Katinka Uhlenbrock
Männerbacken
- erotischer Roman -
Katinka Uhlenbrock
Jahrgang 1990, studiert Katinka Uhlenbrock Anglistik und vergleichende Religionswissenschaften – in den USA, wo sie seit ihrem 20ten Lebensjahr lebt. Nach einigen englischsprachigen Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften erscheinen mit »Männerbacken« (2014) und »Dunkle Lust« (2015) gleich zwei ihrer Projekte in ihrer Muttersprache bei Elysion-Books.
»Nebenbei« ist Uhlenbrock den Kurzgeschichten treu geblieben und so erscheinen 2014 in der Weihnachtsanthologie »Türchen öffne dich« und 2015 in der Kurzgeschichtensammlung zum Valentinstag »Statt Blumen« einige ihrer bislang unveröffentlichten Texte (beide Anthologien Elysion-Books).
Katinka Uhlenbrock
– erotischer Roman –
ELYSION-BOOKS TASCHENBUCH
BAND 4060
1. Auflage: September 2014
VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABE
ORIGINALAUSGABE
© 2014 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG
ALL RIGHTS RESERVED
UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert
www.dreamaddiction.deFOTOS: © Fotolia/Dash LAYOUT & WERKSATZ: Hanspeter Ludwig www.imaginary-world.deKorrektorat und Lektorat: Inka-Gabriela Schmidt www.das-elfenkind.de
ISBN Print 978-3-942602-39-6
ISBN E-Book 978-3-945163-98-6
Mehr himmlisch heißen Lesespaß finden Sie auf:
www.Elysion-Books.com
Backe, Backe Ku…chenmann
Backprinz
Prinzenrolle und Lustkipferl
Nacktgebacken
Traummann zum Anbeißen
Ein Traummann zu früher Stunde
Backmischungen und Querulanten
Absinth-ationen
Töpfe, Woks und die Sache mit dem Deckel
Deckelmänner, Wokfrauen und wo sind die Traummenschen, wenn man sie braucht
Traummänner, Traumprinzen und Schaumträume
Träume für alle … oder: Realität ist, was man daraus macht.
Lügengebilde
Backschwindeleien
Verbacken
Was lange backt …
Maximales Haltbarkeitsdatum
Epilog
»Das müsst ihr falsch verstanden haben …!«
Einen Moment lang funkelte ich meine Freundinnen mit einer Mischung aus gespielter Empörung und beginnender Schadenfreude an. Dann riss ich mit einem harten Ruck an meiner Bluse. Die Knöpfe sprangen ab und unter den verdutzten Blicken von Lucy, Anja und Rike klaffte das Kleidungsstück auseinander und gab mehr nackte Haut preis, als ich sonst selbst in einem Schwimmbad gewillt war zu zeigen.
Ich konnte spüren, wie sich meine Nippel ob der plötzlichen Kälte aufrichteten. Freudig erregt strahlten sie ein Kribbeln aus, das meinen gesamten Körper in hormonelle Aufbruchstimmung versetzte. Feuchtigkeit sammelte sich zwischen meinen Beinen, dort, wo es plötzlich bedeutend wärmer war, als noch Sekunden zuvor. Selbst meine Schamlippen waren bereits angeschwollen, um mein Innerstes blütenhaft öffnend anzubieten. Mit einem Mal fühlte sich meine hautenge Jeans zu knapp an, rieb gegen meine Labien und spannte sich unter der verführerischen Schwellung an. Etwas, was eigentlich nur Männern passieren sollte.
Aber anscheinend waren auch die frustrierten, absolut notgeilen Ex-heiratswilligen Neu-Singlefrauen betroffen, wenn sie unter akuter Sexabstinenz litten.
Ich verlagerte mein Gewicht auf den anderen Fuß und tatsächlich drückte sich der raue Jeansstoff fester gegen meine Lippen, aus denen neue Lustflüssigkeit quoll. Dank meiner spontanen, absolut ungeplanten Aversion gegen Unterwäsche scheuerte der Stoff bei meiner nächsten unauffälligen Bewegung sogar über meine pochende Klit. Die Begierde zwischen meinen Beinen nahm zu und die Versuchung, mir endlich Abhilfe zu verschaffen, wuchs.
