stau zu sein, wann immer der Refrain einsetzte, ging es ein paar Meter nach vorn. Nach zwei weiteren Liedern änderte sich das allerdings.

„Es ist 19 Uhr – die Nachrichten. Der bekannte Entertainer Manfred Wilkhahn ist tot. Er wurde heute leblos in einem Büro unseres Senders aufgefunden. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen. Weitere Hintergründe sind nicht bekannt. Geschäftsführer Malchwitz sprach von einem großen Verlust für den Sender und die Fans des Moderators. Es liege im Interesse des gesamten Funkhaus-Teams, die Hintergründe des Vorfalls aufzuklären.“

Inzwischen war die Lücke vor Schneider so groß geworden, dass der Fahrer des BMW an ihm vorbeischoss, beinahe eine der Warnbarken streifte und sich im Vorbeifahren zu Schneider hinüberdrehte. Es schien so, als ob er schimpfen würde. Schneider war tatsächlich überrascht. Eigentlich war verabredet worden, die Meldung erst am späten Abend zu bringen, sodass die Zeitungen sie nicht mehr als Aufmacher auf der Seite eins bringen konnten. Jetzt allerdings hatten die Chefredakteure genügend Zeit, die Druckmaschinen anzuhalten. Schneiders Handy klingelte.

„Die reden von Vorfall. Das ist unglaublich. Woher haben die überhaupt die Information?“

Polizeipräsident Kleinjung war am Telefon.

„Ich kenne den Malchwitz sogar persönlich. Ich frage mich aber ernsthaft, wozu ich mit diesem Funkhausmenschen überhaupt in einem Verein bin, wenn der sich nicht an Absprachen hält. Fair ist das doch nicht, oder? Ist ja auch egal. In jedem Fall sehen wir uns morgen um halb acht. Vollständig. Damit das klar ist. Und ich will einen Statusbericht. Der Innenminister hat mich auch schon angerufen. Wir verstehen uns doch, oder?“

Dann legte der Polizeipräsident auf. Schneider hatte den Hörer noch in der Hand, als er über die Brücke fuhr.

Mit deutlicher Verspätung und einiger Verstimmung kam Schneider im Elsterweg an, hielt vor der Garage und riss an der Handbremse, als hinge das Auto über einem Abgrund.

Irene Schneider arbeitete als Musik- und Englischlehrerin, war also wirtschaftlich unabhängig und hatte den Umstand eigentlich nie bereut, vor nunmehr über zwanzig Jahren geheiratet zu haben. Sie waren nur wenig später nach Bardorf gezogen, wo Irene Schneider inzwischen die zweite Generation der Dorfkinder unterrichtete, auch wenn die inzwischen in der Minderheit waren. Die Brücke zur Stadt musste Irene Schneider nur selten passieren, zum Beispiel um Konzerte des städtischen Klangkörpers zu besuchen, insbesondere wenn die von ihr so geliebten Russen notenschwer auf den Pulten lagen.

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