Ich seufzte. Wenn ich nicht vorhatte, die Kontrolle zu verlieren, musste ich jetzt mit den verdammten Bewegungen aufhören! Seit ich keusch und enthaltsam lebte, war kein Verlass mehr auf meine Kontrolle. Und auf keinen Fall wollte ich mich wie eine läufige Hündin direkt vor meinen Gästen selbst befriedigen.
Ein Vorsatz, der leichter gedacht als umgesetzt war, denn mein Körper verlangte nach seinem lustvollen Recht. Ein neuer Schauer des Verlangens kribbelte durch meinen Unterleib, als ich einen Schritt in Richtung meiner Freundinnen machte. Abermals reagierten meine Nippel und zogen sich beinahe schmerzhaft erhärtend zusammen. Sie schienen tatsächlich auf ihren Einsatz zu warten, auf eine Berührung oder wenigstens auf intime Blicke.
Zumindest letzteres bekamen sie für einen kurzen Moment.
»Ich will ficken, nicht backen!«, verkündete ich, nicht ohne einen stolzen Unterton. Mochten alle Alice-Schwarzer-Anhängerinnen dieser Welt bei diesen Worten mit den Augen rollen und verkünden, dass eine echt emanzipierte Frau so etwas niemals denken, sagen oder empfinden würde – ich sah das deutlich anders. Für mich war der höchste Grad der Emanzipation, wenn die Frau ungeniert zugeben konnte, dass sie manchmal (oder meinetwegen auch immer) genauso geil war wie ein Kerl. Und wenn sie sich ficken lassen wollte, dann wollte sie sich eben ficken lassen. Bitte sehr. So simpel war das.
Ich versuchte mich an diesem Gedanken festzuklammern, doch der empörte Gesichtsausdruck meiner Freundinnen war einfach zu herrlich. Unter meinem belustigten Blick schaffte er es bei allen dreien noch empörter zu werden, bevor Lucy als erstes die Beherrschung verlor und in Lachen ausbrach. Anja und Rike begannen stürmisch und in einem Anfall spontaner Zustimmung zu applaudieren.
Mir gelang es gerade noch rechtzeitig, bevor sich die gegenüberliegende Wohnungstür zur Gänze geöffnet hatte, hinter die meine zu hechten.
»Was ist denn hier los?«, erkundigte sich meine Frau Nachbarin neugierig, aber auch mit einem Hauch Tadel in der Stimme. In ihrem Tonfall schwang mit, dass ihre schlechte Laune noch anwachsen konnte, wenn der Grund für das Türöffnen nicht interessant genug war.
Ich spähte durch den Spion und bei dem Anblick verkrümelte sich meine Libido schlagartig. Adelheid Mayer sah heute noch unheimlicher aus als sonst, mit einem weiten, buntflickigen Rock und einer schwarzen Spitzenbluse hätte sie jeder Hexe Konkurrenz machen können.
»Sie kommen gerade richtig, wir wollten gerade ein Geburtstagsständchen bringen.«
»Was?« Mayer krächzte laut. Wie immer hatte die alte Dame Probleme, normale Unterhaltungen zu verstehen. Nur bei geflüsterten Bemerkungen wurde sie zum Luchs.
»Geburtstagsständchen!«, fasste Lucy zusammen und lächelte. Einfach nur ein typisches Lucylächeln, aber es wirkte auch bei der Alten.
»Hat das junge Ding Geburtstag, Lucy?«, erkundigte sie sich deutlich freundlicher als zuvor. War ja typisch. Ich wohnte seit drei Jahren hier, ging täglich ein und aus, und stellte sogar einmal die Woche ihren Müll nach draußen, aber ich war das namenlose junge Ding. Lucy hingegen der charmante Eisbrecher, der auch optisch Ähnlichkeit mit einer Walt-Disney-Prinzessin aufwies: Sie konnte jederzeit als Schneewittchen-Lookalike durchgehen.
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